E. W. Schreiber
ABSTINENZ
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Inhaltsverzeichnis
Titel E. W. Schreiber ABSTINENZ Dieses ebook wurde erstellt bei
ABSTINENZ ABSTINENZ Für Dich, und dadurch auch für mich. Danke Claudia, Sil, Maria Th., Edith und Roswitha. Meinen Mädels, mit und ohne Furcht und Tadel. Ohne euch bliebe ich verloren, die Liebe unerhört und die Weiblichkeit auf der Strecke. Für euer Testlesen, die vielen lustigen und ernsten Gespräche und Momente, die wir beim Entstehen des Buches miteinander erleben und teilen durften. Für eure bedingungslose Solidarität, eure Freundschaft, eure Liebe, eure Aufrichtigkeit und für eure unerbittliche Seelentreue. Danke Claudia für das Lektorieren, Redigieren und Delegieren. Für die Freude, deine Power und deinen Einsatz, mit dem du immer bei der Sache warst. Ich danke meiner Frau. Für deine vielfältigen Fähigkeiten und Ideen. Du erstaunst mich immer wieder, vor allem aber damit, dass du mich geheiratet hast! Herzlichen Dank an die hier ungenannten Frauen, von denen ich lernen durfte. Die mir Einblick gewährten in ihr Schaffen, ihre Geschichten, ihre Höhenflüge und Tiefschläge. Mein Dank gebührt auch den vielen „großen und kleinen“ Männern, die meine Wege kreuzten. Für euer Schaudern und euer Staunen, eure Versuche und Fehlschläge. Danke auch an Anna und Agnes. Für euer Einmischen beim nicht Einmischen.
Authentizität
Rund
Funktionen
Angst
Berührungsängste
Orale Phase
Beziehung
Begegnungen
Schwindel
Übertragung
Allein
Seltsamkeiten
Träume
Bestrebungen
Namen
Experimente
Tina
Hellena
Verlockungen
Damoklesschwert
Sonja
Abschiede
Geschenke
Bekenntnisse
Fanatismus
Panik
Aushalten
Reinfälle
Sehnsüchte
Sicherheiten
Grundbedürfnisse
Gleichberechtigung
Tierisches Vergnügen
Dissoziation
Wut
Heimatlosigkeit
Überraschungen
Matriarchat
Auszeit
Re-Traumatisierung
Entrüstung
Sinn und Zweck
Von Blümchen und von Bienchen
Salsa
Impressum neobooks
Für Dich, und dadurch auch für mich.
Danke Claudia, Sil, Maria Th., Edith und Roswitha. Meinen Mädels, mit und ohne Furcht und Tadel. Ohne euch bliebe ich verloren, die Liebe unerhört und die Weiblichkeit auf der Strecke. Für euer Testlesen, die vielen lustigen und ernsten Gespräche und Momente, die wir beim Entstehen des Buches miteinander erleben und teilen durften. Für eure bedingungslose Solidarität, eure Freundschaft, eure Liebe, eure Aufrichtigkeit und für eure unerbittliche Seelentreue.
Danke Claudia für das Lektorieren, Redigieren und Delegieren. Für die Freude, deine Power und deinen Einsatz, mit dem du immer bei der Sache warst.
Ich danke meiner Frau. Für deine vielfältigen Fähigkeiten und Ideen. Du erstaunst mich immer wieder, vor allem aber damit, dass du mich geheiratet hast!
Herzlichen Dank an die hier ungenannten Frauen, von denen ich lernen durfte. Die mir Einblick gewährten in ihr Schaffen, ihre Geschichten, ihre Höhenflüge und Tiefschläge.
Mein Dank gebührt auch den vielen „großen und kleinen“ Männern, die meine Wege kreuzten. Für euer Schaudern und euer Staunen, eure Versuche und Fehlschläge.
Danke auch an Anna und Agnes. Für euer Einmischen beim nicht Einmischen.
Ronda, meine Therapeutin liebt authentische Begegnungen. Sagt sie. Und ich frage mich soeben, weil ich zu jenen Menschen gehöre, die Gedanken, Gefühle und Körperreaktionen anderer Menschen mit allen Sinnen wahrnehmen können und wie ein Schwamm in mich aufsauge, wie authentisch die heutige Sitzung wohl werden wird. Denn nachdem, was sich da gerade in Rondas Phantasie zusammenbraut, und ich kann sie wahrnehmen in allen Einzelheiten, müsste sie sich geradewegs auf mich zu bewegen, direkt zu mir auf die Couch. Sie müsste aufreizend ihre Schenkel spreizen, sich auf meinem Schoß niederlassen und mir lasziv ihren weiten Ausschnitt unter die Nase reiben, damit ich ihre süßen, kleinen Brüste sehen kann, die ich nicht das erste Mal ins Auge gefasst habe.
Natürlich könnte man jetzt einwenden: „Aber Isa, Gedanken sind frei, und du betreibst Spitzfindigkeit, wenn du meinst, dass jeder Gedanke und jedes Gefühl, das nicht sofort offen körperlich gezeigt wird, einer Lüge gleichkommt und nicht authentisch ist.“ Ja, ja das könnte man mir schon vorwerfen, dass ich spitzfindig bin, wenn es darum geht, Gefühle beim Namen zu nennen, um sie dann auch zu zeigen, damit man weiß, woran man ist.
In der Fachsprache der Therapeuten würde man sagen ausagieren. Und Ronda sagte mir einmal, sie dürfte erotische, sexuelle Phantasien nicht ausagieren. Dafür sorgen Gesetze. „Denn das wäre Missbrauch und ich werde die alten Verletzungen, die dir angetan wurden nicht wiederholen.“ Das spricht für Ronda. Trotzdem finde ich, dass ihr Job einem zweischneidigen Schwert gleicht, das den Namen „Alles ist möglich, alles darf sein“ trägt, seinem Namen aber niemals gerecht werden kann, des Abstinenzgebotes wegen, das authentisches Verhalten unmöglich macht.
Ich weiß das alles, Ronda ist nicht meine erste Therapeutin. Sie scheint mich allerdings ganz ordentlich zu beschäftigen, weil sie etwas an sich hat, das mich magisch anzieht. Also frage ich mich wie Ronda damit klar kommt, authentische Begegnungen zu lieben, den Beruf des Therapeuten gerade auch wegen dieser Möglichkeit, Authentizität zu erleben, ausgewählt hat, obwohl ihr doch schon in der Ausbildung klargemacht wurde, dass Authentizität, gemeinsames in Aktion geraten mit dem Klienten, einen in den Knast bringen kann.
Therapie ist also nichts anderes als ein Vorgaukeln der Möglichkeit, Authentizität und Offenheit zu lernen und zu erleben, finde ich. Denn sobald man seine Gefühle endlich entdeckt, darf man sie nicht durchleben, und da kann Ronda noch so sehr das Gegenteil behaupten, es ist und bleibt nur die Halbwahrheit von „alles darf sein“, und hat mit Authentizität nichts zu tun.
„Irgendwie“, so denke ich mir jetzt, „muss jeder Therapeut einen Dachschaden haben. Einen, der sie grenzwandeln lässt.“ Nur so kann ich mir erklären, weshalb meine Therapeutin tut was sie tut. Sie versucht mit mir gemeinsam herauszufinden, was mir fehlt, und welchen Dachschaden ich zu verzeichnen und wenn möglich zu reparieren habe. Und ich seh schon, wohin mich die ganze Sache führen soll. Sie will mir scheinbar meine Spitzfindigkeit austreiben, aber das wird ein schwieriges Unterfangen. Nicht für mich, aber für sie.
Es fällt mir leicht, zu beschreiben was mir fehlt. Es sind authentische Begegnungen. Das passt wunderbar zu Rondas Einstellung, die authentische Begegnungen sucht und liebt. Und das Fehlen der gleichen bringt mich, seit ich ein Kind war, immer wieder in Rage. Zu Hause erlebe ich, was es bedeutet, authentisch zu leben. Deshalb ist es ja auch mein zu Hause. Aber außerhalb meines Heimes, außerhalb meiner kleinen Welt, die aus meiner Frau, meinem Ex-Mann, ein paar wunderbaren Freunden und unseren vier Kindern besteht, fühle ich mich heimatlos, weil in der Welt da draußen keine Authentizität stattfindet.
Meine Welt ist riesengroß und gefährlich für Außenstehende, weil sie keine Gedanken, keine Gefühle und Körperreaktionen von anderen zu deuten verstehen und sie am eigenen Leib erfahren können. Wahrscheinlich könnten sie schon, aber sie wollen es einfach nicht. Eine neue Sprache zu erlernen ist Schwerstarbeit. Diese Leute sprechen ganz einfach nicht meine Sprache. Diese Leute wollen nicht erkannt werden, weil sie sich dann in ihrer vermeintlichen Sicherheit von mir ertappt und davon getrieben fühlen.
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