Andreas Richter
Mobile
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Titel Andreas Richter Mobile Dieses ebook wurde erstellt bei
Erweitertes Impressum Erweitertes Impressum Copyright © Andreas Richter, Ahrensburg. Vollständig überarbeitete Ausgabe 2013. Die ursprüngliche Fassung des Romans erschien 2003 unter dem Titel "Mobile" bei Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch teilweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors wiedergegeben werden. Gestaltung Cover: edition.noack, Hemmoor.
Über den Autor: Über den Autor: Andreas Richter wurde 1966 in Hamburg geboren. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und war einige Jahre lang Geschäftsführer eines Unternehmens in Berlin, bis er sich ganz dem Schreiben und Texten zuwendete. „Mobile” erschien erstmals in 2003 als Taschenbuch beim Verlag Droemer-Knaur und ist Andreas Richters erster Roman. Er lebt und arbeitet als freier Autor und Texter in Ahrensburg vor den Toren Hamburgs. www.andreasrichter.info www.facebook.com/RichterAutor
Mobile
Dienstag, 12. März
Dienstag, 09. April
Samstag, 20. April
Samstag, 18. Mai
Freitag, 24. Mai
Dienstag, 11. Juni
Samstag, 15. Juni
Sonntag, 16. Juni
Montag, 17. Juni
Außerdem von Andreas Richter als E-Book:
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Impressum neobooks
Copyright © Andreas Richter, Ahrensburg.
Vollständig überarbeitete Ausgabe 2013.
Die ursprüngliche Fassung des Romans erschien 2003
unter dem Titel "Mobile" bei
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München.
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk darf - auch teilweise - nur mit
schriftlicher Genehmigung des Autors wiedergegeben werden.
Gestaltung Cover: edition.noack, Hemmoor.
Andreas Richter wurde 1966 in Hamburg geboren. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und war einige Jahre lang Geschäftsführer eines Unternehmens in Berlin, bis er sich ganz dem Schreiben und Texten zuwendete.
„Mobile” erschien erstmals in 2003 als Taschenbuch beim Verlag Droemer-Knaur und ist Andreas Richters erster Roman. Er lebt und arbeitet als freier Autor und Texter in Ahrensburg vor den Toren Hamburgs.
www.andreasrichter.info
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Dienstag, 15. Januar
Mit einem dankenden Nicken nahmen die beiden Cops die Kaffeebecher entgegen, die ihnen die untersetzte Frau mit dem südamerikanischen Ureinwohnergesicht reichte.
»Das ist jetzt genau das Richtige«, sagte der Stämmige und umfasste den Becher mit beiden Händen. Schlürfend trank er einen Schluck und beobachtete die Frau beim Verlassen des Raumes.
»Ja, das tut gut«, stimmte sein Partner zu, ein junger Kerl mit durchdringendem Blick. »Hält wach und wärmt. Jesus, das ist heute Nacht aber auch wieder lausig kalt.«
Der Stämmige wischte sich über den Mund und sagte: »Die harten Winter hier oben in Illinois sind das reinste Gift für meinen ramponierten Rücken. Verdammt, manchmal weiß ich vor Schmerzen nicht mal mehr, wie ich sitzen soll, vor allem nicht in diesen ausgelutschten Sitzen der Einsatzwagen. Ach, was soll's - knapp drei Jahre noch, dann geht's in Pension und ich verlasse bei weniger als fünfzig Fahrenheit meine vier Wände nicht mehr, soviel steht fest.«
Nun wandte er sich dem breitschultrigen Mann in Jogginghosen zu, der mit leerem Gesicht auf dem großen Sofa saß. »Mel, soll ich Ihnen sagen, was ich machen würde, wenn ich an Ihrer Stelle wäre? Ich würde für einen der Vereine der Western Divison in der National League spielen und auch während der spielfreien Zeit dort bleiben. In San Diego oder Los Angeles heißen die Winter zwar auch Winter, aber es sind keine Winter, höchstens verlängerte Spätsommer. Wissen Sie, was ich meine? Oder im Süden, vielleicht in der Eastern Divison bei den Miami Marlins, da friert man auch nie. Verdammt, ich sollte dort hin ziehen, damit es meinem Rücken im Dezember genauso gut geht wie im August. Wäre ich Sie, Mel, hätte ich längst den Abflug gemacht, aber verdammt, Mel: Ich bewundere Ihre Treue. Die Sox sind schließlich nicht Irgendwas, sondern eine Religion. Eine Armee. Das Sox-Shirt zieht man nicht einfach so aus wie eine schmutzige Unterhose.«
Mel O’Stout, einer der populärsten und bestbezahltesten Baseballspieler des ganzen Landes, reagierte nicht. Er sah nicht mal hoch. Einige Schritte entfernt, am wuchtigen Esstisch, saß seine Frau. Sie trug einen Morgenmantel und hatte das Gesicht in den Händen vergraben.
Der stämmige Cop räusperte sich und sagte: »Mrs. O'Stout, Mel: Sie werden sehen, alles wird gut enden, es endet fast immer gut. Meine Erfahrung und mein Gefühl sagen mir, dass Sie spätestens in wenigen Stunden Ihren Sohn wieder bei sich haben werden.«
Sein Partner nickte und ergänzte: »Sehe ich genauso. Spätestens morgen wird er vor Ihnen stehen und hoffen, dass sich Ihr Ärger in Grenzen hält. So etwas passiert täglich. Kinder laufen für einige Stunden weg, vor allem Jungen.«
»Ja, die wollen ein Abenteuer erleben, sich wie Huckleberry Finn und Tom Sawyer fühlen, mit Becky Thatcher und Indianer Joe und so, und plötzlich - peng! - merken sie, dass die Dinge anders laufen als in den Geschichten von Mark Twain, und dann sind sie wieder da. Unversehrt.«
»Pearcy ist sechs, Officer!«, entgegnete Mel barsch und stand auf. Er war eine imposante Erscheinung, groß und durchtrainiert, eine menschliche Wand. Sein stechender Blick tat ein Übriges. »Zeigen Sie mir einen einzigen halbwegs normal denkenden Sechsjährigen, der mitten in einer scheißkalten Januarnacht abhaut, nur im Schlafanzug und ohne Schuhe. Zeigen Sie mir diesen Jungen und ich werde ihm persönlich die Leviten lesen, auch wenn es nicht mein Sohn ist.«
Der junge Cop räusperte sich und sagte: »Mel ..., Sir, ich fasse noch einmal zusammen: Sie sagten, die Alarmanlage war eingeschaltet und alle Hauszugangstüren waren abgeschlossen und gesichert, so wie immer, wenn Sie wissen, dass Sie das Haus abends nicht mehr verlassen. Die Fenster waren geschlossen und verriegelt. Ihr Sohn und Ihre Frau haben bereits geschlafen, Ihre Bedienstete ebenfalls, während Sie alleine bis etwa ein Uhr Fernsehen geschaut haben. Auf dem Weg ins Schlafzimmer haben Sie noch einmal nach Ihrem Sohn sehen wollen, aber sein Bett war leer.«
Mel schloß die Augen und presste die Lippen aufeinander.
»Was ich nicht verstehe, Sir, ist Folgendes: Wenn alles war wie zuvor, die verriegelten Fenster und Türen und die eingeschaltete Alarmanlage ..., wenn also Ihr Sohn das Haus nicht verlassen hat, aber auch nicht mehr im Haus ist ... - wo ist er dann?«
»Verdammt, ich weiß es nicht«, brüllte Mel aus heiterem Himmel. »Meinen Sie, wir hätten Sie gerufen, wenn wir es wüssten? Wir haben das ganze Haus durchsucht, in jeden Scheißschrank haben wir geschaut und unter jedes Sofa geguckt, sogar unter der Schmutzwäsche im Waschraum – und weiß Gott, wo sonst noch. Pearcy ist nicht im Haus, Officer, aber er hat das Haus nicht verlassen.«
»Erklären Sie mir, wie das funktionieren soll, Sir.«
»Erklären Sie es! Sie sind der Cop, das ist Ihr verdammter Job. Mein Job ist es, schwer zu berechnende Bälle zu werfen.« O'Stouts Augen funkelten angriffslustig.
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