Alexander Kopitkow
MICHAS WELT
DER SYMBOLE
Ein Streifzug durch die Geschichte
der okkulten Philosophie
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copyright (c) 2012 by Alexander Kopitkow, Leinfelden
Das Gleichnis oder Michas Welt der Symbole
Alexander Kopitkow
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright: © 2012 Alexander Kopitkow
ISBN 978-3-8442-3562-3
MICHAS WELT DER SYMBOLE
INHALTSVERZEICHNIS
Kapitel 1
DIE DIMENSION DER SYMBOLE
eine Dame verschwindet / die Geistervilla / Micha lernt eine neue Dimension kennen / wie oben so unten / die goldenen Verse des Pythagoras / wir sind schlafende Götter? / Michas neue Freunde / das hat schon Platon gesagt / Harrys Parallel-Universen / das Kreuz der Materie / das alchymistische Gold / wo die Dämonen hausen
Kapitel 2
SCHNELLER ALS DIE ZEIT
Marions Traum / auf der Flucht / Mams Handtasche und die Agenten / die Hexe von Endor / Plutarch und die Geister / Apuleius' Totenwache / mit Rechenschieber und Fernrohr / ein leibhaftiger Drache / die Spitze der Pyramide / Tokio liegt in der Zukunft / die Lemniskate / Bewusstsein ist Gegenwart
Kapitel 3
DIE FÜLLE DER GEGENWART
auf dem Hamburger Dom / die Herren in den gepanzerten Limousinen / Aristoteles und die Handleser / das Delphische Orakel / I Ging, das Buch der Wandlung / Odins Runenlied / die Höhe und Tiefe unserer Existenz / der Teufel und der Heilige Geist / Brahmas Tage und Nächte / alles fließt
Kapitel 4
DURCH WÄNDE HINDURCH
der Tote im Kanal / eine Reisebekanntschaft / Computerspione / im Namen von Herodes / ein Körper aus Schattenstoff / die Chakras und der kollektive Wahnsinn / die Schlange Kundalini / das A und O der Götter / Hermes Trismegistos / das Kybalion und die 7 Prinzipien der Wahrheit
Kapitel 5
ANGSTBRATEN IN HASSTUNKE
die Badenixen von Malibu / ein knappes Entkommen / als die Erde noch eine Scheibe war / eine Almwiese in Alaska / der unterirdische Friedhof / im Krieg mit San Marino / die Wissenschaft vom ICH / es war beim Ball Pare / Grossvaters Freundin / hermetische Verwandlung / ein schreckliches Krankenhaus
Kapitel 6
DIE RAUMZEITSCHLEIFE
Micha wird gekidnappt / ein richtiges Einhorn / eine alberne Jagdgesellschaft / im Sumpf der toten Seelen / Tod den Hugenotten / ein wilder Wassermann / Zarathustra / Abracadabra / Plutarch und die Schrecken der Einweihung / Simon Magus / Appollonius und die Braut von Korinth / die Welt der Kabbalisten
Kapitel 7
DER PLANET DER VAMPIRE
ein überraschendes Wiedersehen / das Versteck im Hafen / morphogenetische Felder / der Lebensbaum / der Mittlere Pfad / der Stein der Weisen / die Säule der Gnade und die Säule der Strenge / Golem / Luzifer, der Lichtbringer / Prometheus' Strafe / der Erzengel Michael / die Wege des Tarot
Kapitel 8
EIN PAKT MIT DEM TEUFEL
auf hoher See / Hassan und Sumurut / draussen sind die bösen Geister / das Geheimnis der Templer / der Tod des Grossmeisters / das Narrenszepter in der Gosse / auf dem Besen zum Blocksberg / Boccaccios 'fedeli d'amore' / Parcifal und König Artus / der Gral oder die Suche nach dem Sinn des Lebens
Kapitel 9
ANTIPYRAMIDE UND WELTFORMEL
das Ungeheuer aus der Kiste / kopflose Flucht / Dantes Göttliche Komödie / Christian Rosenkreuz und das 'liber mundi' / ich denke, also bin ich / sator arepo / die Lauen und die Grauen / Lilith / Atlantis / den Geist erden / die Swastika und das Kreuz mit der Evolution / Brahmas Tage und Nächte
Kapitel 10
EIN HOLOGRAMM DER EWIGKEIT
die Befreiung / Abenteuer unter Wasser / Paracelsus und das Licht der Natur / das schreckliche Ende von Dr. Faust / Nostradamus / Jakob Böhmes Zinnteller / Jakin und Boaz / alles ist Schwingung / Graf Cagliostro und der Fürst der Dichter / im holografischen Museum
Kapitel 11
der tierische magnetismus
auf hoher See / Wassereinbruch achtern / Swedenborg und die Geister / Mesmers tierischer Magnetismus / der Graf von Saint-Germain und die Königin von Saba / Eliphas Levi und das Astrallicht / die Geheimlehre / es gibt nur eine einzige Sünde... / die Zauberer auf Hawaii / warum nicht alle Verbrecher verrückt werden
Kapitel 12
CHA.O.S. WORLDWIDE
am Ziel der Reise / ein Engel schwebt herab / Wolken aus Denken und Fühlen / die goldene Morgendämmerung / Fräulein Sprengels Geheimdokumente / man darf Shakespeare nicht vergessen / Gurdjieff und Beelzebub / wer hat den Gips bestellt? / ein stummer Schrei / der Lampengeist zeigt sich
Weil nämlich alles, was für den Menschen da ist und vergeht, unmittelbar immer nur in seinem Bewusstsein da ist und für dieses vorgeht; so ist offenbar die Beschaffenheit dieses Bewusstseins selbst das zunächst Wesentliche, und auf dieselbe kommt, in den meisten Fällen, mehr an, als auf die Gestalten, die darin sich darstellen. Schopenhauer, Aphorismen zur Lebensweisheit
1.
Die Dimension der Symbole
eine Dame verschwindet / die Geistervilla / Micha lernt eine neue Dimension kennen / wie oben so unten / die goldenen Verse des Pythagoras / wir sind schlafende Götter? / Michas neue Freunde / das hat schon Platon gesagt / Harrys Parallel-Universen / das Kreuz der Materie / das alchymistische Gold / wo die Dämonen hausen
Micha sah gelangweilt aus dem Abteilfenster: Wiesen, Bäume, wiederkäuende Kühe und jede Menge flaches Land. Und darüber ein trostlos schwarzgrauer, mit dicken Wolken behangener Himmel, der jeden Moment seine Schleusen öffnen würde.
Das monotone Rattern der Waggons, das Quietschen und Kreischen der Räder in den Kurven, das laute Geschnatter und Lachen im Nachbarabteil - all das trug dazu bei, dass Micha lieber jetzt als irgendwann später ausgestiegen wäre, denn irgendwie schien ihn im Moment jegliche Geräuschkulisse auf die Nerven zu gehen. Hätte er doch seinen Gameboy mitgenommen, wäre die Zeit schneller vergangen. Aber mehr als eine Stunde musste er sich noch gedulden, bis der Zug am Zielbahnhof ankam. Micha war 14 Jahre alt und wirkte eigentlich wie 16, denn er war recht groß für sein Alter und benahm sich meistens schon ziemlich „erwachsen“. Seine strohblonden Haare waren gerade mal zwei Zentimeter kurz und standen frech nach allen Seiten ab. Die athletische Figur hatte er sich beim Sport antrainiert, aber man konnte sie im Moment nicht sehen, denn der „Schlabber- Look“ verbarg die Figur der Jugendlichen heutzutage.
Micha streifte mit einem kurzen Seitenblick seine Mutter auf dem Sitz neben sich. Sie hielt noch immer die Augen geschlossen und saß bequem zurückgelehnt in Ihrem Sitz. Für ihr Alter wirkte sie noch sehr jung, sie war 37, schlank, trug enge Blue- Jeans und ein enganliegendes, weißes T- Shirt, das ihre jungendliche und dennoch sehr weibliche Figur betonte. Wenn sie ihre langen blonden Haare offen trug, würde man sie höchstens auf 28 schätzen. Meistens band sie die Haare, wie jetzt auch, mit einem Gummi hinten zusammen, was sie einesteils strenger und auch ein bisschen älter machte – als 28 natürlich. Dafür kam ihr wunderschönes Gesicht besser zum Ausdruck und wenn sie schwarze Haare hätte, könnte man sie durchaus mit Liz Taylor in jungen Jahren verwechseln. Mam schlief nicht - wahrscheinlich wollte sie verhindern, dass die Frau auf dem Fensterplatz gegenüber sie in ein Gespräch verwickelte.
Micha sah die alte Dame visavis absichtlich nicht an, die da so offensichtlich auf eine Gelegenheit für einen Plausch wartete. Sie war gekleidet, wie eine typische Oma aus den 60ern, mit Blümchenkleid und weißen, unmodisch wirkenden Schuhen mit halbhohen dicken Absätzen. Ihre grauen Haare waren zu einem Dutt zusammengebunden und darüber saß ein kleines rosa Hütchen, das sich wahrscheinlich schon ein halbes Jahrhundert in ihrem Besitz befand. Zudem tronte auf ihrer Knubbelnase eine Nickelbrille mit dicken Gläsern, die ihre Augen mindestens doppelt so groß wirken ließen.
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