Dorylis Romahn - Daikims Sterne

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Jahrhundertelang hat Frieden geherrscht zwischen den drei Ländern um den See, einst von Daikim gegründet und vereint unter seinen Sternen. Aber Geltungssucht und Unvernunft des Herrschers von Beth'narn, des Landes, das sich gelöst hat aus dem Bund, treiben zwei der Länder in einen Krieg, und es ist ausgerechnet der Kronprinz des einen, der seinen Feinden in die Hände fällt nach der zweiten Schlacht um die Baran am Ostufer des Sees, auf die der Fürst Anspruch erhebt, weil er meint, sie wäre ihm unrechtmäßig genommen worden. Er erleidet Folter und den Verlust seiner Hand dabei, sein Leben wird gerettet durch eine junge Frau, die im Haus seines Peinigers lebt. Sie verhilft ihm zur Flucht, und setzt dabei ihr eigenes Wohlergehen aufs Spiel.
Vieles aus der Vergangenheit der drei Länder liegt im Dunkeln, erst als ein Mann am Hof des Thain eintrifft, dessen Vorfahr einst den Bruderkrieg entfacht hat, an dessen Ende die Feste Daikims zerstört und sein Schwert und das Siegel mit den drei Sternen, das die Einheit der drei Länder symbolisiert, verschwunden waren, bringt wieder ein wenig Licht hinein. Er bringt Schwert und Siegel zurück zu ihrem rechtmäßigen Besitzer, und er findet damit eine neue Heimat für sein Volk.
Aber der Thain von Beth'anu hat eine Schlange genährt an seiner Brust. Er ist gnädig verfahren mit seinem Widersacher, er hat ihm sein Leben gelassen, aber der ehemalige Fürst hat sich nicht abfinden wollen mit dem Verlust seines Titels und seines Fürstentums. Er schmiedet ein Komplott mit einem Feind, von dessen Existenz nicht einmal etwas bekannt ist im Thainan Beth'anu. Er bedroht das dritte Land des Bundes, Beth'nindra, aber die Einigkeit der drei Sterne und die drei Schwerter, einst von Daikim und seinen Brüdern geschwungen, vermögen es, ihren Feind in die Knie zu zwingen. Und als die grausame Schlacht geschlagen, der Herrscher des Landes, der die drei Sterne bedroht hat, erschlagen ist und seine Soldaten zurückgedrängt sind hinter die Grenze ihres Landes, geschieht das Unfassbare. Der Thain von Beth'anu stirbt. Der König ist tot, lang lebe der König.

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Daikims Sterne

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Inhaltsverzeichnis

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Inhalt Inhalt Dorylis Romahn Daikims Sterne Dem Mann gewidmet, der es als Erster gelesen und mich bestärkt hat darin, es zu versuchen. Schaun mer mal!

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapital 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Länder und Provinzen

Familien und Personen

Impressum neobooks

Inhalt

Dorylis Romahn

Daikims Sterne

Dem Mann gewidmet der es als Erster gelesen und mich bestärkt hat darin es zu - фото 2

Dem Mann gewidmet, der es als Erster gelesen und mich bestärkt hat darin, es zu versuchen. Schaun mer mal!

Kapitel 1

Mirini erwacht, als sie die Tritte der schweren Schlachtrösser auf dem Pflaster des Hofes vor der Tür ihrer dunklen Hütte hört. Die Stallknechte führen sie zur Tränke, so ist es im Haushalt immer gewesen. Zuerst trinken die Tiere, die großen Pferde und die Hunde, die die Männer in die Schlacht begleiten. Riesige Tiere, mit rauem struppigem Fell, braun oder grau, und gelben Augen. Mit Fängen, die einen Kinderarm in zwei Hälften beißen, ohne es zu bemerken, darauf abgerichtet, jedem an die Kehle zu gehen, der ihre Herren auf dem Schlachtfeld bedroht. Auf dem Kah’lai, dem Feld der Ehre, so nennt es ihr Mutterbruder. Und gnade Melak denen, die ihnen zu nahe kommen. Sie verteidigen die Männer, die ihre Herren sind, bis in den Tod, noch nie ist ein Hund ohne seinen Herrn zurückgekehrt. Ein Krieger mag heimkehren ohne seinen tapferen Beschützer, er wird betrauert, sein Name eingemeißelt in die Tafel, auf der die Namen derer stehen, die in der Schlacht ihr Leben gelassen haben. Der Steinmetz hat zwei neue Namen hineingeschlagen in die große Steinplatte, die neben dem doppelflügeligen Portal hängt, das in die große Halle führt. Das Haus Siram. Ein hohes Haus, der Mann, der ihm vorsteht, ist seit Generationen auch der Heermeister des Landes. Sie ist lange leer geblieben, die Tafel der Ehre, es sind zwei Jahrhunderte keine Schlachten geschlagen worden, sie haben Frieden gehalten mit ihren Nachbarn. Bis der neue Fürst den Thron bestiegen hat, jetzt sind unter die Namen der Gefallenen aus dem ersten Feldzug zwei neue gesetzt worden. Drobar, ein Schwesterkind des Heermeisters, der wie Mirini von der Gnade des Hausherrn abhängig war, Droaq, sein Hund, noch jung, erst vierzehn Monde alt. Kaum abgerichtet, er war noch zu unerfahren, um seinem Herrn das Leben zu retten. Nicht im Kampf neben ihm gefallen, Romar, der älteste Sohn des Heermeisters und sein Stellvertreter, hat ihm die Kehle durchgeschnitten, als er ihn blutend neben seinem toten Herrn gefunden hat. Er hat sich sehr abfällig über ihn geäußert, als sie zurückgebracht worden sind, auf dem Rücken des großen Hengstes, auf dem der junge Mann ausgezogen ist in den Krieg vor sechs Monden.

Drobar ist erst sechzehn gewesen, wie Droaq zu jung, um sein Leben zu retten in dem Gemetzel, zu dem die Schlacht geworden ist. Er hat sich gefürchtet, Mirini hat es in seinen Augen gesehen, als er durch das Tor geritten ist, aber er hat keine Wahl gehabt. Sein Mutterbruder ist der Heermeister des Landes, sein ältester Sohn sein Stellvertreter, alle Männer des Hauses sind verpflichtet, den Herrschaftsanspruch ihres Landesherrn zu verteidigen. Den ihm niemand streitig macht, er ist es, der den Krieg vom Zaun gebrochen hat, der begierig darauf ist, sein Fürstentum zu erweitern auf die Baran am anderen Ufer des Sees. Sie ist ein Teil von Beth‘anu, vor zweihundert Jahren als Mitgift einer Prinzessin von Beth’narn bei ihrer Verbindung mit dem zweiten Sohn des Thain unter dessen Herrschaft gefallen. Sie haben dort glücklich gelebt, ihren Nachfahren ist es gut ergangen unter der Ägide des Thain, es ist eine reiche Baran mit glücklichen Bewohnern. Aber vor dreißig Jahren ist der letzte Barar ohne Erben gestorben, der Thain hat sie an seinen zweiten Sohn gegeben, seitdem sitzt es wie ein Stachel im Fleisch des Fürsten. Es ist einst eine Provinz von Beth’narn gewesen, ein reiches Land, er hat ein begehrliches Auge darauf geworfen. Und vor zehn Jahren, als der alte Fürst gestorben und sein Sohn ihm auf den Thron gefolgt ist, sind sie das erste Mal hergefallen über die wehrlosen Bewohner von Beth’kalar, dem Land am Wasser, wie es von ihnen genannt wird. Sie haben sich tapfer verteidigt, aber erst als ihnen der Thain mit seiner Armee zu Hilfe geeilt ist, haben sie ihr Vordringen aufhalten können. Der Heermeister von Beth’narn hat sich zurückgezogen mit den Resten seiner geschlagenen Armee, mit denen, die es noch aus eigener Kraft geschafft haben. Ihre Toten haben sie mit sich genommen, die schwerer Verwundeten und Sterbenden liegen lassen, sie haben sie der Gnade ihrer Bezwinger ausgeliefert. So hält es der Fürst von Beth’narn, wer sein Leben für ihn gibt, wird geehrt, wer überlebt, sorgt für sich selbst. Und wird aufrichtig betrauert, wenn er es nicht schafft, nach Hause zurückzukehren.

So hat er es auch dieses Mal gehalten, als sie zurückgekommen sind vor drei Monden. Der Fürst hat seinen Anspruch nicht aufgegeben, er hat es noch einmal versucht, es ist eine bittere Niederlage für ihn geworden. Mirini hat am Tor gestanden, als sie ausgezogen sind, ihr Mutterbruder, seine Söhne, die Männer des Haushalts. Auf ihren großen Pferden, die Hunde an ihrer Seite, in ihren ledernen Rüstungen mit den blauweißen Überwürfen und den Broschen an den Schultern, die ihren Rang zeigen. Sie hat die Furcht gesehen in Drobars Augen, und sie hat wieder hier gestanden, als sie ihn zurückgebracht haben. In ein großes Banner gehüllt bäuchlings über dem Sattel seines Pferdes, sein Hund neben ihm auf der Kruppe. Romar hat ihn nicht mitnehmen wollen, er ist nicht für seinen Herrn gestorben, der Heermeister hat darauf bestanden. Sie haben sie Seite an Seite begraben, sie sind betrauert worden, ihre Namen nebeneinander eingemeißelt auf der Sandsteinplatte. Drobar war der Sohn seiner Schwester, Droaq der Sohn seiner Lieblingshündin, der Hund hat ihm mehr bedeutet als sein Schwestersohn.

Und der junge Mann, dessen gefesselte Hände mit einem Seil an den Sattel von Drobars Pferd gebunden sind, bedeutet ihm nichts. Ein Gefangener, sie haben ihn am Südufer des Sees aufgelesen, wo er neben seinem toten Pferd gelegen hat. Neben ihm zwei Soldaten ihrer eigenen Armee, der eine tot, der andere mit einer Schwertwunde in der Brust, er wird sie nicht überleben. Auch der junge Mann war verletzt, eine Platzwunde an der Augenbraue, der Schnitt eines Schwertes auf der Wange, die rechte Hand gebrochen, sie hat seltsam schief an seinem Handgelenk gehangen. Trotzdem hat er nach seinem Schwert gegriffen, mit der linken Hand, als er ihrer gewahr geworden ist, Roaq, Romars großer Rüde, hat dem Versuch mit einem Biss schnell ein Ende gesetzt. Romar hat ihn töten wollen, ein Feind weniger, er trägt das Gelb und Rot der Armee von Beth’anu. Aber sein Vater hat ihn zurückgehalten, er hat die Brosche erkannt, die er auf der Schulter trägt, der junge Mann ist ein Kurier des Thain. Er hat beschlossen, ihn mitzunehmen, sie werden ihn verhören, wenn sie zurück sind in der Sicherheit ihres Hauses. Die Stelle, an der sie ihn gefunden haben, liegt weitab des Schlachtfelds, schon auf Beth’narn-Gebiet, er ist auf dem Weg gewesen, er wird ihnen sagen wohin, wenn sie ihn befragen. Eine Kuriertasche finden sie nicht bei ihm, aber auch die Nachricht, die er überbringen soll, wird er ihnen schon verraten unter der Knute. Wenn er noch reden kann, wenn sie ankommen, sie fesseln seine Hände mit einem Seil, die rechte gebrochen im Gelenk, die linke zermalmt von Roaqs Biss. Er muss grausame Schmerzen leiden, es hindert sie nicht daran, ihn an den Sattel von Drobars Pferd zu binden.

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