Joana Goede - Der Dichter und der Tod

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Der weltfremde Dichter Winfried Kromnagel wird durch einen plötzlichen Leichenfund mitten hinein in eine Mordserie geworfen, die sich nur um ihn zu drehen scheint. Gemeinsam mit Hauptkommissar Mehring versucht er mit allen Mitteln, das weit um sich greifende Sterben aufzuhalten. Doch das Gift schlägt immer wieder aus ungeahnten Richtungen zu, während Kromnagel vom Mörder persönlich bedroht wird.
Viele Wendungen in dem Fall sorgen für reichlich Verwirrung und falsche Fährten, denen Mehring und Kromnagel folgen. Nicht selten müssen sie zu spät erkennen, dass sie sich geirrt haben und einen anderen Weg einschlagen. Der Mörder spielt mit ihnen und lässt auch am Ende einiges im Unklaren.

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Kromnagel zögerte. Hypothesen zerfurchten sein Gehirn und seine Stirn, die er in Falten legte. Mehrere Erklärungen fielen ihm ein.

Die eine war, dass es sich um ein Mordopfer handelte. Die zweite, dass dieser Mensch eines natürlichen Todes bei einem Friedhofsbesuch gestorben war. Die dritte, etwas komplizierter, ging davon aus, dass diese Leiche hatte aus dem Kühlraum des Friedhofs für wissenschaftliche Zwecke entwendet werden sollen, die Leichendiebe aber bei ihrem Raub unterbrochen worden waren und das Weite suchen mussten. Somit war die gestohlene Leiche einfach irgendwo herrenlos zurückgeblieben. Die vierte Idee Kromnagels war, dass der Mensch nicht tot war, sondern eher eine Art Schnapsleiche.

Um die vierte Erklärung auszuschließen, versuchte Kromnagel sich zu einem Nähertreten zu überwinden. Das war bei dem Kaninchen schließlich auch aufschlussreich gewesen. Obwohl er entschlossen war, einen Schritt auf den Menschen zuzugehen, der dort bewegungslos lag, wollte es ihm nicht gelingen.

Seine Beine schienen von seinem Körper abgetrennt, er spürte sie gar nicht mehr. Nicht mal seinen kälte-tauben Fuß, der ihm zuvor noch sehr unangenehm gewesen war. Nass unter dem Schirm stehend, betrachtete Kormnagel den vermeintlichen Toten und konzentrierte sich auf seine eigenen Beine. Er fürchtete, einfach umzufallen, wenn er seine Beine nicht bald wieder spürte. Immerhin konnte er die Füße erahnen, wenn er hinunterblickte. So sah Kromnagel nur noch auf seine Füße, vermied jeden Blick auf den Toten, und schaffte es hierdurch, einen Schritt nach vorn zu tun, in die Hocke zu gehen und den Schirm nun über sich selbst und den anderen zu halten.

Dieser andere, das war jetzt erkennbar, war eine Frau. Da diese Frau einen langen Mantel trug und kurze Haare hatte, war das ohne Brille für Kromnagel vorher nicht zu erkennen gewesen. Sie lag auf der Seite, ähnlich wie das Kaninchen, und hatte einen weit geöffneten Mund, die Augen stierten ins Leere. Ihr Haar klebte am Kopf vor lauter Nässe. Offensichtlich war sie tot.

Kromnagel musste darauf verzichten, den Puls zu fühlen, denn der Würgereiz kehrte mit unheimlicher Macht zurück, riss ihn um und Kromnagel musste sich auf der Flucht vor der Leiche, einige Meter von der Toten entfernt, elendig übergeben. Den Schirm hatte er dabei fallen lassen, er vergaß ihn auch direkt.

Triefnass eilte er durch den Regen, rannte keuchend die leeren Friedhofswege entlang, traf auf die Allee vor der Kapelle, rannte und rannte so schnell, wie er nur konnte, bis ihm die Luft wegblieb. Er musste anhalten, sich auf die Oberschenkel stützen und tief durchatmen. Seitenstiche marterten ihn, er konnte nicht mehr weiter. Dabei wurde er das Gefühl nicht los, das durch den Tod entstellte Gesicht der Leiche schon einmal gesehen zu haben.

Nach tiefen Atemzügen hob er leicht den Kopf, blickte sich um und glaubte weit entfernt einen Schatten, eine Gestalt im Regen zu sehen. Wie er trug sie keinen Schirm. Kromnagel kniff die Augen zusammen, die Gestalt verschärfte sich leicht. Sie kam auf ihn zu. Es war eindeutig eine Person. Mehr konnte Kromnagel nicht erkennen. Hoffnung flackerte in ihm auf. Er stellte sich gerade hin und rief so laut er konnte: „He, Sie! Bitte kommen Sie zu mir! Ich brauche dringend Ihre Hilfe!“

Die angesprochene Gestalt blieb stehen.

Nicht mehr weit von Kromnagel entfernt.

Ansonsten tat sie nichts.

Kromnagel hatte den Eindruck, dass die Person ihn genau musterte. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand im Regen. Kromnagel schüttelte den Kopf und kämpfte sich weiter durch bis zum Friedhofsausgang. Er war froh wie selten, dass das Café bereits geöffnet hatte und bat eine Angestellte, die Polizei zu rufen. Klatschnass bis auf die Knochen und am ganzen Leib zitternd, wies man ihm besorgt um seinen Zustand einen Platz am Fenster zu, an das der Regen immer lauter und lauter zu schlagen schien, reichte ihm eine heiße Tasse Kaffee und ein Handtuch. Die zwei einzigen Café-Gäste, zwei ältere Damen, die vermutlich vor dem Regen hierher geflüchtet waren, begafften den Neuankömmling vollkommen ungeniert. Kromnagels Körper schmerzte vor Kälte und Anstrengung, seine Hand konnte die Tasse vor lauter Beben nicht halten. Die Blicke der Damen bemerkte er nicht.

Kurze Zeit befürchtete er sogar, den Verstand verloren zu haben.

Kromnagel gehörte zur aussterbenden Spezies der Lyriker. Ein lange überholter Beruf. Daher reichte er auch kaum, um Kromnagel angemessen zu ernähren. Noch zehrte er von einem kleinen Erbe seines Vaters, das ihn über Wasser hielt. Lange, das wusste Kromnagel, würde es nicht mehr reichen. Dann musste er unweigerlich abrutschen. Ganz tief. An das untere Ende der Gesellschaft. Es sei denn, und das gefiel Kromnagel nicht, er suchte sich eine andere Arbeit. Eine verlässliche, eine regelmäßige, eine gewöhnliche Arbeit.

Eigentlich besuchte Kromnagel den Friedhof in den frühen Morgenstunden zur Inspiration. Er wollte Eindrücke sammeln, um diese in Verse zu bringen. Er wollte andere Welten erschaffen, in denen weniger Sorgen in der Funktion von ewigen Plagegeistern der Menschen herumschwirrten. Weniger als in dieser Welt. Der morgendliche Friedhof bot durch seine stille Leere, durch die vielen Gräber und Baumriesen, die hoch in den Himmel ragten, die passende Atmosphäre zur Ideenfindung. Ein Ort, wo man sich selbst und das Leben vergessen konnte.

Nun hatte ihn, Kromnagel, den weltvergessenen Lyriker, die Welt mit ihrer Brutalität ergriffen und niedergeworfen. Er hatte Entsetzliches, Unerträgliches sehen müssen. Nämlich ein Opfer des Hasses und der Gewalt, ein Opfer der menschlichen Bosheit und Kaltblütigkeit.

Fassungslos saß er an dem kleinen Tisch im Café, stierte in die leere Kaffeetasse und blickte nicht mehr zu dem Polizisten auf, der ihm gegenübersaß und seine Notizen studierte.

Kommissar Mehring, ein hochgewachsener Mann mit dunklem kurzen Haar, das wetterbedingt am Kopf klebte, hatte großes Interesse an der unheimlichen Begegnung mit dem schwer sichtbaren Fremden im Regen gehabt, über die Kromnagel kaum etwas sagen konnte. Offenbar hielt der Polizist diese Person, schon allein aufgrund ihrer Flucht, für dringend tatverdächtig und bohrte ewig in Kromnagels Erinnerung herum, um möglichst viele Informationen über den Unbekannten herauszuquetschen. Kromnagel bemühte sich zwar, bekam noch mehr starken Kaffee und Handtücher, auch eine wärmende Wolldecke. Leider half alles nichts. Er hatte nichts gehört, nichts bemerkt und nur eine dunkle Gestalt gesehen, von der er nicht mal sagen konnte, ob Mann oder Frau, klein oder groß, dick oder dünn, alt oder jung. Kromnagel gab auf all diese Fragen immer nur die Antwort: „Ich weiß es wirklich nicht. Wahrscheinlich mittel.“

Der Polizist musste aufgeben, wollte eine Sache jedoch noch ganz genau wissen, die trotz der Kälte zu einem Oberlippen-Schweißausbruch Kromnagels führen sollte. Was den Ernst der Lage verdeutlicht.

Nach dem intensiven Studium der Notizen klappte Kommissar Mehring den Block zu, wandte sich an Kromnagel und fragte mit einer tiefen Konzentrationsfalte auf der Stirn: „Sie sagen also aus, wegen Ihrer Sehschwäche und des Regens nichts von der Person gesehen zu haben, obwohl Sie beide sich eine Zeit gegenüberstanden und eigentlich direkt ins Gesicht sahen. Ist das richtig?“

Kromnagel brummte ungehalten: „Wenn ich das so gesagt habe, wird es wohl stimmen.“

Der Polizist erkundigte sich nun: „Und glauben Sie, nur theoretisch, wenn Sie keine Sehschwäche hätten oder über Ihre Brille hätten verfügen können, hätten Sie die Person richtig sehen können? Das Gesicht?“

Kromnagel überlegte kurz, hielt die Frage für komisch und meinte dann: „Ja, möglich ist das natürlich. Wobei die Brille bei dem Regen eher zu einer Verschlechterung der Sicht geführt hätte. Aber wenn ich normal sehen könnte, nun, der Abstand war nicht so groß. Ich hätte Ihnen dann vermutlich mehr sagen können, als es jetzt der Fall ist. Warum fragen Sie?“

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