„Was sollte ich wissen?“
„Dass Natalie tot ist.“
Jetzt sprang der Dachdecker die beiden Kommissare fast an.
„Und Sie denken sofort, dass ich das war? Sind Sie bescheuert? Warum sollte ich dieses kleine Biest umbringen?“
„Ich habe nichts davon gesagt, dass sie umgebracht wurde. Aber vielleicht waren Sie sauer, weil Ihnen Natalie mit ihren Freundinnen einen Streich gespielt hat?“
„Nein! Nein, ich lasse mir doch nichts anhängen, nur weil diese kleinen Biester mich einmal verarscht haben. Deswegen bringt man doch niemanden um! Vergessen Sie das mal schnell wieder. Als die Weiber weg waren, habe ich mich mit einer anderen getröstet. Ich gehe jetzt arbeiten. Sie spinnen doch!“
Reiner wollte ihn aufhalten und mit seinem Wissen konfrontieren, aber Jennifer legte ihm eine Hand auf den Arm.
„Lass ihn gehen, wir haben nichts gegen ihn in der Hand. So blöd der auch ist, wir können ihm nichts nachweisen und ein Motiv ist der Spaß der Mädchen nun wirklich nicht.“
Reiner seufzte.
„Du hast ja recht. Aber so einen Lackaffen möchte ich gerne mal verknacken. Der hat dich angemacht!“
„Es rührt mich, dass du für mich eintrittst, aber das ist nicht nötig, mit solchen Typen werde ich schon allein fertig. Komm, wir fahren zu den Krambachs und fragen die, ob sie Andreas kennen und ob sie ihn mal in der Nähe von Natalie gesehen haben.“
„Aber vorher frühstücken wir bei Undine. Halte mal beim Bäcker an!“
Schweigend machten sie sich auf den Weg. Reiner grollte noch immer, denn dieser Mann war ihm sehr unangenehm geworden. Solche Typen sehen gut aus, hatten Muskeln, aber kein Hirn und dachten, dass sie alles haben können. Von Gegenständen bis zu Frauen. Ihm war diese Art Männer ein Dorn im Auge.
Vor der Remise küsste ihn Undine, runzelte aber die Stirn. Sie machte frischen Kaffee, schüttete die duftenden Brötchen in den Korb und gab Jennifer ein Zeichen, mit in die Küche zu kommen.
„Was hat er denn?“
„Wir haben eben Andreas Öckertz befragt und weil der mich dumm an gemacht hat, wäre er beinahe geplatzt. Reiner ist eben ein Mann, der sowas nicht gut aushalten kann.“
„Dann müssen wir ihn jetzt auf andere Gedanken bringen.“
Sie deckten den Tisch fertig, riefen Jasmin zum Frühstück dazu und dann trat auch noch Lene durch das Tor.
„Guten Morgen, ihr seid aber früh auf“, rief sie fröhlich.
Sie setzten sich zu Tisch und frühstückten. Als Reiner sich danach noch eine zweite Tasse Kaffee genehmigte, schien er wieder guter Dinge zu sein. Undine zog ihn mit sich in den Garten, sie wollte Tomaten ernten. Reiner trottete hinterher, obwohl er jetzt gern ein Schläfchen auf der Hollywoodschaukel, die unter dem Zwetschgenbaum stand, gemacht hätte.
„Geht es dir wieder besser?“
„Ja“, brummte Reiner.
„Aber irgendetwas sitzt dir doch noch quer im Gemüt, oder?“
„Nein … ja … ich mache mir Sorgen um Jennifer.“
Undine war erstaunt.
„Warum das denn? Es geht ihr doch gut.“
„Sie hat total dicht gemacht, was Männer angeht und ich befürchte, solche Typen wie der eben machen es nicht besser. Sie muss erst wieder Vertrauen finden.“
„Das ist lieb von dir, aber ich denke, sie ist eine starke Frau und wird sich auch wieder verlieben. Lass ihr ein bisschen Zeit, um über die Sache hinwegzukommen. Und solche Typen, wie du sagst, wickelt sie um den Finger, aber nur, um ihnen die Hölle heißzumachen.“
„Denkst du? Na gut, dann schalte ich wieder einen Gang zurück.“
Undine schob ihm eine kleine Tomate in den Mund, grinste und schmiegte sich in seine Arme.
„Du bist mein Beschützer und der von allen anderen Frauen auch. Was für ein Glück, solch einen Mann zu haben.“
Reiner lachte, schluckte und küsste Undine auf die Stirn. Er fühlte sich erleichtert und so kehrten sie an den Tisch zurück, wo sich Jennifer mit Jasmin und Lene über ihre neue Wohnung unterhielt, die sie am Wochenende beziehen würde. Alle wollten mit anpacken und Jasmin hatte Herbert angerufen, damit er seinen Transporter bereitstellte.
Nach dem Frühstück fuhren sie zu den Krambachs, aber die kannten Andreas Öckertz nur vom Sehen. Er rückte also wieder ein Stück heraus aus dem Kreis der Verdächtigen.
„Aber leiden kann ich den nicht, deshalb streiche ich ihn nicht völlig von der Liste“, sagte Reiner am Ende des Tages.
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