H. DERHANK - Der Zwilling

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"Wir machen Sie unsterblich!" -
Der größte aller Menschheitsträume ist wahr geworden: Jeder, der es sich leisten kann, lässt sein Gehirn scannen, damit bei Bedarf – im Todesfall – die GESELLSCHAFT® das gespeicherte Ich reinkarniert.
Doch dann geschieht ein furchtbarer Fehler: Thomas V. erwacht eines Tages im Körper von Leon P., im Körper eines Fremden also – obwohl er im Original ebenfalls noch existiert. Leon P. wurde zwar nach einem tödlichen Unfall wiederbelebt, doch die GESELLSCHAFT® hat versehentlich das falsche Bewusstseins-Backup in dessen Kopf gepflanzt. Thomas begreift, er ist nur eine Kopie seiner selbst, die man nur durch Auslöschung ungeschehen machen kann.
Ohne seine wahre Identität preiszugeben, spielt Thomas mit – spielt den Anderen, als wäre er es selbst. Er bekämpft den Ekel vor seinem fremden Körper, versucht, die nie gekannte Ehefrau zu lieben und sogar den schrecklichen neuen Vater zu akzeptieren, der sich für den Fall des eigenen Ablebens einen Ersatzkörper in Indien reserviert hat. Und tatsächlich, trotz vermeintlich eklatanter Erinnerungslücken wird Thomas als Leon schließlich wahr- und angenommen.
Aber so sehr er sich auch bemüht, es zieht ihn immer wieder zurück in sein altes Leben – das jedoch besetzt ist von dem, der er einst gewesen zu sein glaubt: vom echten Thomas, der nichts von der Kopie seines Ich in einem Fremden weiß. So wird Thomas II zum heimlichen Stalker seiner selbst. Als dann noch eine längst verloren geglaubte Liebe wieder auftaucht, eskaliert die Situation. Und die GESELLSCHAFT® sieht sich genötigt, ihren Fehler wiedergutzumachen.

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Ihr bleibt verbunden. Sie hakt sich bei dir ein, vermeidet es aber, dich an der Hand zu halten. Du vergegenwärtigst dir zum wiederholten Male, dass du Sylvie noch immer nicht geküsst hast. Nicht einmal geküsst. Nicht einmal geküsst. Die ganze Welt wartet auf diesen Kuss, gerade eben, das wäre die Gelegenheit gewesen, der erste Kuss ist wie eine

Initiation. Kuss und gut.

Aber: Auch die Art, wie du küsst, könnte dich verraten, oder?

Du denkst: Sylvie ist nicht mein Typ. Nicht wie Franka (oh Mann, immer Franka, Franka, Franka), Sylvie ist das Vollweib, gegen das Franka fast androgyn war. Franka war blass, wohingegen Sylvies Haut nach den ersten Sonnenstrahlen dieses Frühlings bereits eine kupferfarbene Patina angesetzt hat. Du bist zu Sylvie gekommen wie die Jungfrau zum Kinde, du hast plötzlich eine Beziehung mit einer Frau, ohne sie jemals auf die natürliche oder normale Art kennengelernt zu haben. Du betrügst und weißt nicht wen. Leon? Den echten Leon, den es nicht mehr gibt? Nein, ich betrüge sie, ich vergehe mich an ihr. Solange ich in der Rehastation bin, nur theoretisch, aber ich kann dieses Spiel anschließend weitertreiben, wenn ich entlassen werde, ich kann ihr den Leon machen, vielleicht. Denn Sylvie wird täglich mehr für dich (allein es fehlt der Kuss).

»Wovor hast du eigentlich Angst?«, fragt Sylvie. (Sie meint nicht den Kuss.) (Meint sie nicht? Vielleicht doch.)

Ihr kommt zu einem Teich. Enten, wilde Gänse und Seerosen, die Ufer sind mit Holzpflöcken befestigt, und ringsherum locker verteilt stehen alte, hohe Bäume, die jenseits des gegenüberliegenden Ufers nur paar Meter bis zu einem Bauzaun reichen, hinter dem ein vielstöckiger Rohbau hochgezogen wird. Baukräne, Baufahrzeuge, schwebende Lasten, Stahlmatten und der allgegenwärtige Geruch frischen Betons; überall Arbeiter in den Gerüsten und du denkst: Das war mal mein Job gewesen. Der Bauzaun ist mit Folien verhangen, auf denen für die Unsterblichkeit geworben wird, aber es gibt genug Lücken, um hindurchzusehen, sogar dass eine uralte Eiche innerhalb des Baufeldes nicht gefällt worden ist, sondern mit einer Bretterummantelung geschützt wird. Ein bisschen alter Baumbestand macht was her, denkst du, wenn mit so einem architektonischen Trümmer der halbe Park geschliffen wird, und dass es für Bäume wohl noch keine Reinkarnation gibt.

In dem seiner einstigen Weitläufigkeit beraubten Parkrest drängen sich die Patienten, Fremde wie du, die du in den nächsten Wochen genauso kennenlernen wirst, wie dich selbst. Und bei ihnen andere Leute, Besucher, Familie. Wie bei dir.

Die letzten zehn, zwanzig Meter Gehen habe ich alleine geschafft, frei, zittrig, schlurfend, staksend, ich komme mir vor wie ein Alkoholiker, aber sowohl die langen Beine als auch die Augen (oder Brille) haben mitgespielt. Trotzdem bin ich froh, mich kurz an dem Holzgeländer festzuhalten, das den Weg von dem Teich trennt. Was sagte sie? Worüber hat sie gesprochen? Ich sollte auch mal reden, denkst du, schaust Sylvie aber nur an, fragst dich, wie Leon jetzt reagieren würde, du hast längst herausgefunden, dass Leon nie lange geschwiegen hat. Du schon.

»Nur für ein paar Stunden«, sagt Sylvie, als du nichts sagst. »Das sagt die Therapeutin doch auch. Am Anfang ein kurzer Besuch, ... sich das eigene Leben wieder erschnüffeln ...« Ihre Hoffnung, dass zu Hause auch deine Erinnerung wieder kommt, oder durch die körperliche Nähe. Sie schmiegt sich wieder an dich, doch diesmal nicht, um dich zu stützen, sondern als deine Frau. Obwohl sie groß ist, bist du noch größer, immer noch ungewohnt, dass du einer großen Frau den rechten Arm um die Schulter legen kannst; sie greift mit ihrer linken Hand nach deiner rechten und zieht sie unter ihrer rechten Schulter hindurch, sodass du ihren Busen fühlst, erst ihre rechte Brust, dann, noch weiter gezogen, ihre linke. Sie presst deine Hand auf das Weiche, so fest, dass du ihr Herz klopfen spürst. Zugleich legt sie ihren Kopf gegen deine Wange, dreht sich ein wenig in dich hinein, überlässt deine Hand ihrem Busen und schiebt ihren Arm nun um deine Taille.

»Nur ein Schnupperkurs, hm ...?«, und sie schnuppert an dir und du kannst dich selbst nicht riechen.

»Wie war ich ... früher?«, fragst du.

»Ach Leon, das fragst du ständig!«

»Ich will nur versuchen ...«

»Versuchen! Komm und dann siehst du's, dann wirst du dich auch

... erinnern ... mein Gott Leon, du erinnerst dich doch an ... zu Hause ... uns!?«

Ihre Überzeugtheit, die sie eben noch besaß, ist dahin. (Oder war eh nur gespielt) (?)

Du: »Jaaa ...!“

Sie sieht zu dir hoch. Eine der Gänse ist die grasbewachsene Uferböschung hochgewatschelt und steht auf der anderen Seite des Geländers. Den Kopf provozierend vorgestreckt. Sylvie schaut abwechselnd zu dir und zur Gans, will dir irgendwas sagen, du müsstest etwas wissen: »Erinnerst du dich wirklich?«

»Ja doch ...!«

Die Gans macht »Kchchch...!«, streckt ihren Hals, reißt den Schnabel auf und zischt und faucht.

»Hm ...?!«

»Was ...?«

»Leon, die Gans ... du ... sagt dir das nichts? Du hast immer ...«

»Ja doch!«

»Du erinnerst dich?«

»Ja ...«

»Wirklich?!«

Sich jetzt fallen lassen. Sich ihr anvertrauen. Sich überhaupt irgendjemandem anvertrauen. Nicht mehr können. Es nicht mehr mit sich selber ausmachen müssen. Reden. Zugeben, nicht ihr Mann zu sein.

Du sagst nichts, kannst ihr nicht in die Augen schauen, du löst dich von ihr, beugst dich unter Zwang über das Geländer zu dem Vogel, der halb aus deiner Hand fressen und halb mit dir kämpfen will. Du stützt dich in Erwartung einer neuen Schwindelattacke, die aber ausbleibt, auf das graue, angewitterte Holz. Der Teich ist flach, mehr eine große Pfütze als ein Teich, und trotzdem haben sie unterhalb des Holzbalkens einen Maschendraht angebracht, sodass niemand einfach durchschlüpfen und sich ertränken kann, oder einfach hineinfällt und mangels empfundener Gegenwärtigkeit (die man auch 'ich' nennt) mit dem Gesicht nach unten in der Pfütze liegen bleibt (solche Leute haben sie hier).

Du spürst, wie Sylvie dich genau beobachtet. Es wird da ein Erlebnis gegeben haben, oder ein sich wiederholendes Ereignis, ein Spiel, mit Sylvie am Wasser, Gänse, und Leon hat irgendetwas gemacht, hat mit den Gänsen ... ja was verdammt noch mal?!, was macht man mit solchen Scheißviechern? Der Gänserich schimpft mit dir, du Tor, mach!, ruft er, zischt er, nun mach schon! Aber was? Ein Spiel, du ahnst ein Spiel, nicht nur etwas Einmaliges, es gibt vielleicht irgendwo bei Leon, bei DIR zu Hause einen ähnlichen Teich, mit Gänsen, oder es ist ein Bauernhof, du weißt, dass ihr am Stadtrand wohnt, vielleicht zieht dort ein Landwirt Weihnachtsgänse auf, und ihr habt einen gemeinsamen Weg, den ihr regelmäßig geht, an dem Hof vorbei, oder - der Rhein ist dort in der Nähe, Rheinauenlandschaft, und ihr, Arm in Arm, vielleicht gibt es am Rhein irgendwo Gänse?

Und wenn, hast du sie gejagt? Mit Gebrüll? Nein, das würde nicht passen, es ist etwas WAGEMUTIGERES, was Sylvie erwartet. Vorsichtig, in Zeitlupe, streckst du die Finger nach dem Tier aus, das sofort fauchend zuschnappt, aber noch schneller hast du deine Hand wieder bei dir. Du schüttelst sie, als ob du sagen wolltest, hoppla, das war knapp. Dabei schaust du dich um, und Sylvie sieht dich traurig an und sagt kein Wort, und du erahnst im selben Moment den gequälten Ausdruck deines eigenen uneigenen Gesichts. Sylvie hat ihre Hände an ihre Brust gedrückt, den Kopf gesenkt, sodass ihr Kinn die Finger berührt. So sieht sie dich wie von unten herauf an, zweifelnd, als würde sie sich fragen, ob du immer noch tot bist.

Die Therapiegruppe

Die Tage in der Rehaklinik sind gefüllt mit Programm. Die meisten Anwendungen rein körperlich (sozusagen), Gymnastik, Fango, Moor, Massage, außerdem Lungentraining mit Nebelbädern und einem Gerät, in das ich hineinblasen soll, aber auch eine Therapie, bei der ich mehrere Infusionen gleichzeitig bekomme, die das Nervenzellenwachstum anregen sollen. Außerdem hat man dir Einzelgespräche mit einem Psychologen verordnet, mit einem, der dich reden lässt, was heißt: schweigen. Nach zwei stillen Runden stellt er fest, dass du bei einem Kognitionstherapeuten besser aufgehoben wärst, und überstellt dich an einen, der mit dir das gleiche macht wie Karina in der Unfallklinik. Erinnerungen wälzen, Erinnerungen einstudieren, Jörg, so heißt er, ist da ganz pragmatisch. Man könne sich Erinnerungen auch antrainieren, ohnehin stimmten Erinnerungen nur sehr bedingt mit wahren Begebenheiten überein, es gäbe genug Untersuchungen, die belegen, dass der Mensch sich sein Gedächtnis schönrechnet. Wenn ich das erst mal akzeptiert hätte, dass ich mich sozusagen von außen nur neu programmieren müsse, dann käme die Verinnerlichung von ganz alleine.

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