Martin E. Greil - Annisas Flügel

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Annisa wird in Afrika von einem deutschen Paar adoptiert und nach Europa gebracht. Sie beginnt ihre Reise auf der Suche nach einem Weg, das Leben frei von Beeinflussung zu leben. Dabei trifft sie auf unterschiedliche Menschen, die Annisa in ihre Weltanschauung von richtig oder falsch ziehen wollen. Als ihr Bruder als Flüchtling ebenfalls in Europa ankommt und in einen mysteriösen Banküberfall verwickelt wird, nimmt Annisas Reise eine abrupte Wendung, bei der sie sich in Lebensgefahr bringt.

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Kani, Hemd mit Hose, verstand die Welt nicht mehr. Er prügelte den Sohn windelweich. Schrie ihn an. Zerrte ihn an den Haaren, aber nichts. Der Junge sagte, sie sei verloren gegangen. Er wisse nicht, wo. Er habe sie aus den Augen verloren. Der Vater war zornig und verärgert darüber, die Kinder mit in die Stadt genommen zu haben. Die Mutter schrie und weinte. Doch es nützte nichts. Sie mussten weiter machen. Der Vater brauchte die Büchsen. So schickte Kani den Sohn, als Strafe, wieder zum Müllplatz. Als der Sohn die ersten Papphütten hinter sich gelassen hatte, verließ er seinen Weg und ging in Richtung Stadt. Er dachte nicht daran, dem Vater zu gehorchen. Er hatte genug von dieser Pappstadt-Welt, in der er leben musste. Mit seinen zehn Jahren dachte er, dass der weisse Mann nur Unheil über sein Dorf gebracht hatte. Irgendwie wollte er das ändern.

Die Lichter gehen langsam aus. Die Nacht weicht dem Tag. Die ständige Geräuschkulisse der Stadt beginnt ihren täglichen Rhythmus zu finden. Das Gezwitscher der Morgenvögel wird unsanft von den Motorgeräuschen der Autos, welche sich in die Stadt bewegen, verdrängt. Gegen sechs Uhr am Morgen erwacht Martin Boeremann. An den Lärm muss er sich noch gewöhnen. Zuhause gibt es nur die Klänge der Büchsenfabrik. Er liebt diese Geräusche. Mit jeder Büchse hat Martin zwanzig Cent mehr auf dem Konto. Das ist Musik für seine Ohren. Klick, Klick, Klick. Das Bimmeln der Kuhglocken seiner Kälber auf der Weide ist ihm nicht so sympathisch. Aber auch für die bekommt er Geld von der Union. Zwanzig Kühe, da kann eine kleine Familie schon davon leben. Das überlässt er aber dem Vater. Für Martin zählt nur Leistung. Das Abrechnen am Ende des Monats gibt ihm den Kick, das Suchtpotential für ihn in sich trägt. Langsam dreht er sich weg vom Fenster. Er beobachtet seine Frau. Sie schläft noch tief und atmet langsam. Mit Schönheit konnte er nie etwas anfangen, dennoch ist sie die Schönste im Dorf. Für ihn muss eine Frau arbeiten, kochen und Mutter sein. Seine Frau ist keine Mutter. Sie ist klug. Seine Freunde im Schwarzwald meinen, wie viel Glück er doch hatte, solch eine Frau zu finden. Die Freunde. Das Dorf. Der Vater. Die Kirche. Der Bürgermeister. Die Arbeiter. Das Finanzamt. Mit all denen konnte er umgehen. Verhandeln. Einen Deal machen. Gewinn für sich herausschlagen. Seine Frau, sie war anderes. Sie war gut zu ihm. Sein Vater wollte sie nicht, weil sie anders war. Er aber brauchte sie. Das andere. Die Einzige, die es wagt, ihm zu widersprechen. Dem Sohn des alten Bauern widerspricht man nicht. Man ist für ihn oder bald mal weg vom Fenster. Er kann Handeln und Verhandeln. Er drückt seine Gegner in eine Ecke. Bevor sie wissen, dass sie besiegt sind, hat er schon alle in seinen Händen. Dann lässt er sie los. Er gibt ihnen das Gefühl, gewonnen zu haben. Zumindest so lange sie Partner des Bauern werden. Die Sicherheit, ein Teil des Großen zu sein. Aber sie sind gefangen in den Verstrickungen des Bauern. Wer Freund des Bauern ist, bleibt am Leben. Der Bauer kennt sein Handwerk. Er weiss, wie man Leben gibt. Ohne nur mit einer Wimper zu zucken, kann er jenes aber auch nehmen. Seit seiner Kindheit nimmt er Leben.

„Wer Essen will, muss töten können“, sagte sein Vater zu ihm. So einfach sind die Gesetze. Früher war es ein Huhn, das er töten musste. Heute treibt er die Gegner in einen finanziellen Ruin und übernimmt ihren Besitz. So einfach funktionieren die Gesetze für ihn. Nur seine Frau konnte er noch nie in eine Schublade stecken. Das gefällt ihm an ihr, ohne es je zuzugeben.

Ein Schubser an ihre Schulter. Dann noch einer. Sie dreht sich zu ihm. Ob er schon lange wach liege? Es ist Zeit, hier etwas zu erleben. Er will nicht all zu lange in diesem Afrika bleiben. Ein paar Dinge erledigen. Die Leute aus seinem Land hier treffen. Etwas Großes im Nationalpark schiessen. Er will zurück zu seiner Fabrik. Dem alten Bauern ja nicht genug Zeit geben, um etwas Dummes in der Firma anzustellen. Der soll endlich in Rente gehen und ja nicht mitreden.

„Seine Zeit ist vorbei!“ sagt sie wissend, worüber er nachdenkt. Sie hält seine Hand mit ihrer linken. Zieht seinen Kopf mit ihrer rechten an sich und küsst ihn. Er soll noch schlafen. Die Haushälterin macht gerade Frühstück. Hier laufen die Dinge langsamer als Zu Hause. Eines nach dem Anderen. Er knurrt kurz. Umarmt sie, so sanft er nur kann. Es fällt ihm schwer, das zu tun. Hart ist seine Hand. Versteift seine Körperhaltung. Ganz verloren ihn ihrer Sanftheit.

Eine Stunde später sitzt der Bauer mit Monika und den drei Kindern am Frühstückstisch.

„Verstehen sie uns?“ fragt Martin seine Frau, während er sich ein Brot mit Schwarzwälder Wurst belegt.

„Sie sind Kinder von hier. Sie kommen aus den Slums. Ihre Eltern haben sie verlassen oder sind tot. Es gibt Tausende von ihnen, alleine hier in dieser Stadt.“

„Sie sprechen kein Englisch!“ murmelt er, während er kaut.

„Du sprichst kaum Englisch und verkaufst hierher die meiste Ware aus unserer Firma. Lass sie einfach hier sein, so lange du hier bist.“

„Ich brauche ihre Sprache nicht zu sprechen. Es sollte allen klar sein, was ich will, wenn sie mich nur ansehen. Für alles andere sollten wir keine Zeit verschwenden. Wieso auch? Wenn ich will, kann ich ein Kind haben. Muss mir halt ne andere suchen, die kann.“

Es ist still am Tisch. Die Kinder verstehen nicht, worum es geht bei dem Gespräch, dennoch spüren sie dass es besser ist, ruhig zu sein. Einen Moment, der doch länger ist, als ein Augenblick. Die erste Konfrontation seit einer langen Zeit. Der erste Stich ihn ihrer Brust, seit sie das letzte Mal mit ihm über die Sache geredet hatte. Der Moment scheint ewig in ihrem Herzen. Bis er es bemerkt. Er will noch sagen, dass er es nicht so gemeint hatte. Doch es ist zu spät. Sie überspielt die Situation, denn sie kennt ihn. Sie meint, dass alle gemeinsam mit auf die Safari gehen. Das Treffen mit den Freunden aus der Heimat. Alle gemeinsam. Mit den Kindern. Ob es ihm passt oder nicht. Als ob seine Worte nie existiert hätten. Wie ein Schild, welches seinen verbal aggressiven Pfeil ablenkt und zu ihm zurück schiesst.

„Gut. So soll es sein. Sie sollen alle mit. Kann ja nicht schlimm sein das Ganze.“ Er versucht, hart zu bleiben. Wie bei allen Verhandlungen. Bei Monika fällt es ihm schwer. Sie ist die einzige Frau in seinem Leben. Die wichtigste Person. Neben ihr gibt es nur die Firma. Den Hof. Den Gewinn.

Kurz darauf fahren sie los. Über die Hauptstrasse hinaus, vorbei an den Papphäusern der Pappstadt in den Naturpark.

„Willst du nicht wissen, wie sie heissen, die drei?“

„Ruhe!“ Nur das Geräusch des alten Dieselmotors.

„Die kleine hinten links heisst Annisa die in der Mitte Dawa, die rechts Rachida. Sind das nicht schöne Namen Annisa, Dawa und Rachida.“ Der Bauer konzentriert sich auf die Strasse. Er tut so, als ob er sie nicht hören kann Doch sie bemerkt den leichten Ansatz eines Lächeln in seinem Gesicht. Die Strasse durch die Pappstadt ist holprig und nicht geteert. Vielleicht erfreut er sich, aber nur daran, den Kindern eine grosse Angst einzujagen. Annisa ist zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Auto. Sie sind zu Fuß vom Dorf in die Pappstadt gekommen. Jetzt fährt sie mit den weissen Menschen in einem grossen Auto durch die Pappstadt. Es ist der kürzeste Weg hinaus ins Reservat. Annisa bemerkt, wie sich der Mann, den die Frau Martin nennt, aufregt. Es muss wohl die Strasse und die Fahrt durch die Pappstadt sein, worüber sie reden. Annisa kennt die Papphütten, an denen sie vorbei fahren. Nur noch ein paar Meter. Jetzt müsste sie einbiegen, um ihre Hütte zu erreichen. Doch sie spürt kein Verlangen, dort noch einmal hinzugehen. Jetzt ist sie im Auto des weissen Mannes und der schönen Frau mit den blonden Haaren. Sie hat ein schönes Kleid bekommen. Die schönsten Schuhe, die sie je gesehen hat. Mit den anderen zwei Mädchen spielt sie gerne. Sie versteht Dawa und Rachida aber nicht. Die Mädchen sprechen eine andere Sprache. Es gibt viele Sprachen um sie herum. Eine spannender wie die andere. Alle will sie verstehen. Aber am Wichtigsten scheint ihr, die Sprache des weissen Mannes zu lernen. In ihrem jungen Alter begreift sie sehr schnell die Situation, in der sie sich jetzt befindet. Wieso sonst hätte die Frau sie aufgenommen? Die zwei waren keine Familie mit Kindern. Bei dem Mann spürt sie Abneigung, bei der Frau Wärme. Sie fühlt, das nicht alle drei bei ihnen bleiben können. Zu abweisend war der grosse Mann. Aber sie will nicht zurück in diese Pappstadt, in den Dreck. Dort herrscht Gewalt. Angst. Mädchen wie Annisa haben keine Zukunft in der Pappstadt. Die jungen Männer haben sie schlecht behandelt. Sie behandeln alle Frauen wie Dreck. Sie schlagen sie windelweich, bis sie mit in ihre Papphütte gehen oder schlimmere Sachen machen müssen. Jetzt spürt sie eine Sicherheit, die seit den Tagen im Afrikanischen Dorf nicht mehr vorhanden war.

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