Janine Zachariae
Das Geheimnis des Stiftes 2
Die Rettung
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Janine Zachariae Das Geheimnis des Stiftes 2 Die Rettung Dieses ebook wurde erstellt bei
Zukunft
Oliver²
Melanie und Oliver²
Julians Geständnis
Gedankenaustausch
Geständnisse
Missionen in der Nacht
Untergang der Titanic
Blinde Passagiere
Paul und Julian
Unterhalb der Erde
Zukunft, Melanie² und Aliens
Future unknown
Fragen und keine Antworten
Ein Protokoll der Zerstörung
2315: Die Welt verbrennt
Julian², Melanie² und Liane
Pakt mit dem Planeten Rumi
Oliver², Julian ², Melanie², Penelope², Edward, Paul und Liane
Der Plan
Zurück am Hof
Operation und Auszeit
Back in Time
Auf der Suche nach Oliver
Vorwürfe
Hausarrest
Die Zeit ist zusammengebrochen
Julian
Lizzy
Geständnisse in der Nacht
Eine zweite Chance in der Liebe?
Eine Frage der Umwelt
Zeit, den Stift unter die Lupe zu nehmen
Oliver und Melanie
Merles Herkunft
Vorbereitung
Die Zeit ist gekommen
Planet Rumi
Merle
Die Lösung
Es ist nur fremd, wenn du es nicht kennenlernst
Das Geheimnis des Stiftes
Unterhaltung mit der Erde
Abschiede
Zum Schluss ...
Danksagung:
Weitere Bücher
Kontakt/ Impressum:
Über die Autorin:
Playlist
Triggerwarnung:
Impressum neobooks
Dieses Buch ist an alle gerichtet, die sich oftmals verloren fühlen und nicht wissen,
ob jemand an sie denkt ...
Das Geheimnis des Stiftes
2
- die Rettung
Text und Idee: Janine Zachariae
Bilder: Canva, Shutterstock, Zedge
Cover: Janine Zachariae
Lektorat 1: Vanessa Pätzold
Lektorat 2: Louise Bourbo
England, 2127
Das hat wehgetan, richtig weh.
»Verdammt«, sage ich und reibe mir den Hinterkopf, der leider nicht umhinkam, mit dem Boden Bekanntschaft zu machen. Etwas orientierungslos versuche ich, mich aufzusetzen, was gar nicht so leicht ist, da jemand auf mir liegt.
»Verdammt, Oliver!«, stoße ich überrascht aus, reibe mir meinen schmerzenden Kopf und kneife die Augen zusammen. Wie konnte Oliver nur so unüberlegt zu mir springen, als ich geschrieben habe?
»Hey, alles in Ordnung?«, fragt er. Seine Stimme ist leise und vorsichtig. Augenrollend sehe ich ihn an. So leicht kommt er mir nicht davon. Das war verdammt riskant!
»Wenn du endlich von mir runtersteigen würdest, ja«, stammle ich und werde mir unserer Nähe nur allzu bewusst. Verflucht! Ein Schmunzeln ziert seine Lippen und ich bekomme ganz weiche Knie. Dabei habe ich mir geschworen, mich nicht in ihn zu verlieben. Das funktioniert einfach nicht. Er ist der Sohn von Victoria II und somit auf eine verdrehte Art und Weise mein Stiefbruder. Mein Vater musste sich ja unbedingt in die Königin von England verlieben.
Meine Gedanken wandern zu meiner schrägen Familie. Während meine Mutter mit mir im Jahr 2017 gelebt hat, war mein Vater zehn Jahre lang spurlos verschwunden. Jedenfalls für mich. Meine Mutter war natürlich im Bilde. Aber ich machte mir große Sorgen – zu Unrecht, wie sich herausstellte. Mein Vater war nicht verschwunden, sondern im Jahr 2117 gelandet und konnte einfach nicht weg, da er seinen Stift bei uns gelassen hatte. Das klingt schon alles seltsam, oder? Selbst für mich ist es das noch immer und ich bin mittlerweile mittendrin.
Oliver hat sich endlich hochgerappelt und hält mir seine Hand entgegen, die ich direkt ergreife, um selbst wieder aufstehen zu können.
»Danke«, sage ich etwas verlegen und klopfe mir den Staub von meiner Hose, bevor ich mich vorsichtig umblicke. Die Zukunft.
Also ...
Na ja, in der Zukunft bin ich ja schon längst. Aber ich bin noch weiter vorgedrungen als zuvor. Meine Güte, ich glaube, ich habe mir den Kopf zu sehr angestoßen, so eigenartig klingen meine Gedanken.
»Was jetzt?«, möchte Oliver wissen und ich zucke mit den Schultern, denn ich weiß es nicht. Wir sind hier gelandet, weil die Königin in Gefahr ist. Eigentlich hätten wir direkt auf Penelope treffen müssen, aber ich sehe sie nirgends.
Wie eine Bekloppte drehe ich mich im Kreis und gehe sogar in die Knie, um vielleicht etwas zu spüren. Eine Vibration, die vom Boden auskommt oder Ähnliches. Ich fühle mich, als sei ich auf den Bahngleisen und versuche herauszufinden, ob ein Zug sich nähert. Jupp, reichlich dämlich von mir. Nur umherstehen und warten, dass sich ein Sturm nähert, kann ich nicht.
Plötzlich aber nehmen wir ein Geräusch wahr und ich fahre willkürlich zusammen. Es klingt wie ein Lachen.
»Bravo! Ihr seid schön in die Falle getreten«, ertönt eine Stimme.
»JULIAN!«, rufe ich erschrocken aus und starre ihn an.
Vor mir erblicke ich wirklich Julian. Seltsamerweise ist mein erster Gedanke, dass hier jemand steht, den ich von früher kenne, was total absurd ist. Die Gefahr ist nun einmal vorhanden und ich weiß, dass das hier kein Freundschaftsbesuch ist, auch wenn ich innerlich seufze. Julian. Mein Instagram-Freund. Ein Junge, den ich tatsächlich dort kennenlernte und mit dem ich mich so oft ausgetauscht habe, dass ich Gefühle für ihn entwickelte. Verdammt! Was macht er nur hier? Er sieht verändert aus. Trägt sogar einen Bart, seine Haare sind zerzaust, als wäre er seit Tagen unterwegs. Dabei war er früher wirklich sehr gepflegt. Aber von dem Blogger mit der Maske ist nichts mehr übrig. Er hat Augenränder und wirkt angespannt.
»Kleine Fee, so sieht man sich wieder«, sagt er und lächelt mich an. Warum nur musste er zur dunklen Seite wechseln? Oliver steht neben mir und scheint abzuwarten.
»Oliver«, beginne ich endlich, »darf ich dir Julian Schwan vorstellen? Sohn von Penelope.« Er zieht die Luft scharf ein und nickt schließlich.
»Das ist also der berühmte Julian? Irgendwie habe ich ihn mir anders vorgestellt«, flüstert er und mustert unseren Feind dabei sehr aufmerksam.
»Julian, wahrscheinlich hast du schon von Prinz Oliver gehört.«
»Selbstverständlich. Meine Mutter lässt dich schön grüßen.« Spott liegt in seiner Stimme und ich frage mich immer mehr, was nur aus ihm geworden ist. Was ist geschehen? Ja, er hatte mich hintergangen und angelogen. War wirklich alles nur Fassade? All seine Worte, all die Blicke?
»Was ist mit ...« Kurz verstumme ich. Aber ich muss es wissen. Ich muss erfahren, was mit seinem Bruder passiert ist. »Was ist mit Justin?«
»Dem ging es hervorragend. Ist natürlich mittlerweile Wurmfutter, aber er hatte ein gutes Leben, kleine Fee.«
»Mit meiner Mutter?«
Er lächelt und ich erkenne etwas in seinen Augen, was mich an unsere Telefonate von früher erinnert, damals klang seine Stimme charmant und schmeichelnd, manchmal auch voller Sehnsucht. Als alles noch normal war. Ohne Zeitreise. Julian steht einige Meter von uns entfernt, aber nah genug, um die eine oder andere Regung in seinem Gesicht zu erkennen.
»Justin und Saskia. Verliebt, verlobt, verheiratet, Kinder.«
Tränen brennen mir plötzlich in den Augen und ich spüre Olivers Hand in meiner. Er hat es gemerkt, was mich freut oder hat er einfach meine Gedanken gelesen? Justin hatte sein Happy End, so, wie ich es wollte. Justin. Mein erster Freund, für fünf Minuten oder so. Mir war direkt klar, dass er und meine Mutter zusammengehören. Der Altersunterschied von 18 Jahren war mir egal und ehrlich, so groß war er nicht.
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