Charlie Meyer - Killerwitwen
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Frühkindliches Trauma! Dass sie nicht lachte. Und was für eine Unverschämtheit, sie anreisen zu lassen, nur um ihr mitzuteilen, ihre Tochter dürfe keinerlei Besucher - und schon gar nicht die eigene Mutter - empfangen. Aber seine Absicht war ja nur allzu leicht zu durchschauen gewesen. Aushorchen wollte er sie, weil er mit seinem Latein nicht weiterkam, um sich dann irgendeine dubiose Diagnose zusammenzuschustern. Frühkindliches Trauma, pah! Vielleicht sogar eine schwere Badewannenneurose, ausgelöst durch einen lebensmüden Weberknecht zwanzig Jahre zuvor. Und dafür durften diese Wichtigtuer nun jahrelang auf Kosten der Steuerzahler studieren!
Gott sei gelobt, es ging ihr ja schon wieder besser, der Christina. Seit zwei Wochen war sie aus der Psychiatrie raus, wohnte wieder zu Hause in ihrem kleinen Appartement und ging nur tagsüber in eine Tagesklinik, wo sie ihre Psychosen in Ton modellierte und wild herumtrommeln durfte. Wegen der Aggressionen.
Am Abend ihrer Entlassung rief sie gleich an und erzählte die seltsame Geschichte in allen Einzelheiten. Emmi fand bis heute, sie hätte ihr einige der Merkwürdigkeiten ersparen können.
„O ja“, begann sie mit finsterem Respekt, doch nicht ohne einen gewissen morbiden Stolz, „wirklich und wahrhaftig ein Nervenzusammenbruch!“ Christina haftete ja von klein auf schon etwas Seltsames an, etwas Eigenwilliges, das sich nicht in Worte fassen ließ, aber diese verrückte Geschichte übertraf alles bisher Dagewesene und ließ Emmi ungläubig verstummen, zumal sie all ihrer Konzentration bedurfte, um den Unsinn überhaupt zu begreifen.
Am Besten man dachte nicht weiter darüber nach. Das Kind hatte eine schwere Zeit hinter sich, war sicherlich überarbeitet und mit blanken Nerven ein leichtes Opfer für Halluzinationen jeglicher Art. So eine Doktorprüfung war schließlich kein Zuckerlecken, obgleich es Emmi ab und an doch in den Sinn kam, dass mit großer Wahrscheinlichkeit nicht alle überarbeiteten Doktoranden einen derart peinlichen Zusammenbruch erlebten. Und dazu noch mitten auf dem belebten Rathausplatz in Göttingen, vor den Augen ihres Professors und all der Kommilitonen. Vor den Kameras eines slowakischen Fernsehteams, das über deutsche Traditionen berichten sollte. Grundgütiger, um Haaresbreite wäre sie hingefahren, um den großen Augenblick mitzuerleben, in dem ihre Tochter, Frau Doktor phil. Christina Nichterlein, die erste Akademikerin der Nichterleins und Rieffenbachs seit Anbeginn der Zeiten, in Talar und Barett auf den Gänselieselbrunnen kletterte und der Liesel einen Blumenstrauß in den bronzenen Korb legte. Dem zuckenden M2 links unten sei Dank, dass sie stattdessen in Mirkowitz‘ Behandlungsstuhl gelandet war. Es gab eben doch noch eine höhere Macht im Himmel.
„Alles paletti bis dahin. Aber dann ...“, sagte Christina mit einer natürlichen Begabung für Dramaturgie und stand in ihrer Schilderung noch einmal am Fuße des Brunnens. „Ich kletterte also auf den Brunnenrand und dann an der Gänseliesel hoch ...“
Und dann kletterte sie am Telefon in aller Umständlichkeit, bis der Strauß im Korb lag und sie in Glückseligkeit - jawohl, Mutti, in Glückseligkeit - der Gänseliesel die Arme um den Hals legte und sie küsste.
„So weit, so gut“, sagte Christina unheilvoll. „Aber dann – bäng -, da passierte es. Aus heiterem Himmel traf mich der Blitz ...“
Wie sie da so hing am Hals der Gänseliesel, ihre warmen Lippen auf die kalten bronzenen gepresst, da habe sie ganz plötzlich gespürt, wie auch ihre Lippen zu Bronze erstarrten - an dieser Stelle hatte Emmi kurz und heftig geschnauft, doch Christina fuhr unbeirrt fort - und nach den Lippen ihr Herz und dann - o ja Mutti, sogar meine Seele . Und mit der abschließenden Feststellung, dass sie sich mit bronzenen Armen eben nicht mehr hatte halten können, plumpste sie am Telefon noch einmal in den aufspritzenden Brunnen und weinte zwei Stunden lang bronzene Tränen, bis sie die Sanitäter aus dem Wasser klaubten, auf eine Bahre schnallten und in der psychiatrischen Abteilung der Uniklinik an den Beruhigungstropf hängten.
Ob das Mädel wohl jemals erwachsen wird?, überlegte Emmi und schüttelte resigniert den Kopf. Was dachte sie sich nur bei all ihren verrückten Unternehmungen? Nudistencamps an der Ostsee, Erlebnisurlaub in einem französischen Atomschutzbunker, ein vorübergehender Umzug in einen Jägerhochstand im Göttinger Wald und natürlich, wie ließe er sich vergessen, dieser verhängnisvolle Hinterhofguru in Bombay. Konnte ein erwachsener Mensch mit über dreißig immer noch auf der Suche nach dem tieferen Sinn seines Lebens sein, so wie sich Christina ausdrückte. Sie, Emmi, war mit dreißig schon verheiratet und zweifache Mutter gewesen, und so sollte es auch sein, Doktortitel hin oder her. Stattdessen ließ sich Christina die Tarotkarten legen, schwang das Pendel und traf sich einmal im Monat zum Tischerücken mit irgendwelchen mystischen Okkultisten. Eines Tages goss sie sicherlich noch bei Vollmond auf einem Friedhof Silberkugeln oder schwenkte eine tote schwarze Katze im Kreis.
Was ihr fehlt ist ein Mann“, murmelte Emmi und schnitt sich am Kartoffelschälmesser. Sie hätte damals diesen Udo heiraten sollen, diesen ... diesen komischen Trottel, der offensichtlich seinen Stimmbruch verschlafen hatte. Aber immerhin war er ein reicher Trottel gewesen und mit fünfunddreißig schon Professor. Und was machte das Mädel? Sie teilte ihm aus heiterem Himmel mit, er strahle eine krankhafte Aura aus und jagte ihn damit in die Flucht! Hatte er nicht kurze Zeit später die Tochter eines Rossschlächters geheiratet?
Draußen jaulte Dackel Dreizehn kurz aber empört, und die energische Stimme der kahlköpfigen Blum tönte grimmig: „Lass das, Anskar oder es setzt was!“
Was wohl die olle Taube sagte, wenn sie ihr erzählte, es gebe jetzt eine waschechte Doktorin in der Familie? Und wie lange würde sie wohl brauchen, um weiterzutratschen, Christina stecke in einer Zwangsjacke in der Psychiatrie und habe Schaum vor dem Mund. Pschüchiatrie würde sie sicherlich sagen, aber verstehen täten es die Leute der Siedlung trotzdem.
Mütterlicher Neid umwölkte ihre Stirn und ließ sie die Unterlippe vorschieben. Wie kam es eigentlich, dass sich ihre Kinder so sonderbar benahmen, während ausgerechnet die beiden der ollen Taube, Thomas und Susanne, doch fast normal waren? Die Susi hatte es fein getroffen mit ihrem Krabbenkutterkapitän oben an der Nordsee, bewohnte ein schmuckes Häuschen und vermietete teure Ferienwohnungen an krabbenhungrige Feriengäste. Sie erstarrte weder zu Bronze noch träumte sie von der Zeugung einer Fußballmannschaft. Und Thomas arbeitete als Beamter in der Koppstedter Stadtverwaltung, zwar nur auf der unteren Verwaltungsebene und bestimmt schlechter bezahlt als David, dafür streichelte er im Ehebett mit Sicherheit keinen Gummiknüppel, sondern seine Polnische, mochte sich die olle Taube auch noch so giften. Außerdem schmollte er nicht, wenn er seine Mutsch besuchte, im Gegenteil, er kam sogar freiwillig, und der Schmatz, den er ihr zur Begrüßung auf die Wange knallte, scheuchte die Vögel im ganzen Birkenpfuhl auf. Ein sonniges Kerlchen, wenn auch vielleicht etwas zu klein geraten mit seinen ein Meter fünfzig. Die Lehmann’sche sagte, sie habe ihn neulich auf der Terrasse bei seiner Mutter auf dem Schoss sitzen sehen, aber der Lehmann’schen konnte man nicht trauen, die Demenz machte ihr zu schaffen.
Auf jeden Fall war Thomas kein Miesepeter wie David, der bereits seit seiner Geburt die Welt anschmollte. Zusammengepresste Lippen unter vorwurfsvollen Augen und einer nervös zuckenden Nasenspitze. Schon im Kinderbettchen verzog er schmollend das Gesicht, wenn sich Hermann in väterlichem Stolz über ihn beugte und mit den Ohren wackelte. Und so blieb es auch. David schmollte sich durch den Kindergarten, die Schule, den Bund, seine Ausbildungszeit und den Beruf, und dereinst würde er schmollend im Sarg liegen und vielleicht bis in alle Ewigkeit als schmollender Geist mit verschränkten Armen auf seinem Grabstein hocken.
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