Hans Fallada - Der eiserne Gustav

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Hans Fallada zeigt in «Der eiserne Gustav» exemplarisch den Zerfall einer Familie vor dem Hintergrund von Weltkrieg, Notwirtschaft und Inflation. Die Geschichte der Familie des Gustav Hackendahl, genannt «der eiserne Gustav», steht im Mittelpunkt des Romans von Hans Fallada. In den Jahren rund um den Ersten Weltkrieg betreibt der eiserne Gustav ein kleines Droschkenunternehmen. Seinen Spitznamen verdankt er der Härte gegen sich und andere, die er wohl aus seiner Soldatenzeit ins zivile Leben übernommen hat. Seine hohen Erwartungen machen den Kindern das Leben schwer. Als sie älter werden, gehen sie zum tyrannischen Vater auf Distanz, wodurch sein Einfluss auf ein Minimum sinkt. Einer seiner Söhne heiratet heimlich eine Frau, die niemals die Zustimmung des Vaters gefunden hätte. Ein anderer steigt in Schwarz- und illegalen Devisenhandel ein. Auch Hackendahl selbst gerät in Schwierigkeiten: Sein Droschkenunternehme leidet unter dem Aufkommen der Taxis. Dass die Familie auseinanderdriftet, ist allerdings nicht allein ihm zuzuschreiben. In den turbulenten zwanziger Jahren kämpft jeder um sein persönliches Überleben. Die familiären Beziehungen werden auch durch die Not in Mitleidenschaft gezogen.

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Wer kann sagen, was alles dem alten Hackendahl beim Anblick der beiden jungen Liebesleute durch Herz und Hirn zog? Er war ja auch einmal jung gewesen und sah, daß dies noch Kinderliebe war, etwas Leichtes, Fröhliches …

Aber da hatte nun Piepgras das Wort gesagt von den Nutten, die sich auf der Friedrich die Hacken abtreten, und in demselben Augenblick war ihm wohl die Tochter eingefallen, die heimlich in ein wirklich recht übel beleumdetes Café schlich, und der Sohn, der heute morgen nach gemeinem Parfüm gerochen hatte. Mit einem Satz sprang er zu der Droschke, riß den Schläfer bei der Schulter und rief zornig: „Wachen Sie auf! Machen Sie, daß Sie von meinem Hof runterkommen, Sie Kerl, Sie!“

Noch eher aber als der junge Mann wurde das junge Mädchen wach. Sie fuhr hoch und sah auf den fremden Hof und in all die fremden Männergesichter, die auf sie gerichtet waren, die alle erschrocken und böse und finster aussahen. Daß diese Finsterkeit nicht ihr, sondern dem Ausbruch des eisernen Gustav galt, das wußte sie ja nicht.

Sie faßte ihren Freund bei der Hand, zog ihn hoch vom Sitz und rief: „O komm bloß, Erich, was ist nur?“ Und schon lief sie, ihre langen Röcke raffend, über den Hof dem Tor zu, ihren Erich mit sich ziehend.

Den alten Hackendahl aber hatte der Name Erich ganz rasend gemacht, er lief neben den beiden her und beschimpfte sie weiter. Auf der anderen Seite aber lief der Droschkenkutscher Piepgras, der ein solches Ende seines Scherzes nie erwartet hatte, und flehte und drohte: „Herr Hackendahl, was machen Sie bloß?! Der Herr hat doch noch nicht bezahlt! Wollen Sie wohl stehenbleiben, Herr, und mir meine Taxe zahlen?!“

Aber das junge Mädchen und der junge Mann liefen immer schneller, sie liefen von den bösen Gesichtern der Welt fort, in den blauen, frischen Junimorgen hinein …

Zuerst blieb der alte Hackendahl stehen. Er stand unter dem steinernen Torpfosten mit der goldenen Kugel darauf, trocknete sich das Gesicht ab und sah wie erwachend in all die Gesichter. Die Gesichter wandten sich aber alle verlegen von ihm fort, ein jeder machte sich rasch an seine wirkliche oder an eine Scheinarbeit. Stumm ging der eiserne Gustav über den Hof, rief im Vorbeigehen nur halblaut: „Mach du fertig, Otto!“ und verschwand im Haus.

Sofort war der Hof ein Wirbel von Getuschel und Geflüster, und am dicksten standen sie um den jetzt schnaufend zurückgekehrten Piepgras: Er hatte die jungen Leute nicht mehr erwischt, die Liebe war in dieser Nacht taxfrei gefahren.

11

Um sieben Uhr auf den Schlag wurde im Hause Hackendahl Kaffee getrunken, und dem eisernen Gustav mochte zumute sein, wie ihm wollte, er stand Schlag sieben gerade aufgerichtet am Kopfende des Tisches und ließ den Heinz das Morgengebet sprechen. Dann gab es ein allgemeines Stuhl- und Füßegescharre, und nun kellte die Mutter die Mehlsuppe auf.

Schweigend kratzten die Löffel auf den Tellern, schweigend sah bald der, bald jener Erichs leeren Stuhl an. Manchmal nur seufzte die Mutter, des hungrigen Sohnes im Keller gedenkend, sagte „Ach ja“ und „O Gott, o Gott“, aber keiner antwortete, bis sie endlich klagte: „Heute ißt mal wieder kein einziger! Was das nur ist mit euch! Iß du wenigstens was, Bubi, du hast doch keine Ursache zu hungern!“

Der Bengel schoß einen wachsamen Blick auf den Vater und sagte dann abgrundtief mit seiner mutierenden Stimme: „Plenus venter non studet libenter – ein voller Bauch studiert nicht gern. Im Interesse meines lateinischen Exerzitiums geziemt sich Zurückhaltung in der Vertilgung von gekochtem Mehl …“

„O Gott!“ seufzte die Mutter. „Dafür läßt man nun seine Kinder studieren, daß man kein Wort mehr von ihnen versteht und daß sie …“

Sie sprach nicht weiter, ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt, jeder sah, daß sie an den Sohn im Keller dachte, der ausstudiert hatte.

„Halte den Mund!“ knurrte der Vater zu Heinz hinüber.

„Zu Befehl, pater patriae!“ Und nicht umzubringen: „Soll ich einen Entschuldigungszettel für Erich in die Penne mitnehmen?“

Der Vater funkelte den Sohn zornig an, die anderen duckten die Köpfe – aber das Gewitter zog ohne Einschlag vorüber: Hackendahl stieß nur seinen Stuhl zurück und ging auf sein Zimmer.

Eine halbe Stunde später war Heinz zur Schule gegangen und Sophie ins Krankenhaus. In der Wohnung räumte Eva mit dem kleinen Dienstmädchen auf, in der Küche putzte Frau Hackendahl Gemüse, und im Stall berieten Otto und der alte Rabause, ob man den Vater an seine Privatfuhren erinnern dürfe oder nicht …

An seinem Schreibtisch saß der alte Hackendahl. Er hatte das Kassenbuch vor sich aufgeschlagen, die Morgeneinnahme hingelegt, aber er zählte nicht nach, er trug nicht ein.

Er saß und grübelte. Er grübelte finster und ungelenk, er sagte sich hundertmal, daß die Welt nicht einfällt über einen kleinen Hausdieb, über einen Arbeitgeber, der vor seinen Leuten die Beherrschung verliert.

Nein, die Welt fiel nicht ein, aber seine Welt war ihm eingefallen. Er grübelte, warum seine Kinder nie das wollten, was er wollte, warum sie stets widersetzlich waren. Er hatte jeder Obrigkeit stets freudig gehorcht, aber wenn seine Kinder ihm noch gehorchten, so nur widerstrebend, mit Maulen und Unwillen. Vielleicht war alles, was heute geschehen war, wirklich gar nicht so schlimm, in einem viertel oder halben Jahr konnte man es vergessen und begraben sein lassen, aber es war doch schlimm! Weil es nicht nur die Hausdieberei war, sondern weil alles zum Verfall drängte, auseinanderstrebte, das Erworbene mißachtete …

Mit gerunzelter Stirne starrte er das Geld auf dem Schreibtisch an. Die gute Nachteinnahme freute ihn nicht, er mochte sie gar nicht eintragen ins Kassenbuch, er hatte vorher noch eine andere Eintragung zu machen.

Jawohl, er muß sie machen, er nimmt die Feder in die Hand, zögert – und legt sie wieder hin. Trostlos starrt er das Kassenbuch an. Es geht ihm wider Ordnung und Anstand, was er tun muß …

Dann kommt ihm ein Gedanke. Es ist vielleicht nur ein Aufschub, aber es ist ja auch möglich, daß nicht alles Geld verbraucht wurde. Er geht eilig in das Schlafzimmer der Söhne. Dort macht Eva die Betten. Er möchte sie fortschicken – muß aber ein Vater sich dessen, was er tut, vor den eigenen Kindern schämen? Fast trotzig nimmt er Jacke und Weste von Erich, die noch über dem Stuhl hängen, und fängt an, die Taschen nachzusehen. Aber er findet nichts, nichts als die Spuren eines weiteren Ungehorsams: ein paar Zigaretten. Aber es reicht bei dem Vater nicht mehr zu einem neuen Zorn, er zerdrückt nur die Zigaretten, daß der Tabak auf die Erde rieselt, sagt barsch zur Tochter: „Kehr den Dreck fort!“ und geht in die Küche.

Die Küche ist leer. Er schneidet einen Kanten Brot ab, so stark, wie ihn die Arrestanten beim Militär bekamen. Dann sieht er sich suchend um, aber in seiner bürgerlichen Küche gibt es die glasierten Tonkrüge nicht, in denen man den Leuten Wasser hinstellte. Nach einigem Schwanken nimmt er ein emailliertes Litermaß und füllt es mit Wasser. Er läßt die Leitung gut ablaufen, das Wasser soll frisch sein, auch ein Gefangener muß seine Ordnung haben.

Dann steigt er mit Wasser und Brot hinunter in den Keller.

Als er in den dunkeln Kellergang einbiegt, hört er ein Tuscheln. Er lauscht, dann räuspert er sich und geht weiter. Seine Frau schleicht an ihm vorüber, er sagt streng: „Hier hat keiner was zu suchen!“ Und schließt den Keller auf.

Der Sohn steht an dem kaum zwei Hände großen Fenster. Er dreht sich nicht um, als der Vater eintritt. Der legt das Brot auf eine Kiste, stellt das Wasser daneben und sagt: „Hier hast du zu essen, Erich!“

Der Sohn rührt sich nicht.

„Du könntest auch danke sagen, Erich“, tadelt der Vater milde.

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