Die Antwort fällt nicht schwer, wenn man weiß, was einem gut tut. Früher hatten Familie und Kinder oft einen anderen Stellenwert, ...einen gelebten Stellenwert. Der Wunsch nach einer gewissen Grundordnung, nach Sicherheit und Stabilität, war den Menschen wichtiger als Luxusreisen, SUV und sonstiger matierieller Kram, der überflüssiger nicht sein
könnte. Unsere Wohlstandsverwahrlosung hat alle emotionalen Bedürfnisse bald komplett verdrängt. Das Zwischenmenschliche ist in den vergangenen Jahren (auch bedingt durch die Vielzahl an Möglichkeiten des World Wide Web) immer mehr zur Unverbindlichkeit verkommen.
Heute werden Versprechen nicht mehr in Stein gemeisselt. Die Verlässlichkeit von Aussagen hat im Zuge der enormen Geschwindigkeit des Alltags an Gewichtung verloren. Nahezu alles ist austauschbar geworden, sogar das Zwischenmenschliche. Wer unaufhaltsam durchs Leben rennt und dennoch nicht vom Fleck kommt, der macht was falsch! Und wer noch nicht begriffen hat, dass dieses lustige Hamsterrad (in dem viele Oberflächliche dauerhaft „durchdrehen“) niemals zur Zufriedenheit führt, soll darin weiterstrampeln.
Mich verwundert die Sprunghaftigkeit und Unentschlossenheit inzwischen nicht mehr. So viele rennen ungebremst durch`s Leben – ohne erkennbares Ziel. Mein Resümee: Gier frisst Hirn und Seele. Es kommt mir vor, wie ein niemals endender Wettkampf. Ich bevorzuge da lieber den „goldenen Mittelweg“, ohne mich sonderlich zu stressen! Ich glaube, für manche ist es das größte Unglück, das Glück zu haben, alles zu haben, und es irgendwann nicht mehr zu sehen. Spätestens wenn die Menschen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr erblicken, sollten sie diesen Wald verlassen. Wer den Ausstieg aus dem Hamsterrad ernsthaft anstrebt, wird auch den „Ausgang“ finden!
Der Sinn des Lebens, ist „zu leben“ – und nichts anderes! Im Zuge der Recherchen habe ich die mit Abstand „gechilltesten und zufriedensten Menschen“ unter jenen getroffen, die ihr sicheres Auskommen haben und sich Zeit für Kinder, Familie, Freunde und die eigenen Eltern nehmen. Alle, die ich gut und aufrichtig fand waren pünktlich, entspannt, ausgeglichen, interessiert und aufmerksam im Gespräch. Bei mir haben sie den Eindruck erweckt, als wären sie glaubwürdig und ohne Hintergedanken. Im Nachhinein betrachtet, führt keiner von denen ein aufwändiges Leben (und schon gar nicht ein Doppelleben) – eher eines von der Sorte, das die innere Zufriedenheit spiegelt. Das körperliche und geistige Wohlbefinden erreichen wir nämlich nicht, indem wir ständig unter Spannung stehen. Einer der älteren Befragten meinte, Stress sei ein völlig unnötiger Killer, den er nicht mehr zulässt. Alles zu seiner Zeit!
Er macht seit Jahren was der Seele gut tut, nimmt sich Auszeiten, wann immer er sie benötigt. Sein Ruhepool sind seine Kinder und die Ehefrau, mit denen er weit mehr Zeit verbringt, als in seinem Job. Sein Schlußstatement war, dass er diese gemeinsame Zeit mit der eigenen Familie gegen kein Geld der Welt eintauschen würde, da sich diese kostbaren Momente nie im Leben nachholen lassen.
Man kann die Zeit nicht zurückdrehen – sie geht verloren, wenn wir sie nicht sinnvoll nutzen! Jeder kann das für sich selbst abwägen und überdenken. Was ist wirklich wichtig im Leben?
In ernstgemeinten Paarbeziehungen schenkt man dem Partner die Sicherheit, dass man für die Wegstrecke des Lebens zueinander gehört, ...nicht nur in Zeiten des Glücks, sondern auch durch alle Unwegsamkeiten hindurch. Da ist man nicht darauf fixiert, andere zu überholen, weil`s eben viel schöner ist, nebeneinander zu gehen. Vertrauen und Sicherheit sind das höchste Gut, was man dem anderen vermitteln kann und selbst benötigt. Familie bedeutet nach meiner Auffassung „Sicherheit“, und die muss man sich erarbeiten. Wir leben nun mal in einer Zeit, in der wir häufig an den zu vielen Möglichkeiten scheitern. Veränderungen, ausgelöst durch Medien, Internet und Technik, vermitteln mir das Gefühl, dass wir zu viel Input, zu viele Informationen und zu viele Bilder erhalten. Ich habe es im letzten Buch bereits erwähnt: Früher hatten wir drei Fernsehprogramme, heute empfangen wir unzählige. Wissen wir denn heute mehr? Wohl kaum. Doch unsere Wahrnehmung wurde schleichend nebulös. Verwirrt sind viele, schlau nur wenige. Sokrates vertrat die Ansicht, dass Glück mit Heiterkeit und Gelassenheit einhergeht. Vielleicht ist es ein Grundeinverständnis mit dem Leben, da es sich anders und besser lebt, wenn wir nicht immer von einem Wohlgefühl zum nächsten hasten. Sobald man nämlich das Glück der Fülle zugrundelegt, lebt es sich unbeschwerter, als wenn wir permanent nur Wohlgefühl vom Leben erwarten.
Es sind fast immer die selben Aspekte, die uns Zufriedenheit bescheren: Der Wunsch nach Geborgenheit, die Verbundenheit zu Menschen (welche uns schätzen), die Sehnsucht nach einem aufrechten Leben, und dass wir gemeinsam in Freiheit wachsen können, um uns zu entfalten. Diese Quelle aus Sehnsüchten ist kein Zufallsprodukt. Lebenszufriedenheit muss man sich erarbeiten!
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