Alexander Smokov - Stockwell
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„Aber wieso wurde an oberster Stelle so schnell reagiert und das Projekt wie eine heiße Kartoffel fallengelassen?“ unterbrach ihn Stockwell. „Neben den Russen zählt man doch auch die Deutschen zu den absoluten Meistern des Dementierens. Finden Sie das nicht ein wenig merkwürdig?“
„Das ist in der Tat recht ungewöhnlich“, gab v. Artenberg zu, „aber nach den jüngsten Ereignissen im Golfkrieg, bei denen die Deutschen nicht gerade souverän wirkten, herrscht Alarmstimmung in der Regierung. Die Beteiligung deutscher Firmen an irakischen Giftgasproduktionsanlagen, sowie anderer waffentechnischer Projekte, wie zum Beispiel die Reichweitenverbesserung der Scud-Raketen, haben zu einem Imageverlust enormen Ausmaßes geführt. Die Bundesrepublik wurde zum Prügelknaben der Weltöffentlichkeit abgestempelt, deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn man auf derartige Indiskretionen panisch reagiert. Das Resultat dieser überempfindlichen Politiker hat man uns nun präsentiert: In spätestens zwei Wochen soll die Auflösung des Projekts abgeschlossen sein. Bis dahin müssen sämtliche Unterlagen systematisch archiviert und alles Inventar katalogisch aufgelistet werden. Diese Maßnahmen dienen höchstwahrscheinlich der späteren Wiederaufnahme der Forschung, sobald sich die Situation wieder beruhigt hat, aber der voraussichtliche Zeitpunkt steht noch in den Sternen. Ein Sonderkommando der Bundesregierung wird das Material abtransportieren und zu einem geheimen Ort bringen, wo es eingemottet und in Plastik verschweißt, auf seine Reaktivierung wartet. Aber Sie werden daran bestimmt nicht mehr teilhaben, das steht für mich jetzt schon fest.“
Die herablassende Art des adeligen Projektbeauftragten verfehlte bei Stockwell seine Wirkung nicht. Solche Typen, wie dieser oberlehrerhafte Bürohengst sie verkörperte, hatte er noch nie abgekonnt. Sie stellten für ihn den Inbegriff provinzieller Rückständigkeit dar, vergleichbar mit den Urhebern der Inquisition, deren repressiver Konservatismus seiner Meinung nach die technische Entwicklung der Menschheit um Jahrhunderte zurückgeworfen hat. Die Bevölkerung wurde gewaltsam von den Herrschenden unwissend gehalten, um ja keinen unkontrollierten Intellektualismus entstehen zu lassen, der sich womöglich gegen die dominante Schicht wenden könnte. Deshalb war auch der Besuch einer Schule oder Universität stets nur regimetreuen Speichelleckern vorbehalten, die ihre Kenntnisse dann später dazu benutzten, die Unterschicht noch mehr auszubeuten. Auch wenn sich im 20. Jahrhundert die Zeiten nach außen hin geändert hatten, so war doch im Prinzip alles beim alten geblieben – die Reichen blieben reich und zogen an den Schalthebeln der Macht, um die Armen weiterhin unter Kontrolle halten zu können.
Stockwell war Realist genug, zu erkennen, daß in diesem Jahrtausend keine Besserung der Zustände mehr eintreten würde, weil es noch immer Kräfte gab, die ihr eigenes Süppchen kochten und versuchten, das Rad der Geschichte wieder zurückzudrehen. In Dr. v. Artenberg sah er einen solch typischen Vertreter dieses Establishments: Engstirnig, rechthaberisch, verlogen, bigott und feige, wenn es darum ging, eigene Entscheidungen zu treffen. Aber nichtsdestotrotz unterschätzte er ihn nicht, denn v. Artenberg hatte während der ganzen Zeit ihrer Zusammenarbeit bewiesen, daß er sich hervorragend darauf verstand, ihm, wo es nur gerade ging, Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Dieser Mann war ein Heimtücker, deshalb verzichtete er auf eine längere Diskussion, in deren Verlauf er mit Sicherheit ausrasten und womöglich noch Andeutungen über seine Zukunftspläne machen würde, stattdessen sagte er nur:
„Die Schadenfreude über diese negative Entwicklung steht Ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben, denn Sie als Beamter sind unkündbar, während ich auf der Straße stehe. Man wird Sie einem anderen Projekt zuteilen – damit hat sich's. Sicher, ich bekomme zwar eine beträchtliche Abfindung, aber all das, wofür ich gelebt und geforscht hatte, ist nun mit einem Schlag dahin. Daß Sie mich nicht leiden können, weil Ihnen meine Ernennung zum Forschungsleiter mißfiel, ist mir hinreichend bekannt. Doch das spielt jetzt keine Rolle mehr, denn Ihr Protege, den Sie nur allzugerne auf meinem Stuhl gesehen hätten, ist somit auch aus dem Rennen – wenigstens ein kleines Trostpflaster. Und jetzt verlassen Sie augenblicklich mein Büro, bevor ich mich vergesse und Ihnen zu einem neuen Gebiß verhelfe! Ich kann Ihre verdammte Fresse nicht mehr ertragen!“
Die in Aussicht gestellten Prügel veranlaßten v. Artenberg, sich wortlos zurückzuziehen. Aus der Personalakte Stockwells wußte er, daß dieser während seines Studiums an den amerikanischen College-Meisterschaften im Boxen teilgenommen hatte, auch wenn er dann dem späteren Sieger im Viertelfinale unterlag. In Anbetracht dieser Tatsache beschloß er, den Bogen nicht zu überspannen, wie er es sonst so oft getan hatte, denn Stockwell wirkte immer noch beängstigend fit und war zudem auch überaus gereizt. Er würde schon Mittel und Wege finden, um sich an dem verhaßten Amerikaner für die erlittene Demütigung zu revanchieren.
Als v. Artenberg gegangen war, verriegelte Stockwell sorgsam die Tür und ging zurück zum Schreibtisch, aus dessen unterstem Fach er eine Flasche Whisky samt Glas entnahm. Er goß das Glas voll und trank es in einem Zug leer. Dann ließ er sich im Sessel nieder und holte aus der mittleren Schublade ein Diktaphon hervor. Seine Wut war nun etwas verraucht, so daß sie ihn nicht mehr am logischen Denken hinderte. Auf den ersten Blick wirkte das Gerät wie eines der handelsüblichen Fabrikate, doch als er den hinteren Teil der Verkleidung abnahm, kam eine Armatur zum Vorschein, die mit dem Bedienteil eines Recorders nichts mehr gemein hatte. Er stülpte sich einen Kopfhörer über und klinkte das Kabel in die dafür vorgesehene Buchse ein.
„Dann laß' mal hören, was du Schweinehund wieder ausheckst“, knurrte er zufrieden und betätigte einen Schalter, der den Apparat zum Leben erweckte. Ein leises Rauschen im Hörer verriet ihm, daß die Wanze, die er während einer Besprechung in v. Artenbergs Büro versteckt hatte, bislang noch nicht geortet und eliminiert wurde. Erleichtert atmete er auf, denn eine Entdeckung seines „Kuckuckseis“ wäre für ihn mit fatalen Folgen verbunden gewesen. Unter anderem hätte man bestimmt das gesamte Institut auf den Kopf gestellt, um den Wanzenleger ausfindig zu machen. Doch die halbjährlich angesetzte Routineuntersuchung war gottseidank schon vor zwei Wochen gewesen und zu diesem Zeitpunkt befand sich die Wanze noch nicht in seines Gegners Büro. Aber vor unangemeldeten Kontrollen konnte niemand sicher sein und wenn er entlarvt worden wäre, hätte er ziemlich viele unangenehme Fragen beantworten müssen. Fragen über geheimdienstliche Tätigkeiten oder Industriespionage; alles Dinge, die auf ihn nicht zutrafen, weil ausschließlich privates Interesse an v. Artenbergs Person sein Handeln bestimmte, was ihm natürlich in diesem Fall keine Menschenseele glauben würde.
Während er auf ein Lebenszeichen aus v. Artenbergs Büro wartete, dachte er darüber nach, wieso es eigentlich dazu kam, daß er sich nun, entgegen seinem ethischen Empfinden, mit der Bespitzelung seines Widersachers befaßte. Angefangen hatte alles damit, daß v. Artenberg versuchte, einen Günstling als wissenschaftlichen Leiter in das Projekt einzuschleusen. Die Manipulation scheiterte an der mangelnden Qualifikation desselbigen. Immerhin war er, Walter Stockwell, als stellvertretender wissenschaftlicher Leiter an der Entwicklung der Neutronenbombe maßgeblich beteiligt gewesen; besaß also genügend Erfahrung und Kompetenz, um einen Forschungsauftrag dieser Größenordnung erfolgversprechend durchzuführen. Damals hatten ähnliche Bedingungen vorgeherrscht, die ihn veranlaßten, die USA zu verlassen und zu versuchen, seine Erkenntnisse in jenem Land, aus dem seine Mutter stammte, in die Realität umzusetzen. Old Germany war nämlich mittlerweile auf dem Gebiet der Nuklearforschung zu einem ernstzunehmenden Faktor geworden, fast gleichbedeutend mit den Vereinigten Staaten. Aber auch hier gab es Intrigen und Machtkämpfe, die ihm die Freude an seinem Beruf verleideten.
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