Vorwort
Wieso, weshalb, warum – die zentralen Fragen unseres Lebens
Lernen und Erkennen
Vom höchsten Berg in die tiefste Tiefe
Spiegel
Vom Suchen und Finden
Das Uhrwerk aus Erfahrung und Zeit
Demut
Wo der Schmerz ist, ist der Weg
Lernen durch leiden
Krisen und Extremsituationen
Dein Problem - dein Freund und Helfer
Form ist Leere, Leere ist Form
Umsetzung
Das Neue tun
Lassen
Den Boden bestellen
Warum „um-zu“ nicht funktioniert
Lösungsprozesse
Kommunikation
Rationale und emotionale Kommunikation
Schweigen
Mangelnde Wertschätzung
Liebe
Ewige Liebe
Liebe zwischen Seelenverwandten
Liebe und Projektion
Die Liebe zur Natur
Zweifel
Beziehung und Partnerschaft
Lebendige Beziehungen
Unterschiedliche Seelenalter in Partnerschaft und Freundschaft
Zwangsmissionierung
Hilfe und Helfen
Vertrauen
Gottvertrauen, Urvertrauen, Selbstvertrauen
Geistige Führung über Intuition
Geistige Führung erkennen
Festhalten verhindert geistige Führung
Hoffnung
Leben
Lebenszyklen
Lebenswille
Lebendigkeit
Schönheit
Der Einfluss der Kirche auf den Reinkarnationsglauben
Epilog
Glossar
Was Sie sonst noch für sich tun können…
Kerstin Reichl
WEG - WEISE - R
Spiritualität
Von der Erkenntnis
zur Eigenverantwortung
Die Zeiten, in denen das Wort Spiritualität befremdlich oder exotisch klang, sind vorbei. Während die Spiritualität früher gern in einem Atemzug mit „Esoterik“ genannt wurde, gilt sie heute als „emanzipiert“. Sie ist gesellschaftsfähig geworden, hat sich von pastellfarbenen Engelbildern, dem Klischee „Om“- hauchender Jünger, vegan lebender Weltverbesserer und nach Indien trampenden Hippies getrennt.
Spiritualität ist keine Überzeugung, sie ist eine Lebenshaltung, die es sich anzueignen und eine Herausforderung, die es anzunehmen gilt. Wer die Welt aus dem Blickwinkel der Spiritualität betrachtet, kann sich selbst als lernfähig und sein Leben als veränderbar wahrnehmen. Spirituell zu sein bedeutet, sich selbst erkennen, Eigenliebe lernen und Eigenverantwortung übernehmen zu wollen.
Ein wahrhaft spiritueller Mensch zeichnet sich durch Bodenhaftung aus. Er hat erkannt, dass Achtsamkeit, Präsenz für den Augenblick, Widerstandslosigkeit und Einverstandensein die Werkzeuge sind, mit denen er seine Realität „bearbeiten“ und in seinem Sinne formen kann. Er ist sich bewusst, dass es ein Prozess und ein gutes Stück Arbeit ist, die ihm innewohnenden Herzqualitäten wie Liebesfähigkeit, Toleranz, Mitgefühl und Mut von ihrem Ballast aus Ängsten, Mustern und Blockaden zu befreien, damit er sich als authentisches, wahrhaft menschliches Wesen erfahren kann.
Der Titel eines Buches von Karlfried Graf Dürckheim (deutscher Diplomat, Psychotherapeut und Zen-Lehrer) lautet „Der Alltag als Übung“. Diesem Motto folgend beschreibt das vorliegende Buch die spirituellen Gesetzmäßigkeiten und Hintergründe alltäglicher Situationen, in denen sich der Leser selbst wiederfinden kann. Es zeigt auf, wie die Bereitschaft, das eigene Verhalten selbstkritisch zu reflektieren und aus Erfahrungen zu lernen, zu innerem Frieden und äußerer Freiheit führt. Beschäftigt Sie die Frage, wie bedingungslose Liebe Ihre Beziehungen positiv verändern kann, werden Sie in diesem Buch Antworten finden. Durch die Auseinandersetzung mit den Themen Leid, Schmerz, Krisen und Extremsituationen wird offensichtlich, dass diese keineswegs sinnlos sind, sondern die notwendige Grundlage für Charakterveredelung und seelisches Wachstum bilden. Sie erfahren, warum das Vertrauen in Menschen, ins Göttliche und in die eigenen Fähigkeiten elementar wichtig ist und warum klare Kommunikation den Schlüssel zum Glück darstellt.
Das Buch besteht aus kurzen, klar strukturierten Texten. Jeder Text gehört zu einem übergeordneten Themenkomplex (z. B. Kommunikation), steht aber für sich allein und kann unabhängig von den anderen gelesen werden. Neben theoretischen Erklärungen bietet es auch ganz praktische Tipps wie das Erkannte erfolgreich umgesetzt und in den Alltag integriert werden kann.
Wenn Sie selbst erfahren möchten, wie freudvoll und nährend ein selbstbestimmtes Leben ist und neugierig darauf sind, mehr über sich selbst und das Thema Spiritualität zu erfahren, dann freuen Sie sich auf interessante Lesestunden!
Sollten Sie „Praktische Spiritualität für Ungeduldige“ und „Praktische Spiritualität für Fortgeschrittene“ - meine ersten beiden Bücher - bereits gelesen haben, können Sie getrost Kapitel 1 dieses Buches überspringen (Erklärungen zu spirituellen Fachbegriffen finden Sie im Glossar).
Für „Neueinsteiger“ ist das einführende Kapital allerdings sehr hilfreich zum besseren Verständnis der folgenden Texte
Wieso, weshalb, warum – die zentralen Fragen unseres Lebens
Fragen begleiten uns in jeder Lebenslage und bilden einen festen Bestandteil unseres Denkens. Wir richten sie nicht nur an andere, um Informationen zu erhalten, sondern stellen sie uns auch selbst, in der Hoffnung, durch eine schlüssige Antwort zu mentaler oder emotionaler Erkenntnis zu gelangen. Der Macht der „inneren“ Fragen können wir uns nicht entziehen, sie holen uns immer wieder ein. Dabei ist es unerheblich, ob wir uns gezielt mit bestimmten Fragen auseinandersetzen oder sie lieber verdrängen wollen.
Gewiss hat sich jeder schon einmal die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt, hat sich gefragt, warum eine aktuelle Lebenssituation gerade so ist und nicht anders; weshalb ausgerechnet jener Mitbewerber den Job bekam, den doch wir so sehr begehrt haben; warum der geliebte Partner sich abgewendet hat. All diese Fragen bleiben solange unbeantwortet, wie wir unsere Existenz und das, was uns widerfährt, als zufällig und willkürlich verstehen. Sie lassen sich jedoch dann eindeutig beantworten, wenn wir bereit sind, unser Leben aus einem erweiterten Blickwinkel heraus, also mit Abstand, aus einer „Metaposition“ heraus zu betrachten.
Sehen wir nur das eine Leben, welches wir jetzt, hier und heute führen, ist es so, als wenn wir mit dem Gesicht vor der Wand stünden. Unser Blickwinkel ist eingeschränkt, die Wahrnehmung ist begrenzt, Zusammenhänge und Kausalitäten sind schwer erkennbar. Treten wir jedoch zurück und nehmen Abstand, so erkennen wir, dass unsere Realität nur ein kleiner Ausschnitt dessen ist, was wir bereits in einer Vielzahl von Erdenleben erfahren und erkannt haben. Wir begreifen, dass in unserem physischen Körper eine unsterbliche Seele wohnt, die sich in einer Vielzahl von Inkarnationen immer wieder aufs Neue erfährt. Dabei durchläuft sie in einem „Seelenzyklus“ von ca. 10.000 Jahren verschiedene Entwicklungsstufen, ganz ähnlich, wie ein Mensch von der Geburt bis zum Greisenalter unterschiedliche Lebensalter durchlebt. Jedes Seelenalter - beginnend mit der Babyseele, über die Kinder- und die Reife Seele, bis hin zur Alten Seele - bietet unterschiedliche Herausforderungen, die gemeistert und verarbeitet werden wollen, damit sich seelisches Wachstum entfalten kann (weiterführende Informationen dazu finden Sie unter dem Stichwort „Seelenzyklus“ im Glossar oder in meinen schon erwähnen ersten beiden Büchern).
Baby-Seelen haben noch sehr wenig Erfahrung, weil sie erst wenige Male inkarniert sind. Sie bleiben unselbstständig und abhängig und sammeln so im Schutze der sie leitenden Personen erste Erfahrungen in der Dreidimensionalität. Freiheitliches Denken und Entscheiden ist ihnen noch nicht möglich, die Vorstellungen von Autonomie und Unabhängigkeit ängstigen sie.
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