Saya rieb sich mit Daumen und Zeigefinger ihre Stirn. Es fühlte sich angespannt an und wäre sie kein Vampir, hätte sie vermutlich starke Kopfschmerzen. Vampire spürten derlei Schmerzen nicht. Auch kannten sie in dem Sinne keine Müdigkeit. Ihre Vitalfunktionen fuhren nur herunter, wenn die Sonne aufging, so dass sie automatisch schliefen. Das diente zu ihrem Schutz, da sie den Zeitpunkt sonst verpassen und verbrennen könnten. Dieses Gefühl hatte sie vor wenigen Stunden selbst erlebt und es war alles andere als schön. Doch, das hatte sie durch Eric fast schon wieder vergessen gehabt. »Ich habe gerade andere Probleme. Ich -«
Saya brach ab, als sie ein Klirren hörte. Sie fuhr zu Eric herum und sah Blut von seiner Hand tropfen. Es tropfte auf den Parkettboden, wo Saya eins der beiden Gläser liegen sah, oder viel mehr das, was davon übrig war. Die Scherben waren auf dem ganzen Fußboden verteilt. Hastig rannte sie zu Eric und sah sich die Wunde an. Er starrte nur fasziniert darauf und sah zu, wie das Blut heruntertropfte. Kein Weinen. Kein Schreien. Nichts. Vampire waren wirklich schmerzlos. Zumindest so gut wie. Saya legte das Telefon auf die Seite, schaltete aber vorher den Lautsprecher ein und lief dann zum Erste-Hilfe-Kasten um eine Mullbinde zu holen. Damit verband sie Erics Hand. »Hey, was ist denn los bei dir? Bist du noch da? Was für andere Probleme?
Hallo??« Shanias Stimme klang verwirrt und sie sprach so hastig, dass sie sich fast überschlug. Saya, die Eric gerade vollständig verarztet und ihn auf die Couch im Wohnzimmer verfrachtet hatte, nahm das Telefon wieder ans Ohr. Es ist kompliziert, Maus. Kannst du vorbeikommen?«
Normalerweise war Saya es, die Shania besuchte, aber in diesem besonderen Fall müsste diese wohl mal zu ihr kommen. »Äh, ja, sicher. Ich mach mich gleich auf den Weg.« Die Verwunderung war kaum zu überhören und dann hatte sie schon aufgelegt. Saya nahm sich Schaufel und Besen, um die Scherben zu beseitigen. Überall klebte Erics Blut. Mit einem Spüllumpen wischte sie auch dieses weg und gesellte sich zu dem kleinen Sorgenkind auf die Couch.
Eric hatte den Fernseher angemacht und schaute sich eine Zeichentrickserie an, bei der es anscheinend auch um Vampire ging. Es war sehr süß dargestellt und hatte mit der Realität so viel zu tun, wie ein Frosch mit einer Ziege. Trotz allem ließ sie ihm den Spaß, denn er sah richtig glücklich aus, so wie er dasaß. Er lächelte vergnügt und schien all das Schlechte, das ihm widerfahren war, fast schon vergessen zu haben.
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