Stephan Hamacher - Torres del Paine

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Silvester auf Neujahr, irgendein Jahr, Feuerwerk rund um den Globus, von der Datumsgrenze einmal um die Welt, bis auch dieser Tag verblasst und sich die Zeiger der Uhr weiterdrehen, wie im abgelaufenen Jahr, wie im kommenden Jahr.
Nichts ändert sich, die Zeit nicht und der Ort nicht. Dann sieht ein Mann an einem grauen Novembertag auf einer Litfaßsäule eine verschwommene Schwarzweißfotografie und erkennt einen Ort, an dem er vor Jahren einmal selbst gewesen war, in besseren Zeiten: das Bergmassiv Torres del Paine im chilenischen Teil Patagoniens. Und während er mit der Gegenwart hadert, machen sich seine Gedanken und Träume auf den Weg zur Geschichte hinter dem Bild, eine Expedition aus dem Jahr 1906, die von Hamburg aus gestartet war und von der drei der sechs Teilnehmer nicht mehr zurückkehrten. Auf der Zeitreise, die irgendwie auch eine Reise auf den Spuren der ersten Weltumseglung durch Magellan ist, trifft er auf die Menschen, die rund um den Globus das neue Jahr begrüßt hatten.

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Ayumis Leben ist größtenteils kleinteilig. Sie bewegt sich mit der Tokyo Metro Ginza Line oder dem Flussboot, seltener mit dem Bus oder dem Taxi. Mittags isst sie je nach Hunger ein bis zu zwölfteiliges Bento, abends kehrt sie zwischen den Quadraten der Hochhäuser in ihre kleine viereckige Wohnung zurück und schaut Werbung auf der rechteckigen Mattscheibe mit den grellen Bildern der NHK. Manchmal besucht sie mit Arbeitskollegen ein Restaurant, danach den angeschlossenen Karaoke-Saal. Sie hat noch nie in einem Ryokan übernachtet und mag amerikanische Burger aus Billigketten. Auch die kommen über die Theke in eckigen Faltschachteln. Bei den seltenen Gelegenheiten, in denen Ayumi Gast in einem Hotel war, anlässlich der Geburtstage oder Hochzeiten von Bekannten, wählte sie immer die westliche Seite des Büffets.

Ayumi denkt überwiegend quadratisch, sie arbeitet im Mitsukoshi, meist an der Theke mit den sündhaft teuren würfelförmigen Melonen. Das Mitsukoshi sieht aus wie eine Kreuzung aus Waldorf Astoria und Woolworth und ist das bekannteste Kaufhaus der Stadt, und bis heute weiß Ayumi nicht, warum das so ist. Manchmal, wenn ihr das Leben allzu quadratisch erscheint und sie ein paar Stunden zu erübrigen hat, dann lässt sie sich zum Rathaus und dort mit dem Aufzug in zweihundert Meter Höhe fahren. Der Aufzug und der Ausblick sind kostenlos. An guten klaren Tagen sieht man von hier oben etwas ganz und gar nicht Quadratisches, eher etwas Dreieckiges, unten blau und oben weiß, das ist der schönste Berg der Welt, der perfekte Berg, der Fuji-san mit seiner Schneekappe, ein Kegel mit der anmutigsten Symmetrie, die je in einem Kopf Raum einnehmen kann. Einmal, das ist lange her, ist Ayumi nach Hakone gefahren, um den Fuji-san aus der Nähe zu betrachten, mitsamt den Kratern und dem Müll an seinen Flanken. Selbst hinaufsteigen wollte sie nicht, dazu fehlten die Zeit und die Zielstrebigkeit, ein Anlass und die Motivation. Es hätte ihr vollkommen genügt, den Vulkan zu sehen, erkennen, wahrzunehmen, vielleicht eine Weile zu studieren, doch der Ausflug an den Ashi-See wurde zu einer einzigen Enttäuschung. Der Meister aller Berge hatte sich hinter einer dicken Nebelwand versteckt, und in der Nacht fing es an zu nieseln, dann zog auch noch ein monströses Gewitter auf. Ein reinigendes Gewitter: Hätte Ayumi auch nur einen Tag länger und ein paar Stunden mehr Zeit gehabt, sie hätte einen zauberhaften Fuji-san mit frischer Schneedecke vor einem marinefarbenen Himmel gesehen, doch so blieb ihr der Anblick versagt, und sie musste sich weiterhin mit den wolkenlosen klaren Wintertagen im Rathaus begnügen. Die Chancen, den Fuji in seiner vollkommenen Pracht zu sehen, stehen ohnehin nur dreißig zu siebzig, wo bei dreißig die Zahl ist, die die positive Seite dieser Wahrscheinlichkeitsrechnung ausdrückt.

Ayumi war noch nie im Ausland, nicht einmal in Korea. Sie war auch noch nie aus Honshu herausgekommen. Einmal hätte es fast geklappt, zur Beerdigung ihrer Großmutter mütterlicherseits auf Hokkaido, doch da war ihr eine schwere Grippe dazwischengekommen. Seit Hakone hatte Ayumi die Kant?-Ebene nicht mehr verlassen, ein Umstand, dem sie nicht allzu viel Bedeutung beimisst, schon gar nicht Fernweh oder auch nur einen Seufzer. Ayumi mag ihre Quadrate, die Vierecke und die Rechtecke der Architektur, der Straßenzüge, Parkanlagen und der Melonenwürfel, sie liebt den Anblick des Dreiecks in der Ferne vom fünfundvierzigsten Stock des T?ky?-to Ch?sha in Shinjuku, und sie mag das Intermezzo der Farben in all diesem Grau, die Mode in Shibuya, die Blumen, das flirrende Neon von Ch??. Sie mag auch die runden Formen, vielleicht, weil sie so selten sind und ihr daher besonders auffallen. Ayumi mag Kinder, auch wenn sie keine eigenen hat. Bald wird sie sechsund-zwanzig, und ihre Eltern meinen, gleuben, wissen, drängen, dass es an der Zeit ist, einen passenden Mann zu finden. Doch das ist nicht an der Zeit, das hat noch Zeit, findet Ayumi. Sie ist keine, die sucht, sie ist eine, die findet. Wie alle ist Ayumi mit zwei Religionen aufgewachsen, dem Shintoismus und dem Buddhismus, mit dem Tod und dem Leben. Vielleicht ist es auch umgekehrt: mit dem Leben und dem Tod, je nachdem, was zuerst kommt. Aber daran verschwendet Ayumi nicht einmal halb so viele Gedanken wie an den Preis von gewürfelten Melonen oder eingelegten Nashi-Birnen. Den Tod hat sie bislang nur im Museum gesehen, im Friedenspark von Hiroshima. Damals war sie noch Schülerin, und die Reise war eine Klassenfahrt gewesen. In dunklen Räumen waren geschmolzene Uhren und verbrannte Kleidung ausgestellt - Rückstände menschlichen Atmens, ausgelöscht durch die Atombombe. Irgendwer hatte irgendwann einmal behauptet, dass nach der Detonation der Bombe am 6. August 1945 kein Grashalm mehr wachsen würde in und um Hiroshima. Ayumi hatte sich damals über all das Grün gewundert, über das Leben an den Ufern von gleich sechs Flussarmen, die sich Richtung Seto-Inlandsee erstreckten, über die Menschen, die ihr viel lässiger und gelassener erschienen als all die Leute zwischen Adachi und Yokohama. Und dann war sie noch auf Miyajima gewesen, hatte das leuchtend orange Torii bewundert und den Zyklus von Ebbe und Flut. Der Schrein ist einer der belkiebtesten und teuersten Orte für traditionelle Hochzeiten, und so oder so wird Ayumi, falls sie denn einmal heiratet, nie in Miyajima ihr Gelübde ablegen.

Manchmal ergattert man zu Neujahr von den östlichen Gärten einen Blick auf den Tenn? und dessen Familie, aber darauf hat es Ayumi nicht abgesehen. Sie betritt die steinerne Brücke und schaut dem Treiben zu. Dann geht sie durch das Tor Nishi-no-maru ?te-mon, überquert die eiserne Brücke und steht vor dem, was einst die Burg Edo gewesen war und nunmehr nichts als eine Replik ist, nach einem Brand und vielen Bomben und noch mehr Irrungen und Wirrungen der Geschichte, einer Geschichte, in der sich Ayumi nicht besonders gut auskennt. Was Ayumi mag, ist den Menschen dabei zuzusehen, wie sie Menschen zusehen. Das gibt ihr ein langsames Glücksgefühl, und das gibt ihr eine Ruhe und Freude, die zu beschreiben sie sich nicht in der Lage sieht. Aber Ayumi betrachtet es nicht als ihre Aufgabe, Dinge zu beschreiben, und da sie weiß, dass sie Dinge nicht beschreiben kann, versucht sie erst gar nicht, Gefühle zu beschreiben. Denn Gefühle zu beschreiben, so viel weiß Ayumi, ist wesentlich schwieriger als Dinge zu beschreiben.

Timor

Die Äquatorflaute bedeutet Höllenqualen. Man hat die Wahl zwischen dem Grillrost an Deck und dem überhitzten Dampfbad unter Tage. Der Mensch dörrt aus, wird zu Salz. Seine Gedanken kreisen, bis wüste Visionen den wirren Kopf beherrschen.

Am 6. Dezember sichteten wir die Küste Südamerikas, einen dunkelgrauen Strich über einem hellgrauen wässrigen Horizont. Eine Woche später setzten wir in einer Bucht die Anker, in der Bahia de Santa Lucía, denn der 13. Dezember ist der Namenstag der Lichterkönigin. Konnte es sein, dass uns Gott in seiner Güte herbei befohlen hat? Die Wilden hielten uns für Götter, und sie begegneten uns mit Ehrfurcht und Hochachtung. Konnte es sein, dass uns Gott in seiner Güte herbei befohlen hat? War dies der heiß ersehnte Paso, die Durchfahrt ins Südmeer, die uns endlich den entscheidenden Schritt näher ans Ziel unserer Reise bringen würde? Fernão befahl die Flotte südwärts, langsam erkundeten wir die Küste, immer auf der Suche nach dem alles entscheidenden Durchbruch. Doch so oft wir es wagten, wir landeten immer wieder in einer Sackgasse.

Das alte Jahr ging und das neue kam. Von der Bucht des Januar segelten wir zu einem weit geöffneten Trichter, einer Meerenge, wie alle dachten, doch der Río de Solís erwies sich abermals als Irrweg. Das war am 10. Januar des noch jungen Jahres. Im Nachhinein vergeudeten wir auf dem Solís einen ganzen Monat mit der Suche nach der erhofften Passage. Die Enttäuschung stand jedermann ins Gesicht geschrieben. Doch Fernão ließ sich nicht beirren. Es musste dieses Tor nach Westen geben! Wenn nicht hier, dann weiter im tiefen Süden, also setzten wir abermals die Segel und hielten uns dicht ans Band der lichter werdenden Küste. Aus Bergen wurden Hügel, aus Hügel wurden Ebenen.

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