Friedrich von Bonin - ZwischenWelten

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ZwischenWelten, der Roman, in dem Jakob Rheidt seine Erlebnisse erzählt. Aber wer ist dieser Jakob Rheidt, diese geheimnisumwitterte Gestalt? Unnahbar und vereinzelt geht er durch die Jahrhunderte, zuerst als Schreiber Wallensteins im 30-jährigen Krieg, danach als Ratgeber Friedrichs des Großen in den Kriegen gegen die Österreicher. Und schließlich wirkt er in unserer Zeit als Manager in der Pharmaindustrie. Sein Auftrag: Fördere den Hang der Menschen zur Selbstzerstörung. Doch dann verliebt er sich in eine Menschenfrau…
Der neue Roman von Friedrich von Bonin ist eine faszinierende Reise durch die Neuzeit bis in unsere Gegenwart und ein Appell an menschliche Ethik und Verantwortung.

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Nun waren sie auf dem Rückmarsch nach Norden und Hans fühlte, dass er seinem Heimatdorf wieder näherkam, ohne dass es auf Wallensteins Weg lag. Auf Befehl seines Rittmeisters nahm er an einer Besprechung der Kavallerieoffiziere teil, auf der er auf einer Karte sehen konnte, dass sie etwa vier Tagesritte westlich der Neissemündung vorbeimarschieren würden.

Zwei Nächte lag er schlaflos, ohne Karl von seiner Unruhe zu erzählen.

In der dritten Nacht erhob er sich lautlos und schlich sich aus dem Lager, dahin, wo er sein Pferd, angeblich um es weiden zu lassen, angepflockt hatte. Leise, um die Schläfer nicht zu wecken und die Wachen nicht zu warnen, führte er das Tier etwa einen Kilometer weit weg, Richtung Osten, saß auf und galoppierte in der gleichen Richtung weiter. Er wusste, dort, im Osten, war sein Heimatdorf, war Gesine, und er trieb sein Pferd an, von Sehnsucht und Angst gejagt.

Er war inzwischen erfahren genug, um zu wissen, dass er das Tier alle zwei Stunden eine halbe Stunde im Schritt gehen lassen musste, um es nicht zuschanden zu reiten, aber schwer fielen ihm die langsamen Phasen. Wäre es nur nach ihm gegangen, wäre er im Galopp durchgejagt, immer von der Sorge um sein Dorf und der Sehnsucht nach Gesine getrieben.

Nach drei Tagen, er konnte nur noch einen halben Tag von Neissmund entfernt sein, traf er auf die breite Spur einer großen Zahl von Soldaten, die offenbar vor einem oder zwei Tagen hier marschiert waren, in Richtung Oder. Sie mussten an dem Ort vorbeigekommen sein, wenn sie nicht die Richtung gewechselt hatten. Hans trieb sein Pferd zu einer letzten, verzweifelten Anstrengung an und erreichte nach vier Stunden den Fluss. Leise wie immer plätscherte die Neiße, eine wohltuende Ruhe ging von dem lebendigen Wasser aus, die aber Hans´ Gemüt nicht beschwichtigen konnte, im Gegenteil. Von der Hauptspur des Heeres ging eine Spur von vielleicht fünfzig Reitern die Straße zum Dorf hinaus, Hans kannte das: Man hatte eine Abordnung geschickt. Und als er den Weg weiter ritt, begleitet nur von dem keuchenden Schnauben seines Pferdes, sah Hans die ersten Häuser des Dorfes, nur noch Brandruinen. Kahl ragten die verkohlten Dachsparren in den Himmel, eine stille, aber gewaltige Anklage. Angstvoll ritt er weiter, alle Häuser waren verbrannt, Hans sah die ersten Leichen liegen, auch sie verkohlt, hier ein verstümmelter junger Mann, tot, mit allen Anzeichen der brutalen Folter, der er erlegen war. Hans hielt sich ein Tuch vor die Nase, um den Gestank von Brand und Leichenverwesung aushalten zu können, er ritt durch das Dorf, fand aber kein Anzeichen von Gesine oder einer anderen Frau, auch keine weiteren Leichen. Sie mussten die Frauen verschleppt haben, Hans wusste, was das bedeutete, nämlich ein verlängertes Leiden, er hatte das bei seinen eigenen Kameraden gesehen.

Plötzlich riss er sein Pferd herum und trieb es zum wilden Galopp, zurück, hinaus aus dem Dorf, an den Fluss.

Dort schlug er sein Lager auf in der Hoffnung, das leise Plätschern würde seine Phantasien beruhigen und abtöten. Er konnte nicht essen, er lag auf der Decke, hörte, wie sein Pferd das Gras zupfte, zufrieden schnaubte, aber vor seinem inneren Auge liefen immer die gleichen Bilder ab: Das Dorf, das er erobert hatte, die Kameraden, die mit schiefem Lächeln vor dem Haus warteten, bis sie an der Reihe waren, vermischten sich mit dem Gesicht Gesines, die unter dem Körper eines sie vergewaltigenden Soldaten schrie, weinte, schluchzte, sich wehrte. Er versuchte gewaltsam, an etwas anderes zu denken, vergebens, nach Sekunden waren sie wieder da, die Bilder. Kein Schlaf, bei dem er sich erholen konnte, keine Ruhe vor diesen Bildern.

Im Morgengrauen erhob sich Hans Reinstätten mit stierem Blick, nestelte ein Seil von dem Sattel, ging, das Pferd am Zügel führend, zum Dorf, zu Gesines Elternhaus. Dort fand er einen Hocker und einen stabilen Sparren, der noch nicht verbrannt war. Er knüpfte, immer mit dem gleichen stieren Blick, eine Schlinge in das Seil, darin hatte er Übung, sie hatten Gefangene aufgehängt, warf das Seil über den Sparren, legte die Schlinge um den Hals, stieg auf den Hocker unter dem Sparren und sprang. „Gesine, verzeih mir“, war das letzte, woran er denken konnte.

3.

Der Herzog von Friedland hatte fast prophetisch recht gehabt. Kurz nach seiner Entlassung flammte der Krieg wieder auf. Der schwedische König Gustav Adolf II. betrat den Kriegsschauplatz im deutschen Reich. Um ihn versammelten sich nun die protestantischen Fürsten, einige freiwillig, um der protestantischen Sache zu dienen, andere deshalb, weil die Schweden vor ihren Hauptstädten standen und drohten, sie zu erobern und zu plündern. Mit den Schweden war eine neue Qualität der Gewalt in den Krieg gezogen. Der „Schwedentrunk“ machte die Runde, sie fesselten den Delinquenten, sperrten ihm den Mund mit einem Stück Holz auf und gossen Jauche hinein, bis er erstickte. Nicht, dass diese Art der Folter neu gewesen wäre, auch die bisherigen Kriegsparteien kannten sie, aber die Schweden traten besonders roh und gewalttätig auf.

Ich hörte mit Freuden den Geschichten zu, die nach Gitschin drangen. In denen wurde der schwedische König als ein blonder Kriegsengel dargestellt, gerecht, protestantisch, stark, gütig und eben unbesiegbar. Ich wusste es besser: Er war gewalttätig und roh wie seine Soldaten und ob er wirklich unbesiegbar war, würde mein Herr herausfinden.

Tatsächlich drangen die Schweden auf ihrem Siegeszug bis Süddeutschland vor, bedrängten den bayrischen Kurfürsten und drohten sogar, bis Wien selbst zu stürmen. Schweden waren in der Armee nur wenige, nur der König, sein Kanzler und seine Generale. Sie zogen die deutschen Soldaten an sich, die für die protestantische Sache kämpfen wollten. Ohne den Ruf des glaubensfesten Protestanten hätte der Schwede kaum ein so mächtiges Heer aufbauen können. Und Gustav Adolf hatte von meinem Herrn gelernt. Auch hier finanzierte der Krieg den Krieg, grausamer noch und gieriger als bei dem Herzog von Friedland.

4.

Oft hatte mich der Herr noch gerufen zu den Sitzungen mit Seni, in denen er die Zukunft voraussehen wollte, um planen zu können. Immer hatte ich dieselbe Antwort auf dieselbe Frage gegeben: Nein, die Zukunft könnten wir nicht voraussehen, er nicht, Seni nicht, ich nicht, niemand. Aber niemals gab er sich zufrieden, er schien mit mir zu ringen, er vermutete Kräfte in mir, die ich nie offenbarte und deren Grenzen er daher auch nicht kannte.

Immer deutlicher wurde der Zwiespalt in ihm, immer größer die Aggressivität, der Wille zum Erfolg, immer stärker aber auch die Sehnsucht nach friedlichem Landleben im Kreise seiner Familie. Ich steuerte, wo ich konnte, meines Auftrages eingedenk, und am stärksten konnte ich ihn auf diesen Sitzungen beeinflussen.

„Soll ich dem Kaiser dienen?“, fragte er sich in dieser Zeit. Er war der einzige, der dem Schwedenkönig Einhalt gebieten konnte, aber konnte er das wirklich? „Werde ich siegen?“

Und immer gab Seni die Antwort, die ich verweigerte.

„Fürstliche Gnaden werden siegen“, brummte er, seine Stimme tiefer und voller als sonst, wenn wir die Séancen abhielten, und ich wusste genau, er redete dem General nach dem Mund, er wollte ihn wieder in kaiserlichen Diensten wissen, ich ahnte, es war zu seinem finanziellen Vorteil. Aber ich, auf den Wallenstein hoffte, weil er meine Kraft spürte, ich hielt mich zurück. Ich würde erst eingreifen, wenn eine Entscheidung getroffen wurde, die meinem Auftrag zuwiderlief.

Briefe wechselten hin und her zwischen Gitschin und Wien, zwischen München und Wien und zwischen München und Gitschin. Zwei Jahre habe der schwedische Albtraum jetzt gedauert, niemand könne dem Schweden beikommen, jetzt müsse Wallenstein, der Herzog von Friedland, ihn besiegen.

„Sehe der Herr“, wieder diese Anrede, „jetzt kann ich den Herren die Bedingungen machen. Mein Heer wird von ihnen bezahlt, nicht mehr von mir vorfinanziert. Ich bin entschlossen, ich werde den Vertrag akzeptieren.“

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