Thorsten Reichert - Status Quo

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Die NSA-Affäre – jeder spricht darüber, aber niemand weiß genau, in welchem Umfang die USA uns über Jahrzehnte hinweg ausspioniert haben. Das ändert sich, als die Amerikaner im Gegenzug zum Zustandekommen des Freihandelsabkommens TTIP Einsicht in sämtliche Akten gewähren, die sie in den Jahren 1954 bis 2010 in Deutschland abgehört und gesammelt haben. Schnell stellt sich heraus, dass die Öffentlichkeit niemals vom Inhalt dieser heiklen Daten erfahren soll. Eine hartnäckige Journalistin und ein skrupelloser Hacker wollen das ändern, doch auch die zuständige BKA-Mitarbeiterin und ein Ermittler vom LKA Schleswig-Holstein zweifeln mehr und mehr an ihrem Auftrag, die Daten zwar grob zu sichten, aber so schnell wie möglich im Safe verschwinden zu lassen. Als der LKA-Mann in den NSA-Akten geheime Dokumente findet, die manchen großen politischen Skandal in ganz neuem Licht erscheinen lassen, wird er vom Polizisten zum Schnüffler. Doch er ist nicht der Einzige, der sich intensiv mit der Sache beschäftigt. Als er merkt, dass seine zu große Neugierde die Nachrichtendienste auf den Plan gerufen hat, ist es bereits zu spät. Auf der Flucht vor den eigenen Leuten schließt er ein Zweckbündnis mit der Enthüllungsjournalistin – doch ist er bereit, am Ende alles zu riskieren und die Akten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen?

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Er versuchte, sich auf ihrem Laptop einzuloggen, doch der war nicht auffindbar. Das hieß, dass sie damit gerade nicht online war. Trotz ihres speziell gehärteten Computers war sie vorsichtig und traute dem Internet nicht. Meist loggte sie sich damit nur ein- oder zweimal am Tag kurz ein, um Emails zu empfangen und Daten auf ihren Büro-PC zu senden. Diese kurze Zeit reichte aber aus, damit Mikes Spähprogramm auf ihrer Festplatte alle neuen Daten, Mails und Dokumente an einen Server in den USA schicken konnte, der eine Art Spiegelbild ihres Laptops darstellte. Dort hatte er dann rund um die Uhr Zugriff auf ihre tagesaktuellen Dateien und konnte auch ablesen, wann sie zuletzt mit ihrem Laptop online war. Seit heute früh um halb acht war sie nicht mehr im Netz gewesen. Da sie meist abends gegen 19 Uhr nach hause kam (das wusste er dank seiner in ihrer Wohnung installierten Überwachungskamera) und sich einloggte, um private Emails zu lesen oder zu versenden, bedeutete das vermutlich, dass sie heute Überstunden machte oder eine Verabredung hatte. In ihrer Wohnung brannte kein Licht, das Überwachungsprogramm der Mikrokamera zeigte an, dass seit 7.33 Uhr keine Bewegung registriert worden war. Vielleicht hatte sie einen Kerl kennen gelernt. Dank der Kamera wusste Mike, dass sie keinen festen Freund hatte, aber das würde sich über kurz oder lang ändern. Er hasste diesen Gedanken. Frustriert griff er nach dem Telefon und wählte die Nummer des Escort-Service.

BKA, Wiesbaden, Montag 21.00 Uhr

Die BKA-Mitarbeiterin Stefanie Wohlfahrt hatte den gesamten Tag in den Tiefen der NSA-Daten verbracht. Sie waren wie ein Ozean, ein Strudel, der sie hinein zog, ohne dass sie wusste, was sich in der Tiefe verbergen würde – oder ob überhaupt irgendetwas Wesentliches dort zu finden wäre. Die Anweisung ihres Vorgesetzten war klar gewesen, sie solle nicht unnötig Staub aufwirbeln oder sich zu emotional mit der Sache beschäftigen, aber das fiel ihr schwerer als erwartet. Es machte sie aggressiv, wie detailliert und umfassend ihr Heimatland über all die Jahre ausgehorcht worden war. Natürlich war sie nicht naiv, sie wusste nur zu gut, dass geheimdienstliche Operationen für die Sicherheit eines Landes notwendig waren und gerade die wirtschaftlich großen Staaten eine Menge Bespitzelung betrieben, aber das Ausmaß dieses Eingriffs in jegliche Instanz der deutschen Exekutive und Legislative war schon erschreckend. Selbst juristische Behörden waren Ziel der NSA gewesen. Gerade in diesen Dokumenten fanden sich fast ausschließlich schwarze Balken oder verzerrte Aufnahmen. Die Amerikaner wussten nur zu gut, dass gerade solche Bereiche besonders sensibel für Spähattacken waren und dass the Germans nicht gerade erfreut abgehörte Telefonate von Verfassungsrichtern zur Kenntnis nehmen würden. Doch gerade die Tatsache, dass die Ermittlerin nun zwar von diesen Mitschnitten wusste, ihren Inhalt aber nicht erfahren durfte, machte sie besonders wütend. In was für einer Welt lebten sie, in der unter Freunden solche Grenzüberschreitungen Usus waren? Sie musste sich eingestehen, dass ein wenig ihrer in ihren Teenagerzeiten recht ausgeprägten Naivität noch tief in ihr steckten und sie gelegentlich noch von einer heilen Welt träumen ließ.

Im Laufe des Nachmittags hatte sie versucht, einige Themen oder Handlungsstränge innerhalb der Daten zu verfolgen, indem sie entsprechende Tags oder Suchbegriffe eingab und die Trefferliste soweit eingrenzte, dass sie die jeweiligen Treffer zumindest kurz überfliegen konnte. Dies nahm allerdings so viel Zeit in Anspruch, dass sie sich kein umfassendes Bild einzelner Themen machen konnte. Da sie Jahrgang 1983 war, hatte sie diese Jahreszahl als Tag eingegeben, um zu sehen, für welche Themen sich die NSA im Jahr ihrer Geburt interessierte. Nach etlichen dutzend ziellosen Klicks in der gigantischen Trefferliste kristallisierten sich ein paar Themen besonders heraus: Die vorgezogenen Bundestagswahlen am 6. März, die Anschläge auf US-Einrichtungen in Beirut und die Stationierung von Pershing 2 Mittelstreckenraketen in Deutschland. Andere große gesellschaftliche Themen wie die die Veröffentlichung der Hitler-Tagebücher, das Thema AIDS, die Volkszählung oder kulturelle Phänomene wie die Neue Deutsche Welle waren kaum in den Stichproben der Trefferlisten enthalten. Die Amerikaner interessierten sich nicht für Kultur und Gesellschaft ihrer Freunde, sondern für deren Politik. An einem Dokument, war die Ermittlerin etwas länger hängen geblieben, eine interne Abhör-Anordnung des Bundesnachrichtendienstes für die Geschäftsstelle der Partei „Die Grünen“ in Bonn. Nachdem die Grünen bei den Wahlen erstmals in den Deutschen Bundestag eingezogen waren, landeten sie offenbar auf direktem Wege auf der schwarzen Liste des deutschen Geheimdienstes. Man schien den Linksradikalen (was sie in der damaligen politischen Landschaft ja noch waren) nicht zu trauen, daher wurde von oberster Stelle ihre geheime Überwachung angeordnet. Stefanie Wohlfahrt war keine Anhängerin linksökologischer Politik, aber das war schon ein beunruhigender Einblick in die Frage, wie Demokratie und Freiheit in ihrer Heimat definiert und gehandhabt wurden. Von diesem BND-Dokument war sie über Tags zu anderen, nicht minder schockierenden BND-Tätigkeiten gelangt; zu Dokumenten, die sie einhundertprozentig für Fälschungen gehalten hätte, wäre nicht die Unterschrift des Bundeskanzlers darunter zu sehen gewesen, oder zu Tonbandaufnahmen, in denen Leute abgehört wurden, die im allgemeinen, gesellschaftlichen Verständnis als absolut neutral und vertrauenswürdig gegolten hatten. Dass der deutsche Innenminister einen beliebten Talkmaster des öffentlich-rechtlichen Fernsehens überwachen ließ, weil er glaubte, dieser habe Kontakte zur Stasi, das war schon ein ziemliches Brett.

Es war nun kurz nach 9, ihre Augen brannten vom unentwegten Starren auf Bilder und viel zu klein gedruckte Texte auf ihrem Monitor, und Stefanie Wohlfahrt war ernüchtert. War sie im ersten Moment enttäuscht gewesen, dass die Späh-Dokumente nicht für eine weitere Verwendung perfekt vorbereitet und dann an entscheidenden Stellen noch geschwärzt waren, so war diese Enttäuschung inzwischen längst Zorn gewichen, dass nicht etwa nur die ohnehin nicht hoch angesehene NSA ihre Nase in alle deutschen Angelegenheiten steckte, sondern dass die deutschen Geheimdienste im Auftrag ihrer Regierung fleißig bei der Schnüffelei mitmischten. Hatte ihr Weltbild („Wir sind gut, die anderen werden es auch noch“) bis heute früh noch ein schönes Leben gehabt, welches nur hier und da im Lauf ihrer BKA-Ermittlungen ein paar kleine Macken erfahren hatte, so war es im Lauf der letzten Stunden komplett in sich zusammen gebrochen. Was sich hinter deutschen Geheimdienst-Vorhängen abspielte, das sprengte all ihre Vorstellungskraft, dabei hatte sie gerade erst begonnen, an der Oberfläche zu kratzen. Wütend zog sie das USB-Kabel aus ihrem PC und schloss die Festplatte in ihrem Büro-Safe ein. Was sie jetzt brauchte, war ein gemischter Salat und ein heißes Bad, um ihr emotionales Gleichgewicht wieder zu finden.

Fehmarnwinkel, Kiel, Montag 21.34 Uhr

Martin Johannsen saß im Auto und fädelte eben auf die vierspurige Straße ein, über die er in weniger als zehn Minuten zwischen Zuhause und Arbeitsplatz pendeln konnte. Seine Gedanken kreisten noch immer um die endlosen Trefferlisten in den Spähdaten. Das Gerede im Radio nervte ihn, so dass er gegen seine Gewohnheit den sonst sehr von ihm geschätzten Sender NDR Info abschaltete. Er brauchte Ruhe, um den Tag verarbeiten zu können. Noch wusste er nicht genau, was es zu verarbeiten galt. Es war ihm, als hätte jemand ihm eine Black Box vorgesetzt, ohne zu sagen, wie man sie ausliest und warum man sie ihm überhaupt anvertraut hatte. Ging es hier um Verbrechensbekämpfung? Um Aufklärung? Um Kriminalitätsprävention? Sollte er politische Intrigen aufklären oder Daten für die deutschen Geheimdienste aufarbeiten? Gehörte er zu den wenigen Auserwählten, denen man eine der heikelsten Missionen der deutschen Geschichte anvertraut hatte, oder war er eine menschgewordene Sackgasse für Daten, die man einfach nur unter den Teppich kehren wollte? War seine Aufgabe, etwas zu finden oder gerade nichts zu finden? Und wie könnte er überhaupt etwas in diesem Datendschungel finden, wenn alles vollkommen chaotisch und verwirrend sortiert und an entscheidenden Stellen noch geschwärzt worden war? Was erlaubte sich die NSA eigentlich, ihnen komplette Akteneinsicht zu versprechen und dann seitenweise schwarze Balken zu setzen?

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