Mitja Peter - Die Heimkehr der Jäger
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II.
An jedem Morgen war Irene als erste in der Küche, um die Milchflasche für ihren zweijährigen Sohn zuzubereiten. Carla und Marie schliefen noch. Während Irene auf das Aufschäumen der Milch wartete, trat sie kurz ans Fenster und lauschte auf das gleichmäßige Brausen des Verkehrs, der über den nahen Platz strömte. Ab und an polterte ein Lastwagen beim Überqueren einer Bodenwelle. Dann wieder war ein Hupen zu hören. Gegenüber im Nachbarhaus schlug die Haustür ins Schloss. Jemand hustete und dann hörte sie, wie schwere Müllsäcke zur Straße hinaus geschleift wurden. Gleich mit dem Aufwachen kreisten Irenes noch dumpfe Gedanken wieder um ihre Arbeit. Die immergleichen Wortfolgen schwirrten ihr in den Sinn wie lästige Fliegen. Auch im Schlaf schien ihr niemand diese Last abzunehmen, die sie sich selbst auferlegt hatte. Eine Last, die erst mit den Jahren zur Qual geworden war, seit ihr bewusst war, dass sie ihrem Anspruch nicht würde gerecht werden können. Wie jeden Morgen und Abend füllte sie die Milch aus dem Topf in die Flasche um, schraubte den Deckel zu und stellte die Flasche in einen Behälter mit kühlem Wasser. Seit sie das Kind hatte und sich so viele Handgriffe täglich wiederholten, kam ihr das Leben in vielen Stunden eintöniger vor, doch empfand sie zugleich in Momenten der Besinnung, etwa am Abend sobald sie den Kleinen schlafen gelegt hatte und noch eine Weile im dunklen Zimmer neben seinem Bett lag, jeden Tag als ein Abenteuer, eine mühselige, alle Kräfte beanspruchende Wanderung durch ein unbekanntes Land. Aber diese Entdeckungsreise im Alltag der Erde führte zu keinem Ziel. Sie stieß auf kein weites, grünes Tal mit schimmerndem Bach und zierlichen Uferbäumen, kein Ort des Bleibens tat sich hinter einer Biegung auf, sie fand kein Gold, keinen fremden Eingeborenenstamm, keine pflanzenüberwucherte Stadt. Die Mühe begann jeden Morgen neu. Ich bewege mich im Kreis, dachte sie und setzte Wasser für Tee auf. Seit sieben Jahren arbeitete sie an einer Dissertation über die Anlagen von Segesta. Dabei war ihr aufgegangen, was für eine illusionäre Gaukelei die Wissenschaften sein konnten. Zu Ruhm gelangte man offenbar nur, indem man sein Gewissen ablegte. Um Entdeckungen, Ergebnisse seiner Forschungen bieten zu können, schritt so mancher über Ungereimtheiten hinweg. Sie fügten die Gegenstände in ihren Händen ihren Vorstellungen, nicht umgekehrt. Wie selten war es, dass beide zu Deckung kamen. Irene aber war gewissenhaft. Sie wollte nichts bloß behaupten, sondern alles einwandfrei beweisen. Obwohl sie sah, dass fast alle in ihrem Fach Behauptungen erhoben, blendeten, das Kümmerliche ihrer Beweisketten vertuschten, und dennoch Erfolg hatten, rang sie selbst um Wahrhaftigkeit. Und scheiterte damit immer wieder, da die Wahrheit von Ereignissen, die mehr als zweitausend Jahre zurücklagen, sich jedem Zugriff nun einmal entzog. Sie goss siedendes Wasser über die Teeblätter. Den Wissenschaftlern ist vielleicht zugute zu halten, dass es oftmals ihre Begeisterung für das Fach ist, die sie Schwächen, die übertünchten Brüche ihrer Arbeiten, übersehen lässt. Sie selbst lassen sich dann täuschen von einer nach zermürbenden Gedankenstrecken gewonnenen Erleuchtung, die aber gerade tückischer ist als die seltene, unvermittelte Inspiration, deren Empfänger von ihr überrascht wird, tückischer daher, weil doch niemand von dem offensichtlichen Lohn seiner Bemühungen lassen will, während im anderen Fall das nie Gesuchte leichter auch wieder aufgegeben werden kann. Irene hatte die Begeisterung nur einmal erfahren. Damals war sie - knapp drei Jahre war es her - in Sizilien gewesen. Sie hatte an einer Ausgrabung in Segesta teilgenommen und hatte in den vier Monaten ihres Aufenthalts den Tempel und das Theater untersucht. Immer wieder war sie wie selig und benommen auf den Steinen des etwas unterhalb einer Bergspitze in den Hang gebauten Theaters gesessen und hatte die Freiheit des Schauens genossen. Vor ihr breitete sich die Landschaft wie ein Gleichnis der Erde aus. Das fruchtbare Tal spannte einen weiten Bogen zum Meer hin, umgrenzt von den Küstenbergen, deren sanftes Steigen in schroffe Gipfelfelsen mündete.
Die Berge verschlossen den Raum nicht, sondern öffneten ihn, mehr noch als die nur erahnbare blau-diesige Ferne der Bucht von Castellamare, ins Weltweite. Stundenlang fotografierte und zeichnete sie, machte Notizen, unterbrochen nur von der Siesta, die sie im Schatten eines Baums oder im luftigen Zelt des Ausgrabungscamps hielt. Am Abend dann in dem kargen Zimmer des alten Bauerngehöfts, wo ihre Unterkunft war, bewertete sie ihr Tagwerk, verglich es mit Unterlagen und Büchern, die sie in ihrem Reisegepäck hatte, und breitete ihre Zeichnungen auf den Terrakotta-Fliesen des Bodens aus. Den kleinen Holztisch, der zur Zimmereinrichtung gehörte wie noch eine Truhe, ein Bett und ein Stuhl, hatte sie ans geöffnete Fenster gerückt. Dort las und schrieb sie, während draußen die Zikaden schrillten, begleitet vom leiseren Zirpen der Grashüpfer, und der Himmel über den Wipfeln der Pinien und Kiefern langsam in tiefstes Blau dunkelte. Irene nahm gerade das Teesieb aus der Kanne, als sie ein Trappeln kleiner Füße und dann ein kurzes, empörtes Stöhnen hörte. Da wurde auch schon die Küchentür aufgestoßen und Max stolperte verschlafen herein, ließ sich neben ihr fallen und begann zu weinen. "Ja doch, mein Schatz", sagte sie, "Guten Morgen" und hob ihn auf. In ihren Armen beruhigte er sich gleich, streckte aber eine Hand nach der Milchflasche aus. "Sie ist noch ein bisschen heiß", sagte Irene, worauf Max erneut jammerte. Sie beruhigte ihn, indem sie sich gemeinsam an den Küchentisch setzten und einen Spielzeugkatalog betrachteten. Nach einer Weile gab sie ihm die Milch und trug ihn in sein Zimmer, wo sie ihn, während er trank, auszog und wusch. In einer Stunde schon würde sie wieder über einem Buch brüten, in das sie Hoffnungen gesetzt hatte, das ihr aber in der Frage der im Tempelinneren fehlenden Cella bisher auch nicht weiter half. Ihr wurde übel bei dem Gedanken, dass sie in einigen Tagen gerade zu diesem Thema innerhalb eines Kolloquiums vortragen sollte. "Errichtet über einer prähistorischen Kultstätte", dachte sie, "der Tempel steht an einer den frühen sizilianischen Einwohnern heiligen Stelle. Das ist nichts Neues. Kein brauchbares Ergebnis. Das haut mir Madame um die Ohren." - Überhaupt Madame Bastide! Von Beginn an hatte sie Irene mit ihren Skrupeln und Zweifeln behindert und gepeinigt. Diese kleinen Briefe, die sie ihr auf ihren Platz in der Bibliothek legte! Meist begannen sie so, ohne Anrede: "Frage: Kann es sein, dass der Tempel zum Schein gebaut wurde, um nämlich die griechischen Nachbarn zu besänftigen? Vorgetäuschte Assimilation wäre das wohl zu nennen. Lesen sie dazu mal Richardson. Gruß Bastide." In dieser Art. Und dann die Sitzungen in Madames kleiner Wohnung in der Rue Vaneau, wo die Wände sozusagen mit Büchern tapeziert waren, sogar über den Türen hingen Regale. Nachmittage in ihrem Arbeitszimmer, die nicht zu enden schienen. Verkrampft saß Irene dort auf der Chaiselongue, im Rücken ein riesiges, besticktes Seidenkissen, das Madame Bastide einmal aus China mitgebracht hatte, Madame Bastide ihr gegenüber auf einem schlichten, ungepolsterten Lehnstuhl, zwischen ihnen ein mit Papieren und Büchern überhäufter niedriger Tisch; in einen ernsthaften Arbeitsdialog, wie es ihre Gastgeberin nannte, verstrickt, saßen sie da mehrere Stunden und ihr wurde es immer unbehaglicher zumute. Madame bot ihr niemals etwas an, weder Kaffee noch Tee, höchstens mal ein Glas Leitungswasser, geschweige denn Gebäck oder Kuchen, nicht aus Unhöflichkeit, es kam ihr einfach überhaupt nicht in den Sinn. Einmal, Irene war schon im Aufbruch, stand im Mantel, Rucksack geschultert, an der Tür, da fragte Madame sie plötzlich: "Sie dürften wohl Hunger haben?" - es klang wie eine Feststellung. "Oh, wir essen ja gleich zu Hause", wich Irene aus, Madame aber hörte ihr gar nicht zu und war schon in die Küche gelaufen. Sie kam mit einem vollkommen runzligen Apfel und einem Stück Baguette zurück, das trocken war, um ehrlich zu sein. "Danke, aber ich mag nur die fast noch grünen Äpfel", sagte Irene, nahm aber das Brot. Madame rümpfte tatsächlich, leicht pikiert durch die Replik, die Nase und sagte: "So, na wie Sie meinen. Auf Wiederschauen dann." Max war nun angezogen. Irene hob ihn hoch in die Luft, schüttelte ihn ein wenig, bis er lachte und stellte ihn auf die Füße zurück. Er blickte zu ihr auf und sagte: "Mama. Nicht arbeiten." - "Doch Max, ich muss arbeiten, und Du musst in die Krippe." - Der Junge nickte kurz und machte sich über eine Säulenhalle aus Bausteinen her, die Irene am Abend zuvor mit ihm gebaut hatte. Max rammte mit einem Bagger einige der Säulen und betrachtete sich dann die Trümmer. Irene war inzwischen in die Küche gegangen, trank dort Tee und aß zwei Scheiben Toastbrot dazu. Obwohl sie frühzeitig aufgestanden war, war sie nun doch in Eile. Sie musste Max noch die Tasche packen und ihm Mantel und Schuhe anziehen. Irgendwie schafften sie es aber, obwohl Max sich sträubte und, immerzu in Bewegung, nach irgendwelchen Dingen in seiner Reichweite griff, rechtzeitig das Haus zu verlassen. Fünfzehn Minuten später saßen sie in der Metro und stiegen an der dritten Station schon wieder aus. Sie kamen nach oben in den Lärm einer in der Morgensonne glänzenden Ausfallstraße. Stadtauswärts schlug sie eine schnurgerade Schneise durch einen Eichenwald. "Hier beginnt Paris", dachte Irene an jedem Morgen und sah sich um; Vorstadtvillen säumten einen seitlich der Straße gelegenen kleinen Park. In den Villen, die früher von Gärten umgeben gewesen waren, hatten sich der Nähe eines Friedhofs gemäß, Blumenhändler und Steinmetze angesiedelt. Pavillons und Verkaufsbuden waren an der Straßenfront der Villen angebaut worden, in den ehemaligen Vorgärten lagerten Grabsteine oder Blumenkästen. Irene ging mit Max auf dem Arm durch den kleinen Park, vorüber an einem von Sträuchern umschlossenen Rondell, zwei Kastanienbäumen und einem Rasenstück. Sie überquerten eine Zufahrt zu einem Friedhof und betraten durch ein altes, schmiedeeisernes Tor den Garten der Krippe. Die scharfen und klaren Klänge des Sommermorgens flossen hinter ihnen zu einem einheitlichen Rauschen zusammen. Feucht und kühl war es unter den Platanen, die den kiesbestreuten Weg zum Haus beschatteten. Die scheckige Baumrinde duftete. Seitlich des Eingangsportals, zu dem drei Stufen hinaufführten, stand eine schlichte unlackierte Holzbank vor der Mauer aus hellem Sandstein. Dort saß Piero, der sich, als die beiden näher kamen, erhob, aber dann unschlüssig stehen blieb. Irene ging ohne ihn eines Blicks zu würdigen zum Eingang hinauf und verschwand mit Max in der Villa.
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