Es sollten erst einige Lebensjahre bis in seine Zwanzigerjahre vergehen, bis er in der Lage war, sein Bewusstsein bis in die rein göttlichen Bereiche hinaus auszudehnen und diese Verbindung selbständig zu halten.
Durch Jeshua floss viel Weisheit der erleuchteten Wesen, die den Raum für seinen Weg hielten und unterstützten. Er war nicht allein auf seinem Weg. Nachts in seinen Träumen wurde er sorgfältig beraten, und es wurde dafür gesorgt, dass seine Lichtkanäle offengehalten wurden und er die Energien und Zugänge als Mensch verarbeiten konnte. Er wandelte auf diese Weise zwischen zwei Welten, denn zu der damaligen Zeit ließen sich die hohen Zugänge nur sehr schwer in das menschliche Sein integrieren. So war es ein herausfordernder Weg für ihn, der anfangs auch körperlich immer wieder erschöpfend sein konnte.
Der Tempel hielt auch die höhere Weisheit von Jeshua. Gewissermaßen war der vollkommen erleuchtete Teil seines Seins auf der Ebene dieses Tempels für ihn zugänglich, und gleichzeitig floss die Weisheit der anderen erleuchteten Seelen, die ihn berieten und ihm halfen, zu ihm. So verfügte er in seinem Leben über eine sehr erleuchtete Weisheit und konnte seine lichten Gaben sowie die Innenschau und das Erkennen des wahren göttlichen Wesenskerns wachhalten.
Er ging nicht durch ein komplettes Vergessen – wie alle anderen und auch ich – hindurch. Er war der lichte Anker, denn er hielt dieses erhöhte Bewusstsein, und so begegnete er mir und half mir, ebenfalls wieder Zugang zu meinem wahren Wesenskern zu finden.
Mein Weg in diesem Leben unterschied sich sehr von seinem, und das aus gutem Grund. Hier, an seinem Lager, begann ich nun zu leben. Wir kamen uns immer näher, und er erzählte mir mehr über die Reflektionen der inneren Gefühle und Absichten des Menschen in äußerlich erlebter Realität. Unsere Gefühle, Entscheidungen und Überzeugungen erschaffen Ereignisse in unserem Leben. Ist sich ein Mensch seiner Seele noch nicht wieder gewahr und hat nur wenig Zugang zu seinem Unterbewusstsein, geschehen diese Kreationen meistens unbewusst aus alten Verletzungen heraus und erzeugen weitere verletzende Erlebnisse.
Er war zu diesem Zeitpunkt wirklich ein weiser Lehrer für mich. Ich war erstaunt und fasziniert von seinen klaren, sanften Worten und seiner Gabe, die Dinge zu erkennen und auf einfache Weise zu erklären.
Wenn eine Verletzung das Herz erreicht, verursacht sie dort einen kleinen Riss, und das Sein tut dann alles, um diesen Riss wieder zu heilen. Das ist jedoch nicht immer möglich, und der Riss beginnt Ereignisse anzuziehen und zu erschaffen, die seiner Energie entsprechen. So zieht ein einmal entstandener Riss weitere Risse an. Es ist ein Kreislauf, der das Herz und das Sein immer mehr zerreißen kann. Ich war auch in diesen Kreislauf geraten und hatte übersehen, dass ich mich mit jedem Riss weiter von mir selbst entfernte. All die Risse überdeckten mein wahres Sein immer mehr, und mit jedem weiteren Riss begann ich, diese Risse für die einzige Wahrheit zu halten.
Ich hatte die Tatsache akzeptiert, dass mein Sein aus Rissen bestand, und eine förmlich zerrissene Realität um mich herum erlebt. Denn alle Menschen in meiner Umgebung hatten begonnen, diese Risse zu bestätigen. Da ich sie für meine Wahrheit gehalten hatte, hatten die anderen Menschen das auch getan und sie bestätigt. Und so wurde ich immer weiter verletzt.
Doch hier lag ein Irrtum vor. Der erste Riss war nicht meine Wahrheit gewesen, auch nicht alle weiteren Risse. Der erste Riss war lediglich eine erfahrene Verletzung gewesen. Er hatte einen Teil meines Seins berührt, den ich noch nicht gänzlich angenommen und dem ich nicht vertraut hatte. Dieser Teil war anfällig für Verletzungen gewesen und hatte den ersten Riss erzeugt.
Jeshua erzählte mir, dass es ein Ungleichgewicht in meinem Vertrauen in mich selbst gab. Es hatte bereits bei meiner Geburt begonnen, als ich für einen Moment keine Luft bekommen hatte, und von da an hatte ich meinem Körper nicht mehr vertraut. Diese Schwäche im Vertrauen war zunächst unbemerkt geblieben, bis sie immer größere Kreise gezogen und eines Tages einen Riss erzeugt hatte, der von einem verletzenden Ereignis in meinem Leben kreiert worden war. Die Verletzung hatte ich durch den Mann erfahren, dem ich versprochen war und der mich geschlagen hatte, als ich nicht tat, was er verlangte hatte. Es war eine tiefe Demütigung gewesen. Ein Schlag mitten ins Gesicht, unerwartet und erniedrigend. In diesem Moment war etwas in mir zerbrochen und hatte weitere Risse erzeugt.
Wir sind alle anfällig dafür, denn auf unserer Reise durch die vielen Leben müssen wir erst lernen, auf uns selbst und unsere göttliche, schöpferische Kraft zu vertrauen. Erst dieses Vertrauen erzeugt die tiefe innere Sicherheit, die wir brauchen, um uns wirklich entfalten zu können. So waren das Vertrauen und auch die Freiheit wundervolle Qualitäten, die sich unter meinen Verletzungen verbargen und die ich nun entdecken und annehmen konnte.
Jeshua wusste bereits um die Zusammenhänge, er hatte seine Wunden vor diesem Leben geheilt, wissend, dass ich meine mit hineinbringen würde. Auch ich hatte eingewilligt. Denn es brauchte einen Teil von uns, der eine Verletzung noch einmal bewusst durchlebte und lernte, sie auszuheilen. Während ER den inneren Kern der Wahrheit direkt erkennen und bezeugen konnte, konnte ich den Weg der Heilung erkennen und ausstrahlen. Ich brachte den Weg in die Welt, die innere Zerrissenheit wieder zu heilen und den Menschen den Glauben an ihre Heilung zurückzubringen.
Auch gemeinsam hatten wir eine heilende Wirkung auf andere, denn nicht bei jedem reichte der Blick auf den wahren Kern aus. Viele hatten sich so sehr auf ihrem Weg verstrickt und trugen so viele Risse in sich, dass sie einen behutsamen Weg benötigten und das Vertrauen erst wieder spüren mussten. So wurden wir zusammengebracht, ein jeder von uns in seiner Aufgabe, und es war an der Zeit, dass ich in seiner Gegenwart zunächst selbst heilte, um später das Vertrauen bei anderen berühren und an die Oberfläche bringen zu können.
Wir vollbrachten nun gemeinsam Wunder, unser Bewusstsein und unsere Herzen verbanden sich aufs Innigste und erzeugten einen heiligen Kreis. Das war die besondere Aura, die uns umgab und die Menschen anzog und zur Ruhe brachte. In unserer Nähe fühlten sie sich wohl, geborgen und angenommen. Hier kamen sie zu sich, in ihre Klarheit und Heilung. Ihr Bewusstsein konnte sich erhellen und zu erkennen beginnen, wer sie wirklich waren und sind.
Und so berührten wir die Herzen und tun es bis heute.
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Der Lichttempel des Aufgestiegenen Meisters El Morya
Wir sprechen zu dir aus der Gesamtheit der Schöpfung, aus Allem-was-ist.
Wir sind eine Gemeinschaft von Aufgestiegenen Meistern, die diesen Lichttempel als eine hohe Bewusstseinsebene der Begegnung betreuen, und unterstützen die Menschen, sich ihrer Göttlichkeit wieder bewusst zu werden.
Wir sind der Aufgestiegene Meister El Morya und viele andere weise Seelen. Wir reichen dir unsere Hand aus einem liebevollen Zustand der Einheit heraus.
Die Einheit ist nicht auflösend, nicht die Individualität verlierend, sie ist verbindend, einend, einander erkennend. Sie ist ein natürlicher Zustand deines Seins, den du über einen langen Zeitraum nicht mehr erfahren hast. Die Erinnerungen an diesen vollkommenen Zustand sind verblasst, sie liegen nicht mehr in deinem Fokus. Sie haben sich hinter dich geschoben in etwas, das du als Mensch Vergangenheit nennen würdest. Und doch ist die Ebene der Einheit immer noch in dir, tief in deinem Herzen und Sein, bereit, wieder erweckt zu werden.
Und so reichen wir dir die Hand aus dieser Ebene des Bewusstseins heraus und begrüßen dich. Du könntest die Ebene des Bewusstseins, auf der wir uns befinden, als einen ätherischen Tempel beschreiben, wenn du das möchtest. Es könnte helfen, diesen Ort des Bewusstseins leichter zu erfassen. Er ist eine Bewusstseinsebene, auf der sich viele weise, erleuchtete Meister begegnen und austauschen. Gemeinsam haben wir diesen Ort kreiert und halten viel Weisheit hier bereit.
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