Hans Schaub - Schuldig geboren

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Schaub - Schuldig geboren» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Schuldig geboren: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Schuldig geboren»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Hans Schaub erzählt nicht nur eine Geschichte über Leid, Glück, Tod und Geburt, sondern auch die von Behördenwillkür und (un)christlicher Selbstgefälligkeit. Er lässt uns mitleiden an tragischen Schicksalen, einer Häufung menschenverachtender Ungerechtigkeiten, die selbst hartgesottene Leser in Rage versetzt und oft Tränen von Wut und Trauer hinterlässt.
Das Drama der Familie Stoll spielt im Städtchen Waldenburg und ist ein Gemisch aus tatsächlichen Begebenheiten und Fiktion. Ihren Ursprung nimmt das Leiden über drei Generationen in den 1920er-Jahren. Bauer Albert Stoll ist Alkoholiker und im Städtchen verpönt. Er misshandelt seine Familie auf brutalste Art. Nachdem seine Frau Linda nach schwerer Krankheit stirbt, wird Stoll enteignet, die Kinder fremd platziert. Sohn Max muss nach Holland zu einer sektiererischen Tante übersiedeln. Als er in der Nazizeit als junger Mann zurückkehrt, scheint sein beruflicher Aufstieg auf bestem Weg. Bis er auf einem Späherposten mit Marta einen Sohn zeugt, obwohl er bereits der Tochter seines Chefs versprochen ist. Wider Willen geht Max mit Marta eine Zwangsehe ein. Seine Karrierechancen sind mit einem Schlag zunichte, sein Ruf zerstört. Schuld daran ist in Max' Augen der ungewollte Sohn Herbert, sein despotischer Hass auf Frau und Kind wird grenzenlos. Welches Schicksal erwartet Herbert, und was ist das grosse Geheimnis, das seine Mutter mit ins Grab nimmt …?
"Als Leser brennt man darauf, die Geheimnisse, die in Rückblenden erzählt wird, zu ergründen. Ein berührendes, lesenswertes Buch." Aargauer Zeitung

Schuldig geboren — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Schuldig geboren», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Man habe für Max eine Lehrstelle im Unternehmen des Doktors gefunden. Allerdings frage er sich jetzt, wo er so vor ihm stehe, ob die von der Behörde getroffene Berufswahl richtig gewesen sei. Er sei klein und schmächtig, magerer als Lehrlinge in seinem Alter. An seinen Händen könne man schon erkennen, dass er auf dem Feld gearbeitet habe, hingegen erwarte er von einem künftigen Schmid eine kräftigere Statur. Den vom Gemeindevorsteher abgesegneten Entscheid zur Berufslehre konnte der Gemeindeschreiber jedoch nicht umstossen. Er solle sich am kommenden Montag beim Portier in der Fabrik melden. Dort würde er zum Personalchef weitergeleitet.

Die Gemeinde habe schon sehr viel Geld ausgeben müssen für ihn und seine Familie. Er erwarte, dass er dies anerkenne und sich sittlich benehme, mahnte er den verdutzten Max. Er könne in der Wohnung seines Vaters wohnen. Mit dem Lehrlingslohn von fünfundzwanzig Franken könne er für sein Essen und Trinken aufkommen. Jeweils im Frühjahr und im Herbst erhalte er von der Gemeinde dreissig Franken, damit könne er sich Kleider und Schuhe kaufen. Und man erwarte, dass er sich nicht in Wirtshäusern aufhalte und er sich, sollte die Gemeinde dazu aufrufen, zu Fronarbeiten melde.

Viele sich für zuständig haltende Leute hatten an zu vieles gedacht. Über seinen Kopf hinweg, ohne ihn um seine Meinung zu fragen, hatten sie über ihn bestimmt. Er wollte weder Schmid werden, noch konnte er sich vorstellen, in der gleichen Wohnung wie sein Vater zu hausen. Was konnte er gegen die Bevormundung tun? Max war bei den Täufern zum Gehorsam erzogen worden. Selbst über scheinbar unwichtige Dinge hatte der Rat der Ältesten entschieden. Aufbegehren oder gar Widerstand leisten führten zu schweren Strafen. Jede und jeder fürchtete die harten Gerichte, die Ermahnungen an einzelne Gemeindemitglieder, die der Prediger vor dem Ende des Sonntagsgottesdienstes verlas. Ein Stigma für alle, die davon betroffen waren. Bedrückt und unschlüssig verliess Max das Gemeindehaus und begab sich zu seinem künftigen Wohnort.

Es war später Nachmittag, die Fenster der Wohnung geschlossen. Max öffnete die unverriegelte Tür. Fürchterlicher Gestank schlug ihm entgegen. Nie zuvor hatte Max eine derartige Unordnung wie die in den Räumen seines Vaters gesehen. Er ging davon aus, dass der Vater noch bei der Arbeit war und erst gegen Abend nach Hause kam. Er war bestimmt darüber informiert worden, dass sein Sohn aus Holland zurückkehrte.

Zuerst öffnete Max die vor Schmutz blinden Fenster und liess frische Luft in die Wohnung. Je mehr er sah, umso übler empfand er den desolaten Zustand. Tante Anna hingegen war eine pingelig saubere Frau. Ihr Haus war stets fast klinisch sauber. Wehe dem, der Schmutz hereinbrachte. Selbst ihr Mann, der als Prediger redegewandt und eine hohe Stellung in der Gemeinschaft eingenommen hatte, fürchtete die Schimpftiraden seiner Frau, wenn er das Haus schmutzig betrat. Jedermann hatte seine Schuhe und Arbeitskleider vor dem Eingang auszuziehen und das Haus erst nach gründlichem Händewaschen zu betreten. Und jetzt das! Ungewaschene Leibwäsche, stinkende Socken, das seit Monaten nicht mehr gewechselte Bettzeug schwarz und steif vor Schmutz. In der kleinen Küche lag das wenige Geschirr verschmutzt im Spültrog. Auf der Anrichte standen leere, verkrustete Konservendosen. Im übervollen Abfalleimer «lebte» es. Würmer und Käfer taten sich am Abfall gütlich.

Max begann in der Küche. Er spülte Geschirr und Pfannen. Richtig sauber wurde keins von beiden, denn es gab weder Abwasch- noch Scheuermittel. Den Lärm, den Max mit seinem Wirken erzeugte, hörte die im oberen Stock wohnhafte Hausbesitzerin. Was sich da unten tue, fragte sie sich und schlurfte die ausgetretene Treppe zum Erdgeschoss hinunter. Max erschrak beim Anblick der ungepflegten, mit langen, dünnen Haaren unter der Tür stehenden Frau. Er kannte sie aus der Zeit, als er noch im Städtchen zur Schule gegangen war. Mit seinem Zwillingsbruder und anderen Schulkindern waren sie der Frau nachgerannt und hatten sie als Hexe beleidigt. Sie wiederum hatte den Kindern wüste Verwünschungen nachgerufen. Und jetzt stand die Hexe vor ihm. Korpulent, in roten Pluderhosen, einer schmutzigen blauen Bluse, die nackten Füsse in Filzpantoffeln, auffällig geschminkt. Mit ihrer für eine Frau auffällig tiefen Stimme sprach sie Max an: «Du bist es, der da rumort? Eigentlich hatte ich erwartet, dass du mich, wie es sich gehört, erst begrüssen und dann in die Wohnung gehen würdest. Es scheint, dass man in Holland vergessen hat, dir Anstand beizubringen. Nun, wie du siehst, bin ich da und du wirst künftig unter dem gleichen Dach wie die ‹Hexe› leben müssen.» Dabei lachte sie und machte ein freundliches Gesicht. «Komm mit nach oben, junger Mann, ich mache uns erst einen Tee.» Langsam stieg sie die Treppe hoch, der noch etwas verdatterte Max hinterher. Er folgte ihr in die unaufgeräumte, aber saubere Küche. Während sie Wasser aufsetzte, befragte sie ihn über seine Reise. «Du bist sicher müde von der langen Fahrt und solltest dich ausruhen. Etwas Schlaf würde guttun und dir die Kraft verleihen, die du in den kommenden Tagen sicher gebrauchen kannst.» Ganz perplex von der unerwarteten Freundlichkeit der Frau bedankte sich Max für den Tee und das süsse Gebäck, das sie ihm vorsetzte. Bevor er da unten ein Auge zumachen könne, müsse er aufräumen und putzen. In dieser Unordnung und dem Schmutz, der einem Saustall gleiche, könne er nicht schlafen.

Die alte Frau betrachtete ihn eine Weile stumm und begann dann zu reden: «Max, wir werden künftig im gleichen Haus miteinander leben, dein Vater ist unzuverlässig, ein Säufer und Flegel. Wäre ich nicht auf die Mieteinnahmen angewiesen, wäre dein Vater schon längst aus der Wohnung geflogen. Ich freute mich, als der Gemeindeschreiber deine Rückkehr ankündigte. In diesem Haus gab es seit über dreissig Jahren, als meine kleine Tochter starb, nie mehr junge Menschen. Du musst nicht mit deinem Vater in der stickigen Wohnung leben. Du kannst in die Mansarde, ins ehemalige Zimmer meiner Tochter ziehen. Bei mir kannst du essen, dafür will ich kein Geld. Und ab sofort bin ich für dich Tante Luise.»

Welch unerwartete Wende! Die Perspektive, ein zwar bescheidenes, aber sauberes und ihm freundlich gesinntes Zuhause zu haben, konnte Max kaum fassen. Er folgte Tante Luise in die Mansarde hinauf. Das Zimmer war schlicht, in lieblichen, über die Jahre verblassten Farben gestrichen. Halt das Zimmer eines jungen Mädchens. Daneben eine Toilette und ein Waschbecken. Luise nahm wortlos die grosse Puppe, die sie drei Jahrzehnte zuvor auf das gemachte Bett gesetzt hatte, an sich. Keine Frage, Max nahm das Angebot, dort zu wohnen, begeistert an.

Luise machte sich daran, das Bett frisch zu beziehen und schickte Max hinunter, um seine Sachen zu holen. Er habe einen langen Tag hinter sich und brauche jetzt viel Schlaf, bis zum nächsten Tag wolle sie ihn deshalb nicht mehr sehen.

Max fand den Schlaf nur schwer. Die vielen Eindrücke der langen Reise beschäftigten ihn, der Empfang auf der Gemeinde, wo fremde Leute über seinen Kopf hinweg bestimmt hatten, was er künftig zu tun habe. Ihm graute immer noch vor den Zuständen, die er in Vaters Wohnung angetroffen hatte. Dann dank der «neuen» Tante Luise doch noch die Wende zum Guten. Wie würde sein Vater reagieren, wenn er erführe, dass er oben im Haus unter den Fittichen von Tante Luise lebte? Vor der Begegnung mit seinem Vater fürchtete er sich noch mehr als zuvor. Allmählich fiel er vom Grübeln in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Er hörte nicht den Streit seines Vaters mit Luise. Volltrunken war er nach Hause gekommen, hatte die geöffneten Fenster und das gespülte Geschirr vorgefunden. Doch keiner war da. Dass sein Sohn an diesem Tag aus Holland zurückkäme, hatte man ihm gesagt. So war es naheliegend, dass dieser sein «Unwesen» in der Wohnung getrieben haben musste. Er ahnte, dass Luise in diese Sache verwickelt war. Laut schimpfend polterte er an ihre Tür und wollte wissen, was da vor sich gehe. Sein Sohn sei oben im Mansardenzimmer, wo er schlafe und künftig auch wohnen werde. Sie könne es dem Jungen nicht antun, in seiner Wohnung, die wie ein Schweinestall aussehe, leben zu müssen. Albert war nicht dumm, sogar in seinem Rausch sah er nur Vorteile, wenn er nicht mit Max zusammenleben musste. Auch er fürchtete sich vor der Begegnung mit seinem Sohn. Als ihm der Gemeindeschreiber mitgeteilt hatte, dass Max mit ihm zusammen wohnen würde, schienen ihm Auseinandersetzungen vorprogrammiert. Sein Sohn war ihm entfremdet. Als Bub waren er und sein Zwillingsbruder der Mutter zugetan. Nur wenn es um Handreichungen und Mithilfe auf dem Feld oder im Wald ging, waren die beiden mit dem Vater zusammen. Sonst kannten sie ihn nur als aufbrausenden, die Mutter beschimpfenden Grobian. Wie hatte sich sein Sohn unter der Obhut seiner Schwägerin Anna zum jungen Erwachsenen entwickelt? Hatte ihn der Virus der Sekte befallen und war er ein Frömmler geworden? Oder war er durch die spartanische, aufs Notwendige reduzierte Lebensweise der Täufer gestählt und kräftig geworden?

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Schuldig geboren»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Schuldig geboren» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Schuldig geboren»

Обсуждение, отзывы о книге «Schuldig geboren» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x