Günter Holschbach
Raumstation ISS
MIssion ohne Wiederkehr
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Inhaltsverzeichnis
Titel Günter Holschbach Raumstation ISS MIssion ohne Wiederkehr Dieses ebook wurde erstellt bei
Raumstation ISS Raumstation ISS Mission ohne Rückkehr Kriminalroman (Weltraumkrimi) Autor: Günter Holschbach Der Autor Günter Holschbach wurde 1948 in Betzdorf, einem kleinen Städtchen an der Sieg, geboren. Er absolvierte Ausbildungen zum Industrie- und Datenverarbeitungskaufmann. Holschbach ist verheiratet und Vater zweier Töchter, die mit ihren Familien in Luxemburg und Australien leben. Seit mehr als fünfundvierzig Jahren ist Holschbach überzeugter Kölner Bürger. Seine heimliche Liebe gilt seit jeher dem Schreiben.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Epilog
Impressum neobooks
Mission ohne Rückkehr
Kriminalroman (Weltraumkrimi)
Autor: Günter Holschbach
Der Autor Günter Holschbach wurde 1948 in Betzdorf, einem kleinen Städtchen an der Sieg, geboren. Er absolvierte Ausbildungen zum Industrie- und Datenverarbeitungskaufmann. Holschbach ist verheiratet und Vater zweier Töchter, die mit ihren Familien in Luxemburg und Australien leben. Seit mehr als fünfundvierzig Jahren ist Holschbach überzeugter Kölner Bürger. Seine heimliche Liebe gilt seit jeher dem Schreiben.
John Hudges holte sich seinen Bericht, den er gestern geschrieben hatte, auf den Bildschirm seines Laptops. Der Laptop war eingeklemmt in einer Haltevorrichtung. Vor ihm schwebte ein Bleistift. Das leise Summen der Versorgungsgeräte wirkte angenehm und beruhigend auf ihn. Um sich nicht von seinem Rechner schwebend zu entfernen hatte er die Fußspitzen zwischen zwei Stangen eingeklemmt. Das Bullauge der Raumstation ISS zeigte einen Ausschnitt mit tausenden von Lichtern einiger Küstenstädte Australiens. Wie ein silberner Streifen, mal schmäler, mal breiter, umspannten die Lichter den gesamten Erdteil, während der überwiegende Teil im nächtlichen Dunkel lag. In fast vierhundert Kilometern Tiefe glitt dieses faszinierende Bild langsam vorbei. Ein wunderschöner Anblick.
John ließ es zu, dass seine Gedanken ein wenig in die Vergangenheit schweiften. Pflanzenzüchtung, Morphologie und Zytologie waren seine Fachbereiche an der Uni in Pittsburgh. Morphologie, die Lehre vom äußeren Aufbau der Pflanze und zusätzlich Zytologie, die Lehre vom Feinaufbau der Zelle. Aus großem Interesse hatte er sich in diese Biologiefächer gestürzt und seine Begeisterung steigerte sich von Semester zu Semester.
„Wie willst du jemals mit deinen Blümchen erfolgreich werden und Geld verdienen?“, fragte mehr als einmal Johns bester Freund Phil. John lachte dann und meinte: „Warten wir es ab. Es ist eine derart faszinierende Welt, die mich magisch anzieht. Ich muss gar nicht das große Geld verdienen. Wenn ich forschen kann und mein Auskommen habe, dann soll mir das reichen.“
Phil studierte Maschinenbau. Er wollte in einem großen Unternehmen Manager werden und so viel Geld verdienen, wie es nur möglich wäre.
Nach der Promotion lehrte John an der Uni in Washington. Zusätzlich arbeitete er an Forschungsaufträgen mehrerer Institute. Sein Einkommen wuchs erfreulich. Vor sieben Jahren hatte er Miriam, eine ehemalige Kommilitonin geheiratet, eine hübsche, resolute und zielgerichtete junge Frau. Sie ist zwei Jahre jünger als John. Zwei gesunde und aufgeweckte Jungen schenkte sie ihm. John und Miriam kauften sich ein kleines Haus am Stadtrand von Washington. Miriam wollte auf eigenem Wunsch eine Weile bei den Kindern zu Hause bleiben. Sie war der Meinung, dass die beiden Jungen in ihrem Alter die Mutter sehr brauchten. Jonah wird im kommenden Monat, dem oft so heißen Juli, vier Jahre und Luca im Januar nächsten Jahres sechs. Morgens wurden die Jungen von Miriam in den Kindergarten gebracht und in der Mittagszeit wieder abgeholt. Im kommenden Jahr wird Luca eingeschult. Miriam plant für das nächste Jahr, ihre Tätigkeit als Lehrerin an der nahe gelegenen Schule wieder zeitlich eingeschränkt aufnehmen.
So hatte sich ein geregelter Tagesablauf eingespielt, bis ein Brief die Familie Hudges erreichte. Er kam von Johns Freund Phil. Er arbeitete jetzt in einer Maschinenbaufirma, die Antriebsmechanismen erforschte und zu Testzwecken baute. Auftragsgeber war die NASA. Phil fragte an, ob John Interesse haben würde, an einem Forschungsprojekt der NASA mitzuarbeiten. Dringend würden dafür sehr gute Biologen gesucht, „Lieber John“, so schrieb Phil, „da du dich nur immer mit Blümchen beschäftigt hast, so war der Gedanke nahe liegend, bei dir einmal anzufragen. Die öffentliche Ausschreibung zu diesem Projekt habe ich zufällig gesehen und dabei an dich gedacht. Bewirb dich einfach mal. Die Bezahlung soll sehr gut sein. Beigefügt dazu einige Unterlagen.“
Auf Miriams Drängen schickte John schließlich seine Bewerbungsunterlagen an die NASA. Vier Wochen später erreichte ihn die Einladung zu einem persönlichen Gespräch in einem NASA-Büro in Orlando, Florida. Alle entstehenden Kosten würden von der NASA getragen und er möge sich auf einen vier bis fünf Tage andauernden Aufenthalt in Orlando einrichten. Flugtickets und der Reservierungsnachweis für ein gutes Hotel waren dem Schreiben als Anlage beigefügt. John und Miriam waren verwundert darüber, dass sich ein Bewerbungsgespräch fünf Tage hinziehen könnte. Andererseits war es eine Besonderheit, von der NASA eingeladen zu werden und wahrscheinlich wurde dort mit anderen Maßstäben gemessen.
Bei den stundenlangen Gesprächen in Orlando stellte John nach und nach fest, dass man alle Stationen seines bisherigen Lebens eingehend durchleuchtet hatte. Zunächst ärgerte ihn diese Tatsache und er drohte mit dem Abbruch der Gespräche, wenn nicht endlich über konkrete und für John nachvollziehbare Ziele gesprochen würde. Er hatte nach zwei Tagen ständig den Eindruck, als befände er sich bei einer Art Inquisition oder in einer polizeilichen Vernehmung.
Am Mittag des dritten Tages war John gereizt und ärgerlich von seinem Sessel aufgestanden und wollte den Raum verlassen, um die Heimreise anzutreten.
„Mr Hudges“, setzte William Tanner, einer der beiden Gesprächspartner von John hastig an, „bitte nehmen Sie einen Augenblick Platz. Ich verspreche Ihnen, die nächsten Minuten können Ihr gesamtes Leben verändern. Bitte, John, hören Sie mir ein paar Minuten zu. Danach können Sie aufstehen und nach Hause fahren. Die Angelegenheit wäre dann erledigt. Oder Sie stehen an der Schwelle einer Zukunft, von der Sie bisher nicht zu träumen gewagt haben.“
„Es soll Ihre letzte Chance sein“, antwortete John etwas übelgelaunt. Langsam setzte er sich wieder in seinen Sessel, beide Hände auf die Armlehnen gestützt, als wolle er sofort wieder aufspringen.
„John, die gesamten bisherigen Gespräche waren für uns dringend erforderlich. Wie Sie zu Ihrem Missmut mitbekommen haben, wurden von uns im Vorfeld eine Vielzahl von Informationen über Sie gesammelt. Ob berechtigt oder unberechtigt, lassen wir das für einen Moment im Raum stehen. Die Auswertung gesammelter Fakten kann zwar vieles aussagen, aber nur wenig über die Persönlichkeit des John Hudges. Und genau die wollten wir möglichst exakt kennen lernen. Sie haben auf uns bisher einen sehr guten Eindruck hinterlassen, John.“ Mr Tanner machte eine Pause und schaute John fest in die Augen. „Wir möchten Ihnen einen Forschungsauftrag übergeben, welcher in der Raumstation ISS platziert wird.“
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