Heide Fritsche - Silvaplana Blue III - Masken göttlicher Heiterkeit

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Silvaplana Blue III - Masken göttlicher Heiterkeit: краткое содержание, описание и аннотация

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"Masken göttlicher Heiterkeit" ist meine Emanzipation aus der Versklavung meiner Ehe. Ich musste lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich musste lernen, die Wunden einer fünfundzwanzigjährigen Versklavung zu heilen. Auch das war nicht genug, ich musste diesen Weg meiner Emanzipation intellektuell bearbeiten. Diesen intellektuellen Prozess gehe ich mit Nietzsches Masken. Die erst Maske ist die epikureische Maske der göttlichen Heiter. Das ist die Heiterkeit über alles menschliche Leiden, über Krankheit und den Verlust von Liebe und Tod. Die «wissenschaftliche» Maske ist eine intellektuelle Maske vom Seins-Verständnis, Begreifen und Bewusstwerden des Menschen. Die dritte Maske ist die Maske des Narren. Das ist das Lachen über die Rigidität des Menschen in seinen automatisierten Handlungen. Das ist das Lachen im Erkennen, das sich nicht selber erkennen kann. Das ist das Lachen, das Distanz setzt und sich doch nicht von sich selber distanzieren kann. Das ist das Lachen über das Paradox unseres Lebens.

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Das war meine Wirklichkeit. Das waren Tatsachen. Das habe ich Onkel Hans erklärt. Erst wenn meine Kinder erwachsen und selbstständig waren und wenn sie selber für sich sorgen konnten, würde ich weggehen und mich aus meiner Gefangenschaft befreien.

Bei dieser Aussprache mit Onkel Hans wurde mir klar, wie tief ich geschädigt war. Das war ein Trauma, das ich nicht nur intellektuell aufarbeiten konnte.

Allerdings musste ich einen langen Weg zurücklegen, bis ich das ganze Ausmaß dieser physischen und psychischen Verletzung begreifen und bearbeiten konnte. Noch länger war der Weg, um vom Begreifen und Bearbeiten bis zur Befreiung meiner psychischen Verletzungen zu kommen.

Melhus

Melhus

I.

Um mich aus meiner Gefangenschaft zu befreien, musste ich finanziell unabhängig werden. Das konnte ich nicht, solange ich im Niemandsland lebte. Das konnte ich nicht, solange ich gezwungen war, gesetzlos in Norwegen zu leben. Darum setzte ich mich mit meinem Vater in Verbindung.

Zuerst log Theodor, er hätte mich in Norwegen angemeldet. Dann war ich wieder nicht in Norwegen angemeldet. Dann erzählte er, er hätte eine Unfallversicherung abgeschlossen. Dann existierte wieder keine Unfallversicherung. Das ging hin und her, mal ja, aber …, mal tja …, mal nein, mal j’nein und dann wieder Schweigen.

Mein Vater wollte nichts mehr mit Theodor zu tun haben. Die Verbindungen nach Bremen wurden immer kühler. Die Jahre vergingen. Meine Mutter starb. Mein Vater bekam seinen ersten Schlaganfall.

Theodor log sich um alles herum. Ich hatte zwölf Jahre lang den Haushalt und die Kinder alleine in Norwegen versorgt, ohne Sicherheit, ohne an meine Zukunft und ohne an ein eigenes Leben zu denken. Theodor hatte nicht das geringste Interesse daran, an diesem Status quo etwas zu ändern. Er war der Herr. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Er hatte kein Interesse daran, mich offiziell in Norwegen anzumelden.

Nach dem ersten Schlaganfall war mein Vater nicht nur physisch, sondern auch psychisch verändert. Hier kam die erste Mahnung vom Ende seines Lebens. Jetzt ließ er nicht locker. Er kam alleine nach Norwegen, ohne Ingeborg. Damals war er halb blind und niedergeschlagen. Er war enttäuscht über die Betrügereien, die Theodor mit meinem Namen machte. Er war fassungslos über das rücksichtslose und brutale Verhalten von Theodor mir gegenüber. Er war deprimiert über meine Versklavung.

Theodor fuhr nach Bremen. Er setzte sich mit meinem Vater und mit Ingeborg zusammen. Ingeborg fälschte Papiere und Unterschriften, die es Theodor ermöglichten, dass ich mit dem Auto offiziell nach Norwegen kommen konnte.

Einen Tag, bevor mein Vater starb, sprach er nochmals über diese Betrügereien. Er entschuldigte sich bei mir, wie sehr er sich in Theodor getäuscht hätte. Er hätte es zutiefst bereut, ihm vertraut zu haben.

In der selber Nacht, als mein Vater starb, rief Ingeborg in Norwegen an und informierte Theodor. Theodor rief mich an, dass er zur Beerdigung nach Bremen kommen wollte. Ich erzählte ihm, dass mein Vater nicht gewünscht hatte, ihn wieder zusehen. Er möge darum bitte nicht zu seiner Beerdigung kommen.

Theodor konnte auch den Wunsch des Toten nicht respektieren, er kam und sah leidend aus. Sein tiefes Mitgefühl wurde von allen bewundert.

Durch die Intervention meines Vaters wurde ich 1989 offiziell in Norwegen angemeldet. Jetzt konnte ich studieren und mein Staatsexamen als Lehrerin für Norwegen machen. Die Anstellung in den Schuldienst war der erste Schritt meiner Flucht vor Theodor.

In dem Augenblick, als ich Geld verdiente und finanziell unabhängig wurdear, kam ich wieder in die gleiche Situation wie in Berlin, wo ich ein Stipendium hatte, wo ich immer neue Arbeitsmöglichkeiten fand und wo Theodor weit weg war.

Genauso war es jetzt. Theodor arbeitete schon seit Jahren nicht mehr in Trondheim. Wir sahen uns alle paar Wochen. Wir lebten nur noch dem Schein nach zusammen.

Ich war den ganzen Tag mit meiner Arbeit und mit immer neuen Interessen beschäftigt. Ich fuhr nach Frankreich, um weiter Französisch zu studieren. Ich bin wieder tanzen gegangen. Ich hatte einen neuen Freundeskreis bekommen. Ich verdrängte jede Wirklichkeit. Wirklich war der Augenblick. Ein Tag, eine Aufgabe nach der anderen mussten bewältigt werden. Das war wirklich.

Das Trauma meiner Ehejahre mit Theodor war nicht wahr, existierte nicht. Es hat niemals stattgefunden.

Aber so kann ein Trauma nicht aufgearbeitet werden. Nur weglaufen, an einen anderen Ort ziehen, nicht mehr daran denken, es als niemals geschehen wegschieben, ist keine Lösung von Problemen.

Das Trauma meiner Kindheit musste ich in Identifikation mit meinen Kindern physisch und psychisch durchleben. Auch das Trauma meiner Ehe konnte ich nur bearbeiten, wenn ich auch jetzt wieder an den Ort meiner Verletzung zurückging. Wie aber kann man an den Ort einer fünfundzwanzigjährigen Vergewaltigung und Versklavung zurückgehen? Wo konnte ich diesen Ort finden?

Jedenfalls nicht in der Theorie, ich musste körperlich diese Jahre nochmals durchleben, um sie psychisch verarbeiten zu können. Dann musste ich sie theoretisch reflexiv erfassen und begreifen, um sie akzeptieren und als meine gelebte Wirklichkeit anerkennen zu können.

Das Traumata einer fünfundzwanzigjährigen sexuellen Versklavung kann kein Mensch mit Porno, romantischen Erzählungen, Märchen und psychotherapeutischem Geschwafel aufarbeiten. Da hilft kein lieber Onkel Doktor. Kein Priester räuchert diese Gespenster mit Bibelsprüchen weg.

Ich brauchte keine psychologischen Pflaster, keine Pillen, Tröpfchen und Tinkturen für meine Seele, sondern eine Seelentransformation. Ich musste mein Trauma körperlich durchleben, um es begreifen, erkennen, verstehen, bearbeiten und bewältigen zu können.

Mein Verstand reichte aber nicht soweit, um das zu begreifen. Ich hatte kein Bewusstsein dieser Dinge. Ich dachte nicht. Ich reflektierte nicht. Denken und Reflektieren reißen Wunden auf. Der Mensch kann nicht die Zerstörung seines eigenen Lebens akzeptieren. Er vergisst und lebt mit Lügen.

Ich vergaß und lebte mit Lügen. Das war ein blindes Vergessen im Cape Diem, ein passives Treiben im Geschehen. Ich war psychisch auf einem Nullpunkt angelangt. Ich spielte keine Rolle. Darum spielte es keine Rolle, was ich machte. Ich hatte ein ganzes Leben geopfert. Mit fünfzig Jahren musste ich wieder ganz von vorne anfangen. Ich war wieder ganz unten. Ich hatte nichts zu verlieren. Ich konnte nur gewinnen. Das war eine Illusion.

Ich versorgte mich alleine, also war ich frei, glaubte ich. Auch das war eine Illusion. Alle meine Lügen schlugen auf mich selber zurück.

II.

Meine Kinder waren jetzt erwachsen und selbstständig. Sie bauten sich eigene Karrieren auf. Sie gründeten eigene Familien. Sie hatten ein gesundes psychisches, physisches und intellektuelles Fundament. Sie konnten sich alleine im Leben zurechtzufinden. Mein Versprechen an meine Großeltern hatte ich erfüllt. Mein Job war beendet. Ich konnte meine Wunden lecken, gleichgültig, was Theodor sagte oder meinte, gleichgültig, was die Familie klatschte und welchen Dreck sie hinter mir her schmiss.

Aber mit fünfzig Jahren ins Arbeitsleben integriert zu werden, war nicht einfach. Meine erste Anstellung war ein zeitlich begrenztes Engagement als Deutschlehrerin in Melhus.

Melhus liegt ungefähr zwanzig Kilometer südlich von Trondheim. Zum Gymnasium nach Melhus konnte ich jeden Tag von Trondheim aus fahren. Ich hatte eine Klasse mit den zukünftigen Fahrradprofis von Norwegen. Während des Unterrichts liefen die Jungen aus der Klasse raus und rein. Sie standen Schlange vor der Toilette und kniffen die Beine zusammen, weil sie so dringend pinkeln mussten, wie sie sagten.

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