Thorsten Reichert - Status Quo

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Die NSA-Affäre – jeder spricht darüber, aber niemand weiß genau, in welchem Umfang die USA uns über Jahrzehnte hinweg ausspioniert haben. Das ändert sich, als die Amerikaner im Gegenzug zum Zustandekommen des Freihandelsabkommens TTIP Einsicht in sämtliche Akten gewähren, die sie in den Jahren 1954 bis 2010 in Deutschland abgehört und gesammelt haben. Schnell stellt sich heraus, dass die Öffentlichkeit niemals vom Inhalt dieser heiklen Daten erfahren soll. Eine hartnäckige Journalistin und ein skrupelloser Hacker wollen das ändern, doch auch die zuständige BKA-Mitarbeiterin und ein Ermittler vom LKA Schleswig-Holstein zweifeln mehr und mehr an ihrem Auftrag, die Daten zwar grob zu sichten, aber so schnell wie möglich im Safe verschwinden zu lassen. Als der LKA-Mann in den NSA-Akten geheime Dokumente findet, die manchen großen politischen Skandal in ganz neuem Licht erscheinen lassen, wird er vom Polizisten zum Schnüffler. Doch er ist nicht der Einzige, der sich intensiv mit der Sache beschäftigt. Als er merkt, dass seine zu große Neugierde die Nachrichtendienste auf den Plan gerufen hat, ist es bereits zu spät. Auf der Flucht vor den eigenen Leuten schließt er ein Zweckbündnis mit der Enthüllungsjournalistin – doch ist er bereit, am Ende alles zu riskieren und die Akten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen?

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Eine halbe Stunde und ein paar Dutzend Bild- und Tondokumente später hatte Stefanie Wohlfahrt die Gewissheit, dass sich jemand bei der NSA ziemliche Mühe gegeben hatte, besonders interessante Dokumente oder Passagen unkenntlich zu machen. Die ganze Datenöffnungs-Geschichte war eine einzige, sinnlose Farce. An sechzehn Computern in allen Ecken Deutschlands saßen in diesem Moment LKA-Mitarbeiter und vergeudeten ebenso wie sie ihre Zeit mit dem ziellosen Eingeben von Tags und Suchbegriffen. Sie schloss den Windows Explorer, klemmte die USB-Festplatte ab und erstellte eine Rundmail an alle LKAs. Darin bat sie um Rückmeldung bis Ende der Woche, ob in den Akten kriminalistisch relevante Daten gefunden worden wären und bis wann eine Rücksendung der Festplatte absehbar sei. Sie las die Email noch zweimal durch, korrigierte einen Rechtschreibfehler, überlegte kurz, ob ihr Ton zu oberlehrerinnenhaft klang und fand, dass ihr das eigentlich ziemlich egal war, dann klickte sie auf „Senden“.

LKA Schleswig-Holstein, Kiel, Montag 15.56 Uhr

Martin Johannsen schreckte auf, als das Telefon klingelte. Seit Stunden war er in die Daten vertieft, die auf der Festplatte in zahllosen Ordner verteilt waren. Er hatte noch kein konkretes System erkennen können, aber das ziellose Herumklicken hatte ihm erstaunlich viel Vergnügen bereitet. Er wusste nun sehr persönliche Details über Erich Honecker, Franz-Josef Strauß oder Gerhard Schröder, hatte sich interne Memoranda des Bundesaußenministeriums aus den siebziger Jahren angesehen und Überwachungsfilme aus diversen Landesregierungen angesehen. Das laute, analoge Klingeln des alten Telefonapparates holte ihn in die Gegenwart zurück.

„Johannsen?“

„Hans-Gerhard hier. Sag mal, Martin, der Chef sagte mir, dass ich Deine Sachen für die nächsten zwei Wochen übernehmen soll, hat das mit der BKA-Sache zu tun?“

„Ehrlich gesagt, es gibt da im Moment nicht viel zu übernehmen. Meine Leute arbeiten an kleineren Sachen, und das ziemlich selbstständig. Wichtig ist vor allem die Donnerstags- und Montagsrunde, da können wir uns vielleicht vorher zusammen setzen.“

Er wollte nicht allzu viel über die NSA-Daten sprechen, schon gar nicht am Telefon, nachdem Furtwängler ihm so ins Gewissen geredet hatte.

„Sag mal, was findet man denn so in den Abhördaten? Wusste der Kohl jetzt von den Schwarzgeldkonten oder nicht?“

Der ironische Unterton war nicht zu überhören. Hans-Gerhard Leitner war ein durch und durch bodenständiger Mensch. Zwar war er genauso golfverrückt wie sein Chef Furtwängler, aber er machte sich nicht viel aus Geheimdiensten und Verschwörungstheorien. Nur was auf den Tisch kam, war auch relevant. Wenn sich herausstellen sollte, dass die Bundeskanzlerin in Wirklichkeit ein Transvestit sein sollte, dann würde er sagen: „Solange sie sich nicht im Bundestag auszieht, ist mir das sowas von egal.“ Diese Nüchternheit machte ihn zu einem hervorragenden Ermittler, kein Wunder, dass er in den letzten Jahren einige außerordentliche Fahndungserfolge errungen hatte und auf den Fluren des LKA als einer heißesten Kandidaten für die Furtwängler-Nachfolge galt. Für Martin Johannsen spielte das keine Rolle. Er kannte seinen Kollegen schon seit bald 20 Jahren und hatte mit ihm ein mehr als kollegiales Verhältnis. Ihre Jungs gingen in die gleiche Klasse, ihre Ehefrauen hatten sich seinerzeit im Schwangerschaftskurs kennen gelernt. Seitdem waren beide Familien freundschaftlich verbunden und hatten sogar schon ein paar Urlaube zusammen verbracht. Immer wenn Johannsen ihn brauchte, war Leitner da, um ihm den Rücken freizuhalten oder mit ihm einen besonders kniffligen Fall zu bearbeiten. Er kannte Johannsens Team sehr gut, daher war er für die Vertretung der nächsten zwei bis drei Wochen die naheliegende Wahl gewesen. Im Augenblick wollte sich Martin Johannsen ganz auf seine Aufgabe konzentrieren und selbst einen engen Vertrauten wie Leitner nicht zu tief in die Sache hinein ziehen.

„Wir besprechen das am besten morgen oder Mittwoch mal in Ruhe, aber es sieht nicht so aus als würden diese Daten unser Weltbild im Innersten erschüttern.“

„Viel Lärm um nichts, wie üblich.“

Damit hatte er wohl den Nagel auf den Kopf getroffen.

Nach Ende des Telefonats fiel Johannsens Blick auf die Uhr, und er stellte erschrocken fest, dass es bereits kurz nach vier war. Seine Frau würde wohl bereits auf dem Weg zum Arzt sein, daher tippte er eine Kurznachricht in sein Smartphone: „Wird wohl später, tut mir leid. VG“

Er war kein Experte in Sachen Neue Medien, daher war ihm die 160-Zeichen-Sprache des 21. Jahrhunderts fremd, aber er lernte insbesondere durch seine Tochter Julia mehr und mehr die Vorzüge von Dingen wie SMS, MMS oder Skype wert zu schätzen. Nachdem er auf „senden“ gedrückt hatte, legte er das Smartphone weg und sah auf seinem Laptop, dass eine neue Email eingetroffen war. Da beim LKA viel über das interne Netz lief, waren Emails relativ selten. Er bekam meist nicht mehr als eine handvoll neue Mails am Tag, meistens lagen sie morgens im Posteingang, weil besonders die jungen, kinderlosen Kollegen gern bis tief in die Nacht arbeiteten. Kontakt nach außen lief häufig über sein Team, daher waren die Absenderadressen in seinem Posteingang meistens aus Kreisen von LKA oder BKA. Die neue Nachricht war vom BKA Wiesbaden, von einer Stefanie Wohlfahrt, von der er noch nie etwas gehört hatte. Offenbar war sie die Kontaktperson in der NSA-Sache. Da Furtwängler ihm lediglich die Festplatte ohne weitere Angaben gegeben hatte, konnte er diese Tatsache nur dem Inhalt der Email entnehmen. Er las die Email zweimal durch und konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen. Bis Ende der Woche möge er mitteilen, ob er auf „Kriminalistisch relevante Daten“ gestoßen sei.

„Wenn sie mich fragen, Frau, äh...“ er musste nach oben scrollen, um den Namen der Absenderin nochmals nachlesen zu können, „...Wohlfahrt, dann ist jeder heimliche Abhörvorgang eine kriminalistisch relevante Sache. Vielleicht können sie mir gelegentlich mal eine Einführung in „kriminalistische Relevanz“ geben, Frau Doktor Wohlfahrt.“

Seine gute Laune war verflogen. Das schlechte Gewissen seiner Frau gegenüber und die eher unterbewusste Enttäuschung über die Nutzlosigkeit der Daten hatten die Freude übertüncht, die er beim Durchstöbern der geheimen Dokumente gespürt hatte. Dass ihm jetzt noch eine ihm unbekannte, vermutlich blutjunge BKA-Schnüfflerin vorschreiben wollte, welche Art von Feedback sie am liebsten schon gestern in ihrem Briefkasten hätte, das wurmte ihn. Am liebsten hätte er ihr gleich eine Antwort zukommen lassen, in schönstem Beamtendeutsch, in welcher er ihr leider mitteilen müsste, dass „kriminalistisch relevante Arbeit“ sich nicht innerhalb von ein paar Tagen erledigen ließ. Aber er kannte sich selbst gut genug, um aus dem Moment heraus Nachrichten zu versenden, die man nach einer Stunde bereuen oder zumindest geschickter formulieren könnte. Wenn das BKA bis Ende der Woche um Rückmeldung bat, dann hatte er zumindest bis Mitte kommender Woche Zeit dafür. Eine Woche intensive Arbeit, das könnte tatsächlich reichen, um eine einigermaßen realistische Einschätzung abgeben zu können, was von den Daten zu erwarten sei und bis wann er seine Untersuchung der Dokumente abschließen könnte.

Spiegel-Redaktion, Hamburg, Montag 18.23 Uhr

Grit Junkermann hatte die meiste Zeit des Tages am Computer verbracht. Obwohl sie als Journalistin bei einem Magazin arbeitete, das immer auf der Höhe des politischen und wirtschaftlichen Geschehens war, entzog sie sich so gut es ging der Nachrichtenflut, las lieber Krimis als Tageszeitungen, schaute lieber Actionmovies als politische Talksendungen oder Abendnachrichten. Das hatte zur Folge, dass sie sich in neue Jobs immer grundlegend einarbeiten musste. Kurioserweise hatte sie gerade dieser vermeintlichen Untugend ihre größten Erfolge zu verdanken. Wo ihre Redaktionskollegen mitunter Fakten als „wahr“ annahmen, weil sie in allen TV-Nachrichten so berichtet worden waren, musste sie sich solche Fakten aus unterschiedlichsten Quellen zusammen suchen und lief somit weniger Gefahr, die Brille der allgemeinen Meinung aufzuhaben. Sie war wie eine Geschworene vor Gericht, die bestenfalls keinerlei Vorkenntnisse von einem Fall hatte, wenn sie im Gerichtssaal die Zeugenaussagen hört. Im Fall des NSA-Abhörskandals war sie natürlich nicht ganz unwissend. Niemand in Deutschland hatte sich in den vergangenen zwölf Monaten dem Thema entziehen können. Und doch wussten die meisten nur oberflächliche Details wie die Tatsache, dass sich die Bundesregierung erst dann ernsthaft mit dem Thema beschäftigte, als sie erfuhren hatten, dass sie selbst zu den Belauschten gehörten. Um das Wesen eines solchen Skandals zu verstehen, musste man viel tiefer ansetzen. Was genau war überhaupt die NSA? Vor zwei Jahren kannten wohl nur die wenigsten Deutschen diese amerikanische Sicherheitsbehörde. FBI und CIA kannte jeder, die kamen ja in jedem zweiten Hollywood-Film vor. Die CIA (Central Intelligence Agency) war das Pendant zum deutschen BND, der zentrale Nachrichtendienst für Auslandsangelegenheiten und Spionage. Neben dem CIA gab es aber jede Menge weiterer Nachrichten- oder Geheimdienste, zum Beispiel die Defense Intelligence Agency (DIA) und ihre Unterorganisationen (zuständig für alles, was mit dem amerikanischen Militär zu tun hatte), das National Reconnaissance Office (NRO), zuständig für die zahlreichen US-Spionagesatelliten, die National Geospatial-Intelligence Agency (NGA), welche sich um Auswertung von Karten- und Bildmaterial kümmerte, und eben die National Security Agency (NSA). Sie war die große Unbekannte, weil sie zwar Unmengen an Geld verschlang, aber niemand genau wusste, was sie damit alles anstellte. Das lag nicht zuletzt daran, dass sie nicht wie die meisten anderen nationalen Einrichtungen einem einzigen Ministerium unterstellt war, sondern neben dem Verteidigungsministerium auch noch unter Aufsicht des Office of the Director of National Intelligence stand, also einer Art Über-Geheimdienstler, der ziemlich viel Macht und erstaunlich viele Freiheiten besaß. Aufgrund des enormen Einflusses, den die NSA durch seine Abhördaten hatte, war sie zudem sehr eng mit dem US-Militär verbunden, was wiederum bedeutete, dass selbst hochrangige Politiker keinen kompletten Überblick über die Arbeit der NSA haben konnten, weil die für militärische Zwecke gesammelten Daten oftmals der militärischen Geheimhaltung unterlagen. Nicht zufällig lag der Hauptsitz der NSA innerhalb des riesigen Militärstützpunktes „Crypto City“ im US-Bundesstaat Maryland. Natürlich besaß die NSA in praktisch jedem Land dieser Welt eine Dependance, in der Regel auch dort innerhalb eines gesicherten US-Stützpunkts. In Deutschland zum Beispiel stand unter anderem auf dem Türschild eines ziemlich großen Gebäudes innerhalb der Patch Barracks in Stuttgart in großen Lettern NSA. Es war kein Geheimnis, dass die Amerikaner nicht nur den internationalen Internet-Datenverkehr, der zu nicht unwesentlichen Teilen ohnehin über amerikanische Server lief, abhörte, sondern dass sie in unserem eigenen Land ihre Richtantennen auf unsere Wohnungen und Regierungsgebäude ausrichteten. Das hatte nur bislang kaum jemanden gestört. Unter dem Eindruck des nationalsozialistischen Regimes hielt es Deutschlands erster Bundeskanzler, Konrad Adenauer, wohl für angebracht, sein Volk und dessen gewählte Vertreter von ausländischen Geheimdiensten zu überwachen, um jegliche faschistische Bewegung bereits im Keim ausmachen und stoppen zu können. Jedenfalls unterzeichnete er eine Erklärung, welche es den Besatzungsmächten auf unbegrenzte Zeit erlaubte, den kompletten Post- und Fernmeldeverkehr absolut legal abzuhören. Offiziell sollte dies in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst geschehen, aber man konnte sich denken, dass diese Zusammenarbeit bis heute eher einseitiger Natur war. Wenn man seinen Nachbarn abhören wollte, dann lag es nicht nahe, Nachbars Kinder dabei zu beteiligen. Dennoch war die amerikanische Abhörpraxis für deutsche Regierungen – ob konservativ, liberal oder sozialdemokratisch – offenbar lukrativ genug, um sie stillschweigend zu dulden. Erst im Jahr 1989 geriet diese Praxis zumindest ein wenig ins Wanken. Nicht ohne Stolz hatte Grit Junkermann herausgefunden, dass es der Spiegel gewesen war, welcher vor knapp 25 Jahren einen mutigen Artikel druckte, in dem das vermutete Ausmaß der NSA-Aktivitäten in Deutschland benannt wurde. Auslöser war ein Telefonat eines deutschen Industriellen mit einer libyschen Telefonnummer, die auf der Abhörliste der NSA gestanden hatte. Die Agency hörte mit, die Sache wurde publik und die Bundesregierung zeigte sich ungewohnt verschnupft ihren amerikanischen Freunden gegenüber. In dem am 20. Februar 1989 veröffentlichten Spiegel-Artikel „Freund hört mit“ kamen erstaunliche Einblicke in das Abhörwesen von NSA, BND und co zutage. Einblicke, die vielleicht ein ganzes Land hätten erschüttern können, wäre nicht der sich anbahnende Zusammenbruch des Ostblocks das alles überschattende Thema jener Tage gewesen. Die Sensibilität für den Schutz der Privatsphäre war Ende der 80er Jahre noch deutlich niedriger gewesen als jetzt im 21. Jahrhundert. Dennoch konnte die Journalistin kaum fassen, wie gering der Aufschrei damals war, angesichts des explosiven Inhalts jenes Artikels. Wenn sie auch nur ansatzweise einen so konkreten Einblick in die heutige Situation der NSA hätte wie ihr Vorgänger vor 25 Jahren, dann könnte sie einen Artikel schreiben, der in diesem NSA-Skandal die nächste Stufe zünden und ihre journalistische Karriere krönen würde. Doch der Whistleblower Edward Snowden war sämtlichen potentiellen Enthüllungsjournalisten zuvor gekommen, als er von sich aus zahlreiche explosive Details aus dem Alltag seines Ex-Arbeitgebers ausgeplaudert hatte. Wer könnte nun noch Dinge herausfinden, die nicht einmal Snowden wissen konnte und die nach all den immer neuen Skandal-Schlagzeilen der vergangenen Monate noch jemanden hinter dem Ofen vor locken würde. Grit Junkermann musste sich damit abfinden, dass sie nicht die große Enthüllerin sein würde, das war schließlich auch nicht die Aufgabe, welche ihr Chef ihr aufgetragen hatte. Sie sollte lediglich herausfinden, was denn nun in diesen ominösen NSA-Akten drin stand. Dazu hatte sie zunächst noch weitere Hausaufgaben zu erledigen. Ihr Wissen über deutsche und amerikanische Nachrichtendienste war in den vergangenen Stunden zwar exponentiell gewachsen, aber nun galt es, nach den Empfängern der Abhördaten zu fahnden und nach Möglichkeiten zu suchen, an diese Daten heran zu kommen. Sie wusste nur, dass die Daten an das BKA in Wiesbaden gegangen waren. Ob sie von dort weiter ans Kanzleramt, an den BND oder direkt in ein Schweizer Bankschließfach gewandert waren, ob eine hundertköpfige Sonderkommission seit Tagen an der Aufarbeitung der Daten saß und schon eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof vorbereitete – viele Szenarios waren denkbar, in den wenigsten würde sie auf auskunftsfreudige Kooperationspartner hoffen können. Ihre größte Chance waren ihre Wühlmaustaktik und ihr Trüffelschwein-Riecher, die ihr schon bei so mancher Story weiter geholfen hatten, als die meisten ihrer Kollegen schon lange aufgegeben hätten.

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