Hans Fallada - Gefängnistagebuch 1924

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Fallada - Gefängnistagebuch 1924» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Gefängnistagebuch 1924: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Gefängnistagebuch 1924»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ich habe die Aufforderung zum Haftantritt seit Wochen erwartet, Tag für Tag, Stunde für Stunde, aber da ich sie nun wirklich in der Hand hielt und den Befehl las, daß ich mich spätestens am 20. Juni, bis abends sechs Uhr beim Gerichtsgefängnis Greifswald zu melden habe, fühlte ich plötzlich mein Herz wie unsinnig klopfen. Ich glaube, ich habe versucht, einige Witze zu Kagelmacher zu machen, die wohl ein wenig schief herauskamen. Dann bin ich in den Garten gegangen und habe mich in die Sonne gelegt.
Noch zehn Tage hatte ich Zeit. Und trotzdem ich mich bis zur Stunde am meisten vor dem Entbehren von Zigaretten und Alkohol gefürchtet hatte, waren es doch nicht diese, die ich in den mir verbliebenen Tagen noch besonders wahrnehmen wollte, sondern das war es: Liegen in der Sonne, Meergeschmack und das Erschauen einer schönen Menschengeste. Und es war vielleicht darum, daß ich mir an Km.'s Liebesgeschichte wie beteiligt vorkam, daß es mir genügte, das Bewußtsein solcher Liebe mitzunehmen in die Eiszeit von sechs Monaten.
Daß ich erst wieder am 20. Dezember frei sein würde, daß ich den ganzen Sommer, den ganzen Herbst vergessen würde, das schmerzte besonders. Wenn wir zusammen auf das Feld hinausgingen und Km. sich darüber freute, daß die Kartoffeln so stark in der letzten Nacht gewachsen waren, dachte ich nur daran, daß ich sie nicht blühen, nicht abwelken, nicht geerntet sehen würde. Als ich am letzten Tage über das frisch gepflanzte Kohlfeld ging, dessen Pflanzen schlaff und verwelkt auf der Seite lagen, fiel mir ein, daß die ein ganzes Leben haben würden, während ich – Eiszeit. Steinzeit.
Denn dort lebt man nicht, nicht wahr? Es ist wie eine Pause, plötzlich ist das eigene Leben zu Ende, nun muß man das Leben irgendeines andern führen, ein fremdes, befohlenes Leben – wer aber wird man dann am 20. Dezember sein, der von früher? Oder ein ganz anderer?
Dazu kamen die Sorgen, ob es möglich sein würde, die Eltern über den Aufenthaltsort im unklaren zu lassen. Ich habe …

Gefängnistagebuch 1924 — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Gefängnistagebuch 1924», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Später erzählte der Doktor von Sumatra, wo er gewesen sein will, von der Genügsamkeit der Chinesen, von dem Aussehen der Malaien. Der Pole sagte ekstatisch: »Denen müßte man ›Bescheid sagen‹, dann wäre Deutschland rasch kaputt.«

Etwas schauerlich Hübsches an Dummheit.

Diese beiden sind aber die einzigen, die sich unterhalten, wenn der Aufseher gerade etwas ferner ist. Sie sind auch die einzigen, bei denen ich eine Neigung zum Zoten bemerkt habe. Die andern sind sämtlich sehr ruhig, sehr still. Ein Scherzwort, oder jemand lächelt einem plötzlich aus einem Winkel gut zu, das ist alles. Gottlob, daß Schweigen mir gar nicht schwerfällt! Schwer wäre es, wenn ich nicht diese Freude am Abend hätte, schreiben zu können. Es ist beinahe so, als lebte ich tagsüber nur für sie, ich sammele Material, ich sehe dies, ich höre das, aber endlich dann sitze ich endlich doch wieder hier, vor dem weißen Papier, und schreibe. Das Haus kommt langsam zur Ruhe. Draußen hört man noch die Vögel zwitschern, das Licht wird langsam dämmeriger. Einmal schreit noch eine Lokomotive, ein wenig später höre ich den Zug anfahren. All das sickert durch die Milchglasscheiben meiner Zelle, und wie ich die Welt draußen nicht sehen kann, baut sie sich eigenwilliger und leuchtender hier vor mir auf.

Ich habe den ganzen Tag den Blick über den Sägebock fort, ließ es der gleichmäßige Schnitt nur immer dazu kommen, auf einer blühenden Akazie jenseits der Hofmauer gehabt. Ich sah sie besonnt, von einer Wolke verschattet, im Wind geschüttelt, später dann in einem seltsamen klaren gegenstandslosen Abendlicht. Es gab Augenblicke, in denen dieser junge Baum in viele Einzelteile mir zerfiel, einzelne Figuren, gebildet aus ein paar Blättern, Blüten, dem Stück eines Astes oder auch jedem dieser Teile allein, mit einem Stück Wolke dahinter, einem Schieferziegel daneben – es schien solcher Unsinn, diese vielerlei Gestaltungen als die Inkarnation des einen Begriffes »Akazienbaum« zu sehen … Und ich begriff plötzlich manche Bilder der Japaner tiefer, ich könnte diese Akazie japanisch zeichnen: ein paar schlangenartig gewundene Äste und über sie hin wie waagerechte Augenbrauenstriche das Weiß der Blüten, das helle Gefieder der Blätter, immer doppelt geschichtet. Ich sehe das, ich sehe das.

Es ist, als malte man einen Sternenhimmel oder eine Meer(land)schaft, über der der Mond aufgeht, also Dinge, die zeitlich und körperlich unendlich weit auseinanderliegen, wir sehen sie nur zusammen, und die meisten von uns haben kein Gefühl dafür, daß der Begriff »Sterne« etwas viel Wesenverschiedeneres in einem Wort zusammenfaßt als der Begriff »Mensch«. Aber Japan malt seine Bilder so. Man begreift vor ihnen das Zufällige jeder körperlichen Gruppierung. Ich erinnere mich von einem Bilde, das ich einmal besaß, der schönen Geste eines Japanermädels; einen Baum in seiner Besonderheit wie die Geste eines Mädels malen, da vielleicht liegt es.

Übrigens mußte ich heute zum Schluß noch eine halbe Stunde Holz hacken. Dies wurde eine wilde Angelegenheit, ich geriet in Schweiß, und daß weder ich noch meine Nachbarn zu Schaden kamen, bleibt ein Wunder. Mancher von den andern lachte, niemand wagte aber eine Bemerkung, denn der Oberwachtmeister war keiner guten Stimmung. Ich zitterte ein wenig vor ihm und erwartete einen fürchterlichen Anschnauzer wegen meiner Anstellerei und Ungeschicklichkeit. Denn ich hatte für meine Finger auch Angst vor dem Beil. Schließlich kam er an mich heran. Es muß ein grauenvoller Anblick für das Auge jedes auf körperliche Geschicklichkeit (die gerade Schönheit ist) Wert Legenden gewesen sein. Er nahm mir milde das Beil aus der Hand. »Nein, das können Sie nicht. So müssen Sie das machen. Woher sollen Sie das auch können? Das kann niemand von Ihnen verlangen. Das muß jeder einsehen.«

Gute Worte, goldene Worte, die einem Feigling sehr Wohltaten. Deinetwegen, Oberwachtmeister, gehe ich heute besonders fröhlich zu Bett. Habe ich nicht besonders davor gezittert, angeschnauzt zu werden? Erinnere ich mich nicht aus meinen ruhmreichen neun Tagen Militärzeit, wie ich ob meiner Ungeschicklichkeit abgekanzelt und schikaniert wurde? Hier nimmt jeder die weitestgehende Rücksicht auf mich. Ich habe in den vier Tagen, die ich nun hier bin, noch nicht ein scheltendes oder auch nur ungeduldiges Wort gehört. Alles Ruhe, eine Zuvorkommenheit, die sich’s nicht merken läßt.

Als ich gestern zum Arzte gerufen wurde, hielt mich der Vorsteher auf der Treppe an: »Nun, wie bekommt Ihnen die Arbeit auf dem Holzhofe?«

»Natürlich ein bißchen müde, aber sonst …«

»Aber das ist nur gut, die Müdigkeit. Ich bin ganz überzeugt, nichts wird Ihren Nerven so guttun wie die Holzarbeit. Na, gehen Sie immer rauf, Sie müssen dem Arzt noch vorgestellt werden.«

Meinen Nerven guttun! Aber, lieber Gott, ich bin doch ein Strafgefangener, ein Auswurf, ein Verbrecher, und er spricht von meinen Nerven! Ich bin noch in keinem Sanatorium, in keiner Irrenanstalt so anständig behandelt worden wie hier. Wenn ich meine Arbeit tue, kümmert sich kein Mensch um mich weiter. Ich bin in meiner Zelle, ich kann lesen, schlafen, schreiben, singen, auf und ab gehen: Niemand fragt danach. Und die schöne Ruhe hier, nachts und in der Mittagspause. Das Guckloch an meiner Tür ist in diesen vier Tagen ein einziges Mal benutzt worden, am ersten, man hört nämlich, wenn die Deckscheibe zurückgeschoben wird.

Nein, dieses läßt sich wahrhaftig gut ertragen. Es (oder ich) müßte sich dann sehr ändern.

Конец ознакомительного фрагмента.

Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Gefängnistagebuch 1924»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Gefängnistagebuch 1924» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Gefängnistagebuch 1924»

Обсуждение, отзывы о книге «Gefängnistagebuch 1924» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x