Joseph Conrad - Spiel des Zufalls

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Sind das Leben des Menschen und seine Taten vom Zufall bestimmt? Kapitän Marlow erzählt die Geschichte einer tragischen Liebe. Flora de Barral glaubt, von niemandem geliebt zu werden, bis der tapfere Kapitän Anthony auftaucht, ihr das Leben rettet und für ihren betrügerischen, dämonischen Vater sorgt, der jedoch seinerseits nicht mehr an die Liebe glaubt.

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»Ich fuhr damals gerade auf dem Indischen Ozean,« sagte ich, »aber natürlich ...«

»Natürlich,« fiel Marlow ein, »die ganze Welt ... Du magst dich wundern, daß ich den Namen nicht sofort wiedererkannt hatte. Aber du weißt ja, daß mein Gedächtnis ein reines Massengrab von Eigennamen ist. Da liegen sie leblos und erwarten den Zauberschlag, und wenn er kommt, dann folgen sie ihm nicht einmal gar zu willig. Der Name ist das erste, was ich von einem Manne vergesse. Der Gerechtigkeit halber muß ich zugeben, daß es oft auch das letzte ist. Und daraus erklärt es sich, daß ich so viele namenlose Erinnerungen habe. De Barral nun hatte ich in meinem Massengrab zugleich mit so vielen Namen seiner eigenen Erfindung bestattet, daß er tatsächlich einen recht beträchtlichen Haufen gebleichter Gebeine wegschaffen mußte, bevor er auf den Ruf des Geisterbanners Fyne vor mich hintreten konnte. Der Bursche hatte eine wahre Leidenschaft für Namen: Die ORB-Depositenbank, die SZEPTER-Darlehensgenossenschaft, die ›Wohlfahrt- und Eigenheim-Gesellschaft‹ ... Jawohl, ausgesprochenen Geschmack in der Erfindung von Namen. Und sonst nichts, ganz und gar nichts. -- Keinerlei anderes Verdienst. -- Da war noch ein Name, ein reiner Glücksfall --, sein eigener Name de Barral, den er nicht erfunden hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein einfacher Jones oder Brown einen so ungeheuren Fischzug im Meere menschlicher Dummheit fertig gebracht hätte wie er. Vielleicht unterschätze ich aber auch die Leichtigkeit, mit der die Menschheit an den Köder geht. Wahrscheinlich sogar. Die Gier dieses Ungetüms ist unbeschreiblich, undenkbar, übersteigt jeden Begriff. De Barrals Laufbahn bildet den Beweis dafür, daß sie auch den nackten Haken annehmen. Er hatte ihn nicht einmal mit einem Märchen beködert. Dazu hatte seine Vorstellungskraft nicht ausgereicht ...«

»War er ein Ausländer?« fragte ich. »Sein Name ist offenbar französisch. Es war doch sein Name?«

»Oh, er hat ihn nicht erfunden. Er hatte ihn bei der Geburt bekommen, in Bethnal Green, wie sich während des Prozesses herausstellte. Er liebte Anspielungen auf seine schottische Verwandtschaft. Doch das hat jeder große Mann getan. Die Mutter, glaube ich, war übrigens wirklich Schottin von Geburt. Der Vater de Barral aber, wo immer er auch herstammen mochte, begann, als er sich vom Finanzdienst (als Zollwächter, glaube ich) zurückgezogen hatte, in London-Ost in ganz kleinem Maßstabe Geld auszuleihen. An Leute, die auf den Docks zu tun hatten, an Stauer, kleine Leichterschiffer, Schiffslieferanten, kleine Buchhalter -- lauter armseliges Volk. Der Alte lebte davon. Er war durchaus ehrenwert, glaube ich, und hatte Einfluß genug, um seinen einzigen Sohn als Unterbeamten in die Buchhaltung einer der Dockgesellschaften zu bringen. ›Nun, mein Junge‹, sagte er ihm, ›habe ich dir einen schönen Anfang geschaffen.‹ Aber de Barral fing nicht an. Er klebte. Seine Leistungen befriedigten. Nach drei Jahren wurde sein Gehalt etwas erhöht, und der Junge ging abends auf Werbung aus. Er umwarb die Tochter eines alten Schiffskapitäns, der Kirchenvorsteher seiner Pfarrei war und in einem alten, baufälligen Haus mit Garten aus der Zeit des letzten Georg lebte: in einem der Häuser, wie man sie heute noch inmitten kleiner ›Bauplätze‹ in den elendesten Straßen sieht, einander zum Verwechseln ähnlich, jedes mit sechs Zimmern.

Einige davon waren die Pfarrhäuser armer Kirchspiele. Der alte Seemann hatte eines davon billig bekommen und de Barral bekam seine Tochter. -- Was für ihn kein schlechtes Geschäft war. Der alte Seemann war sehr nett gegen das junge Paar und liebte ganz besonders das kleine Mädchen. Frau de Barral war eine ausgeglichene, anspruchslose Frau, damals noch von Herzen fröhlich und ohne Ehrgeiz; aber nach Art aller Frauen sehnte sie sich doch nach Abwechslung und, dann und wann, nach einem neuen Ereignis. Sie war es, die de Barral ermutigte, einen Posten in der Westendfiliale einer großen Bank anzunehmen, der ihm angeboten war. Er hatte scheinbar lange Zeit nicht den Mut zu diesem großen Wagnis aufgebracht. Schließlich siegten die Beweisgründe seiner Frau. Später pflegte sie zu sagen: ›Das war das einzige Mal, daß er auf mich gehört hat; und heute weiß ich nicht, ob ich nicht lieber hätte sterben als ihm zureden sollen.‹

Du wirst dich vielleicht wundern, daß ich alle diese Einzelheiten kenne. Ich erfuhr sie viel später von Frau Fyne. Frau Fyne nämlich hatte, als sie selbst noch Fräulein Anthony war, in den Tagen ihrer Knechtschaft, Frau de Barrel in ihrer Verbannung gekannt. Frau de Barral wohnte damals in einem großen, steinernen Schloß mit Bogenfenstern, in einem großen, feuchten Park, genannt ›Die Priorei‹, unfern des Dorfes, in dem der feinsinnige Dichter sich sein Haus gebaut hatte.

Das waren die Tage von de Barrals Erfolgen. Er hatte den Besitz gekauft, ohne ihn je gesehen zu haben, und hatte seine Frau und sein Kind sofort hingeschickt. Er wußte nicht, was er mit ihnen in London anfangen sollte. Er selbst bewohnte eine Zimmerflucht in einem Hotel. Dort gab er Abendgesellschaften, an die sich Kartenpartien anschlossen. Er hatte allmählich eine Leidenschaft für Glücksspiele entwickelt -- vielleicht auch nur eine Manie für die Karten. -- Jedenfalls spielte er hoch, zum Zeitvertreib, hatte aber recht zweifelhafte Partner.

Inzwischen lebte Frau de Barral, die ihn jeden Tag erwartete, in der Priorei, hatte eine zweispännige Equipage, eine Erzieherin für das Kind und viele Dienstboten. Die Leute aus dem Dorfe sahen durch das Gitter, wie sie unter den Bäumen des großen Parks mit ihrem kleinen Mädchen umherwanderte, verloren in der fremden Umgebung. Nie kam jemand zu ihr. Dort starb sie auch, wie manche treue und empfindliche Tiere sterben -- an Vernachlässigung. Ganz einfach daran. Recht unerwartet und ohne alles Aufsehen. Das Dorf trauerte ihr nach, denn trotz ihres offenbaren Kummers war sie doch immer gütig gegen die Armen und jederzeit zu einem kleinen Schwatz mit den einfachen Leuten bereit gewesen. Natürlich wußten alle, daß sie keine wirkliche Dame war -- nicht das, was man eine wirkliche Dame nennt. Und auch ihr Verkehr mit Fräulein Anthony hatte sich nur vor der Türe und auf der Dorfstraße abgespielt. Carleon Anthony war eingefleischter Aristokrat (sein Vater hatte als Architekt Edelsitze restauriert) und erlaubte seiner Tochter nur den Verkehr mit den jungen Damen des Landadels. Trotz dieser erklärten Abneigung des Dichters gegen nicht ganz makellose Verfeinerung kam es doch zu einigen ruhigen, etwas trübseligen Spaziergängen, auf und ab in der großen Kastanienallee, die zum Parktor führte, wobei Frau de Barral schließlich Fräulein Anthony ›meine Liebe‹ nannte und sogar ›mein armer Schatz‹. Die arme Seele hatte niemanden, mit dem sie hätte sprechen können, außer diesem nicht eben glücklichen Mädchen. Die Erzieherin verachtete sie, die Haushälterin wahrte auf ihre Art Abstand. Auch liebte Frau de Barral ja das leere Frauengeschwätz nicht. Fräulein Anthony aber vertraute sie einiges an. Es sei ganz furchtbar, versicherte sie, wenn plötzlich ein solcher Reichtum über einen hereinbreche. Einmal gestand sie sogar, daß sie wohl an der Angst sterben würde. Herr de Barral (sie sprach nie anders von ihm) sei ein ausgezeichneter Gatte und musterhafter Vater gewesen, aber: ›Sehen Sie, meine Liebe, ich kenne ihn von Grund auf. Ich weiß ganz gewiß, daß er schließlich mit all dem Geld, das die Leute ihm zur Verwaltung übergeben, nichts wird anfangen können. Es scheint mir mehr als wahrscheinlich, daß er Dummheiten machen wird. Wenn er herkommt, muß ich das alles einmal richtig mit ihm durchsprechen. So wie wir es in den glücklichen Zeiten unseres Lebens oft zu tun pflegten.‹ Und dann entrang sich ihr eines Tages ein Angstschrei: ›Meine Liebe, er wird nie hierherkommen, niemals, niemals!‹

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