H. DERHANK - Der Zwilling

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"Wir machen Sie unsterblich!" -
Der größte aller Menschheitsträume ist wahr geworden: Jeder, der es sich leisten kann, lässt sein Gehirn scannen, damit bei Bedarf – im Todesfall – die GESELLSCHAFT® das gespeicherte Ich reinkarniert.
Doch dann geschieht ein furchtbarer Fehler: Thomas V. erwacht eines Tages im Körper von Leon P., im Körper eines Fremden also – obwohl er im Original ebenfalls noch existiert. Leon P. wurde zwar nach einem tödlichen Unfall wiederbelebt, doch die GESELLSCHAFT® hat versehentlich das falsche Bewusstseins-Backup in dessen Kopf gepflanzt. Thomas begreift, er ist nur eine Kopie seiner selbst, die man nur durch Auslöschung ungeschehen machen kann.
Ohne seine wahre Identität preiszugeben, spielt Thomas mit – spielt den Anderen, als wäre er es selbst. Er bekämpft den Ekel vor seinem fremden Körper, versucht, die nie gekannte Ehefrau zu lieben und sogar den schrecklichen neuen Vater zu akzeptieren, der sich für den Fall des eigenen Ablebens einen Ersatzkörper in Indien reserviert hat. Und tatsächlich, trotz vermeintlich eklatanter Erinnerungslücken wird Thomas als Leon schließlich wahr- und angenommen.
Aber so sehr er sich auch bemüht, es zieht ihn immer wieder zurück in sein altes Leben – das jedoch besetzt ist von dem, der er einst gewesen zu sein glaubt: vom echten Thomas, der nichts von der Kopie seines Ich in einem Fremden weiß. So wird Thomas II zum heimlichen Stalker seiner selbst. Als dann noch eine längst verloren geglaubte Liebe wieder auftaucht, eskaliert die Situation. Und die GESELLSCHAFT® sieht sich genötigt, ihren Fehler wiedergutzumachen.

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Die Daten sind so durcheinander, dass du noch nicht einmal herausbekommst, ob diese Tischlerei Leon gehört oder er nur so etwas wie ein leitender Angestellter ist. Dass Teile der Buchführung hier abgelegt sind, spricht für Ersteres, allerdings ist der letzte Eintrag vom 11. November letzten Jahres, ein Dokument, dass einem Mitarbeiter eine Lohnerhöhung bescheinigt, aber das war lange vor dem Unfall. Und was war danach? Es scheint da einen Tischler zu geben, ein Pranzke, dessen Name in einigen Textdokumenten und Zeichnungen auftaucht. Aber der ist nicht Chef. Wie läuft also die Firma, wenn du seit Monaten fehlst? Das kann man unverfänglich fragen: »Wie läuft's ... auf der Arbeit?«

»Keine Sorge«, sagt Karina, als verstünde sie etwas davon, »Ihrer Firma ...«, 'meiner', registrierst du, »... geht es gut, Ihre Frau und Ihr Meister schaffen das ...«

»Meine Frau?«

»Ja ... natürlich?!«

»Aber sie ...« Was arbeitet eigentlich Sylvie? Hast du dich bislang nicht gefragt, solltest du aber, wenn außer euch nur ein halb erwachsener Sohn existiert, gibt es keinen Grund für sie, nicht zu arbeiten.

»Ja ...?«, fragt Karina und sieht dich skeptisch an.

»Sie muss doch selbst arbeiten ...«, sagst du und hoffst, dass es plausibel klingt.

Karinas Gesicht zeigt so etwas wie Erleichterung. Vielleicht, weil sie bei Totalamnesie keinen guten Schnitt macht; in ihrem Job.

»Soweit ich weiß, kümmert sich Ihre Frau abends um die Werkstatt, Abrechnung und so, und zwischendurch dies und das, und Ihr Herr Pranzke scheint ja alles im Griff zu haben ... machen Sie sich also keine Sorgen!«

Du berührst mit einer Hand den hochgeklappten Bildschirm, »und der hier ...?«

»Wer?«

»Dieser Rechner, wieso ...?«

»Na ja, das ist Ihrer, ihr persönlicher ... ich glaube, Ihre Frau ... oder in ihrer Firma gibt es einen zweiten, also den richtigen. Ich glaube, dieser hier, ihr Computer, wurde seit dem Unfall nicht mehr benutzt ...«

Natürlich, es wird einen Firmencomputer geben, einen, der in Sylvies Händen problemlos läuft. Nicht wie du.

»Den können Sie jedenfalls hierbehalten.«

»Ist das nicht riskant? Mich ...«, du lachst, »mich Gehirnamputierten über Nacht mit dem Gerät allein zu lassen? Und wenn ich was lösche?«

»Man kann nichts löschen! Heutzutage kann man nichts mehr löschen ...«

»Nicht mal sich selbst ...«, sagst du. Und dann denkst du, dass Leon, der Fußballfan, sehr wohl gelöscht ist. Und du ihn fortan ersatzspielen musst.

Sie geht, und zurück bleiben ein Laptop und ein Körperfremder, Letzterer bestehend aus etwas Physischem und etwas Flüchtigem, wie ein Stein, an dem ein vom Wind verwehter Fetzen hängen geblieben ist, ein Felsen in einer gischtigen Brandung, an dem ein zerrissener alter Lappen flattert, nur zufällig hier verfangen und nicht an anderer Stelle, und der Anblick des Computers lässt den Wind wieder aufleben, er zerrt an dem Stoff, wie ein Sog, so ein Laptop ist die nächstmögliche Verknüpfung zum alten Leben, zu dem, der ich vorher war, die große Wolke Internet hat genügend Anlaufstellen, um mit mir selbst wieder in Kontakt zu treten.

Zugleich habe ich Angst vor so einem Schritt. Was, wenn Thomas doch gestorben ist? Wie ist er - falsch, wie wäre er gestorben? Will ich das wissen? Will ich überhaupt wissen, ob er noch lebt? Würde ich es z.B. erfahren, wenn ich mein sein E-Mail-Postfach öffne? Wer hat eigentlich Zugriff darauf? Doch wohl niemand, nichtmal Franka - oder?! Mit einem gewissen Entsetzen stellst du fest, dass du dir nicht sicher bist. Was wäre wenn? Wenn sie mein Passwort kennte, und dann? Aber warum sollte sie? Warum sollte sie es kennen, und wenn du es ihr je verraten hast, warum sollte sie sich daran erinnern? Und warum sollte sie, Monate nach eurer Trennung, sich überhaupt noch ZUSTÄNDIG fühlen? Realistischerweise dürfte dein Postfach also verwaisen, jede Menge unbeantwortete Mails, unendlich viel Spam, und der letzte Gesendet-Eintrag am ...?

Am?

Leon ist vor zwei Monaten gestorben, du bist seitdem in ihm, deine letzte Erinnerung an Thomas ist noch älter, der Moment, an dem ihr euch geteilt habt, liegt nun über zwei Monate zurück. Getrennte Wege seitdem, getrennt von Franka und nun von mir selbst, wie geht es mir eigentlich? Soll ich mich anrufen, mir eine E-Mail schreiben, und ... oder ...

Und wenn ich doch tot bin? Leon am 20. Februar, und Thomas? Sollte ich tot sein, ließe sich, da du früher praktisch täglich Mails geschrieben hast, dein Todestag ungefähr ausmachen. Es wäre also nichts leichter wie das: Ins Internet gehen, den Maildienst aufrufen, Passwort eingeben (DAS kennst du ja noch), und dann schauen und dann? Soll ich als Geist meine Adresse wiederbeleben? Die wird eisig im Nacken, das zu denken. Und wenn ich lebe? Wenn Thomas lebt? Wieder hast du das Gefühl, dass dein Magen kocht. Die Vorstellung, zwei zu sein, löst eine impulsive Übelkeit aus, jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, so schlimm, dass ich mich mir selbst entwinden möchte. Ich will es nicht wissen, ich will es nicht wissen!

Du lässt es. Vorerst bin ich Leon. Spiele ich Leon und werde mein Bestes geben, er zu sein. Sein Magen beruhigt sich.

Nach vorne schauen ist nicht nur ein Spruch, du spielst ein neues Leben, ein Leben, das auch gewisse Vorteile gegenüber dem alten hat: Leon ist ein großes, kräftiges, gut gebautes Exemplar der Gattung Homo sapiens maskulinensis, und abgesehen von den schlechten, amalgamgefüllten Zähnen, abgesehen von einem Körpergeruch, den sich zu eigen zu machen dir schwergefallen ist, abgesehen von einem nervösen Reizmagen oder Reizdarm, abgesehen davon, verspricht dir Leon z.B. eine deutlich höhere Lebenserwartung, als Thomas sie gehabt hätte. Weil Leon um 18 Jahre jünger ist. 35 statt 53, und ausgerechnet jetzt bzw. ausgerechnet so jung bist du plötzlich Inhaber einer eigenen Firma. Ich bin was Handfestes, ein Macher, männlich bis in die Zehenspitzen und obendrein Musiker, Komponist, mir liegen die Frauen zu Füßen usw. usw. und was war ich mein ganzes langes Leben davor?

Und doch lässt mich Thomas nicht los.

In der kommenden Nacht versuche ich, heimlich in mein altes E-Mail-Postfach einzusteigen. Wie ein Dieb. Es fehlte nur noch, es unter der Bettdecke zu tun, fast ist es auch so, ich warte, bis ich von den Fluren der Station nichts mehr höre, dann klappe ich den Laptop auf, suche - im Dunkeln! - meinen - Thomas' - Maildienst und gebe Benutzernamen und Passwort ein.

Die Seite antwortet: 'Log-in leider nicht erfolgreich. Haben Sie Ihr Passwort vergessen?'

Ich versuche es erneut. Wieder Fehlanzeige. Ein drittes Mal, dann ein diffuses Gefühl von Panik. Ich werde doch mein Passwort nicht vergessen haben!? Vierter Versuch, fünfter, sechster, Wut. Fieberhaftes Nachdenken, dein Passwort ist: Vanderra, nein, du drehst fast durch, 'vanderra' ist der Benutzername, 'Hieronymus1516' lautet das Passwort, seit Jahren, oder etwa 1615? Du versuchst 'Hieronymus1615', auch nicht, ist ja auch falsch, 1516 ist das Geburtsjahr von Hieronymus Bosch, oder Todesjahr? Oder - oder hat man etwa meinen Account gelöscht? Bin ich etwa doch tot? Soll ich jetzt lachen?

Natürlich tot, die werden dich gelöscht haben, Thomas, das macht man so, du hast eine Mail-Adresse gehabt, für die du monatlich bezahlt hast. Als das Geld nicht mehr geflossen ist, werden sie herausgefunden haben, dass du tot bist, oder sie haben deine Mutter nach dir gefragt, haha, im Altenheim nachgefragt, ja was weiß denn ich?! Dein Bruder sonstwo, deine Mutter dement und der Sohn tot, aber sie wird das nicht begreifen, oder sie hat dich längst vergessen, hat sie sowieso. Für sie existierst du ohnehin nur in der Erinnerung. Dein E-Mail-Anbieter aber wird deinen Account gelöscht haben.

Thomas ist tot, du bist Leon. Punkt.

Spiele ihn, bis du er bist.

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