Reinhard Warnke - Erinnerungen an 60 Jahre Weltgeschichte

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Als ich am 06. Dezember des Jahres 2012 mein 60. Lebensjahr vollendet habe, beschloss ich, ein Buch zu schreiben, in dem ich die Erinnerungen an diese sechzig Jahre schildern wollte. Genauer gesagt beginnt mein Rückblick bereits mit dem zu Ende gehenden Zweiten Weltkrieg, denn in den darauf folgenden Jahren wurden die Weichen für das gesellschaftliche und politische Leben in Deutschland und Europa gestellt, wie ich es in diesen sechzig Jahren erlebt habe. Im Mittelpunkt stehen aber nicht meine eigenen Erlebnisse, sondern die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen seit 1945, durch die Art der Darstellung aber mehr unter dem Motto: «Geschichte leicht gemacht».
Ich berichte in meinem Buch über politische und gesellschaftliche Ereignisse, über Triumphe und Sensationen, aber auch über Kriege, Terroranschläge und Katastrophen, die sich in Deutschland, Europa und der ganzen Welt ereignet haben und über Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich in dieser Zeit mehr oder weniger positiv in Erscheinung gebracht haben. Einen breiten Raum nimmt aber auch der Fußball ein – die schönste Nebensache der Welt. Begleitet wird dies von meinen eigenen Erinnerungen an die jeweiligen Geschehnisse. Dem Leser soll vermittelt werden, welcher zeitliche Zusammenhang die einzelnen Ereignisse miteinander verbindet. Untermalt wird dies dadurch, dass auf die Musik, die besten Filme oder Fernsehereignisse der jeweiligen Epoche aufmerksam gemacht wird, aber auch darauf, welche bekannten Persönlichkeiten in dieser Zeit verstorben sind.
Mein Ziel ist es, zu erreichen, dass bei den Lesern, die einen Großteil dieser Zeit-Epoche bewusst miterlebt haben, beim Lesen des Buches die eigenen Erinnerungen an bestimmte Ereignisse zurückkehren. Genauso erfreulich wäre es, wenn ich jüngeren Lesern einen Eindruck darüber vermitteln kann, wie es gewesen ist in der Nachkriegszeit, in der Zeit des Kalten Krieges und im Zeichen der deutschen Teilung.

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9 Ein neuer Lebensabschnitt

Die meisten Dinge, die ich bisher niedergeschrieben habe, sind von mir nicht bewusst miterlebt worden. Dennoch wirken sie auf mich wie eigene Erinnerungen, da ich von dieser Zeit viel gehört und gelesen habe. Die Nachkriegsgeneration, zu der auch ich gehöre, wurde mit dem Zusatzprädikat „Gnade der späten Geburt“ bedacht. Die Menschen, die nach dem Ende des 2. Weltkrieges geboren wurden, können sich in der Tat glücklich schätzen, dass sie die schrecklichen Ereignisse des Krieges und des Nazi-Terrors nicht miterleben mussten. Manchmal denke ich zwar, dass es schade ist, niemals ein Fußballspiel mit Ferenc Puskas, Fritz Walter oder Alfredo di Stefano live gesehen zu haben, sondern dass ich ihr Können nur anhand von Schilderungen in Büchern oder Zeitschriften bewundern konnte. Doch der glückliche Umstand, dass ich den Krieg nicht miterleben musste, ist dann doch wohl deutlich höher einzuschätzen.

Im Frühjahr 1959 wurde ich in unserer Dorfschule eingeschult. Erinnern kann ich mich an meine erste Lehrerin nur dahingehend, dass es sich um eine wohlbeleibte ältere Dame gehandelt hat, die sich mit „Fräulein Otto“ ansprechen ließ. Irgendwie war dies für mich gewöhnungsbedürftig. Im gleichen Jahr verließ unsere Familie die Baracke, in der ich meine ersten Lebensjahre verbracht hatte und wir zogen in das Bahnhofsgebäude ein. Plötzlich wohnten wir nicht mehr auf engstem Raum, sondern lebten in riesigen Zimmern, die nicht nur breit, sondern auch sehr hoch waren, wie es eben in einem alten Bahnhofsgebäude üblich war. Doch wir hatten jetzt auch ein großes Badezimmer mit fester Badewanne und Spülklosett. Auch wir waren also im Wirtschaftswunder angekommen. Ein Fernsehgerät ließ der Finanzrahmen allerdings noch nicht zu und dies sollte noch einige Jahre so bleiben. Unsere bisherigen Nachbarn aus Schlesien, die sehr nett waren, aber sich nicht wirklich mit der Zubereitung von Grünkohl auskannten, konnten seitdem die Räume unserer früheren Wohnung mit nutzen. Es gab jedoch noch andere Dinge, die mich in diesem Jahr bewegt haben. Ich weiß noch genau, dass ich im September sehr betroffen war, als uns Kindern von der Lehrerin erzählt wurde, dass Theodor Heuss kein Bundespräsident mehr sei. Wie konnte das angehen? „Papa Heuss“, wie er liebevoll in der Öffentlichkeit genannt wurde, war doch in der ganzen Bevölkerung so beliebt und er war der ideale Präsident eines Volkes, das sich aufgemacht hatte, die Schrecken des Krieges zu verarbeiten, das Land wieder aufzubauen und lebenswert werden zu lassen. Als „Papa Heuss“ die deutsche Olympiamannschaft 1956 nach Melbourne verabschiedete, rief er ihnen am Schluss zu: „Nun siegt man schön!!“ Und dieser humorvolle und beliebte Mann sollte kein Bundespräsident mehr sein? Entweder hatte ich bei dem Bericht der Lehrerin nicht bis zum Schluss zugehört oder sie hatte uns nicht gesagt, dass es ein ganz normaler politischer Vorgang war, dass Heuss sein Amt aufgeben musste, da im Grundgesetz geregelt ist, dass die Amtsperiode eines Bundespräsidenten fünf Jahre beträgt und er nur einmal wieder gewählt werden darf. Und die Wiederwahl lag bei Heuss nun einmal schon fünf Jahre zurück. Es hatte also alles seine Richtigkeit.

Der Sommer 1959 war außergewöhnlich heiß und trocken. Entsprechend gut und begehrt war der Wein aus diesem Jahr. Meine drei und vier Jahre älteren Schwestern hatten in der Schule gehört, dass aufgrund der andauernden Trockenheit Wasserknappheit drohe. Sie ermahnten mich, nicht so viel Wasser zu verbrauchen. Von meinen Schwestern erfuhr ich auch, dass unter der Führung eines gewissen Fidel Castro auf Kuba eine Revolution gegen das herrschende Militärregime begonnen habe. Mit meinen sechs Jahren habe ich mich köstlich über den Namen „Fidel“ amüsiert. Niemand hat damals ahnen können, dass dieser Fidel Castro, der schon als junger Jurastudent in der revolutionären Studentenbewegung aktiv gewesen ist, fast 50 Jahre lang Staatschef Kubas sein würde. 1952 hatte Castro die Führung der oppositionellen Untergrundbewegung übernommen, die das Ziel hatte, den Diktator Batista zu stürzen. Ein erster Angriff auf eine Kaserne in Santiago ein Jahr später scheiterte jedoch und hatte 56 Guerilleros das Leben gekostet. Castro selbst wurde verhaftet und zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Bei seiner Verteidigung vor Gericht, die er selbst übernommen hatte, prägte er in seinem Schlussplädoyer einen Satz, der zum wichtigsten Schlagwort der revolutionären Bewegung Kubas werden sollte: „Die Geschichte wird mich freisprechen!“

Castro wurde allerdings bereits 1955 aus der Haft entlassen und ging ins Exil nach Mexiko, wo er eine neue Guerillabewegung aufbaute. In Mexiko-City lernte er durch Zufall den aus Argentinien stammenden Arzt Ernesto Guevara kennen, der sich entschied, sich der Revolutionsbewegung anzuschließen. Guevara sollte der beste Freund und wichtigste Weggefährte Fidel Castros werden, der ihn fortan nur noch „Che“ nannte, was nichts mehr und nichts weniger bedeutet als „Freund“. Im Dezember 1956 landete die Revolutionstruppe mit 82 Männern auf Kuba, wo es zu schweren Kämpfen mit den Regierungstruppen kam, bei denen 70 Guerilleros ihr Leben ließen. Castro und die anderen elf Überlebenden, unter andern sein Bruder Raúl und Che Guevara konnten in die Sierra Maestra fliehen, von wo aus sie den Kampf gegen den Diktator Batista fortsetzten und in der Folgezeit eine immer breiter werdende Unterstützung in der Bevölkerung fanden. Im Dezember 1958 marschierte die Revolutionstruppe in Havanna ein und im Januar 1959 konnte das Regime Batista endlich gestürzt werden. Fidel Castro wurde Ministerpräsident der neuen kubanischen Regierung, konnte seine Macht in Kuba relativ schnell stabilisieren und bekannte sich eindeutig zum Marxismus-Leninismus. Er etablierte ein sozialistisches System nach sowjetischem Vorbild, begann sofort nach der Machtübernahme mit politischen, sozialen, sowie wirtschaftlichen Reformen und leitete die Bekämpfung des Analphabetentums in Kuba ein. Sein Freund Che Guevara wurde aufgrund seiner zahlreichen Verdienste um die Befreiung des Landes zu einem „gebürtigen Kubaner“ erklärt und als Chef der kubanischen Staatsbank eingesetzt. Im Februar 1961 wurde er zum Industrieminister ernannt und war weiterhin an der Gründung der kommunistischen Partei Kubas beteiligt, deren Generalsekretär Fidel Castro 1962 werden sollte. Am 11. Dezember 1964 hielt Che Guevara eine vielbeachtete Rede vor der UNO. Dabei kritisierte er, dass Amerika und die Sowjetunion die Welt untereinander aufteilen würden, gab zu verstehen, dass die Unterschiede zwischen den Menschen nicht durch ihre Hautfarbe bestimmt seien und sprach sich für die vollständige Zerstörung aller atomarer Waffen aus. Nach dieser eindrucksvollen Rede trat er von allen politischen Ämtern zurück und verzichtete auf die kubanische Staatsbürgerschaft. Er wollte keine Reden mehr halten, sondern mit der Waffe in der Hand der Menschheit dienen. Die von ihm 1965 eingeleitete Revolution im Kongo scheiterte, weil das Volk nicht den Ideen Guevaras gefolgt war. In Bolivien führte er, obwohl in der Zwischenzeit schwer an Asthma erkrankt, ebenfalls die Revolution an. Nach stundenlangen Kämpfen mit den Regierungstruppen wurde er gefangen genommen und am 9. Oktober 1967 ermordet. Für die Jugend der Welt aber wurde Che Guevara ein Idol und galt nicht nur für die jungen Menschen der „68er Generation“ als Sinnbild des Freiheitskämpfers, sondern er ist es noch heute für große Teile der Jugend.

Ende 1959 waren in der Bundesrepublik gut drei Millionen Fernsehgeräte angemeldet, meine Eltern konnten sich diesen Luxus nach wie vor nicht leisten. Aber wir hatten ja ein Radio und lauschten den tollen Hörspielen oder waren begeistert bei den Sketchen von Heinz Erhardt oder Peter Frankenfeld. Freddy Quinns „Die Gitarre und das Meer“ war der Hit des Jahres und der Film mit gleichem Namen wurde auch der größte Kinoerfolg. Im gleichen Jahr wurde der Film „Die Brücke“ gedreht, der für Fritz Wepper, Volker Lechtenbink, Michael Hinz und andere talentierte Nachwuchsschauspieler der Anfang ihrer erfolgreichen Karriere war. Ich habe diesen Film erst viele Jahre später sehen können und dies war wahrscheinlich auch gut so, denn inzwischen hatte ich mir einiges Wissen angeeignet über die Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges. So war ich in der Lage, die brutale Ausnutzung von jungen Soldaten durch machthungrige Kriegsherren beurteilen zu können, wie sie auch in diesem Film deutlich wurde. Der Missbrauch der Jugendlichen in den letzten Kriegstagen, die den Auftrag hatten, eine unbedeutende Brücke zu verteidigen, zeigt den Wahnsinn der damaligen Zeit auf und bietet gleichzeitig Parallelen zur heutigen Realität in vielen Teilen dieser Welt, in der Jugendliche dazu verführt werden, als Friedenskämpfer oder Selbstmord-attentäter „Heldentaten“ zu vollbringen, um nach dem Tode Ruhm zu erlangen. Diese jungen Menschen werden nicht im Entferntesten ahnen, dass sie nur ausgenutzt werden, von machthungrigen Verbrechern oder Psychopathen.

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