Zurück zu den vorangehenden Übungen. Beim nächsten Exerzitium, was relativ einfach auszuführen ist, geht es um Gedankenstille. Diese Art zur Vorbereitung der Bewusstseinleere ist wichtig, wenn du die Fähigkeit dich selbst und die Stille in dir ertragen möchtest.
Sitze oder liege bequem. Wenn du ruhig geworden bist, solltest du nichts tun müssen oder wollen. Du willst nichts sehen, hören, sagen, nichts lesen, nichts ordnen, dich nicht bewegen, nicht dösen, nicht auf die Uhr sehen… Erwarte nichts, mache nichts. Plane und denke nichts – tue gar nichts. Und wenn du denkst „Nicht-Denken“ geht ja gar nicht, dann ignoriere den Standpunkt einfach. Betrachte aufkommende Gedanken als unwichtig.
Sehe und höre neutral und lass dich nicht stören. Du kannst auch die Augen schließen. Deine Gedanken kommen und gehen. Lass sie durch dein Bewusstsein ziehen, wie Wolken am Himmel erscheinen und sich wieder auflösen. Du bist von vielen Dingen umgeben. Du bist in der Welt und Teil der Welt.
Versuche deine Funktionen geschehen zu lassen, was sie ohnehin tun. Setze nicht bewusst es atmet, sieht, denkt, hört, will usw.
Wenn du einschläfst, war der Schlaf nötig für dich. Das ist in Ordnung. Der Schlaf darf dich überwältigen. Übe, wenn du nicht so müde bist, und stelle dir einen Wecker außerhalb deines Sichtfeldes. Verstehst du dich als Teil der Welt, ist die Übung gelungen. Übe zehn bis dreißig Minuten einmal wöchentlich. Gelingt dir die Übung gut, dann praktiziere sie bei Gelegenheit.
Da Gedanken im gewöhnlichen Leben dazugehören, sollten wir sie kontrollieren können. Sie machen das aus, was wir sind. Überwache dein Gedankenleben. Prüfe die Vorstellungsinhalte deines Bewusstseins.
Sportler wissen, wieviel Arbeit und Anstrengung es kostet, den Körper zu Beherrschen.
Noch schwerer ist die Beherrschung der Gedanken. Wut, Ärger und Groll revoltieren gegen ein klares Bewusstsein. Bewahre innere Ruhe.
Die U-Bahn fährt vor deiner Nase weg. Bleibe gelassen. Dein Auto streikt. Nimm die Situation einfach an, wie sie ist. Menschen drängeln sich. Du kannst abwarten. Du hast etwas beim Einkauf vergessen. Erledige das eventuell beim nächsten Mal, oder organisiere besser. Die Maße ist hektisch. Du bleibst ruhig.
Wie du siehst, sind Gedanken Kräfte. Sie beherrschen dein Befinden. Willst du Herr deiner Gefühle werden, dann kontrolliere, besser beobachte deine Gedanken. Werde für dein Befinden selbst verantwortlich, indem du dich vorerst von äußeren Faktoren distanzierst.
Sind es nicht die Gedanken, welche in dir Wünsche, Begierden und Leidenschaften wecken?
Solltest du abnormen Lüsten und Perversionen erliegen, dann wechsle dein Umfeld oder meditiere darüber, warum das so ist.
Möge der Leser bitte verstehen, daß für jeden Menschen Hilfe von Nöten ist. Wenn ich sage jeden, dann meine ich auch jeden. Natürlich muss jede/r selbst gewillt sein dieses Angebot zu nutzen. Wenn du siehst, was vor sich geht, dann fängst du an zu Verstehen. Dies zu lernen erfährst du in den folgenden Kapiteln.
Kämpfst du mit negativen Emotionen, soll dir folgende Meditation ein Hilfsmittel beim Überwinden deiner Schwierigkeiten sein. Dazu musst du sie natürlich als Schwierigkeiten wahrnehmen. Nimm eine weiße Kerze und leite die Gedanken im Geist über dein Stirnchakra in die Flamme hinein. Siehe zu, wie sie verbrennen und sich in Rauch auflösen. Der Rauch steigt in den Himmel und fällt als Regen auf die Erde nieder. Dort bringt er Wachstum und Leben hervor. Phantasie ist der Einstieg zur Imagination!
Nimm dir ganz nach Gefühl und Möglichkeit entsprechend Zeit dafür. Meditiere oft. Gerade, wenn du erste Erfolge erzielst können die alten Gewohnheiten schnell wieder Oberhand gewinnen und ziehen dich nach unten. Bleib am Ball. Ob das Menschen hilft, die perversen, sexuell angehauchten Interessen nachgehen, vermag ich nicht zu sagen. Noch sind ja nicht alle Methoden geistiger Gesundung genannt.
Merze die niederziehenden Gedankenformen aus. Entferne geistige Schmarotzer. Übe dich in der Gedankendisziplinierung. Egal wer extrem krank oder absolut pervers ist, oder mit den alltäglichen Auf und Ab konfrontiert sein mag. Es gilt sich von Neid, Hass und Eifersucht zu befreien. Sei nicht Sklave negativer Regungen. Und lies dieses Buch, daß sich das Negative in dir Auflösen kann. Hinterher kannst du nicht mehr sagen, du wüsstest von nichts. Klar, einfacher gesagt als getan. Deshalb ist es notwendig am eigenen Willen zu arbeiten.
Zügle deine Gedanken im Alltag und sehe am Abend, wo du nachlässig warst.
Bleibe bei der Bewältigung schwerer Aufgaben gelassen. In der Ruhe liegt die Kraft.
Bewahre im Kleinsten und in den unscheinbarsten Dingen Ordnung. Erledige das Lästigste als erstes. Schalte negatives Denken aus. Im Fühlen und Handeln. Werde dir bewusst, wann du gereizt, ungeduldig, und voreingenommen bist. Ziehe einen Schlussstrich unter Depression und Unlust. Bleibe in allen Situationen ruhig und Herr der Lage. Wenn du dich durchsetzen musst, beobachte dich dabei.
Schränke schädliche Genussmittel ein und halte das rechte Maß in deinen Begierden und Leidenschaften. Denke über den Begriff „Vernunftgesteuertes Wunschversagen“ nach!
Zähme deine Redseeligkeit, beherrsche deinen Körper und bewahre dir eine positive Gedankenhaltung zu jeder Zeit. Reife zu einem Willensstarken Menschen heran, der Herr seiner Gedanken und Triebe bleibt.
Die Psychologie zeigt dir die Eigenschaften der menschlichen Psyche auf. Wenn du etwas für die Lebenspraxis lernen möchtest, dann ist es ausreichend den Kern einer Idee zu verstehen. Setze sie um oder nehme sie zumindest wahr. Vermeide andere Menschen damit zu verletzen. Frage dich besser nach deinen eigenen Motiven, und danach, ob sie wirklich in Ordnung sind.
Bei allem was ich lernte, hielt ich mir folgendes stets vor Augen:
Geduld will bei dem Werke sein.
Ein stiller Geist ist jahrelang geschäftig;
die Zeit nur macht die starke Gärung kräftig.
(J.W.v. Goehte)
Wenn sich ein Mensch Ziele setzt, sollte er natürlich bereit sein dafür entsprechend zu investieren. Man muss bereit sein im Voraus Leistung zu erbringen. Erfolgsmenschen wissen das. Erst wenn ich etwas gebe kann ich etwas nehmen. Möchtest du dieses duale Gesetz umgehen, kommt es in irgend einer Form auf dich zurück, um dich daran zu erinnern, daß dein Weg nicht natürlich war. Dein Weg, besser gesagt deine Art die Sachen anzupacken richtet sich irgendwann gegen dich selbst.
Um so besser man seinen Garten oder das Feld pflegt, desto reichhaltiger wird die Ernte sein. Erbringt ein Mensch gute Vorleistungen, so ist ihm ein entsprechendes Honorar zu vergüten. Ist dies nicht der Fall, dann bricht der Geiz dieses Gesetz vom geben und nehmen.
Frustration und Unaufrichtigkeit ist die Folge. Wie lange soll so etwas gut gehen?
Nicht nur in materiellen Fragen kommt das „Gesetz vom Geben und Nehmen“ zur Geltung.
Vielleicht sucht jemand Liebe und gibt sie selbst nicht von sich, noch akzeptiert oder liebt er sich selbst ein klein wenig. Die Vorleistung kann darin bestehen, sich um andere zu kümmern, anderen zu helfen und ihre Bedürfnisse oder Wünsche ernst zu nehmen. Nichts geht wirklich ohne Vorleistung. Ohne sie gibt es immer ein Defizit. Selbstverständlich solltest du wissen, was du überhaupt willst. Soll es Glück sein, Erfolg, Reichtum oder Liebe. Liebe nicht nur in der körperlichen Variante. Was hast du dafür geleistet?
Erkenne! Du musst entsprechende Vorraussetzungen schaffen, damit sich deine Wünsche erfüllen können. Allmählich wird es klar, daß du dir die Wirklichkeit deines Lebens selbst erzeugst.
Sähe, Pflege, Ernte.
Ein Krieger des Lichts glaubt.
Weil er an Wunder glaubt, geschehen auch Wunder. Weil er sich sicher ist, daß seine Gedanken sein Leben verändern können, verändert sich sein leben. Weil er sich sicher ist, daß er der Liebe begegnen wird, begegnet ihm diese Liebe auch.
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