Während mein Partner sprach, sah ich ihn panisch an und schüttelte nur mit dem Kopf. Er nickte mir zu - für uns beide stand fest, dass mit diesem Mann nichts laufen würde.
Mein Partner verpasste ihm dankend eine Abfuhr. Zum Glück ist der weg, dachte ich erleichtert.
Später sprachen wir dann ein jüngeres Pärchen an. Die beiden waren scheinbar unerfahren und wollten aus dem Grund alles erst einmal nur beobachten.
Am Ende suchten wir uns, etwas gelangweilt, eine versteckte Liegefläche und hatten Sex. Ich war auf ihm und versuchte einfach nur den Moment zu genießen und das Gefühl ihn zu spüren, als ich auf einmal mindesten fünf bis sechs schemenhafte Gestallten hinter mir bemerkte. Zuschauer hätten mich prinzipiell nicht gestört - ich fand es auch recht anturnend beim Sex beobachtet zu werden - aber nicht von irgendwelchen notgeilen sabbernden Kerlen, die sich im Halbdunklen versteckten und sich lautlos einen runterholten! Das war meiner Meinung nach einfach nur geschmacklos und abstoßend.
Wir entschieden uns dort zu verschwinden, gingen runter zu den Privaträumen und schlossen uns in dem hintersten ein.
In dem Raum befanden sich ein hölzernes Andreaskreuz und gegenüber davon ein Wasserbett. »Interessante Einrichtung«, bemerkte ich. »Soll ich dich festbinden?«, grinste mich mein Partner helmisch an.
»Sehr witzig. Und dann? Willst du mich auspeitschen, oder wie?«, witzelte ich.
Wir versuchten unseren Sex auf dem Wasserbett fortzuführen - es war absolut unmöglich gewesen! Wer auch immer dieses Zimmer eingerichtet hatte, hatte erstens keinen Geschmack für Ästhetik und wusste ganz offensichtlich auch nicht, was für Sex praktikabel ist und was nicht.
Die Situation war zu komisch. Bei jedem seiner Stöße rutschte ich ein Stückchen weiter weg und nachdem sich bei uns beiden Rückenschmerzen anbahnten, gaben wir auf. Wir mussten lachen.
Ein guter Bekannter meinerseits war zu derselben Zeit in der Nähe unserer Party mit seiner weiblichen Begleitung unterwegs gewesen. Er schrieb mir, dass wir die beiden treffen könnten, falls unsere Party ein Flopp werden sollte.
»Vielleicht besteht Interesse an einem Vierer«, erwähnte er beiläufig.
Mein Partner und ich beschlossen, die beiden erst einmal auf gemeinsame Drinks zu treffen. Ein Taxi brachte uns zu dem Hotel, in dessen Bar wir die beiden finden würden. Ich freute mich, meinen Bekannten wiederzusehen und begrüßte ihn herzlich. Seine Begleitung hingegen sah ziemlich desinteressiert aus. Sie sah nicht wie der Typ Frau aus, mit dem ich mich normalerweise abgab, beziehungsweise ich das Gefühl hatte, eine schnelle Verbindung aufbauen zu können. Sie war deutlich älter als ich. Diese Tatsache störte mich nicht. Aber die Tatsache, dass sie falsche Fingernägel trug und Sonnenstudio verbrannt war, stieß mich etwas ab. Natürlicher würde sie viel hübscher aussehen, dachte ich.
Erfahrung mit einem Dreier oder Vierer hatte ich noch nicht gesammelt. Durch Erzählungen wusste ich aber, dass es wohl in den meisten Fällen eine Herausforderung für alle Beteiligten war sicherzustellen, dass auch alle Befriedigung fanden. In dem Punkt hatten mir meine Begleitung und auch mein Bekannter einiges voraus. Sie beide hatten Erfahrungen mit mehreren Partnern im Bett gemacht, ja sogar an großen Sexorgien teilgenommen. Für mich stand jedenfalls sofort fest, dass ich mich mit dieser Frau in kein Bett begeben würde. Mein Partner war glücklicherweise gleicher Meinung und raunte mir sofort zu: »Die fass ich nicht an!«
»Gut«, antwortete ich erleichtert, »ich auch nicht!«
Auf dem Weg zur Toilette traf ich auf meinen Bekannten. Vielleicht war es ein Zufall, aber ich glaube eher, dass er absichtlich versucht hatte, mich alleine abzufangen. »Hey«, lächelte ich ihn an und bekam kein weiteres Wort mehr heraus, da er mich abrupt gegen die Wand drückte und anfing mich leidenschaftlich zu küssen.
»Das musste sein«, sagte er dann scheinbar erleichtert, wobei seine Augen vor Verlangen strahlten.
Da wir nun unter uns sprechen konnten, hatte ich ihm mitteilen können, dass meine Begleitung und ich sein Angebot ablehnen würden. »Was ist das für eine?«, fragte ich ihn leicht vorwurfsvoll, mit einem Hauch von Eifersucht. Etwas beleidigt teilte er mir mit, dass er auch nicht mit meinem Partner ins Bett steigen würde.
»Das ist ja ein schräger Vogel«, bemerkte er. Sein Kommentar kränkte mich wiederum.
»Er ist total nett und witzig«, erwiderte ich beleidigt.
»Du siehst geil aus, dich würde ich gerne ficken«, flüsterte er mir dann plötzlich zu. Meine Beine wurden weich und es zuckte in mir. Ich war in Begleitung und auch wenn wir nicht fest zusammen waren, fühlte es sich ein wenig wie Verrat an, heimlich mit meinem Bekannten rumzuknutschen.
»Ich würde gerne von dir gefickt werden«, antwortete ich, »aber das wäre nicht fair.«
Er ließ nach einer kurzen Weile ab und stimmte zu, dass die anderen sowieso merken würden, wenn wir jetzt auf der Toilette einen Quickie hätten. Stark erregt von seinem Kuss und mit der Vorstellung, jetzt von ihm berührt zu werden, ging ich schnell wieder zurück in die Bar.
Wir plauderten noch eine kurze Weile und am Ende verließen mein Bekannter und seine Freundin die Bar. Meine Begleitung und ich hingegen nahmen spontan ein Hotelzimmer. Das schien am einfachsten, da wir beide sehr müde waren und es bereits kurz vor vier Uhr in der Früh war.
Der Sex mit ihm war in Ordnung, wobei ich in Gedanken bei meinem Bekannten war. Später verließ meine Begleitung mich. Er bestand darauf, nicht zu bleiben.
»Vielleicht machen wir das irgendwann nochmal?«, fragte er bevor er ging.
»Vielleicht.«
Soviel zu meinem ersten Swinger-Erlebnis und den damit verbundenen Erinnerungen, memorierte ich.
Ein paar Wochen später war es endlich soweit: Wir hatten ein ganzes Wochenende nur für uns! Mein Freund holte mich ab und zusammen fuhren wir zum Hotel. Ich fühlte mich die ganze Zeit über eigentlich recht entspannt. Wir hatten uns im Auto über Themen wie Lieblingsmusik und die damit verbundenen Erinnerungen unterhalten und dabei Hotel California gehört. Unter anderem hatte er mir auch von seinen vorherigen Erlebnissen auf diversen vergangenen Swinger-Events erzählt.
»Ich bin in der Szene ziemlich bekannt«, erklärte er stolz, »Die meisten lieben mich und die anderen verachten mich, weil sie neidisch sind.«
»Und worauf genau sind sie neidisch?«
»Auf meine Dominanz und dass ich sie offen auslebe. Und weil ich so erfolgreich bin«, erklärte er und kam mir dabei fast schon ein bisschen zu arrogant vor.
Als wir im Hotel ankamen, regte sich plötzlich die Nervosität in mir. Während er uns an der Rezeption anmeldete, stand ich ein paar Schritte hinter ihm und fühlte mich plötzlich sehr merkwürdig - ein wenig wie eine Hündin, die ihrem Herrchen hinterherlief. Der Rezeptionist beäugte mich mit einem fragenden Blick. Wahrscheinlich wunderte er sich, ob ich die Tochter, Geliebte oder Freundin war. Immerhin lag ein sichtbarer Altersunterschied von elf Jahren zwischen uns.
Auf dem sehr kleinen, aber heimisch eingerichteten Zimmer ging ich mich duschen, während er sich umzog. Ich hatte ein schwarzes kurzes Kleid mitgenommen, welches zwar die Schultern bedeckte, aber trotzdem durch die schwarze Spitze leicht durchsichtig war. Darunter trug ich einen schwarzen trägerlosen BH und schwarze Pumps, sonst nichts. Er sah elegant aus, aber trotzdem schlicht gekleidet, in seinem weißen Hemd, dunklen Lederschuhen und dunkler Stoffhose. Er hatte mich in den Arm genommen, geküsst, mir ein Kompliment gemacht und dann fuhren wir zu der Party.
Draußen war es sehr kalt gewesen. Zum Glück mussten wir vom Auto aus nicht weit laufen. Auf unserem kurzen Fußweg trafen wir schon einige Paare, welche ihrer Kleidung nach ganz offensichtlich zu derselben Party wollten. An der Tür begrüßte mein Freund den Gastgeber überschwänglich. Der Mann war angeblich ein sehr guter Bekannter von ihm. Die Reaktion des anderen hatte mich etwas verwundert. Dafür, dass sie so gute Freunde waren, zeigte er keine so große Begeisterung, meines Eindruckes nach.
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