Markus Tödter - Affentheater, letzter Vorhang

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Der Mensch sieht sich selbst als Krone der Schöpfung.
Aber genauer betrachtet entpuppt er sich eher als Grund für die Erschöpfung der Erde. Noch nie stand unser Planet so kurz vor einer globalen Katastrophe, die von einem Lebewesen ausgelöst wurde.
Immer mehr zeigt sich, dass die menschliche Spezies zwar den Intellekt besitzt, das Antlitz der Erde grundlegend zu verändern. Aber zum Leidwesen der übrigen Natur reicht dieser nicht, um auch die notwendige Verantwortung an den Tag zu legen.
Getrieben von ihren Wünschen und gesteuert von Hormonen taumelt die Menschheit auf eine unklare Zukunft zu. Unter einer dünnen Schicht Zivilisation lauern die tiefen Spuren von Milliarden Jahren Evolution, die nicht mit den technologischen Errungenschaften der Moderne zu vereinbaren sind.
Kultur und Natur stehen sich gegenüber, und allzu häufig siegt das «Bauchgefühl» über die Vernunft – täglich nicht nur in den Nachrichten zu beobachten. Wer objektiv auf das Geschehen in seiner Umgebung, aber auch auf globaler Ebene achtet, erkennt die Unzulänglichkeit des Menschen.
Neugier und Wissenschaften haben ihn auf den Mount Everest, in den Marianengraben und zu den Quarks geführt, aber an den Ort der Erkenntnis leiteten sie ihn zum Schaden der Erde noch nicht. Doch gerade jetzt wäre dies zur Bewältigung der drei großen Probleme, vor der die Menschheit steht, dringender denn je.

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„Selbst wenn wir üblicherweise unsere Rationalität überschätzen, lässt sich nicht leugnen, dass menschliches Verhalten eine Kombination von Trieb und Intelligenz ist. Den uralten Drang nach Macht, Sex, Sicherheit und Nahrung können wir nur schlecht kontrollieren, aber gewöhnlich wägen wir das Für und Wider unseres Handelns ab, bevor wir ans Werk gehen.“ 5Das limbische System sitzt an den Schalthebeln der Macht. Davon ist auch der Neurobiologe Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth überzeugt. Sind wir also überhaupt dazu fähig, rationale Entscheidungen zu fällen? Die klare Antwort darauf ist Jein. Denn unser Verstand kann zwar eine Handlungsalternative vorschlagen, entschieden wird jedoch immer emotional. Prof. Roth: „Das limbische System hat … gegenüber dem rationalen corticalen System das erste und das letzte Wort. Das erste beim Entstehen unserer Wünsche und Zielvorstellungen, das letzte bei der Entscheidung darüber, ob das, was sich Vernunft und Verstand ausgedacht haben, auch wirklich getan werden soll.“ 6

Es ist schwierig, den freien Willen zu determinieren. Drei Punkte werden häufig genannt: Es muss Alternativen, einen Grund und einen eigenen Antrieb für eine Handlung geben. „Nach dem derzeitigen Stand der Neurobiologie kann von einer völligen Freiheit nicht die Rede sein. Viele erbliche Faktoren und Umwelteinflüsse haben durch ihr Einwirken auf die Gehirnbildung in der Frühphase unserer Entwicklung die Struktur und die Funktion unseres Gehirns für den Rest unseres Lebens geprägt. Unser Verhalten ist von Geburt an schon zu einem wesentlichen Teil festgelegt.“ 7

Gefühle liegen in drei verschiedenen Arten vor: Als körperliche Bedürfnisse wie Durst, Hunger, Müdigkeit, Geschlechtstrieb und dem Wunsch nach sozialem Kontakt. Zudem als Affekte wie Zorn, Aggressivität, Wut und Hass. Und schließlich in der Form von Emotionen oder Gefühlen im engeren Sinn: Freude, Glück, Hoffnung, Enttäuschung, Furcht, Angst. „Körperliche Bedürfnisse und Affekte werden vom Hypothalamus erzeugt und reguliert, während für die Emotionen und die emotionale Konditionierung der Mandelkern, die Amygdala, zuständig ist.“ 8

„Auch auf unsere moralischen Entscheidungen haben wir wenig Einfluss. Wir billigen oder missbilligen Dinge, nicht weil wir intensiv darüber nachgedacht haben, sondern weil wir nicht anders können. Die Ethik ist eine Ausgeburt unserer uralten sozialen Instinkte, die, wie schon Darwin sagte, auf ein Handeln ausgerichtet sind, das der Gruppe nicht schadet.“ 9

Wir führen einen großen Teil der Zeit ein Leben auf Autopilot, in der wir „aus dem Bauch heraus“ entscheiden. Wenn hinter dem Busch ein Säbelzahntiger lauerte, hieß es erst handeln, und dann denken. Wer sich mit der Keule in der Hand dem Tiger stellte, hatte zumindest eine winzige Chance, den Jäger so zu überraschen, dass dieser von seiner zweibeinigen Beute abließ. Wer davon rannte, hatte zumindest die Hoffnung, dass er schneller rannte als einer seiner Gruppenmitglieder. Nur wer stehen blieb und überlegte, was er machen sollte, endete als Katzenfutter. An diesem Grundkonzept hat sich nicht viel geändert. Nur dass keine Säbelzahntiger hinter irgendwelchen Büschen lauern und dieses Verhalten in der modernen Zeit kontraproduktiv ist.

„Der Wissenschaftsjournalist Malcolm Gladwell schildert in seinem Buch Blink. Die Macht des Moments eindrucksvoll, welche wichtigen und komplexen Entscheidungen unser unbewusstes Gehirn innerhalb weniger Sekunden trifft. Und doch geschieht das erst, nachdem unser unbewusster Computer eine gigantische Anzahl von Analysen erstellt hat.“ 10

Das logische Denken und intuitives Entscheiden finden in verschiedenen Bereichen des Gehirns statt. „Nur bei intuitiven Entscheidungen werden der insulare Cortex und der vordere cinguläre Cortex aktiviert. Unser Gehirn muss zu einem wesentlichen Teil automatisch und unbewusst funktionieren, denn wir werden mit einer Unmenge von Informationen bombardiert. Mit Hilfe selektiver Wahrnehmung greifen wir unbewusst heraus, was für uns wichtig ist.“ 11Täten wir das nicht, müssten wir riesige Köpfe mit riesigen Gehirnen auf unseren Schultern sitzen haben, die unser Körper nicht tragen könnte. Oder die Entscheidungen würden zu lange dauern.

Bei unbewussten Entscheidungen spielen sowohl kulturelle und gesellschaftliche Faktoren eine große Rolle als auch Emotionen, an denen „das vegetative Nervensystem umfassend beteiligt ist. Bei moralischen Urteilen spielen Emotionen sogar eine ausschlaggebende Rolle. […] All diese Entscheidungen unbewusst zu treffen hat natürlich auch seine Nachteile. Denn oft gewinnen unsere unbewussten rassistischen und sexistischen Einstellungen, zum Beispiel in Bewerbungsgesprächen an Relevanz.“ 12

Aufgrund der ständigen unbewussten Entscheidungen unseres überlasteten Gehirns spricht der in Harvard arbeitende amerikanische Psychologe Dan Wegner nicht von einem „freien Willen“, sondern von einem „unbewussten Willen“. „Der unbewusste Wille trifft anhand der Dinge, die sich in der Umgebung abspielen, rasend schnell Entscheidungen, für die Art und Weise unserer Hirnentwicklung und das bisher Erlernte ausschlaggebend sind. Da wir in einem komplizierten, sich stets wandelnden Umfeld leben, kann nicht davon die Rede sein, dass unser Leben auf vorhersehbare Weise determiniert ist, ebenso wenig ist aufgrund der Art und Weise, in der sich unser Gehirn entwickelt hat, ein völlig freier Wille möglich.“ 13

Neurowissenschaftler weisen immer wieder darauf hin, dass sie bei der Erforschung des Zusammenspiels von Verstand, Vernunft und Gefühlen erst noch am Start einer langen Forschungsreise stehen. „Benjamin Libet wies in seinem berühmten Experiment nach, dass das Bewusstsein bei sensorischen Reizen, die nahe am Schwellenwert liegen, und bei Handlungen, die von der Hirnrinde initiiert werden, etwa eine halbe Sekunde hinterherhinkt. Seine Schlussfolgerung, dass der ‚bewussten‘ Erfahrung eine unbewusste Hirnaktivität (Bereitschaftspotential) von etwa einer halben Sekunde vorangehe, die die Handlung in Gang setze, hat erhebliche Zweifel an der Möglichkeit gesät, aus freiem Willen zu handeln.“ 14Allerdings werden Libets Beobachtungen zurzeit noch heftig diskutiert.

Für die Psychologin Susan Blackmore ist das Bewusstsein eine Geschichte, die im Nachhinein erzählt wird. Es ist noch nicht geklärt, ob man ein Veto gegen eine beabsichtigte Handlung einlegen kann. „Doch selbst wenn das Bewusstsein der Realität ein wenig hinterherhinkt, ist es nach wie vor nützlich. Denn wenn wir uns der Schmerz einer Wunde oder einer Entzündung nicht bewusst würde, wäre unsere Chance, darauf zu reagieren, und damit unsere Überlebenschance gering. Darüber hinaus werden wir eine solche Situation das nächste Mal tunlichst vermeiden. Die Tatsache, dass sich wesentliche Bereiche unseres Handelns unbewusst vollziehen, schließt nicht die Möglichkeit aus, unsere Aufmerksamkeit auf etwas zu konzentrieren, und damit bewusst zu handeln.“ 15

Dennoch sollte niemals die Macht der „rudimentären Entscheidungsstrukturen“ im menschlichen Gehirn unterschätzt werden. „Menschen können, haben Neurowissenschaftler herausgefunden, nachdenken und grübeln, so viel sie wollen, wenn die diversen sich ihnen bietenden Optionen nicht auch emotional gewichtet werden, können sie niemals zu einer Entscheidung oder Überzeugung kommen … Das ist bei der moralischen Willensbildung entscheidend, denn wenn überhaupt etwas, dann hat moralisches Verhalten etwas mit festen Überzeugungen zu tun. Zu solchen Überzeugungen kommt man nicht – oder besser: kann man nicht kommen – durch kühle Rationalität; sie erfordern die Sorge um andere und mächtige ‚Bauchgefühle‘, was richtig und falsch ist.“ 16

Im Rahmen des „Kampfes“ zwischen den verschiedenen Entscheidungssystemen des Gehirns kann es zu einer kognitiven Dissonanz kommen. Diese entsteht, wenn ein Spannungszustand zwischen freiwillig getroffener Entscheidung und vorhandenen Überzeugungen besteht. Um diesen als negativ empfundenen Gefühlszustand zu beenden, wird versucht, eine Begründung für das Verhalten zu finden. Gelingt dies nicht, wird die Wahrnehmung im Nachhinein an die getroffene Entscheidung angepasst, etwa durch Herunterspielen. Hintergrund dieses nachträglichen Rechtfertigens: Die betroffene Person möchte den Schein von der bewussten Kontrolle über das eigene Tun weiterhin aufrechterhalten. Desmond Morris, britischer Zoologe und Verhaltensforscher, beschrieb uns in seinem Werk Der nackte Affe so: „Dieser ebenso ungewöhnliche wie äußerst erfolgreiche Affe verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, sich über seine hohen Zielsetzungen den Kopf zu zerbrechen, und eine gleiche Menge Zeit damit, dass er geflissentlich über seine elementaren Antriebe hinwegsieht.“ 17

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