Andrej Melehin - Boabdil

Здесь есть возможность читать онлайн «Andrej Melehin - Boabdil» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Boabdil: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Boabdil»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine Geschichte von wahrer Treue und einer Freundschaft,
welche alle Grenzen des Vorstellbaren sprengt, einer Reise, die im
Aussen stattfindet und im innersten Kern der Wahrheit endet.
Sie handelt von Verantwortung, Vertrauen und Respekt in reinster
Form und von einer Verbindung zwischen Mensch, Tier und Natur,
wie sie grossartiger nicht sein könnte.
In einer dreitägigen, abenteuerlichen Reise durch die spanische
Sierra Nevada, offenbaren sich dem Autor unvorhergesehen
seine eigene Kraft, spirituelle Führung und magische Momente.
Unter dem zeitlosen Sternenhimmel erlebt er, wie die Dimensionen
zusammenrücken und erfährt die tiefe Verbundenheit allen Lebens.

Boabdil — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Boabdil», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Nach einigen Minuten verbreitete sich das verführerische Aroma frisch gemahlener Kaffeebohnen im von goldenem Licht besonnten Haus. Ich brachte den Kaffee zu Natalja, holte eine Landkarte aus dem Auto und setzte mich im Schneidersitz direkt neben sie aufs Bett. Jetzt war mein Blick ernst. „Er ist auf der anderen Seite“, sagte ich und deutete mit leichter Kopfdrehung zum Fenster, wo die Sierra Nevada mit ihren teilweise noch verschneiten Spitzen zu sehen war. Dabei faltete ich die Karte auseinander und studierte aufmerksam die Ortschaften auf der anderen Seite der Bergkette, um etwas aus dem Traum wiedererkennen zu können.

„Kommt dir etwas bekannt vor?“, fragte Natalja, meine Absichten richtig deutend. „Nein“, erwiderte ich, „aber irgendwo hier“, mein Zeigefinger zog dabei einen kleinen Kreis auf der Karte, „muss er sein.“ In meiner Stimme lag so viel Überzeugung, dass Natalja konzentriert auf das von mir angedeutete Gebiet schaute, prüfende Blicke auf unsere Seite der Bergkette warf, einen Schluck Kaffee nahm und dann sagte: „Das sind mehr als drei Stunden Fahrt, wollen wir gleich los?“ Wir tauschten Blicke und ich nickte.

Als wir mehrere Stunden später auf der anderen Seite der Sierra Nevada hin- und herfuhren, damit ich in dieser Realität etwas aus meinem Traum fühlen oder erkennen konnte, bemerkte ich in einer kleinen Ortschaft auf einmal ein gelblich getünchtes Haus, farblich absolut untypisch für diese Region der spanischen Provinz. Es kam mir merkwürdig bekannt vor. „Natalja, du sprichst besser spanisch als ich“, sagte ich zu ihr, nachdem ich das Auto direkt vor dem Haus geparkt hatte. „Frag bitte die Leute, ob jemand hier im Dorf Pferde verkauft. Ich habe intuitiv das Gefühl, dass sie wissen, wo er steht.“ Damit meinte ich natürlich den gesuchten Hengst und bemerkte wieder dieselbe Überzeugungskraft in meiner Stimme, wie ich sie schon am frühen Morgen hatte. „Bist du dir sicher?“, fragte Natalja und musterte das Haus aufmerksam. Sie fragte ganz sachlich, ohne Misstrauen. „Nein“, antwortete ich lächelnd und dachte dabei an die Gesetze menschlicher Logik. Natalja beugte sich zu mir, quittierte meinen Satz mit einem Kuss auf meine Wange und stieg aus. Vom Auto aus sah ich, wie gleich, nachdem Natalja die an der Hauswand befestigte Klingel betätigt hatte, eine ältere Spanierin öffnete. Ich konnte nichts hören, dafür beteiligten mich die ausgeprägte Mimik und Gestik der südländischen Frau ungewollt am Gespräch.

Noch bevor Natalja wieder ins Auto einstieg, wusste ich zu welchem Haus wir zu fahren hatten. Als wir dort ankamen, stieg ich zuerst aus. „Hier muss ich ran“, sagte ich zu Natalja und klingelte. Augenblicklich öffnete sich die Haustüre, und wir erblickten einen Mann, der sich eben von seiner Familie verabschiedete. Den Türgriff noch in der Hand, schaute er uns fragend an. „Hallo, ich habe Geld und kaufe Pferde“, sagte ich sehr direkt zu ihm. Das war das erste, was mir auf Spanisch in den Sinn kam. Er sah mich leicht verwundert an, und nach kurzem Schulterzucken übergab er die auf seinem linken Arm sitzende Tochter an seine Frau. „Ihr habt Glück, dass ich noch hier bin, in zwei Minuten wäre ich auf Montage gefahren“, sagte er zu uns und schaute demonstrativ auf seine Uhr. Er überlegte kurz, und einen Augenblick später zeigte er auf ein nebenstehendes Gebäude. „Ich habe da einen Hengst. Kommt“, fügte er hinzu und ging vor. Auf dem Weg zum Stall wendete er sich zu seiner Frau und bat sie für ihn ein Telefonat zu erledigen: „Sag Paco, dass ich später komme.“ „Wann?“, kam wie ein Echo aus der halbgeöffneten Eingangstüre. Der Spanier sah mich von der Seite an und versuchte, meinen Blick zu treffen. „Ich weiß es noch nicht“, brummte er, nachdem wir uns gemustert hatten.

Die Begegnung

Ich musste erst meine Augen daran gewöhnen, um überhaupt irgendetwas in diesem dunklen Stall erkennen zu können. Angeblich sollte dort ein Hengst stehen, der mir zum Kauf angeboten wurde. Endlich sah ich ein bisschen etwas, und meine ersten Schritte in den Unterstand sagten mir gleich alles. Knietief lag Mist auf dem Boden, vermischt mit wenig Stroh. Drei sehr kurz angebundene Pferde standen im fensterlosen Raum und blickten mich mit traurigen Augen an. Es gab weder eine Tränke noch etwas, was an Futter erinnert hätte. Alles war schmutzig. Es roch derartig beißend und verfault, dass ich die Luft anhielt und nur noch durch den Mund atmete. „Was ist dieser Besitzer nur für ein Scheißkerl“, dachte ich und die Wut ließ meine Adern anschwellen. Die seien hier fast alle so, erinnerte ich mich an die Worte eines Andalusiers neulich. Er hatte wohl Recht. Was wir in Deutschland als absolut unmögliche Pferdehaltung eingestuft hätten, war im Süden Europas leider fast alltäglich. Ich riss mich zusammen und sah mir den komplett verschmutzten, silbernen Hengst an. Blitzschnell wusste ich, dass er es war. Meine Intuition war so stark, dass sein erschreckendes Aussehen mich nicht ablenken konnte. Mein Herz sah seine Seele, und mein Verstand sah sein Potential.

Anstatt mich zu freuen, den Hengst aus meinem Traum gefunden zu haben, drehte ich mich mit besorgter Miene zum Besitzer um. Ein lieber kurdischer Freund, mit dem zusammen ich Schafe gehütet hatte, führte mich damals auch in die Kunst klugen Verhandelns ein. In diesem Moment wurde ich als sein Schüler auf die Probe gestellt. „Hombre“, sagte ich, und meine Stimme klang düster wie auf einem Friedhof. Ich zeigte auf das Pferd. „ Qué es eso? Was ist das denn? Der Hengst war schmal und unterernährt. Über seine großen, traurigen Augen fiel eine verfilzte Mähne voller Staub und Dreck. Ihre Farbe konnte ich nur erahnen. Seine Muskeln waren kaum entwickelt, die Hufe überlang und verfault. Es war ein andalusischer Hengst ohne Papiere.

Unsere Verhandlungen zogen sich über mehrere Stunden hin. Die Verzweiflung auf dem Gesicht des Spaniers, als ich meine Preisvorstellungen nannte, zeigte mir, dass er selbst kaum Möglichkeiten sah, den Hengst in näherer Zukunft anderwärtig zu verkaufen. Ich begriff schnell, dass er wenig von Pferden verstand. Mehrmals packte ich meine Sachen und schickte mich an, zu gehen. Er hielt mich zurück, und so verging Stunde um Stunde mit brüderlichen Umarmungen, feindlichen Blicken, andalusischen Polterreden und russischen Temperamentausbrüchen. Er wusste nicht, dass in meinen Adern Kosakenblut fließt. Ich verachtete den Besitzer wegen seines Umgangs mit den Pferden so sehr, dass mir Worte wie ‚Amigo’ und ‚Hombre’ leicht von den Lippen kamen.

Der Schimmel würde mir gehören, und zwar noch vor Sonnenuntergang! Die sechs Stunden, in denen der Preis von 6’000 auf 1’150 Euro sank, werden wir wohl beide nie vergessen. Als die Nerven des Spaniers wirklich blank lagen, vollzogen meine Hände die magische Bewegung: Sie wedelten mit den Scheinen vor seiner Nase und gewannen die Schlacht. Der Vertrag wurde unterzeichnet, Geld wechselte den Besitzer und ich wusste, mein Großvater wäre stolz auf mich gewesen. Ein wirklich gutes Pferd kam in unseren Stall. Es sah zwar furchtbar aus, mit der richtigen Pflege jedoch – gutes Futter, frische Luft, viel Bewegung – kann man Wunder bewirken. Ich trat auf den Schimmel zu, streichelte seinen Hals und Kopf, küsste ihn auf seine runden Wangen, die klar den Anteil arabischen Vollblutes verrieten, und sagte: „Nächste Woche bist du hier raus, habe bitte noch etwas Geduld.“ Er gab keinen Laut von sich, nur in seinen Augen sah ich einen Funken Hoffnung. Ich wollte ihn nicht enttäuschen. Eine Woche später brachen Natalja und ich erneut auf, um ihn zu abzuholen.

Der dritte Tag

Vormittag

Die Sonne stand schon deutlich höher, und der Schatten, der mir bisher noch eine angenehme Kühle geschenkt hatte, verschwand. Die Hitze brannte. Ich versuchte, etwas weiter zu kriechen, um wenigstens meinen Kopf aus der grellen Hitze zu bekommen. Als ich einen Meter geschafft hatte, war mein Lebenswille zurückgekehrt. Mein Wunsch, Boabdil, für den Natalja und ich so viel gearbeitet und gespart hatten, zu finden, war stärker als jeder Schmerz. Ich konnte nicht mehr einfach daliegen und abwarten. Zuerst versuchte ich, wie ein Regenwurm zu kriechen. Doch jedes Mal endete die Anstrengung mit viel Staub im Gesicht. Bei der Vorstellung, wie das von außen aussehen müsste, fing ich an zu lachen, bis sich mein Lachen in Tränen verwandelte. Doch ich wollte jetzt nicht weinen, ich wollte kämpfen! Mir wurde plötzlich wieder bewusst, dass ich aus einer Kriegerkaste stamme. Schon einmal hatte ich verletzt durch die sibirische Taiga kriechen müssen. Und jetzt, unter diesem unendlich schönen Himmel wollte ich ganz sicher nicht aufgeben.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Boabdil»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Boabdil» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Boabdil»

Обсуждение, отзывы о книге «Boabdil» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x