Stephan Hamacher - Torres del Paine

Здесь есть возможность читать онлайн «Stephan Hamacher - Torres del Paine» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Torres del Paine: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Torres del Paine»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Silvester auf Neujahr, irgendein Jahr, Feuerwerk rund um den Globus, von der Datumsgrenze einmal um die Welt, bis auch dieser Tag verblasst und sich die Zeiger der Uhr weiterdrehen, wie im abgelaufenen Jahr, wie im kommenden Jahr.
Nichts ändert sich, die Zeit nicht und der Ort nicht. Dann sieht ein Mann an einem grauen Novembertag auf einer Litfaßsäule eine verschwommene Schwarzweißfotografie und erkennt einen Ort, an dem er vor Jahren einmal selbst gewesen war, in besseren Zeiten: das Bergmassiv Torres del Paine im chilenischen Teil Patagoniens. Und während er mit der Gegenwart hadert, machen sich seine Gedanken und Träume auf den Weg zur Geschichte hinter dem Bild, eine Expedition aus dem Jahr 1906, die von Hamburg aus gestartet war und von der drei der sechs Teilnehmer nicht mehr zurückkehrten. Auf der Zeitreise, die irgendwie auch eine Reise auf den Spuren der ersten Weltumseglung durch Magellan ist, trifft er auf die Menschen, die rund um den Globus das neue Jahr begrüßt hatten.

Torres del Paine — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Torres del Paine», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Immer wieder landeten wir an, immer wieder setzten wir Fuß auf einen Strand, voller Bangen, voller Erwartungen, voller Vorfreude und voller Furcht auf Begegnungen. Immer wieder endeten wir im weiten Nichts. Und obwohl mit dem Januar der Hochsommer längst gekommen war, wurde es mit fortgesetzter Fahrt und Zeit zunehmend kühler. Bei einem dieser Landgänge begegneten wir den Großfußmenschen, wahre Hünen von ehrfurchteinflößender Gestalt, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Es waren keine Christenmenschen, gewiss, aber es waren, soweit ich das beurteilen kann, kräftige Männer, die Tüchtigkeit als Tugend versprachen. Wir nahmen zwei von ihnen an Bord, um sie eines Tages nach Spanien zu bringen, doch sie verstarben während der Reise.

Der Zenit des Sommers war bald überschritten, über uns wehte ein steter heftiger Wind. Am 31. März des Jahres beschloss Fernão, in einer geschützten Bucht vor Anker zu gehen und dort zu überwintern. Er gab dem Ort den Namen Puerto San Julián. Die Jahreszeiten, sie überholten uns. Oder sollte ich sagen, wir überholten die Jahreszeiten?

Himmlischer Frieden

Ist es eine himmlische oder eine gespenstische Ruhe auf dem Platz des himmlischen Friedens? Kahl und kalt liegt er da, der Tian’anmen. Ein einsamer alter Mann in einem blauen Arbeitsanzug fegt den größten Platz der Welt. Neujahr, das ist hier noch das alte Jahr, denn die Uhren ticken anders. Im ganzen Riesenreich gilt eine Zeitzone, wo mindestens drei angebracht wären, und das neue Jahr kehrt im Land des Drachen erst mit dem Frühjahrsfest ein, in einigen Wochen. Bis dahin blickt man in sich gekehrt auf sich selbst und erst dann verstohlen auf den Rest der Welt. Der alte Mann kehrt weiter.

Mit einer Lasershow am Himmelstempel hatten sie das alte Westjahr heruntergezählt, etwa so, wie man einen angeschlagenen Boxer auszählt. Aber der Staat mag das Volk nicht besonders, es ist ihm zu groß und damit zu gefährlich. Menschenmassen im Reich der Massenmenschen sind nicht gern gesehen, es sei denn zur organisierten und dosierten Beschwörung und Huldigung der eigenen Stärke. Und so kamen nur wenige Eingeladene in den Genuss einer dezenten dekadenten kapitalistischen Feier zum Jahreswechsel am Himmelstempel. Was zählt, ist der Bauernkalender, nicht die Agenda von New York, Washington, London oder Berlin. Und so warten die meisten auf das Frühjahrsfest. Daheim lieferten sich die Chinesen in dieser Nacht Kissenschlachten, um das neue Jahr zu begrüßen, das hier immer noch das alte Jahr war.

Die neuen Bürotürme, die Wohnsilos, der Olympiapark, alles draußen. Bagger und Kräne haben Hochkonjunktur. Dazwischen Inseln der Geschichte. Das Alte und das Neue, Seite an Seite, doch der dichte Nebel versperrt den Blick. Kaum Touristen und noch weniger Einheimische, die vor der Pforte zur Verbotenen Stadt anstehen. Mao grüßt als irrlichterndes Grinsen von der roten Mauer, der tote Mao liegt wenige Meter weiter einbalsamiert in einem Mausoleum von ausgesprochen hässlicher architektonischer Kunstfertigkeit. Eine Ehrenwache steht vor dem Tor des himmlischen Friedens, grün und steif und bar allen Lächelns. Fernab drillt eine Mutter ihre Kinder, ein Mädchen und ein Junge im beginnenden Schulalter, mahnt sie zu ballettartistischen Übungen. Sobald diese nicht zur Zufriedenheit der Erziehungsberechtigten ausfallen, setzt es Ohrfeigen zur Korrektur.

Der Drache schläft. Der Drache schläft noch. Eine Frau mit einem knallroten Sonnenschirm schlendert über den Platz. Sie hat keinen Plan. Nicht jetzt. Heute ist ein freier Tag, frei für alle. Freiheit für alle hier auf dem Tian’anmen an diesem 1. Januar. Der Platz ist fast leer. Der alte Mann mit dem Besen blickt auf und ins weite Rund, über das graue Pflaster, in den grauen Nebel. Drüben schimmern die roten Dächer der Verbotenen Stadt durch das Dickicht der Luft. Der Mann blickt, und er sieht nichts. Dann senkt er den Kopf und fegt weiter.

Timor

Puerto San Julián erwies sich als Hölle auf Erden. Die Vorräte gingen uns aus, wir darbten, und was tat Fernão? Er ließ die Essensrationen kürzen. Wir saßen fest, und auch wenn wir nicht mehr segelten, ein leerer Bauch sorgt für schlechte Stimmung. Doch eine schlechte Stimmung war nur der Anfang, Hilflosigkeit und Verzweiflung kamen schnell hinzu, und die Zweifel an der Führung des Capitán wurden lauter. Erst gab es ein Raunen, dann ein Murren, schließlich ein Gezeter. Das Land, das wir vorfanden, gab nicht viel her, und wir befanden uns meilenweit entfernt von allen Fußstapfen als Zeugen irdischer Existenz von Mensch und Tier, die Spuren der eigenen Existenz einmal ausgenommen. Das konnte nicht gut gehen, und es ging nicht gut.

Am 1. April meuterten die Matrosen wegen der üblen Versorgungslage. Erschöpft, krank, verletzt, ausgehungert, dem Delirium nahe verlangten sie die sofortige Rückkehr nach Spanien. Und die Matrosen standen nicht allein. Jetzt rächte sich die intime Feindschaft zwischen Fernão und Juan de Cartagena, aus der längst blanker Hass geworden war. Juan und Quesada sowie Juan Sebastián Elcano, der Bordmeister der Concepción, setzten sich an die Spitze der Meuterer und wagten den offenen Aufstand. Sie kaperten die San Antonio und begannen ein Scharmützel gegen den Rest der Flotte. Während des Gefechts enterte Fernão und die Mannen, di noch auf seiner Seite standen, die Victoria. Drei Schiffe gegen zwei, ein Bruderkrieg. Schließlich gelandg es Fernão, die Rebellion niederzuringen.

Vor keinem Gericht der Welt hätte eine Meuterei Bestand. Das wusste auch Fernão, und darum ließ er die Kapitäne der Victoria und der Concepción, Luis de Mendoza und Gaspar de Quesada, hinrichten. Die Anführer der Rebellen, Juan de Cartagena, Kapitän der San Antonio, und der Priester Sanchez de Reina, erwartete ein besonders grausames Schicksal. Sie wurden vor der Weiterfahrt an der Küste ausgesetzt und sich selbst überlassen, was den sicheren Hungertod bedeutete, wenn diesem nicht der Wahnsinn zuvorkam.

Nach dem Aufbruch schickte Fernão die Santiago allein voraus, um das Ufer zu sondieren. Doch am 22. Mai erlitt die Santiago Schiffbruch. Fernão erfuhr davon, nachdem es zwei Matrosen gelungen war, über Land den Rückweg zur Flotte einzuschlagen. Der Rest der Besatzung der Santiago folgte Wochen später. Völlig ausgemergelt und am Ende ihrer Kräfte erreichten die Seeleute das Geschwader. Fernão beschloss, bis zum Oktober in Puerto San Julián zu bleiben, um dann mit den restlichen vier Schiffen weiter zu segeln. Die Dinge schienen nicht besser zu werden. Wir mussten die Mannschaft von fünf Schiffen auf vier verteilen, was an sich schon eine Beschwerlichkeit für einen jeden von uns bedeutete. Wir mussten mit Hunger und Durst leben. Und vor allem mussten wir mehr denn je mit der Ungewissheit leben.

Goa

Die Kirchenglocken läuten, und Frauen in goldener Seide treten hinaus auf die Stufen. Ihnen folgen Männer in weißen Hemden und dunklen Stoffhosen, schlanke Männer, einige wenige feiste, Reiche und weniger Reiche, aber keine Armen, dann die Kinder in ihrem Sonntags-staat. Die meisten unterhalten sich leise auf Konkani und warten auf die Limousinen. Ein feuchter Luftzug umweht die düstere, vom Monsum verwitterte Basílica do Bom Jesus. Borea Jezuchi Bajilika, eine rostbraune überdimensionierte Barocktruhe.

Die Tropensonne und ein weißblauer Himmel schicken Schatten über den Vorplatz. Man wünscht sich ein gutes neues Jahr, dann geht man auseinander zum Festessen im Familienreis. Auch nach all den Jahrhunderten sind die Spuren der Portugiesen nicht zu tilgen. Ein feuchter Luftzug umweht die düstere, vom Monsum verwitterte Basílica do Bom Jesus, eine Mission der Jesuiten.

Diese Portugiesen. Sie sind um die Welt gesegelt, sie sind gekommen und gegangen, sie sind gestrandet. So wie einst Alfonso de Albuquerque, Pedro Álvares Cabral, Bartolomeu Dias, Vasco da Gama und Magellan. So wie Francisco de Xavier, ein Mitbegründer der Gesellschaft Jesu und ein leiderschaftlicher Missionar auf der Suche nach Seelen in Asien. Auf dem Weg nach China starb er mit sechsundvierzig Jahren auf der Insel Shanchuan Dao in der Bucht von Kanton. 1554 wurde ihm in der Basilika zu Alt-Goa die letzte Ruhestätte gewährt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Torres del Paine»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Torres del Paine» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Torres del Paine»

Обсуждение, отзывы о книге «Torres del Paine» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x