Joseph Conrad - Spiel des Zufalls

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Sind das Leben des Menschen und seine Taten vom Zufall bestimmt? Kapitän Marlow erzählt die Geschichte einer tragischen Liebe. Flora de Barral glaubt, von niemandem geliebt zu werden, bis der tapfere Kapitän Anthony auftaucht, ihr das Leben rettet und für ihren betrügerischen, dämonischen Vater sorgt, der jedoch seinerseits nicht mehr an die Liebe glaubt.

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Damit hatte sie unrecht. Er kam zum Begräbnis, schien tief erschüttert und weinte bitterlich am offenen Grabe, das kleine Mädchen fest an der Hand. Fräulein Anthony sah dies alles mit eigenen Augen an und hatte dafür dem Dichter mit einer ganzen Woche voll Zank und Streit zu zahlen. De Barral klammerte sich an das Kind wie ein Ertrinkender. Dennoch brachte er es fertig, den Halbsechs-Uhr-Schnellzug zu erreichen, und fuhr in einem reservierten Abteil mit niedergelassenen Vorhängen ganz allein in die Stadt ...«

»Und ließ das Kind zurück?« fragte ich.

»Jawohl, ließ es zurück ... Er scheute das Problem; das war so seine Art. Er hatte keine Ahnung, was er mit ihm anfangen sollte, so wenig übrigens, wie mit sonst jemandem, sich selbst mit eingeschlossen. Er flüchtete in seine Hotelwohnung zurück. Er war der hilfloseste ... Sie wäre wohl bis zum Ende ihrer Tage in der Priorei geblieben, wenn nicht die hochnäsige Erzieherin gedroht hätte, ihre Entlassung zu fordern. An dem Kind lag ihr gar nichts. Und die einsame, düstere Priorei ging ihr auf die Nerven. Sie dachte nicht daran, sich mit einem solchen Leben abzufinden, und da sie geradeswegs aus dem Hause irgendeines Herzogs gekommen war, so behandelte sie de Barral sehr von oben herab. Um sie zu versöhnen, nahm er für sie ein prachtvoll eingerichtetes Haus im teuersten Teil von Brighton und fuhr dann und wann über den Sonntag hinaus, mit einem Koffer voll ausgesuchter Süßigkeiten und einer dicken Tasche voll Geld. Das gab die Erzieherin für ihn in hochfürstlicher Weise aus. Sie war an die Vierzig und fand insgeheim Geschmack daran, männliche Zufallsbekannte -- junge Männer einer bestimmten Sorte -- zu begönnern. Davon wußte natürlich Frau Fyne damals aus eigener Anschauung nichts. Sie sagte mir nur, daß sie sogar während der Zeit in der Priorei die Erzieherin im Verdacht gehabt habe, ein falsches, herzloses, gewöhnliches Frauenzimmer mit recht niedrigen Neigungen zu sein. Doch de Barral wußte es nicht. Er wußte buchstäblich überhaupt nichts ...«

»Aber, sag' mir doch, Marlow,« fiel ich ein, »wie willst du mir diese Behauptung beweisen? Er muß doch in seiner Art, in irgendeiner Art eine Persönlichkeit gewesen sein! Man kann doch nicht den größten Krach eines Jahrzehnts in einem Wirtschaftskörper zuwege bringen, ohne irgend etwas los zu haben?«

Marlow schüttelte den Kopf.

»Er war nur ein Symptom, ein Potenzexponent. Er hatte gar nichts los. Damals war gerade das Wort ›Wirtschaftlicher Aufschwung‹ in aller Munde. Du kennst die Macht des Schlagworts. Wir machen ganze Zeitspannen durch, die von dem oder jenem Wort beherrscht werden, mag es nun Entwicklung heißen oder Wettbewerb, Erziehung, Reinheit, Tatkraft, meinetwegen auch Heiligkeit. Es ist dann das Deckwort der Zeit. Damals also war es das Wort ›Aufschwung‹, das Arm in Arm mit Rechtschaffenheit, dem unzertrennlichen Gefährten und Rückhalt aller solchen Schlagworte, durch die Straßen lief und jedermann sozusagen ins Auge sah. Nicht einmal die kleinen Straßenmädchen, die armen Dinger, konnten sich dem Zauber entziehen ... Nun gut! ... Die meisten Tagesblätter kreischten in allen erdenklichen Tönen, wie eine Rotte verdammter Papageien, von einem scherzhaften Teufel abgerichtet, daß der Finanzmann de Barral berufen sei, unserem Volke zu der neuentdeckten Tugend des Aufschwungs zu verhelfen. Das wolle er mit allen den großen Unternehmungen bewirken, die die sittlichen Vorzüge des Aufschwungs auch noch den engsten Köpfen sinnenfällig machten, einfach dadurch, daß sie zehn Prozent Zinsen für alle Einlagen versprachen. Und man brauchte durchaus nicht den wohlhabenden Kreisen anzugehören, um an dem Vorteil der Tugendhaftigkeit teilhaben zu können. Und wenn einer nur einen halben Schilling übrig hatte und hinging und ihn de Barral gab, so half er am Aufschwung mit. Es sieht ganz so aus, als ob de Barral selbst daran geglaubt hätte. Er muß daran geglaubt haben. Es ist einfach undenkbar, daß er allein sich von der Behexung frei gehalten haben sollte, die die ganze Welt ergriffen hatte. Dazu war er nicht klug genug. Wenn man ihn sah, so konnte man allerdings nicht sagen ...«

»Hast du ihn damals gesehen?« fragte ich etwas neugierig.

»Ja! Merkwürdig, nicht? Nur einmal. -- Aber als ich so dem betrübten Fyne gegenübersaß, der mit einem Schlage de Barrals Namen in meinem Gedächtnis wachgerufen hatte, wo er mit anderen Bruchstücken aus der Vergangenheit begraben gewesen war, da sah ich ihn wieder vor mir, mit größter Schärfe und Deutlichkeit, so wie er in den Tagen seines Glanzes und seiner Pracht erschienen war. Nein! Keines dieser Worte reicht hin, um diesen Erfolg zu veranschaulichen. Niemals umgab Glanz oder Pracht seine Gestalt. Sagen wir also: in den Tagen, da er, wie die Zeitungen es nannten, eine Geldmacht war, die für die sittliche Hebung des Volkes wirkte. Ich will dir erzählen, wie es dazu kam.

Damals kannte ich einen dicken, kahlköpfigen, wohlhabenden kleinen Mann, der im Albany wohnte. Ein Geldmann auch er, auf seine Art, der sich aber auf besondere und nicht gerade saubere Geschäfte beschränkte, meistens mit jungen Leuten aus gutem Hause und mit Erbaussichten -- obwohl ich glaube, daß er auch alten Plebejern seine Dienste nicht verweigert hat. Er war ein wahrer Demokrat; er hätte mit dem Teufel selbst Geschäfte gemacht (recht scharfe Geschäfte!). Ihm war alles Fliege, was in sein Netz geriet. Er empfing die Bittsteller in einer munteren, frohen Art, die jeden überraschte. Damit wirkte er hilfsbereit, ließ aber doch keine Vertrautheit aufkommen, was ihm wohl gerade paßte. Seine Geschäfte machte er in einem Raume, der wie ein Wohnzimmer eingerichtet war, mit vielen nachgedunkelten Ölbildern in schweren Goldrahmen an den Wänden. Ich weiß nicht, ob sie gut waren, aber sie waren groß und erweckten in ihren schöngeschnitzten, verblaßten Goldrahmen den Eindruck ernster Würde. Der Mann selbst saß an einem glänzend polierten, eingelegten Schreibtisch, der wie ein seltenes Museumsstück wirkte. Sein Stuhl hatte eine hohe, ovale, geschnitzte Lehne, mit altem Brokat gepolstert, und diese Gegenstände ließen die teure, schwarze Havanna, die er unaufhörlich im Munde von der Mitte zum linken Winkel und zurück wandern ließ, als ein unsagbar billiges und gemeines Ding erscheinen. Ich mußte ihn mehrmals besuchen, in Sachen eines armen Teufels, der so unglücklich war, daß er nicht einmal einen gewichtigeren Freund als mich finden konnte, um ihm in einem besonders schweren Augenblick als Fürsprecher zu dienen.

Ich weiß nicht, zu welcher Stunde mein Geldmann seinen Tag begann, doch pflegte er einem ungewöhnliche Besuchszeiten anzugeben. So zum Beispiel um ein Viertel vor acht Uhr morgens. Kam man dann hin, so fand man ihn schon an seinem herrlichen Schreibtisch an der Arbeit, ganz frisch und munter, mit einem leisen Geruch feiner Seife um sich, und mit der Zigarre gut in Brand. Du kannst mir glauben, daß ich an meine Aufgabe mit recht gemischten Gefühlen herangegangen war. Doch in dem stets sauber gewaschenen kleinen Mann lebte eine so tiefe Menschenverachtung, daß sie schon wieder fast an Gutmütigkeit grenzte. Und diese ist ja, entgegen der Milch echter Güte, nie in Gefahr, sauer zu werden. Dann machte ich einmal während einer Geschäftspause, als wir gerade auf ein Dokument warteten, nach dem er geschickt hatte (wohl in den Keller?) ganz nebensächlich die Bemerkung, daß ich nie zuvor eine Ansammlung so vieler schöner Dinge in einem Raum gesehen hätte. Ich könnte nicht sagen, ob das unbewußte Diplomatie meinerseits war oder nicht, aber die Bemerkung traf zu und machte ihm unglaubliches Vergnügen. ›Es ist eine Sammlung,‹ sagte er stolz, ›nur lebe ich mitten darin, was andere Sammler kaum tun. Aber ich merke schon, daß Sie etwas von dem verstehen, was Sie ansehen. Das tun nicht viele von den Leuten, die in Geschäften hierherkommen. Denen liegen Stalleinrichtungen näher.‹

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