null Libert - Ein Sommer vor dem Krieg

Здесь есть возможность читать онлайн «null Libert - Ein Sommer vor dem Krieg» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ein Sommer vor dem Krieg: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ein Sommer vor dem Krieg»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein junger Engländer hat vom deutschen Reichsrundfunk den Auftrag erhalten, eine Reisereportage über einen Segeltörn entlang der nordfriesischen Küste zu verfassen. Auf dieser Reise begleiten ihn eine Hamburger Reedertochter und ihre Freundin. Später stößt ein an der Botschaft seines Landes in Berlin tätiger Italiener zu ihnen.
Es soll eine unbeschwerte Sommerreise werden, doch die politischen Realitäten lassen sich nicht verdrängen. Die Gegenwart des Sommers 1937 wird geprägt von den Jahren, die danach kommen, und die Rauchsäule am Horizont wird zur Schrift an der Wand.
In diesem Spannungsfeld suchen vier junge Menschen einen Weg für ihr privates Glück.

Ein Sommer vor dem Krieg — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ein Sommer vor dem Krieg», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In der Abenddämmerung steuerte Anthony das Boot durch die breite Hafeneinfahrt und machte sich daran, die Segel zu bergen, während Luise die Ruderpinne übernommen hatte.

Auf Helgoland buchten sie Zimmer für die Nacht in einem Hotel auf dem Oberland mit Blick auf die der Insel vorgelagerte große Sanddüne.

„Ein Einzel für den Herrn, ein Doppel für die Damen?“ Der Hotelier hatte sie mit strengem Blick angesehen und alle drei hatten brav genickt.

Nach einem Abendessen im Hotelrestaurant, bei dem sie die einzigen Gäste waren, unternahmen sie einen Spaziergang auf einem Weg, der sie an den Klippen entlang rund um das Oberland der Insel führte. Luise ging schnell voran. Marie und Anthony folgten ihr mit einigen Metern Abstand.

Kurz vor der Nordspitze der Insel mit der freistehenden Felsspitze – dem Wahrzeichen Helgolands, von den Insulanern Lange Anna genannt – wartete Luise an einem Felsvorsprung auf die beiden. Fünfzig Meter unter ihnen schlug die Brandung gegen die Felsen. Heisere Schreie klangen herauf.

„Was ist das?“ fragte Marie. Ihr war unheimlich zumute.

Noch ehe sie eine Antwort erhielt, löste sich eine dunkle kugelförmige Gestalt aus dem Felsen knapp unter ihnen und stürzte wie ein Stein hinunter. Der Aufschlag aufs Wasser klang bis zu ihnen herauf.

„Was ...?“ wiederholte Marie.

Luise lachte.

„Trottellummen“, erklärte sie vergnügt. „Sie nisten hier. Der Felsen hier heißt ‚Lummenfelsen’. Die Eltern rufen vom Wasser nach ihren Jungen. Die können noch nicht fliegen. Aber sehr gut schwimmen. Wenn sie so weit sind, lassen sie sich hinunter fallen. Es passiert ihnen nichts.“

„Trottellummen“, murmelte Marie. „Was für ein Name! Wieso weißt du das alles?“

„Ich war als Kind schon mal auf Helgoland. Ich erinnere mich an vieles.“

„Davon hast du mir nicht erzählt“, meinte Anthony, der bis dahin geschwiegen hatte. Er wirkte irritiert.

Luise zuckte mit den Achseln.

Sie gingen noch vor bis zur Langen Anna , dann kehrten sie zum Hotel zurück.

Für kurze Zeit saßen sie noch im Aufenthaltsraum des Hotels zusammen. Es wurde wenig gesprochen. Alle waren müde; es war ein langer Tag gewesen. Anthony und Luise gingen als erste die Treppe hinauf. Marie wartete noch eine Zigarettenlänge, ehe sie ihnen folgte.

Es war still auf dem Flur im zweiten Stockwerk, auf dem ihre Zimmer lagen. Andere Gäste hatten sie bis dahin nicht bemerkt. Nur einmal war im Stockwerk unter ihnen eine Tür zugeschlagen worden.

Marie rechnete damit, das Doppelzimmer leer vorzufinden. Sie ging davon aus, dass – hätten Anthony und Luise es für sich nehmen wollen – sie es ihr gesagt hätten. Die Tür war nicht abgeschlossen. Als sie sie zögernd öffnete, fand sie zu ihrer Verblüffung Luise vor, die auf dem Bett saß und zum Fenster hinaus schaute.

„Das hätte ich nicht erwartet“, meinte Marie.

„Was?“ Luise sah sie nicht an.

„Dass du hier bist, Lieschen! Wieso bist du nicht bei deinem Liebsten?“

„Tony kann warten.“ Luises Stimme klang leise.

„Und? Wartet er auf dich?“

„Weiß ich nicht.“

„Lieschen, was ist los? Zweifelst du wieder? Ist etwas mit Tony?“

„Nein. Mit Tony ist gar nichts. Ich zweifle nicht an ihm.“

„Aber irgend etwas ist doch mit dir.“

Luise stieß den Atem aus. „Ich mache mir Sorgen um die Zukunft“, brach es aus ihr heraus.

„Warum?“

„Weil mein Vater sich Sorgen macht.“

Marie schwieg. Hinrich Basmann hatte sich in den letzten Tagen rar gemacht und war, wenn er denn in ihrer Gesellschaft erschien, ungewöhnlich wortkarg gewesen. Bei ihren früheren Besuchen in Hamburg hatte er oft seine Scherze mit der Freundin seiner Tochter getrieben und offensichtlich seinen Spaß daran gehabt. Davon war in den Tagen unmittelbar vor ihrer Abreise nichts zu spüren gewesen.

Sie setzte sich neben ihre Freundin und legte den Arm um sie. „Ist etwas geschehen?“ fragte sie.

„Ein guter Freund von Vater ist verhaftet worden, angeblich wegen Devisenvergehens. Er ist auch Reeder, eine alte Hamburger Firma. Er beschäftigt mehr als tausend Leute. Sie haben schon lange versucht, ihm die Reederei wegzunehmen. Jetzt haben sie einen Vorwand gefunden.“

„Er ist Jude?“ fragte Marie nach.

„Ja. Aber das sagt doch gar nichts. Der Mann war im Weltkrieg für Deutschland im Felde. Und nach dem Krieg hat er auf eigene Kosten Suppenküchen für die Leute eingerichtet, die in dem Hungerwinter nichts zu essen hatten. Vater hat oft davon erzählt. Viele unserer Geschäftsfreunde sind Juden und sie sind mindestens so gute Hamburger wie die deutschen Kaufleute.“

„Das ist schlimm“, meinte Marie zögernd, „aber warum macht es dir Angst? Du hast dich nie viel für Politik interessiert.“

Dass ihre Freundin, die wohlbehütete Hamburger Reedertochter, sich derart betroffen zeigte, war aller Ehren wert, aber doch auch verwunderlich, denn bisher war Luise politischen Diskussionen in der Regel ausgewichen. Als vor kurzem erst in Hamburg Marie von Berliner Bekannten berichtet hatte, die ihren Modeladen zwangsweise und gegen eine absurd geringe Entschädigung an ein Mitglied der arischen Rasse übergeben mussten, hatte Luise das Gespräch kurz und bündig mit der Bemerkung beendet, ein Hamburger Kaufmann tue so etwas nicht.

„Stimmt“, erwiderte Luise. „Weil man sowieso nichts machen kann. Aber das jetzt ist nicht richtig.“

Marie hätte gern nachgefragt, warum das eine, das sie erzählt hatte, nicht diskussionswürdig war und das andere aber schon, doch ihre Freundin hatte bereits weiter gesprochen:

„Vater hat angeboten, die Reederei stellvertretend zu leiten, bis Bernstein wieder raus kommt. Daraufhin haben sie gedroht, ihn öffentlich an den Pranger zu stellen, und haben statt dessen zwei Parteimitglieder rein gesetzt, die von dem Geschäft keine Ahnung haben, sagt Vater.“

Marie sann nach. Sie konnte die Empörung ihrer Freundin nachempfinden. Viele ihrer Freunde aus Berlin hatten in den letzten Jahren das Land verlassen – freiwillig und auch weniger freiwillig. Man stand dem hilflos gegenüber, auch wenn man es nicht für richtig hielt. Einige versuchten unter der Hand zu helfen, die meisten schauten nicht hin, und nicht wenige profitierten davon: freuten sich über frei gewordene Wohnungen, billig zu erstehendes Mobiliar und Geschäfte, die übernommen werden konnten. Insbesondere, wenn man in der Partei war. Das alles erlebte sie in Berlin tagtäglich. Aber so ehrlich Luises plötzliche Empörung auch wirkte: Marie vermutete, dass mehr dahinter steckte.

„Du sagst, dein Vater macht sich Sorgen?“

„Er sagt, es schadet uns im Ausland.“

Marie nickte. Das also war es. Ihre Freundin stand kurz davor, sich mit einem Ausländer zu verloben. Es betraf sie.

„Ich habe nicht den Eindruck, dass das Ausland sich großartig um das schert, was in Deutschland geschieht“, wandte sie ein. Sie konnte den Unterton von Bitterkeit nicht ganz verbergen, doch Luise achtete nicht darauf.

„Das stimmt. Aber hier liegt der Fall anders. Das Reedereigeschäft lebt von internationalen Kontakten. Und natürlich sind viele unserer Geschäftspartner in Übersee Juden. Mit der Reederei Bernsteins unter der neuen Leitung will im Ausland niemandGeschäfte machen. Eine deutsche Reederei kann es sich nicht leisten, gegen die Juden zu sein, sagt Vater.“

„Aber das seid ihr doch auch nicht.“

„Wir nicht. Aber irgendwann wird da kein Unterschied mehr gemacht werden. Und wenn es zum Krieg kommt, ist sowieso alles aus.“

„Jetzt fängst du schon wieder damit an. Es wird keinen Krieg geben.“

Marie sagte es mit mehr Überzeugung in der Stimme als sie selber in ihrem Inneren spürte.

„Daran musst du fest glauben“, fügte sie hinzu. „Wie willst du dir sonst ein gemeinsames Leben mit Tony aufbauen?“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ein Sommer vor dem Krieg»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ein Sommer vor dem Krieg» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ein Sommer vor dem Krieg»

Обсуждение, отзывы о книге «Ein Sommer vor dem Krieg» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x