"Meine psychologische Untersuchung hat nicht stattgefunden. Ich denke doch, das steht mir zu. Oder können Sie vielleicht etwas tun, damit ich doch noch zurück ins Arbeitsleben gehen kann? Ich würde wirklich jede Arbeit übernehmen."
"Nun mal langsam Herr Halder. Eins nach dem anderen. Wieso ist denn Ihr Termin nicht zustande gekommen?"
"Mir wurde mitgeteilt, dass der Arzt dringend zu einem Notfall musste und sein Stellvertreter im Urlaub ist. Als einziger anderer Termin wurde mir ein Zeitpunkt in vierzehn Tagen ange..."
Gröll brach aus einem unersichtlichen Grund in schallendes Gelächter aus.
"Das ist wirklich komisch, nicht? Das machen die beim Amt für letzte medizinische Untersuchungen fast immer, weil sie so wenig Geld wie möglich ausgeben möchten. Sie sollten versuchen, privat jemanden zu finden. Ob Sie da allerdings noch rechtzeitig Erfolg haben, wage ich zu bezweifeln. Ich kann Ihnen dabei auch nicht weiterhelfen. Deshalb kann ich es nur zu den vielen Beschwerden legen, aber das wird auch nichts ändern."
"Und mit der Arbeit?"
"Also wirklich! So einfach ist das nicht. Sie haben sich entschlossen, sich zur Ruhe zu setzen und haben deshalb Ihren Arbeitsplatz verlassen. Außerdem ist Ihr Geld schon ausgezahlt worden und alle Angelegenheiten sind geregelt. Soweit ich weiß, ist auch Ihre Stelle bereits neu besetzt und Sie können nicht so einfach zurück. Haben Sie denn Familie?"
"Nein, habe ich schon seit Jahren nicht mehr", erwiderte ich traurig.
"Dann kann ich wirklich nichts für Sie tun. Wir sind jetzt bei Ihrem Wagen. Ich wünsche Ihnen noch ein paar angenehme Tage. Genießen Sie sie und denken Sie nicht an das, was Ihnen bevorsteht."
Ich stieg aus, nachdem mir Gröll die Hand geschüttelt hatte und fragte mich, wieso ein so freundlicher Mensch bei der Regierung arbeitete.
Nachdem ich noch ein paar Mal tief durchgeatmet hatte, als ob ich so viel Leben wie möglich in meinen Körper holen wollte, damit sie es nicht auslöschen konnten, stieg ich in mein geliebtes Auto. Als ich gerade den Motor starten wollte, sah ich auf dem Beifahrersitz einen Umschlag, der mit meinem Namen beschriftet war. Er enthielt einen kleinen Zettel, auf dem stand:
"Damit Sie die letzten Tage noch schlafen können."
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