Dorylis Romahn
Daikims Sterne
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Inhaltsverzeichnis
Titel Dorylis Romahn Daikims Sterne Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhalt Inhalt Dorylis Romahn Daikims Sterne Dem Mann gewidmet, der es als Erster gelesen und mich bestärkt hat darin, es zu versuchen. Schaun mer mal!
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapital 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Länder und Provinzen
Familien und Personen
Impressum neobooks
Dorylis Romahn
Daikims Sterne
Dem Mann gewidmet, der es als Erster gelesen und mich bestärkt hat darin, es zu versuchen. Schaun mer mal!
Mirini erwacht, als sie die Tritte der schweren Schlachtrösser auf dem Pflaster des Hofes vor der Tür ihrer dunklen Hütte hört. Die Stallknechte führen sie zur Tränke, so ist es im Haushalt immer gewesen. Zuerst trinken die Tiere, die großen Pferde und die Hunde, die die Männer in die Schlacht begleiten. Riesige Tiere, mit rauem struppigem Fell, braun oder grau, und gelben Augen. Mit Fängen, die einen Kinderarm in zwei Hälften beißen, ohne es zu bemerken, darauf abgerichtet, jedem an die Kehle zu gehen, der ihre Herren auf dem Schlachtfeld bedroht. Auf dem Kah’lai, dem Feld der Ehre, so nennt es ihr Mutterbruder. Und gnade Melak denen, die ihnen zu nahe kommen. Sie verteidigen die Männer, die ihre Herren sind, bis in den Tod, noch nie ist ein Hund ohne seinen Herrn zurückgekehrt. Ein Krieger mag heimkehren ohne seinen tapferen Beschützer, er wird betrauert, sein Name eingemeißelt in die Tafel, auf der die Namen derer stehen, die in der Schlacht ihr Leben gelassen haben. Der Steinmetz hat zwei neue Namen hineingeschlagen in die große Steinplatte, die neben dem doppelflügeligen Portal hängt, das in die große Halle führt. Das Haus Siram. Ein hohes Haus, der Mann, der ihm vorsteht, ist seit Generationen auch der Heermeister des Landes. Sie ist lange leer geblieben, die Tafel der Ehre, es sind zwei Jahrhunderte keine Schlachten geschlagen worden, sie haben Frieden gehalten mit ihren Nachbarn. Bis der neue Fürst den Thron bestiegen hat, jetzt sind unter die Namen der Gefallenen aus dem ersten Feldzug zwei neue gesetzt worden. Drobar, ein Schwesterkind des Heermeisters, der wie Mirini von der Gnade des Hausherrn abhängig war, Droaq, sein Hund, noch jung, erst vierzehn Monde alt. Kaum abgerichtet, er war noch zu unerfahren, um seinem Herrn das Leben zu retten. Nicht im Kampf neben ihm gefallen, Romar, der älteste Sohn des Heermeisters und sein Stellvertreter, hat ihm die Kehle durchgeschnitten, als er ihn blutend neben seinem toten Herrn gefunden hat. Er hat sich sehr abfällig über ihn geäußert, als sie zurückgebracht worden sind, auf dem Rücken des großen Hengstes, auf dem der junge Mann ausgezogen ist in den Krieg vor sechs Monden.
Drobar ist erst sechzehn gewesen, wie Droaq zu jung, um sein Leben zu retten in dem Gemetzel, zu dem die Schlacht geworden ist. Er hat sich gefürchtet, Mirini hat es in seinen Augen gesehen, als er durch das Tor geritten ist, aber er hat keine Wahl gehabt. Sein Mutterbruder ist der Heermeister des Landes, sein ältester Sohn sein Stellvertreter, alle Männer des Hauses sind verpflichtet, den Herrschaftsanspruch ihres Landesherrn zu verteidigen. Den ihm niemand streitig macht, er ist es, der den Krieg vom Zaun gebrochen hat, der begierig darauf ist, sein Fürstentum zu erweitern auf die Baran am anderen Ufer des Sees. Sie ist ein Teil von Beth‘anu, vor zweihundert Jahren als Mitgift einer Prinzessin von Beth’narn bei ihrer Verbindung mit dem zweiten Sohn des Thain unter dessen Herrschaft gefallen. Sie haben dort glücklich gelebt, ihren Nachfahren ist es gut ergangen unter der Ägide des Thain, es ist eine reiche Baran mit glücklichen Bewohnern. Aber vor dreißig Jahren ist der letzte Barar ohne Erben gestorben, der Thain hat sie an seinen zweiten Sohn gegeben, seitdem sitzt es wie ein Stachel im Fleisch des Fürsten. Es ist einst eine Provinz von Beth’narn gewesen, ein reiches Land, er hat ein begehrliches Auge darauf geworfen. Und vor zehn Jahren, als der alte Fürst gestorben und sein Sohn ihm auf den Thron gefolgt ist, sind sie das erste Mal hergefallen über die wehrlosen Bewohner von Beth’kalar, dem Land am Wasser, wie es von ihnen genannt wird. Sie haben sich tapfer verteidigt, aber erst als ihnen der Thain mit seiner Armee zu Hilfe geeilt ist, haben sie ihr Vordringen aufhalten können. Der Heermeister von Beth’narn hat sich zurückgezogen mit den Resten seiner geschlagenen Armee, mit denen, die es noch aus eigener Kraft geschafft haben. Ihre Toten haben sie mit sich genommen, die schwerer Verwundeten und Sterbenden liegen lassen, sie haben sie der Gnade ihrer Bezwinger ausgeliefert. So hält es der Fürst von Beth’narn, wer sein Leben für ihn gibt, wird geehrt, wer überlebt, sorgt für sich selbst. Und wird aufrichtig betrauert, wenn er es nicht schafft, nach Hause zurückzukehren.
So hat er es auch dieses Mal gehalten, als sie zurückgekommen sind vor drei Monden. Der Fürst hat seinen Anspruch nicht aufgegeben, er hat es noch einmal versucht, es ist eine bittere Niederlage für ihn geworden. Mirini hat am Tor gestanden, als sie ausgezogen sind, ihr Mutterbruder, seine Söhne, die Männer des Haushalts. Auf ihren großen Pferden, die Hunde an ihrer Seite, in ihren ledernen Rüstungen mit den blauweißen Überwürfen und den Broschen an den Schultern, die ihren Rang zeigen. Sie hat die Furcht gesehen in Drobars Augen, und sie hat wieder hier gestanden, als sie ihn zurückgebracht haben. In ein großes Banner gehüllt bäuchlings über dem Sattel seines Pferdes, sein Hund neben ihm auf der Kruppe. Romar hat ihn nicht mitnehmen wollen, er ist nicht für seinen Herrn gestorben, der Heermeister hat darauf bestanden. Sie haben sie Seite an Seite begraben, sie sind betrauert worden, ihre Namen nebeneinander eingemeißelt auf der Sandsteinplatte. Drobar war der Sohn seiner Schwester, Droaq der Sohn seiner Lieblingshündin, der Hund hat ihm mehr bedeutet als sein Schwestersohn.
Und der junge Mann, dessen gefesselte Hände mit einem Seil an den Sattel von Drobars Pferd gebunden sind, bedeutet ihm nichts. Ein Gefangener, sie haben ihn am Südufer des Sees aufgelesen, wo er neben seinem toten Pferd gelegen hat. Neben ihm zwei Soldaten ihrer eigenen Armee, der eine tot, der andere mit einer Schwertwunde in der Brust, er wird sie nicht überleben. Auch der junge Mann war verletzt, eine Platzwunde an der Augenbraue, der Schnitt eines Schwertes auf der Wange, die rechte Hand gebrochen, sie hat seltsam schief an seinem Handgelenk gehangen. Trotzdem hat er nach seinem Schwert gegriffen, mit der linken Hand, als er ihrer gewahr geworden ist, Roaq, Romars großer Rüde, hat dem Versuch mit einem Biss schnell ein Ende gesetzt. Romar hat ihn töten wollen, ein Feind weniger, er trägt das Gelb und Rot der Armee von Beth’anu. Aber sein Vater hat ihn zurückgehalten, er hat die Brosche erkannt, die er auf der Schulter trägt, der junge Mann ist ein Kurier des Thain. Er hat beschlossen, ihn mitzunehmen, sie werden ihn verhören, wenn sie zurück sind in der Sicherheit ihres Hauses. Die Stelle, an der sie ihn gefunden haben, liegt weitab des Schlachtfelds, schon auf Beth’narn-Gebiet, er ist auf dem Weg gewesen, er wird ihnen sagen wohin, wenn sie ihn befragen. Eine Kuriertasche finden sie nicht bei ihm, aber auch die Nachricht, die er überbringen soll, wird er ihnen schon verraten unter der Knute. Wenn er noch reden kann, wenn sie ankommen, sie fesseln seine Hände mit einem Seil, die rechte gebrochen im Gelenk, die linke zermalmt von Roaqs Biss. Er muss grausame Schmerzen leiden, es hindert sie nicht daran, ihn an den Sattel von Drobars Pferd zu binden.
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