Heide Fritsche - Silvaplana Blue III - Masken göttlicher Heiterkeit

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Silvaplana Blue III - Masken göttlicher Heiterkeit: краткое содержание, описание и аннотация

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"Masken göttlicher Heiterkeit" ist meine Emanzipation aus der Versklavung meiner Ehe. Ich musste lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich musste lernen, die Wunden einer fünfundzwanzigjährigen Versklavung zu heilen. Auch das war nicht genug, ich musste diesen Weg meiner Emanzipation intellektuell bearbeiten. Diesen intellektuellen Prozess gehe ich mit Nietzsches Masken. Die erst Maske ist die epikureische Maske der göttlichen Heiter. Das ist die Heiterkeit über alles menschliche Leiden, über Krankheit und den Verlust von Liebe und Tod. Die «wissenschaftliche» Maske ist eine intellektuelle Maske vom Seins-Verständnis, Begreifen und Bewusstwerden des Menschen. Die dritte Maske ist die Maske des Narren. Das ist das Lachen über die Rigidität des Menschen in seinen automatisierten Handlungen. Das ist das Lachen im Erkennen, das sich nicht selber erkennen kann. Das ist das Lachen, das Distanz setzt und sich doch nicht von sich selber distanzieren kann. Das ist das Lachen über das Paradox unseres Lebens.

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Wenn sie vor der Klasse standen, spielten sie mit obszönen Bewegungen die Rolle von Clowns.

Ich war gewarnt worden. Das sei eine Problemklasse. Kein Lehrer wäre damit fertig geworden. Für mich war das aber keine Problemklasse, die Jungen waren unreif und unstabil. Sie hatten psychische Probleme, sie hatten Pubertätsprobleme, die sie nicht bewältigen konnten und die sie in Pöbeleien abreagierten.

Ein Junge war vom Unterricht relegiert worden, weil er in der Schule Schnaps aus der Eigenproduktion verkauft hatte. Dieser Junge war nur der Gipfel vom Eisberg. Die Probleme der anderen Jungen lagen tiefer. Sie waren sublimer.

Diese Jungen gingen aufs Sportgymnasium, weil sie keine Disziplin hatten. Ein theoretischer Unterricht war für sie eine Zumutung. Pauken wollten sie schon gar nicht. Eine Lehre und ein geregeltes Arbeitsverhältnis existierten nicht in ihrem Vorstellungsradius. Sie gingen aufs Sportgymnasium, weil sie glaubten, sich hier vor jeder Verpflichtung herum drücken zu könnenkonnten.

Das sollte die zukünftige Sportelite von Norwegen sein? Sport als Alternative, um vor jeder Form von Arbeitsdisziplin wegzulaufen, musste ein Missverständnis sein.

Konnten die Jungen das begreifen? Wie sahen sich die Jungen selber? Wie verstanden sie ihre Rolle?

Die Jungen begriffen gar nichts. Sie verstanden gar nichts. Sie sahen gar nichts. In ihren Köpfen spukte die Vorstellung von: „ Wir sind frei .“ „ Wir tun, was wir wollen .“ „ Uns kann keiner was .“

Jeder einzelne zerstörte sein eigenes Leben, weil er sein mangelndes Selbstwertgefühl mit Klischees von Subkulturslogans zukleisterte.

Es gibt einen Gruppenkonsensus. Es gibt kollektive Vorstellungen, was Jugendliche können und dürfen, wie Jugendliche sich bewegen, sprechen, kleiden, was Jugendliche machen, wünschen, träumen und tun. Jede Kultur entwickelt ihre Subkulturen. Diese Subkulturen kommen und gehen. Das hat es immer gegeben. Das wird es immer geben. Dagegen zu predigen ist hoffnungslos. Aber fragen kann man sich doch: Was wäre, wenn …?

Ich sah mir den Zirkus an, ich staunte und fragte: „ Morgen seid ihr neunzehn und zwanzig Jahre alt. Was sind eure Erinnerungen? Wenn man euch fragt: ‚Was habt ihr gemacht, als ihr siebzehn Jahren alt wart?’, dann müsst ihr antworten: ‚Wir haben vor der Klotür in der Schlange gestanden und die Beine zusammen gekniffen.’

Wenn einer mit obszönen Bewegungen an der Tafel herumhopste, ging ich zur Seite und klatschte: „ Bravo! Jetzt ist er der größte und der stärkste und der schönste.“

Alle lachten. Alle lachten, als der Nächste mit infantilen Späßen die Klasse unterhielt. Dann lachte keiner mehr. Keiner wollte ausgelacht werden. Die Jungen fingen an zu begreifen und wir fingen an zu arbeiten.

Als dieses Engagement beendet war, fand ich eine feste Anstellung als Deutschlehrerin am Gymnasium in Lom.

Lom

Lom

I.

Die Gemeinde von Lom liegt in einer Hochgebirgslandschaft mit den höchsten Berggipfeln von Norwegen, dem Galdhøpiggen und Glittertind. Von 1450 Meter an liegt das ganze Jahr über Schnee. Genau wie in Silvaplana war hier eine ganzjährige Skischule.

Im Sommer kamen Touristen aus ganz Europa und aus der ganzen Welt. Skiläufer kamen zum Training nach Stryn. Die Japaner und Chinesen kamen nicht zum Skilaufen, sie fotografierten wild und planlos. Der neue Gymnastiksaal der Schule war für sie genauso exotisch und interessant wie die fast tausend Jahre alte Holzkirche von Lom.

Im Winter kroch aus dem Osten die Kälte aus Sibirien ins Tal. Vom Westen kamen die Schneestürme. Durch die Täler von Sjåk heulte ein höllischer Spuk. Dann sprangen die Kinder in die Luft: „ Herrlich! Echtes norwegisches Wetter !“

Der Sturm hob mein Auto in die Luft und setzte es sanft hundert Meter weiter wieder auf die Erde. Ich wendete, fuhr zur Straße zurück und dann zur Schule. Es war überflüssig, sich hierüber aufzuregen. In Lom war das Leben so. James Bond schwamm mit seinem Auto unter Wasser. Ich schwebte in Lom mit dem Auto in der Luft. Jedem das seine.

Ich wohnte 1993 und 1994 in Lom. Im Oktober hatten wir im Durchschnitt zehn Grad Minus, im November war die Durchschnittstemperatur zwanzig Grad Minus. Zu Weihnachten waren an der Schule in Lom Temperaturen von neunundvierzig Grad Minus gemessen worden.

Obwohl ich einen Motorwärmer hatte, musste mein Auto mehrmals vom Abschleppdienst in eine Werkstatt zum Auftauen abgeschleppt werden.

Die Gemeinde Lom ist fast zweitausend Quadratkilometer groß, hat aber nur zweitausendvierhundert Einwohner. Diese Bewohner sind auf die Täler von Skjåk, Lesja, Vågå, Vang und Lust verteilt. Bis zu zehn Busse sammelten jeden Tag alle Schüler in den weit verstreuten Tälern des Gebirges auf. Die Schüler mussten sich in der Regel morgens früh zwischen sechs und sieben Uhr auf den Schulweg machen und waren nachmittags bis vier Uhr in kleinen und altmodisch eingerichteten Klassenzimmern eingeschlossen.

In meinen Klassen waren über dreißig Schüler, die dicht zusammen gedrängt saßen. Dicke Winterkleidung lag überall nass auf dem Fußboden verstreut, um zu trocknen. In Lom lag von September bis Ende Juni Schnee, also das gesamte Schuljahr. Trotzdem gab es keine Trockenschränke, es gab keine Privatschränke für die Schüler, keine Kantine und kein Privatleben, damals jedenfalls nichts, als ich in Lom war. Draußen vor den Fenstern war die Majestät der Gebirge und Fjorde von Westnorwegen und drinnen im Klassenzimmer war der Mief von über dreißig Menschen und nassen Kleidern und Schuhen.

Kann man unter solchen Bedingungen einen effektiven Unterricht durchführen? Man kann. Aber das erfordert Disziplin von den Schülern und von den Lehrern. Es erfordert Nachsicht und Rücksicht von allen. Hier konnten keine besonders begabten Schüler gefördert werden. Aber schwache Schüler brauchten die Unterstützung von allen, nicht nur von den Lehrern, sondern auch von den anderen Schülern.

Doch hier wie an allen Schulen gab es Schüler, die ihren eigenen Ärger, den Schmutz ihrer eigenen Seele und den Mangel ihrer eigenen Persönlichkeit auf andere abzutreten versuchten. Diese anderen sind immer die Schwächsten.

Auf so engem Raum und in einer so intimen Zusammenarbeit wie in Lom, ist dieses Spiel von Verhöhnung und Traktierung durchsichtig wie Glasscheiben. Alle kannten alle Gehässigkeiten und Pöbeleien. Keiner unternahm was, weil jeder jeden kannte und keiner gegen die Ressource starken Familien opponierten wollte. Auch die Lehrer verhielten sich passiv. Man übersah diese unterschwelligen Reibereien. Von einigen Lehrern wurde diese Situation sogar unterstützt: „ Man muss sich den Gegebenheiten anpassen “, wurde mir gesagt.

Ich nicht, ich kannte niemanden. Mich interessierten die Kabalen der Einheimischen nicht.

Ein Junge versteckte sich in der äußersten Ecke der Klasse. Ich bat ihn, nach vorne zu kommen. Die ganze Klasse lachte. Ich bat die Schüler um eine Aufklärung, warum sie lachten. Schweigen. Jetzt zählte ich alle Episoden auf, wo hämisch über Mitschüler gelacht worden war, wo gestichelt wurde, wo hinter dem Rücken anderer geklatscht wurde:

Seid ihr einverstanden damit, wenn ein Schüler hinter dem Rücken eines Mitschülers über diesen herabsetzende Bemerkungen äußert?“

Haltet ihr es für richtig, einen Schüler auszulachen, wenn er sich geniert, an die Tafel zu gehen?“

Haltet ihr es für richtig, einzelne Schüler zu ignorieren oder sie in eine Ecke abzuschieben?“

Welche Achtung habt ihr für eure Mitschüler?“

Welche Achtung habt ihr für eure Mitmenschen?“

Wie betrachtet ihr euren eigenen Menschenwert?“

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