Joseph Conrad
Das Herz der Finsternis
Joseph Conrad
Das Herz der Finsternis
(Heart of Darkness)
Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2021
Übersetzung: Ernst Wolfgang Freißler
EV: S. Fischer Verlag, Berlin, 1933
2. Auflage, ISBN 978-3-954182-07-7
www.null-papier.de/99cent
null-papier.de/katalog
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
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Ihr
Jürgen Schulze
Mit der Erzählung »Herz der Finsternis« gelangte Joseph Conrad zu Weltruhm. Der ungewöhnlich symbolreiche Text wird seit Erscheinen immer wieder aufs Neue interpretiert.
Ende des 19. Jahrhunderts, der Flussdampferkapitän Marlow reist im Auftrag einer belgischen Handelskompanie tief in den Kongo. Auf seiner Reise erlebt er unverständliche Wirrnisse, Sinnlosigkeit und eine unvorstellbare Ausbeutung der Einheimischen.
Die Reise auf dem Fluss entwickelt sich immer mehr zur Reise in sein eigenes Unterbewusstsein, in ein finsteres Labyrinth von Lüge und Schuld. Marlow trifft auf den berüchtigten Elfenbeinhändler Kurtz. Dieser hat aus seinem Handelsposten ein Zentrum des Bösen gemacht und sich so eine machtvolle Position erschaffen, von der aus er scheinbar frei schalten und walten darf.
»Herz der Finsternis« hat von Anfang an Leser und Interpreten fasziniert und hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt.
Der Stoff diente als Vorlage mehrerer Verfilmungen. Am bekanntesten: »Apocalypse Now« von Francis Ford Coppola mit Marlon Brando in der Rolle des charismatischen und geheimnisvollen Ausbeuters (diesmal) asiatischer Einheimischer während des Vietnamkrieges und »Aguirre, der Zorn Gottes« von Werner Herzog mit Klaus Kinski als wahnsinnigen Eroberer und Vollstrecker eines ausbeuterischen, europäischen Kolonialismus in Süd-Amerika.
»Der Mensch ist ein bösartiges Tier. Seine Bösartigkeit muss organisiert werden. Das Verbrechen ist eine notwendige Bedingung der organisierten Existenz. Die Gesellschaft ist ihrem Wesen nach kriminell, sonst würde sie nicht existieren. Der Egoismus rettet alles – absolut alles –, was wir hassen, was wir lieben. Und alles bleibt so, wie es ist. Ebendies ist der Grund, warum ich die extremen Anarchisten achte. ‚Ich erhoffe die allgemeine Ausrottung‘ – sehr gut. Das ist gerecht, und, mehr noch, es ist klar. Wir gehen mit Worten Kompromisse ein. Es hilft uns auch nicht weiter. Es ist wie ein Wald, in dem niemand den Weg kennt. Man ist verloren, während man noch ruft: ›Ich bin gerettet!‹«
Joseph Conrad: Brief an Robert Cunninghame Graham, 2. Februar 1899
»Von allem, was er geschrieben hatte, bewunderte ich am meisten die furchtbare Erzählung Herz der Finsternis, die seine Lebensanschauung vollkommen ausdrückt: der leidlich moralische Kulturmensch auf dem gefahrvollen Weg über eine Kruste kaum erkalteter Lava, die jeden Augenblick durchbrechen und den Unvorsichtigen in heiß lodernde Abgründe sinken lassen kann.«
Bertrand Russell
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