Rund die Hälfte aller Ehen wird geschieden; beim Rest vermute ich, dass viele Paare sich nur noch arrangieren, also Show-Ehen und Zweckgemeinschaften führen (wer`s braucht!). LIEBE bedeutet, möglichst viel miteinander zu teilen. Wer sich mit Halbherzigkeiten zufrieden gibt, will`s vielleicht nicht anders. „Leichtes Glück“ erreicht man in lebendiger, kommunikativer Unbeschwertheit, bei gegenseitiger Aufmerksamkeit, um die man sich gerne „dauerhaft“ bemüht, falls die Liebe von beiden Seiten existiert. Zur verlässlichen Basis wird sie dann, wenn zwei Menschen die selben Pläne im Herzen tragen, gemeinsame Ziele verfolgen ... und diese auch leben. Der größte Optimist taugt nichts, wenn er nur davon träumt. Für das Können gibt es nur einen Beweis: DAS TUN!!!
Unser Gruppenverhalten pervertiert häufig zu einer Mitläuferschaft. Konsum und Zeitvertreib mit Handy, PC und Internet sind keine inneren Stützpfeiler, die Halt fürs Leben geben. Was zählt ist Freundschaft, Treue und Ehrlichkeit. Ich kenne keinen Menschen, der durch ständig wechselnde Beziehungen glücklicher geworden ist. Dieses „heute hier und morgen da“ bringt nix. Ich bin überzeugt, dass es für jeden den richtigen Partner auf der Welt gibt. Das einzige Kunststück besteht darin, sie oder ihn zu finden. Und wenn es Konflikte gibt, sollten diese mit fairen Mitteln ausgefochten werden. Heute laufen die Menschen vor den kleinsten Problemchen davon, nur früher oder später sollte man erwachsen werden, denn unsere Lebenszeit auf Erden ist begrenzt. „Alles ist scheinbar möglich, aber nichts ist von Dauer“, in einer produktgestützten Welt ohne Wertschätzung. In Zeiten von Streichelhandy, Megapixel und Internet, hat die Menschheit in Nanosekunden verlernt, sich der wahren Werte zu besinnen. Unsere Oberflächlichkeit ist so groß geworden, dass nichts mehr zählt, als der gerade gelebte Spaß im Augenblick. Meine Welt ist das nicht, denn ich brauche Beständigkeit und Verlass!
Kluge Menschen planen das eigene Leben ab einem gewissen Alter (der Blick nach vorne ist unabdingbar). Die „Generation Maybe“ (...ich wollte ja schon gerne, aber...) ist bereits mit der kleinsten Unannehmlichkeit (nennen wir es Verpflichtung) überfordert. Sie laufen weg vor der Verantwortung (die ewigen Feiglinge, drücken sich selbst vor den wichtigsten Entscheidungen des Lebens). Einhergehend sind Egoismus und Narzissmus so gigantisch groß in dieser Gesellschaft, dass „selbstloses Handeln“ (eine enorm positive menschliche Eigenschaft) als Schwäche betrachtet wird. Die kognitive Disonanz (ein unangenehm empfundener Gefühlszustand, bzw. ein Störgefühl, das dadurch entsteht, dass Menschen mehrere Kognitionen haben ...Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche, Absichten -die auf den ersten Blick nicht miteinander vereinbar sind), das ewige hin und hergerissen sein (...heute so, morgen so!) bringt die verbleibende Menschheit, also jene, die genau wissen, dass ohne Entscheidung NIEMALS etwas zum Positiven geschieht, schier um den Verstand. In Zeiten, in denen alles möglich ist, sind die Menschen hilflos und überfordert. Die Angst vor Veränderung lähmt sie „einst wie jetzt“. Früher wollten die Menschen die Welt verändern und haben für ihre Ziele gekämpft ...heute begegnen mir überwiegend Hedonisten, die auf Spaß und Erlebnis bedacht sind. Verantwortungsverweigerer, die, weil sie schon mit sich selbst nicht klarkommen, sich nicht auch noch um andere kümmern können. Diese Menschen wollen nix planen, sondern leben in den Tag hinein ...Kinderwünsche werden genau so verschoben, wie das eigentliche Leben. Den Eigenschaftslosen fehlt der Kompass, aber ohne den Mut zur Entscheidung geschieht nichts :-((. Selbstverständlich gibt`s überall auch gute Beispiele, wie`s genial funktionieren kann, das wage ich auch nicht zu bezweifeln, aber einige, die sich mein Buch gekauft haben, werden sich ebenso wie ich Gedanken machen, wie man ein einigermaßen sorgloses Leben dauerhaft auf die Reihe bekommt. Die „Dummen“ schauen immer weg, weil sie gar nicht sehen wollen, welch bunte Möglichkeiten unser Leben bietet. Die „Schlauen“ suchen Mittel, Wege und Lösungen, die zum Ziel führen.
Lieber mal die falsche Entscheidung treffen und dafür Verantwortung übernehmen, als gar keine treffen! Nicht nur ein scharfes Bewusstsein, sondern auch der Mut scheint auf der Strecke zu bleiben. Weder im Beruf, noch im Privaten wollen die Menschen „Entscheidungen“ fällen. Es ist ein Schlafwandeln durch eine vernetzte Welt voller Möglichkeiten. Das postmoderne „Anything goes“ hat viele von uns überrumpelt. Ich bin überzeugt, dass Menschen mit Geist, Seele und Verstand ihre Ziele erreichen können. Das Lebensmotto lautet: „BE YOURSELF!“ Tu nur Dinge, die von Grund auf ehrlich sind und dir langfristig Freude bereiten. Wozu haben wir ein Hirn? Man muss es nur benutzen!
Wo bleibt die Wertschätzung?
Wie unsere arbeitende Gesellschaft heute tickt:
Das Hamsterrad dreht sich immer schneller und schneller ...und viele Menschen verlernen dadurch, das wahre Leben zu genießen. Ein Mittelmaß scheint es nicht mehr zu geben, denn alles ist extrem. Hinzu kommt, dass die eigentliche Arbeitsleistung selten messbar ist. Was ist gut und was ist schlecht -und wer zum Henker kann`s beurteilen? Ein Arzt behandelt einen Patienten ...der ist anschließend entweder geheilt, oder auch nicht. Ein guter Schreiner macht aus einem Stück Holz einen schönen Tisch, der auch nach 100 Jahren auf einem Antiquitätenmarkt noch große Bewunderer finden kann. Ein begabter Ingenieur entwickelt Maschinen, dank denen ein Produktionsablauf plötzlich viel schneller, einfacher und effizienter von statten geht. Fähige Entwicklungsteams konstruieren neue Flugzeuge, dank denen wir in wenigen Stunden noch umweltschonender auf die andere Seite der Erdkugel gelangen. Ein Journalist schreibt einen umfassenden Artikel, hat dafür vielleicht lange recherchiert, zerbricht sich den Kopf ...und wenn`s blöd läuft, werden seine klugen Ergüsse nicht mal am Tag der Ver- öffentlichung gelesen, weil`s kein Schwein interessiert. Viele Dinge sind ohne Bestand, oder haben an Wert verloren, weil sie im Großen und Ganzen im unspektakulären Alltag gar nicht wahrgenommen werden. Die Meinung des Einzelnen ist nahezu bedeutungslos. Im Laufe der Zeit wird der Denkende müde und genervt, da die Endlosschleife der Berieselung, das immer wiederkehrende Trend-Geschwafel im Paradies des Konsums, irgendwann den inneren Kern zerstören. Die gesamte mediale Berieselung ist die pure Hölle -ich weiß wovon ich spreche- es ist mein Job! Hilflose brauchen solche Vorgaben und als weitere Sicherheit brauchen sie Personen, die ihnen diese künstlich gepuschten Trends vorleben. Wenn sie das nötige Kleingeld haben, können sie sich ihren produktgestützten „Style“ zusammenkaufen, der in seinen Signalen simpel genug ist, dass einen die anderen, gleichermaßen Ausgestatteten, an diesen Statusattributen erkennen. Geld ist heutzutage die Währung für Anerkennung -ist das nicht traurig?
Auch ich hab inzwischen so ein Streichelhandy mit Obstlogo drauf, aber nutze im Alltag lieber mein altes Slider-Phone von Samsung, weil ich nicht mit der Masse schwimmen möchte. Dieser uniformierte Look, oberflächlich und optisch an eine gesellschaftliche Klasse gekoppelt zu sein, ist in seiner Reinform ma-terieller Natur. Diese Nichtigkeiten der „Adabeis“ (wörtlich übersetzt: ich bin auch dabei) und „Wannabe`s“ (wörtlich übersetzt: Möchtegern) erwirtschaften Milliardenumsätze. Wer grenzt sich denn noch ab?
In einem Interview hab ich mal gesagt, „alle laufen im Grunde genommen im Kreis, aber es gibt immer welche, die da schreien: Ich bin vorn, ich bin vorn!“ Will sagen, es ist scheißegal, ob du ein 5er iPhone hast, oder ein altes Nokia -Hauptsache es funktioniert und du kannst das Quatschbrikett zum Telefonieren nutzen, wenn`s vonnöten ist. Pausenlos werden wir manipuliert durchs Fernsehen und die unzähligen Hochglanz-Magazine. Es geht immerzu um die Zugehörigkeit zu einer Klasse. Und je mehr man vom gesellschaftlichen Umfeld abhängig ist, umso schwieriger wird es, einen perönlichen Style durchzusetzen. Wirklich frei sind da nur wenige. Gefangen im System will ich nicht sein! Dieser künstlich erzeugte Lifestyle ist etwas Fiktives, bei dem man immer die Werbekosten mitfinanziert. Wer glaubt, dass er im übermäßigen Konsum sein Glück findet -der soll zuschlagen, bis die Kreditkarte bröselt. In meinen Augen fördert die heutige Gesellschaft Persönlichkeitsstörungen dadurch, dass sie mit ihrer bedingungslosen Liberalität das Abnormale schon fast zum Normalen erklärt.
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