Andreas Zenner - Heiße Tage - liebestolle Nächte
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Man könnte denken ich wäre einsam, aber ich empfinde mein Leben nicht so. Kann ein Jäger einsam sein, den ein magisches Band an seine Beute fesselt? Ich führe ein beschauliches Leben, wäre eigentlich zufrieden, wenn mir nur der verdammte Sex nicht ständig in die Quere käme. Ich denke, ich bin sexsüchtig ähnlich einem Junkie auf Speed. In diesem einen Punkt hat meine Therapeutin wohl recht.
Damit man mir mein Alter nicht geradewegs auf den Kopf zusagt, gebe ich mir ein jugendliches Aussehen, sportliches Outfit, solariumsgebräunte Haut. Das macht es einfacher die jungen Dinger nicht nur mit dem Geldbeutel zu beeindrucken. Denn jung, jung vor allem sollten sie sein. Mein Verlangen treibt mich um, jagt mich nachts auf tote, regennasse Straßen, wo ich gierig jedem Rock nachstelle. Trotz der Not in meiner Hose habe ich zwei eiserne Regeln aufgestellt, an denen ich kompromisslos festhalte.
Erstens: unter keinen Umständen Gefühle investieren. Unter gar keinen Umständen. Gefühle stiften nur Verwirrung und unnötigen Kummer. Dahinter steckt vermutlich die Angst erneut verletzt zu werden, meint meine Psychologin. Aber darüber denke ich nicht nach.
Zweiten: niemals, wirklich niemals eine Frau mit zu mir nach Hause nehmen. Der Gedanke, sie könnte sich dort breit machen ist mir kaum erträglich. Schon die bloße Vorstellung ihre Zahnbürste oder ihre Tübchen und Wässerchen in meinem Bad vor zu finden jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken. Und erst das nächtliche Röcheln neben mir, ich könnte kein Auge zu tun.
Mit dieser Strategie bin ich die letzten fünfzehn Jahre gut gefahren. Ich will ehrlich sein, ich hatte nicht allzu viele Gelegenheiten meine Standfestigkeit zu erproben, was mich aber nicht daran hindert München weiter zu durchkämmen. Ich unterliege einem inneren Zwang. Dabei ist mein größtes Handicap eine angeborene Scheu Frauen gegenüber. In diesem Zwiespalt zwischen Gier und Angst zu überleben, ist nicht einfach.
Doch das Leben spielt nicht nach Regeln, die von Menschen gemacht werden. Es folgt eigenen wunderlichen Gesetzen, die wir, wenn wir Glück haben im Nachhinein verstehen, oder auch nicht.
In der Bar
Ich hätte gewarnt sein müssen, als ich ihr Selbstporträt sah, hätte mir denken können, ein Altersunterschied von mehr als dreißig Jahren ist keine Basis für ein wie auch immer geartetes Verhältnis. Allenfalls für eine kurze Affäre! Für eine Affäre fühlte ich mich selbstredend jung genug. Ich gehe schließlich nicht am Stock und halte mich so gut es geht durch Sport fit, dabei hänge ich noch immer der Illusion nach, damit meinen schleichenden körperlichen Verfall aufhalten zu können. Die Lachfältchen um die Augen und die weißen Haare an den Schläfen finde ich, eitel wie ich bin, kleidsam. Sie schien genau in mein Beuteschema zu passen. Ich war verwirrt, entzückt und erschrocken. War dies meiner längeren Enthaltsamkeit zuzuschreiben? Doch der Reihe nach.
Ich hatte mich mit meinem Freund Bernd in dieser Schwabinger Kneipe verabredet. Ein richtiger Männerabend sollte es werden, mit viel Bier und lästerlichem Gequatsche. Ja, auch Männer brauchen das von Zeit zu Zeit. Leider hatten wir eine winzige Kleinigkeit übersehen. An diesem Freitagabend wurde das Fußball-Europameisterschaftsspiel Deutschland gegen Griechenland ausgetragen. Halb München feierte im Freien. In der Leopoldstraße, Münchens Fan-Meile, auf der der FC Bayern zur Meisterschaftsfeier vom Stadion zum Marienplatz seinen Autokorso veranstaltete, ballten sich die Menschentrauben. Fröhlich schwenkten die siegessicheren Fans ihre Deutschlandfähnchen, trugen alberne Mützen und töteten mir den Nerv mit dem markerschütternden Geheule der Vuvuzelas. Bier floss in Strömen. Die Frauen trugen auf den Wangen schwarz-rot-gelbe Kriegsbemalung. Man konnte direkt Angst bekommen. Ich war froh kein Grieche zu sein, sonst hätten mich die Fußball-Groupies womöglich noch zu Gyros verwurstet.
Ritschi, der Wirt stand auf einer wackeligen Leiter und spannte eine Riesenleinwand an der einzig freien Wand auf, dorthin projizierte er mit einem Beamer die Kämpfe vom Spielfeld direkt in den engen Gastraum. Näher konnten wir dem Geschehen auf dem Rasen im Stadion auch nicht sein. Der Lärm aus den Lautsprechern in allen vier Ecken des Lokals und das an und abschwellende Gejohle der Gäste erstickten jede Unterhaltung. Wir machten den mühsamen Versuch, den Radau zu überschreien, doch als unsere Stimmen heiser wurden, gaben wir entnervt auf. Wir hockten auf den schaukelnden Barhockern in einer Nische direkt am Tresen. Von dort konnten wir den Raum mit dem bodentiefen Schaufenster überblicken. Wir hatten den Rücken frei, konnten zwischendurch einen flüchtigen Blick auf die Leinwand werfen. Im Vega schenkten sie Augustiner Export in den winzigen Null-Komma-Dreiunddreißiger-Flaschen, ohne Glas aus. Nicht gerade mein Stil und in Bayern eigentlich ein Sakrileg. Wo wir uns doch oberhalb des Weißwurstäquators schon aufregen, wenn dort das Bier nur in Null-Komma-Vierer-Gläsern ausgeschenkt wird.
In den ruhigeren Spielabschnitten versuchten wir ein paar abgehackte Sätze zu tauschen.
„Wie läuft‘s mit den Frauen?“, schrie Bernd.
„Nicht besonders.“
Warum sollte ich meinem Freund etwas vormachen? Er hätte mir eine andere Behauptung ohnehin nicht geglaubt.
„Ganz schön schwierig die Richtige zu finden, in deinem Alter.“
Ich nickte in den aufbrausenden Jubel über eine gelungene Flanke.
Mein letzter Besuch in einer Schwabinger Kneipe lag Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurück. Die Erinnerung daran erfüllt mich noch heute mit Scham und das nicht nur wegen meines Brummschädels am nächsten Tag. Seit ich fünfzig geworden bin bevorzuge ich ein gediegeneres Ambiente. Mittags pünktlich um zwölf Uhr dreißig esse ich in einem der angesagten Schnellimbisse in den Fünf Höfen. Unter den schlipstragenden Bänkern fühle ich mich wohl und die meist jungen Tippsen haben eine gewisse Klasse, besonders wenn sie einen eng geschnittenen Hosenanzug tragen. Je unnahbarer desto besser. Amüsant zu sehen, wie sie sich auf ihren Job etwas einbilden, sich gar für etwas Besonderes halten, nur weil sie in einem Büro mit schicken Designermöbeln sitzen. Abends knalle ich mich lieber mit einem Bier vor den Fernseher. Früher, in meiner Jugend, ja, da kannte ich das Revier, wusste jede Boazn zu benennen und wen ich dort treffen konnte. Gegenüber, zum Beispiel wo jetzt ein Spanier Essen und Folklore auftischt, hockte auf einer winzigen Bühne der Bluesbarde Willy Michl. Sang zur Gitarre schräge Lieder. Der gwamperte Indianerfreak. Ich kaufte mir sogar seine Platte. So eine schwarze Vinylscheibe, die heute kein Jugendlicher mehr kennt. Blues goes to Mountain. Er singt das Titellied noch immer, knapp dreißig Jahre später. Ich hörte ihn erst neulich wieder auf dem Tollwood-Festival und war sentimental gerührt.
Ich saß in der Blase meiner Freunde dicht an dicht, lauschte den verschrobenen Texten, eine anständige Halbe in der Hand, ein Mädel an der Seite, das sich an mich schmiegte, träumte von grenzenloser Freiheit und gefährlichen Abenteuern in fernen Ländern. Ausgrabungen in Peru oder im Zweistromland, Wüstenexpeditionen mit Jeep und Zelt. Wahr geworden ist von all diesen Fantasien nichts. Verreise ich heute, dann am liebsten als Pauschaltourist in ein Viersternehotel mit Vollpension in einem Nobelkurort.
Das Leben hat mich zurechtgebogen. Ohne es zu merken bin ich gealtert. Ich träume nicht mehr von Urwaldexpeditionen zu menschenfressenden Kannibalen oder von fernen verheißungsvollen Ländern und Städten unter einer sengenden Sonne, mit geheimnisumwobenen Namen wie Timbuktu oder Surabaja, die so klangen als seien sie den Märchen aus tausendundeiner Nacht entsprungen. Ich stand nie an den Ufern des Urubamba und spürte die Gischt der Wasserfälle in meinem Gesicht. Heute denke ich an Fünfsterneresorts unter Palmen an schimmernden muscheldurchwebten Sandstränden am indischen Ozean. Wo rechtwinklig aufgereihte Liegestühle am gechlorten Pool und samtweichen Badetüchern locken, liebevoll umsorgt von aufmerksamen, mandeläugigen Kellnerinnen. Mich schaudert, wenn ich an die wackeligen Luftmatratzen meiner Jugend in windschiefen Zelten denke. Wir Deutschen belegen schon im Morgengrauen die besten Plätze mit unseren Handtüchern. Wegen dieser Unsitte stehen wir sogar im Urlaub um sechs Uhr früh auf, wenn alle anderen Touristen noch selig ihren Rausch ausschlafen. Wo bitte ist da der Unterschied zu unserem werktäglichen Wecker-Gebimmel? Wir führen einen stillen Kleinkrieg um eine lächerliche Liege. Engländer und Franzosen quittieren diese Unsitte mit einem spöttischen Lächeln. Wir haben zwei Kriege verloren, doch die Schlacht um die besten Liegen gewinnen wir noch immer. Sommer für Sommer. Wäre doch gelacht.
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