Die Frau blickte angstvoll im Zimmer umher: "Es gibt nur eine Rettung! Geht da in den Schrank und verhaltet Euch ganz still. Aber Ihr dürft auch nur ganz leise atmen!" Der Malla stand auf und versteckte sich, so schnell er konnte, in dem Schrank. Die Frau brachte ein Schloss daran an und steckte den Schlüssel in die Tasche. Dann lief sie rasch und öffnete die Tür.
Der Mann stürzte aufgeregt herein: "Um Himmelswillen, was ist geschehen? Sag's doch schnell!" - "Was kann Schlimmeres geschehen als dies?" klagte die Frau laut, "Ach Gott wie soll ich meine Ehre zurückerhalten? Bist du mein Mann oder ein Zuhälter?" Der Mann starrte sie entgeistert an, dann schüttelte er sie an den Schultern: "Was ist los? Nun sag's schon endlich, sonst platze ich auf der Stelle!"
"Also gestern kam ein Malla zu mir, der vorgab, ein Buch über die Schlauheit der Frauen schreiben zu wollen. Ich hatte Mitleid mit ihm und schenkte ihm ein bisschen Geld. Aber er besaß die Frechheit, heute wiederzukommen. Und er ist mir bis in mein Zimmer gefolgt. Ich bekam es mit der Angst, denn er ist ein starker Kerl, und ich merkte, dass er nichts Gutes im Schilde führte. Deshalb wollte ich davonlaufen. Aber er packte mich stürmisch, riss sich den Turban vom Kopf, schleuderte ihn in die Ecke und warf mich zu Boden. ... er hat dabei alle meine Unterröcke zerrissen!" schluchzte die Frau. "Ich habe laut geschrien, und das Kind unseres Nachbarn hörte es zum Glück und lief gleich zu Dir. Du musst mich rächen, wenn die Haare deines Schnurrbartes die Haare eines Mannes sind! Sonst bin ich nicht länger Deine Frau!"
Der Mann riss grimmig den Dolch aus dem Gürtel und brüllte, vor Wut zitternd: "Wo steckt das Schwein?" - "Als du an die Türe klopftest, ließ er von mir ab und versteckte sich in dem Schrank dort. Ich hängte schnell ein Schloss davor und sperrte zu!" - "Wo ist der Schlüssel? Her damit!"
Die Frau hielt ihm den Schlüssel hin. Als der Mann das Schloss öffnen wollte, packte sie seine Hand und lachte aus vollem Halse: "Ha, ha, ha! Habe ich gewonnen oder nicht? Du hast den Schlüssel von mir genommen, ohne zu sagen, dass du dich erinnerst, und du musst mir ein schönes Kleid schenken!" Der Mann warf den Schlüssel in die Ecke und starrte sie an: "Soll das heißen, Du hast dieses Theater nur gemacht, um die Wette zu gewinnen?"
"Ja, ja, was denkst du denn sonst? Ich habe dir ja gleich gesagt, dass ich gewinnen werde!" - "Ist das eine Art und Weise? Was hast du mir angetan! Ich könnte in tausend Stücke zerspringen!" - "Komm", sagte sie zärtlich, "sei nicht böse, ich habe etwas Gutes für dich gekocht. Wir essen zusammen, und dann gehst du wieder an deine Arbeit!" - "Lieber esse ich Gift!" , rief der Mann mit zornrotem Kopf und verließ hastig das Haus.
Darauf sperrte die Frau den Schrank auf. Dort kauerte der Malla ganz blass und von Angstschweiß bedeckt in der Ecke. "Kommt heraus, Malla, damit wir unser Mittagessen in Ruhe verspeisen können! Ich habe nämlich etwas Gutes für Euch gekocht." - "Bei der Barmherzigkeit Allahs" , stotterte dieser. "Bitte öffnet mir die Tür! Ich kann jetzt nichts essen."
Die Frau versuchte vergeblich, ihn zum Bleiben zu bewegen. "Lieber Malla, es tut mir leid, dass ich Euch erzürnt habe. Bitte, betet nicht, dass ich bestraft werden möge! Auch hätte ich noch eine Bitte an Euch!" , sagte die Frau. "Macht schnell", drängte der Malla . "Ich will ganz schnell gehen!" Unverzüglich trug sie ihm ihre Bitte vor: "Schreibt diese Geschichte auch in Euer Buch!"
Da rief der Geistliche erschrocken aus: "Widerrufung! Ich widerrufe und werde mich daran halten. Ich werde nichts mehr über die Frauen schreiben. Mögen sie allesamt mit ihrer Schlauheit in den Trichter der Mühle fallen!"
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