Charlie Meyer - Killerwitwen

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Sie sind Großmütter, sie sind Nachbarinnen, die sich gegenseitig in die Pfanne hauen, aber gemeinsam werden sie sehr, sehr wütend, als ihnen die neue Nachbarschaft ihre Häuser wegnehmen will. Nachbarschaftskrimi der Extraklasse mit bösen Omas, einem netten Polizisten und Gevatter Tod, der hinter dem Gartenzaun lauert.

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Koppstedt mochte in seiner siebenhundertfünfzigjährigen Stadtgeschichte auf eine stolze Reihe Süchtiger zurückblicken, einen Schmollsüchtigen wie David hatte es mit Sicherheit noch nicht gegeben, davon war Emmi überzeugt. Und wenn er an seiner Umgebung nichts mehr zu schmollen fand, dann schmollte er über seinen Namen. Emmi fühlte sich immer wieder bemüßigt, ihm zu versichern, dass David nicht ihre Idee gewesen sei - sie war natürlich für Cord oder allenfalls noch Hubertus -, sondern der Wunsch seines Vaters zum Gedenken an seinen Freund David Eisenstein, der in Treblinka umkam. Aber das wusste David natürlich längst, ebenso wie er wusste, dass eigentlich Tante Mathilde und ihr Bibelspleen die Schuld an seinem Namenshass trugen.

„Mathilde, das Walross“, sagte Emmi versunken und angelte im heißen Wasser nach der Gabel. Ob sie wohl noch lebte, da oben in ihrem Kloster in der Schweiz? Wie hieß das doch noch gleich? Ürzi ...? Ürzel ...?

Als David zwei oder drei war, hatte sie schon zwei Zentner gewogen, und ihre fleischigen Arme drückten alles auf ihre wuchtigen Oberschenkel, was irgendwie nach Kind aussah. Außer ihren Eigenen vor allem aber David, und er hasste Tante Mathilde mit der ganzen Inbrunst seine Kinderseele. Er würgte beinahe, wenn sie ihn zwischen ihre gewaltigen Brüste presste und all die schrecklichen Davidgeschichten aus der Bibel erzählte. Hochreligiös war sie gewesen, die Mathilde und ein Fluch für jedes Kind mit biblischem Namen. Ihre eigenen zehn wurden in alphabetischer Reihenfolge nach den Aposteln benannt, fädelten Rosenkränze auf, wie andere Kinder ihres Alters bunte Glasperlen und mussten sich ständig bekreuzigen, weil in jeder Zimmerecke ein hölzerner Jesus hing. Sogar im Bad hing einer.

Üzlir ...?

Emmi ging mit tropfenden Handschuhen und ärgerlich gefurchter Stirn quer durchs Zimmer und drehte die verblichene Postkarte um, die seit zehn Jahren an der Pinnwand hing. Richtig. Das Kloster Ürzlicastel der Unbeschuhten Karmelitinnen. Wenn Julia nicht bald aufhörte, Kinder in die Welt zu setzen, würde sie eines Tages auch in ein Kloster flüchten müssen.

Jedenfalls war es Mathildens Schuld, wenn David lernte, seinen Namen zu hassen. Sie ließ keine Geschichte aus. David, der Goliath mit einer Schleuder zu Fall bringt. David, der König Saul für die Hand seiner Tochter Michal hundert Vorhäute der Philister bringen soll und zweihundert erbeutet, eine Geschichte, bei der er die Beine zusammenkniff, nachdem Hermann ihm in einem geheimen Vater-Sohn-Gespräch gewisse Verständnisfragen beantwortet hatte. David, der Wankelmütige im Dienst der Philister, David als König von Juda. David, der im kurzen Rock vor der Bundeslade tanzt und Harfe spielt und David, den sein eigener Sohn Absalom zu stürzen versucht. Und dabei wiegte Mathilde ihren Lieblingsneffen zwischen Schenkel und Brüsten, und Klein-David bekam nasse Hosen vor Angst.

Ob er deshalb keine eigenen Kinder haben wollte? Fürchtete er, Tante Mathilde könnte plötzlich Ürzlicastel und den Schweizer Bergen entkommen und sich seine eigenen Kinder zwischen Busen und Schenkel klemmen? Packte ihn die Angst, einen zweiten Absalom zu zeugen? Oder war seine Alice, diese Etepetete, am Ende gar unfruchtbar? Ob Raoul wohl etwas darüber in Erfahrung bringen konnte?

Mit sechs Jahren jedenfalls saß David eines Tages tränenüberströmt in seinem Zimmer und hielt ein brennendes Streichholz an ein Kinderbuch. David das Igelkind. Und mit David dem Igelkind wären beinahe auch David, der Schmoller und die ganze Nichterlein’sche Wohnung abgebrannt. Ein Jahr später verschwanden unter mysteriösen Umständen beide Hausbibeln, was Hermann, als Weihnachts- und Osterkatholiken, lediglich ein Schulterzucken und ein breites Grinsen abrang. Tante Mathilde konnte es ohnehin nicht von ihren Geschichten abhalten, sie kannte alle auswendig.

Die Bibeln verschwanden etwa zu der Zeit, als David in die Schule kam und entsetzt feststellen musste, dass Tante Mathildens Davidgeschichten mittlerweile ganz Koppstedt erobert hatten. Die Erstklässler erwiesen sich daher in diesem Jahr als besonders bibelfest, was den Religionslehrer, der einmal die Woche aus Göttingen anreiste, ernstlich verblüffte, und David ein Bündel packen ließ, um Tante Mathilde, den frotzelnden Mitschülern und allen anderen Philistern zu entkommen. Er schaffte es bis ins Nachbardorf Kleinheim. Dort wurde er vom Briefträger aufgegriffen und in Koppstedt wieder zugestellt.

Hermann hatte ihm nur das Bündel aus der Hand genommen und ihn ein klein wenig gebeutelt, und Emmi begrub stillschweigend ihre Angstfantasien von durchs Leinetal ziehenden, kinderraubenden Zigeunern.

Armer Junge. Aber wenigstens wusste er damals noch nichts von Fräulein Matthies, die in der dritten Klasse seine Musiklehrerin werden sollte. Sie lebte ja nun auch schon lange nicht mehr, die alte Matthies mit ihrem Pferdegesicht und den blauen Babyaugen. Im Krieg war sie HJ-Scharführerin gewesen, bei den Braunen Knilchen in Kreuzstadt, und nach dem Krieg verschlug es sie, warum auch immer, als Lehrerin in die Stadt. Sie unterrichtete die 3c in Musik und irgendwann in der Anfangszeit mussten ihr ein paar Davidgeschichten zu Ohren gekommen sein. Ob die biblischen oder weltlichen sei dahingestellt. Jedenfalls blieb ihr das Gemunkel in der falschen Kehle stecken, und sie trichterte der Klasse im ersten Halbjahr die israelische Nationalhymne ein: Solange im Herzen darinnen, ein jüdisches Fühlen noch taut ... Und weil es so schön war gleich noch einmal auf hebräisch: Kol od balewaw penima, nefesch jehudi homija ... Ihre kühnsten Fantasien aber gipfelten darin, David als Vorsänger mit glockenheller Stimme vor den disharmonischen Chor zu platzieren. Bis sie feststellte, dass er dem Rieffenbach’schen Familienzweig nachschlug und wie ein Rabe krächzte. Also musste er das Lehrerpult erklimmen, mit dem Gesicht zur Klasse stehen und beidhändig mit Bambusstöcken herumfuchteln.

Hermann brüllte vor Lachen als ihm David verdattert eine Eins im Zeugnis präsentierte.

Seine Heiterkeit hielt an, bis Fräulein Matthies eines Tages seinen Sohn in der Pause beiseite nahm und sich nach den häuslichen Ausübungen seiner Religion erkundigte. Ob seine Familie orthodox sei, mit zwei Besteckschubladen und diesen Gebetsriemen und all dem, na er wisse schon, was sie meine, und als er immer noch ratlos die Achseln zuckte, zischelte sie ihm ins Ohr, ob man ihm nicht als Baby irgendwas da unten weggeschnitten habe, was andere kleine Jungs noch hätten. Komm schon, David, sag’s dem Fräulein ...

Hermanns Grinsen erlosch, er rasierte sich, gurgelte mit Odol, nahm David an die Hand und brüllte die Lehrerin im Lehrerzimmer vor versammeltem Kollegium zusammen. Im nächsten Halbjahr sang die Klasse die amerikanische Nationalhymne und Erwin Wegener durfte dirigieren und sich in die rachitische Brust werfen. David bekam eine vier im Zeugnis.

Obgleich mit dieser Episode, einmal abgesehen von der Pubertät, als seine flachsenden Freunde die Vorhautgeschichte wieder aufleben ließen, sein Golgatha hinter ihm lag, flüchtete er sich mit achtzehn zum Bund und ließ sich auf zehn Jahre verpflichten. Seltsamerweise fiel es ihm nie ein, sich bei seinem zweiten Namen Rainer rufen zu lassen. David zu heißen schien ihm unabänderliches Schicksal zu sein – trotz seines Atheismus gottgewollt - und ein fester Pfeiler, wenn nicht gar das Fundament seines geliebten Schmollens.

Und die einzige Gelegenheit, seinem Namen ein modernes Ausspracheoutfit zu verleihen, verpatzte er an seinem fünfzehnten Geburtstag. Billy, ein Alliiertenkind aus England, mit seinen Eltern gerade in die Besatzungsreihenhäuser oben am Ribbenkopp eingezogen, rief ihn Dävid. Und der unfreiwillig Anglisierte ließ es sich eine Weile gefallen, das schmale Gesicht aber wurde immer angespannter, und plötzlich fuhr er herum und brüllte Billy an: „Ich heiße Daaavid, du Hornochse.“

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