Richard Fuhrmeister - Der Medicus aus Thamm

Здесь есть возможность читать онлайн «Richard Fuhrmeister - Der Medicus aus Thamm» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Medicus aus Thamm: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Medicus aus Thamm»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Im Februar 1812 erhält der junge Arzt Christoph Groß, der kurz zuvor sein Medizinstudium beendet hat und sich gerade in seinem Heimatort Thamm bei Ludwigsburg aufhält, den Befehl, sich in der Stuttgarter Garnison zu melden. Er soll wie in den vergangenen Jahren seit 1805 erneut an einem Krieg Napoleons teilnehmen. Mit einem Heer von 600.000 Soldaten will der Franzosenkaiser ins ferne Russland ziehen, um das Zarenreich endgültig zu unterwerfen. Als Mitglied des Rheinbunds muss auch Württemberg ein Kontingent von 16.000 Mann stellen.
Es wird ein Marsch in den Untergang. Von den Württembergern kehren nur etwa 300 in die Heimat zurück. Unter ihnen Christoph Groß. Nicht allein die Schlachten fordern ungeheure Opfer, sondern mehr noch Hunger, Durst, Hitze, Erschöpfung und Krankheiten schon auf dem Hinmarsch, erbarmungslose Kälte, Kosakenüberfälle und grausame Rache der russischen Bevölkerung an den verhassten Feinden auf dem Rückzug.
Obwohl Christoph und seine Kollegen selbst an Krankheiten und Erschöpfung leiden, versuchen sie unermüdlich zu helfen, aber für eine wirksame Behandlung der Verwundeten und Kranken fehlt es an fast allem.
Als Napoleon die aussichtslose Lage seiner Grande Armée erkennt, überlässt er deren klägliche Reste Hunger und Kälte und eilt nach Paris. Vor seinem Aufbruch diktiert er das letzte Bulletin auf russischem Boden, das mit den Worten schließt: «Die Gesundheit seiner Majestät war niemals besser.»

Der Medicus aus Thamm — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Medicus aus Thamm», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Freunde blickten einander an, schwiegen gerade so lange, wie sie annahmen, dass der Fremde sich weit genug vom Gasthaus entfernt hätte. Der Wirt trat sogar auf die Straße hinaus, um sich zu vergewissern. Gleich darauf kam er nickend zurück.

„Er ist weg.“

Frieder, der sich nicht länger beherrschen konnte, prustete los:

„Wenn das kein Spitzel war! Aber wir haben ihn wohl enttäuscht. Hat sich für ihn nicht gelohnt, hier rumzusitzen und lange Ohren zu machen.“

„Wenn es ein Spitzel war.“, wandte Wilhelm, der Wirt, ein. „Ich glaub’s nicht. Zu mir hat er gesagt, dass er auf der Durchreise ist und beim Pfarrer übernachtet, den er von früher kennt.“

„Na, verdächtig sah er schon aus. Und finster geguckt hat er auch.“, beharrte Frieder.

„Ach, ist doch egal.“, meinte Ludwig. „Zerbrechen wir uns nicht den Kopf. Von uns hat er jedenfalls nichts gehört, was man uns anlasten könnte.“

Nach kurzer Pause fügte er hinzu:

„Außer vielleicht deine Bemerkung, Frieder, zu Christoph über den König. Die war nicht ganz ungefährlich. Berechtigt war sie ja schon.“

„Und wie berechtigt sie war!“, erhob Frieder die Stimme. „Christoph hätte wirklich schon viel früher mit dem Studium fertig sein können, wenn er nicht immer wieder hätte einrücken müssen.“

Jetzt schaltete sich Christoph ein:

„Warum hätte es mir besser als anderen ergehen sollen? War nur schade, dass ich gleich zu Beginn meines Studiums einrücken musste.“

Er war damals achtzehn und hatte noch kein halbes Jahr in Tübingen studiert, als der Befehl kam. Es lag nahe, dass er als Student der Medizin dem Sanitätsdienst zugeteilt wurde.

Glück im Unglück, dachte er später oft. Als kämpfender Soldat hätte er auf andere Menschen schießen oder mit dem Bajonett einstechen, sie töten müssen oder aber, und die Wahrscheinlichkeit war groß, hätte selbst den Tod gefunden.

Ihm musste niemand sagen, auch wenn er nie selbst gekämpft hatte, was es bedeutete, Soldat zu sein. Er hatte Hunderte in der Schlacht Verwundete gesehen, ihr Stöhnen und Schreien gehört, war oft verzweifelt, weil er jenen nicht helfen konnte, die den Tod erflehten, der sie von unerträglichen Schmerzen erlöste.

Der Wunsch, Arzt zu werden, anderen zu helfen, war früh in ihm gereift. Oft hatte er, schon in der späten Kindheit und in seiner Jugend, den Vater begleiten dürfen, wenn dieser als ausgebildeter Chirurgus im Dorf oder in der näheren Umgebung Kranke besuchte, sie zur Ader ließ, schröpfte, Wunden versorgte, Zähne zog, gebrochene Arme oder Beine schiente, im schlimmsten Fall unrettbare Gliedmaßen amputierte. Er hatte den Vater stets bewundert, wollte es ihm später gleichtun. Und der Vater übertrug Christoph, dessen Interesse an seinem Tun erfreut wahrnehmend und seine wohl ererbte Geschicklichkeit erkennend, zuerst kleinere, dann mit den Jahren schwierigere Aufgaben, die Christoph mühelos bewältigte. Aufgefallen war dem Vater auch immer wieder Christophs freundliche, beruhigende Art, die den Patienten die Angst nahm und ihnen die Zuversicht, wenn nicht die Gewissheit auf Heilung gab.

So wurde bald klar, dass Christoph nach dem erfolgreichen Besuch der Ludwigsburger Lateinschule Medizin studieren würde. Der Vater unterstützte ihn in diesem Wunsch, auch wenn die Kosten für das Studium nicht unerheblich erschienen. Mag sein, dass er selbst gern Arzt geworden wäre, die Umstände aber, nicht die fehlende Begabung, dies verhindert hatten. Bedauert hatte er das nie. Auch als Chirurgus auf dem Land durfte er alle notwendigen medizinischen Behandlungen durchführen, die in der Stadt meist von den studierten Medici übernommen wurden, deren Honorare nur die Wohlhabenderen zahlen konnten.

Frieder, vom Wein erhitzt und nach dem Verschwinden des Fremden nichts mehr befürchtend, begann aufs Neue:

„Das könnt ihr doch nicht abstreiten: Seit Napoleon unseren dicken Friedrich zum König gemacht hat, müssen unsere Soldaten immer wieder mit den Franzosen in den Krieg ziehen. Du, Ludwig, weißt das doch am besten. Hast deinen Arm verloren, als es gegen die Preußen ging. Hättest leicht noch mehr verlieren können. Du weißt, was ich meine.“

Ludwig, wie immer zurückhaltend und wortkarg, nickte nur.

„Und du, Christoph, du musst es ja noch besser wissen. Du hast all das Elend gesehen, die vielen Toten und Verwundeten nach jeder Schlacht.“

Auch Christoph erwiderte nichts.

Frieder betrachtete dies als Zustimmung, was seinen Eifer noch steigerte und ihn jegliche Vorsicht vergessen ließ. Warum sollte er auch vorsichtig sein? Von den Freunden drohte keine Gefahr und vom Wirt wusste er, dass er nur scheinbar ein ergebener Untertan seines Königs war, sich Vertrauten gegenüber aber kritisch über den machtbesessenen, ungeliebten Landesherrn äußerte.

„Jetzt haben wir zwar einen König und leben in einem Königreich, aber was haben wir davon, wir einfachen Leute? Immer mehr Abgaben und Steuern, damit Friedrich in immer größerem Prunk und Pomp residieren kann. Und damit er Napoleon immer mehr Soldaten zur Verfügung stellen kann.“

Er musste Luft holen.

„Und immer wieder ziehen ganze Regimenter hier durch und werden im Ort einquartiert. Ihr wisst, was das heißt. Die Soldaten, besonders die Herren Offiziere wollen verpflegt werden. Trinken unseren Wein weg. Für ihre Pferde verlangen sie Heu und Hafer. Die Bauern müssen ihre Gäule und Ochsen für Gespanne ausleihen, die sie auch noch selber führen müssen. Und oft nimmt man ihnen ihre Zugtiere sogar ganz weg.“

Jetzt unterbrach Christoph Frieders Redefluss:

„Du hast ja Recht, Frieder. Aber was du da an Beispielen bringst, das haben wir doch schon alles erlebt, bevor Friedrich König von Napoleons Gnaden wurde. Vor den Franzosen zogen schon die Österreicher bei uns durch und ließen es sich gut gehen auf unsere Kosten. Und das nicht nur einmal.“

Seit nun zwanzig Jahren wurde Thamm immer wieder von durchziehenden Soldaten heimgesucht. Christoph, damals erst fünf Jahre alt, erinnerte sich noch gut daran, wie er zum ersten Mal Fremde, eine Schwadron österreichischer Dragoner, ins Dorf einreiten sah. An der Hand des Vaters stand er, halb ängstlich, halb neugierig, vor dem Haus, starrte auf die Reiter hoch über ihm, die nur mit Mühe ihre unruhig tänzelnden Pferde in Zaum halten konnten.

Vier Jahre später, im Sommer 1796, besetzten Franzosen das von den vertriebenen Österreichern geräumte Herzogtum Württemberg. Trotz eines für vier Millionen Gulden teuer erkauften Waffenstillstands führten sich die französischen Soldaten wie Eroberer auf. Auch Thamm hatte erheblich darunter zu leiden. Ein ganzes Korps lagerte dort wochenlang auf den Feldern und richtete großen Schaden an.

Im Herbst desselben Jahres verjagten die Österreicher die Franzosen wieder aus der Thammer Gegend und erzwangen neben vielen anderen Leistungen die Lieferung von großen Mengen Brot, Mehl, Hafer und Heu an ihr Magazin im badischen Karlsruhe. Fast immer waren Thammer Bauern mit ihren Gespannen unterwegs, um die nicht endenden Forderungen der Besatzer zu erfüllen, einmal sogar, diesmal wieder für die Franzosen, bis ins weit entfernte Straßburg. Oft tagelang, manchmal für mehrere Wochen sahen sie ihre Familien nicht und mussten ihre Felder, Äcker und Wiesen vernachlässigen.

Lange noch erzürnten sich die Freunde über zahllose weitere durch die ausländischen Besatzer aufgezwungenen Lasten, die besonders die Bauern, aber ebenso die restliche Bevölkerung zu ertragen hatten. Auch ihren König, der seine Untertanen durch ständig neue Steuern und Abgaben auspresste, verschonten die empörten Zecher nicht.

Jetzt schritt der Wirt ein, der fürchtete, dass trotz der späten Stunde ein draußen Vorbeigehender die immer lauter schimpfenden Gäste hören könnte. Es geschah zwar selten, dass jemand aus dem Dorf einen anderen an die Obrigkeit verriet. Zu sehr litten alle unter der Bürde der ständigen Kriege und der Willkür ihres Herrschers.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Medicus aus Thamm»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Medicus aus Thamm» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Medicus aus Thamm»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Medicus aus Thamm» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x