Hans J. Unsoeld
Asiatische Nächte
Gedanken und Erfahrungen 2010-2013 in Südost-Asien
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Inhaltsverzeichnis
Titel Hans J. Unsoeld Asiatische Nächte Gedanken und Erfahrungen 2010-2013 in Südost-Asien Dieses ebook wurde erstellt bei
Asiatische Nächte Asiatische Nächte Die Suche nach dem Paradies jenseits von Raum und Zeit "Fantasy is what people want, but reality is what they need" Lauryn Hill (MTV Unplugged 2001)
Vorwort
Nicht Casanova
Nicht Barenboim
Nicht Einstein
Kap. 1 Vorweg-Gedanken
Kap. 2 Dumme Fragen: Ein amerikanischer Krieg?
Kap. 3 Geld bzw. Gold
Kap. 4 Der Dschungel
Kap. 5 Der Rabe
Kap. 6 Die Panterkatze
Kap. 7 Das Kätzchen
Kap. 8 Von Reis und Enten
Kap. 9 Kein Glück?
Kap. 10 Kultur ?
Kap. 11 Nai und Prai - Bosse und Bauern
Kap. 12 Die Amart
Kap. 13 Das Militär
Kap. 14 Waffen
Kap.15 Aufmärsche
Kap. 16 Der erste Barrikadenkampf
Kap. 17 Ferne Welten
Kap. 18 Die dreigeteilte Welt
Kap. 19 Schöne Fassaden gehen in Flammen auf
Kap. 20 Rückkehr nach Thailand
Kap. 21 Forcierter Tourismus
Kap. 22 Gemeinschaft
Kap. 23 Indonesien
Kap. 24 Bali
Kap. 25 Viele schöne Katzen
Kap. 26 Die Raubkatze
Kap. 27 Die Löwin
Kap. 28 Intermezzo
Kap. 29 Leben und Tod
Kap. 30 Entwicklung
Kap. 31 Chaos
Kap. 32 Kultur, Politik und Privatleben
Kap. 33 Multipolar
Kap. 34 Die Pfeife blasen
Kap. 35 Spiegelbilder
Kap. 36 Tabuzonen
Kap. 37 Vertrauen - eine Illusion?
Kap. 38 Zusammenschlüsse
Kap. 39 Die Großen und die Kleinen
Kap. 40 Ohne Raum und Zeit
Kap. 41 Mini ist modern
Kap. 42 Der schwarze Schwan
Kap. 43 Raubtier-Attacke
Kap. 44 Das Ende von Raum und Zeit
Kap. 45 Entwicklung wohin?
Kap. 46 Auseinandersetzungen
Kein Paradies?
Kein Tod?
Impressum neobooks
Die Suche nach dem Paradies
jenseits von Raum und Zeit
"Fantasy is what people want, but reality is what they need"
Lauryn Hill (MTV Unplugged 2001)
Ein Paradies,- gibt es das? Früher glaubte man, das sei ein ferner, nur schwer zu erreichender Garten. Dort gäbe es alles,- paradiesische Zustände sagen wir heute. Sein Symbol wurde der Baum des Lebens. Ist es etwa dort, wo wir das Leben selbst und unsere „kleine“ Welt verstehen und vielleicht sogar genießen lernen? Ist es in uns oder in weiter Ferne?
Haben wir den Traum vom Paradies aufgegeben? Sich abgrenzen statt das Paradies und seinen Genuss zu suchen,- ist es das, was die Menschen in Wirklichkeit tun und was uns traurig macht? Aber kann es ein Paradies ohne schwer zu überwindende Zäune geben? Das Gerücht von seiner leichten Erreichbarkeit würde sich schnell verbreiten. Jeder könnte kommen und allein dadurch, dass so viele kommen, das Paradies zerstören. Es würde nötig sein, die Freiheit der Menschen zu beschränken. Ist jede Annäherung an das Paradies mit einer Einengung von Freiheit zu bezahlen? Oder ist gar einfach die Freiheit selber das Paradies?
Ist es überhaupt möglich, ein Paradies zu haben? Ja, wir wissen, dass es glückliche Momente im Leben gibt, in denen man sich wie im Paradies fühlt. Aber diese Art von Paradies scheint immer wie ein Geheimnis zu sein, sich als begrenzt zu erweisen. Woher rühren diese glücklichen Momente? Kommen sie von dem, was wir tun , von dem, was wir erreichen , von dem, was wir fühlen , oder von dem, was wir denken ? Alle diese vier Wege wären vielleicht möglich. Ist alles nur eine Frage unserer eigenen Offenheit und im Grunde damit ganz einfach? Vielleicht, vielleicht! Ist die Offenheit selber solch ein einfaches “Ding”? Vielleicht, vielleicht, vielleicht! Fragen über Fragen,- doch zuvor sollten wir festhalten, was am Anfang gesagt wurde.
Einerseits wurde zum Symbol des Paradies der Baum des Lebens. Ein Baum lebt. Er entsteht aus einem Samen, wächst durch immer neue Verzweigungen, produziert neuen Sauerstoff und neue Samen, und stirbt schließlich. Je nach seiner Todesart hinterlässt er Humus oder Rauch. Hoffentlich ist das nicht zu viel Detail für ein Symbol. Andererseits muss das Paradies eine Art Zaun haben. Das kann sehr verschieden aussehen. Ein weiter leerer Raum, eine dünne Haut, ein Maschendraht, eine Wand mit Türen, eine überwachte Gebietsgrenze, ein hohes Gebirge,- was alle gemeinsam haben, ist eine beschränkte Durchlässigkeit. Schon wieder zu viel Detail? Und noch mehr gilt das für die vier vielleicht möglich erscheinenden Wege.
Bringt uns das, was wir tun , in ein Paradies? Kann es einen perfekten Job geben? Unter einem Job verstehen wir im allgemeinen eine abhängige Arbeit. Fehlende Selbstbestimmung ist gewiss kein Paradies. Was ist, wenn wir müde, faul, lustlos oder gar krank sind? Doch alleine tun, was wir gerade möchten? Teamarbeit ist mehr und mehr gefragt, soziale Sicherung ebenso. Für was sind wir offen?
Bringen uns gesellschaftlicher oder privater Erfolg in ein Paradies? Beide Male gibt es zwei völlig verschiedene Möglichkeiten. Der gesellschaftliche Erfolg bedeutet Gewinn von entweder nur Einfluss oder sogar Macht. Leben Menschen, die in dieser Hinsicht viel erreicht haben, in einem Paradies? Der private Erfolg hat ebenfalls zwei Gesichter, entweder im Familienleben oder sexueller Erfolg. Für was sind wir offen?
Bringen uns Gefühle in ein Paradies? Wie unterschiedliche Arten von Gefühlen es gibt! Ein unauslöschliches Erleben oder eine ebensolche Meditation sind grundverschieden, das Bestehen von Gefahren und das Erlangen eines höheren “erleuchteten” Zustandes charakterisieren sie, beide Arten kämen infrage. Und wie steht es mit dem Glück? Zufälliges oder geschaffenes Glück sind wieder zwei entgegengesetzte Möglichkeiten. Für was sind wir offen?
Bringen uns Aufgaben, neue Wege, Einstellungen oder Erkenntnisse in ein Paradies? Hier spielt immer der Kopf eine große Rolle. Aufgabenstellungen für Andere oder für einen selber, neue Wege zur allgemeinen Weiterentwicklung oder zur eigenen Vervollkommnung, Glaubenseinstellungen einer Gruppe oder individuelle Überzeugungen, Natur- oder geistige Erkenntnisse,- wieder stoßen wir auf eine verwirrende Vielfalt. Für was sind wir offen?
Was begrenzt unsere Suche nach einem Paradies? Ist es dadurch, dass es an Leben gebunden zu sein scheint, der Vergänglichkeit unterworfen? Ist es nur die wiederholt gestellte Frage nach unserer eigenen Offenheit, gleichbedeutend mit der wohlbekannten Frage nach dem Verhältnis von Freiheit und Verantwortung, wie es seit langem die Humanisten postulieren, oder gibt es im Zuge moderner, vor allem von den Naturwissenschaften getragener Entwicklung, hier möglicherweise ganz neue Aspekte?
Ein mögliches Paradies scheint in solcher Sicht begrenzt zu sein hinsichtlich des Raumes, der Zeit und all seiner Dimensionen, die sowohl spirituell sein oder sich ebenso ins Reich der Künste erstrecken oder die scheinbar endlosen intellektuellen Räume der Wissenschaften einbeziehen können.
Dürfen wir die Geheimnisse eines besseren Lebens nicht verraten? Niemandem erzählen, dass es jenseits der Grenzen von Raum und Zeit ein Paradies gibt? Die Mächtigen werfen ins Gefängnis, wer zu laut die Pfeife bläst. Andere gehen alleine irgendwo in die Wüste oder die Wälder und kümmern sich den Teufel um jene Gesellschaft. Sollen die Anderen doch selber für sich sorgen! Wenn es denen schlecht geht, was tut das? Ist das nicht das Ende von sozialem Leben, das doch auf der Einschränkung von Freiheit zugunsten der Übernahme von Verantwortung beruht?
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