Volker Lüdecke - Die Fliege im Finanzamt

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Konstantin hat Pech, seine Steuererklärung wird von einer schlecht gelaunten Finanzbeamtin in Berlin Kreuzberg bearbeitet, was zur Folge hat, dass er einen Bescheid bekommt, der den beruflich Selbständigen komplett aus der Spur bringt. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich seinen Fotoapparat zu schnappen und auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof als Paparazzi Jagd auf Prominente zu machen, die dort ihre verstorbenen Angehörigen besuchen.
Als er sich sicher ist, die Tochter solch einer höheren Persönlichkeit abgelichtet zu haben, wird er durch sie immer tiefer in Probleme verwickelt, während die Finanzbeamtin Helga Durm, die ihm das eingebrockt hat, heimlich an Lyrikwettbewerben teilnimmt.

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Reuter überlegte logischerweise, ob sich eine Lovestory zwischen dem Blumentopfwerfer und der geretteten Nachbarin anböte? Der Nachbar war wahrscheinlich schon lange scharf auf sie, wodurch seine Rettungstat in neuem Licht erschiene: mehr als Eifersuchtsdrama. Denn vielleicht waren die Hilferufe der Frau ja nur Teil ihres sonderbaren Liebesspiels?

Reuter schwankte innerlich hin und her, ob er seinen Lesern die Trivialität dieser Verkettung von Zufällen zumuten wollte, oder ob er lieber mit einer erneuten Wendung des Falls die gängigen, vor Spannung ächzenden Segel der Crimestory verlassen wollte, um von einer Metaperspektive aus das Genre insgesamt zu ironisieren?

Seine langen Beine ragten wie eine Stolperfalle von der Friedhofsbank auf den Gehweg, als sich ein Mann in Arbeitskleidung, ähnlich wie Straßenarbeiter sie tragen, neben ihm Platz nahm. Er entnahm einer Plastikbox eine mit Wurst und Käse belegte Stulle und begann ungeniert hungrig, daran abzubeißen.

Die Hand des Mannes, die Reuter aus den Augenwinkeln beobachtete, wie sie in kurzen Abständen seinem Mund das Brot zuführte, hatte verkrustete schwarze Ränder, Hornhaut und Schorf, und unter den Fingernägeln klebte schwarzer Dreck.

„Ganz in der Nähe, in der Humboldt Uni, gibt es eine öffentliche Kantine.“

Der Mann im Arbeitsdress nickte.

„Weeß ick.“

Dann kaute er, Salamischeiben schlingend, weiter.

„Wenn die Toten Appetit kriegen, möchte ich hier nicht anwesend sein.“

„Die nehmen, was sie kriegen können. Würmer, und was sonst noch unter der Erde haust.“

Reuter gefiel das Gespräch, denn sein Banknachbar war sicher keiner der gut gekleideten Versicherungs- oder Immobilienmakler, die sich gelegentlich aus einem der nahen Büros hinter die Friedhofsmauern verirrten. Die wären bestimmt, außer über ihre Prämien und Gewinnmargen zu reden, für keinen außergewöhnlichen Gesprächstoff zu gebrauchen gewesen.

„Hab gerade einen Schädel ausgebaggert.“

Das Schmatzen neben Reuter blieb einen Moment lang unterbrochen, nur das laute Gezeter der Spatzen war noch zu hören.

„Ich hab Sie hier schon öfter gesehen. Angehöriger?“

„Nein, ich genieße die Ungestörtheit an diesem Ort. Hilft mir beim Nachdenken. Und Sie sind also der städtische Totengräber?“

Der Mann nickte fast unmerklich und seine Kaugeräusche waren wieder zu hören. Welch ein ausgefallener Beruf, dachte Reuter, während er sich dessen Anker mit Herz Tattoo auf dem Unterarm näher betrachtete. Er mutmaßte, dass es von einem Zellengenossen gestochen wurde, so wenig kunstvoll, wie es aussah.

„Ein Beruf mit Zukunft. Und Sie?“

„Krimiautor.“

Der Totengräber lachte.

„Kann man davon leben?“

„Mal so, mal nicht. Aber im Moment läuft es gut. „Das Blut unter den Dielen von Neukölln“ geht wie geschnitten Brot.

Der Totengräber grinste.

„Die Kollegen auf den beiden Neuköllner St. Thomas Kirchhöfen haben immer Konjunktur. Die beneiden mich um meinen ruhigen Job hier in Mitte.“

„Prominente leben länger?“

„Für gewöhnlich.“

Der Totengräber stopfte das Brotpapier in die leere Plastikbox und stand auf.

„Dann noch frohes Schaffen, Herr Kriminalromanautor!“

„Sie mich auch, Herr Totengräber!“

Sie gaben sich beinahe freundschaftlich die Hand und der Totengräber schlenderte gemächlich den geraden Weg entlang, bis er links abbog und zwischen Büschen und Bäumen aus dem Blickfeld Reuters verschwand.

Später beobachtete Reuter seinen neuen Bekannten aus der Ferne, wie der zentimetergenau mit einem kleinen Schaufelbagger eine neue Grabstätte inmitten der Hauptstadt aus dem Berliner Urstromtal aushob.

„Liegt wohl mal wieder ein Prominenter im Sterben.“

Inspiriert von seinen Eindrücken machte sich Reuter auf den Weg zur Arbeit.

5.

Die Arbeitsstunden der Finanzamtsbeamtin Durm dehnten sich an diesem Nachmittag angesichts ihres emotionalen Ausnahmezustands zu ganzen Epochen unerträglichen Daseins.

Alle dreißig Sekunden schaute sie auf ihre goldene Armbanduhr. Doch die hatte keine Sekundenanzeige, sondern überließ diese allzu vergängliche Zeitbetrachtung lieber der Vorstellungskraft ihrer Besitzerin.

Durm wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Kollege Möllner, der als einziger ihrer drei Kollegen im gemeinsamen Büro mit den vier Schreibtischen noch anwesend war, sich endlich mit seinem gewöhnlich monotonen „Schönen Feierabend“ aus dem Arbeitsraum in die Freiheit verabschiedete. Doch Möllner wälzte Akte um Akte, offenbar wollte er einen neuen, internen Tagesrekord für die Abteilung aufstellen.

„Bei Hübchen alles im Stall?“

Sie nickte ihm mit gesenktem Blick zu und signalisierte ihrem Kollegen mit stumm sich bewegenden Lippen, dass sie gerade eine Addition von Zahlen im Kopf durchführte. Sie glaubte an die heilsame Wirkung des Gehirntrainings, weshalb sie für kleine Summen nicht den bereitstehenden Tischtaschenrechner, sondern ihr Gehirn nutzte. Verständlicherweise war sie in solchen Momenten intensivster Konzentration nicht ansprechbar.

Nach einer Weile notierte sie eine Zahl.

„Hübchen geht´s gut. Steht ja im Wuhletal auf einer saftigen Weide.“

Möllner, in West Berlin aufgewachsen, diagnostizierte mit scharfem analytischen Blick die innere Verfassung seiner Kollegin: total frustriert!

Er wunderte sich etwas, denn vor der Mittagspause schien sie noch bester Laune. „Ich hatte heute das Kartoffelgratin. Grauenhaft!“

„Spaghetti mit Tomatensauce. Schmeckte wie Wasser.“

Das am meisten diskutierte Gesprächsthema im Finanzamt brachte nichts Neues. Eigentlich ist Frau Durm mit ihren langen blonden Haaren und dem ovalen Gesicht doch eine attraktive Frau, dachte Möllner. Nur leider vollkommen ohne Kommunikationspotential und soziale Kompetenz. Da kann es dann halt emotional nur mit dem Gaul harmonieren.

„Immer noch die Akte von diesem Konstantin Reuter?“

Möllner hatte noch nie große Lust verspürt, sich mit den Quittungen und Honorarverträgen von Künstlern zu befassen. Sobald welche bei ihm landeten, leitete er deren Akten gleich an Kollegin Durm weiter. Sie pflanzte ihm dafür im Gegenzug die arbeitenden Rentner und selbstständigen Gemüsehändler auf den Schreibtisch, denn schließlich musste jeder Mitarbeiter im Amt seinen Anteil an den schweren Fällen erledigen.

Das Geschäftsleben von Schriftstellern, Filmemachern, Regisseuren und Schauspielern schien Durm aus irgendeinem Grund zu interessieren.

„Jahrelang hat der Reuter nur Verluste geschrieben.“

Sie schaute Möllner mit einer unbegreiflichen Wut im Gesicht an.

„Jahr für Jahr hat der steuerlich abgesetzt. Und wir haben immer schön brav erstattet.“

Möllners Mundwinkel zuckten zwar, als wollte er etwas entgegnen. Doch bei ihrem wutverzerrten Gesicht schien es nicht ratsam, Partei für diesen Konstantin Reuter zu ergreifen. Obwohl er Möllners Meinung nach ein gutes Beispiel für eine gelungene Selbstständigkeit war. Im Grunde genommen sogar vorbildlich für alle Steuerpflichtigen, für die berufliche Eigeninitiative ein Fremdwort war.

Nach Möllners Auffassung schuf ein erfolgreicher Autor, ähnlich wie ein Bäcker sein Backwerk aus Wasser, Salz und Mehl knetete, allein aus seiner immateriellen Fantasie und seiner Recherche einen Wert, mit dem er neben seiner eigenen Existenz auch noch die Arbeitsplätze von Buchhändlern, Druckereiarbeitern und Onlineverkäufern sicherte.

„Immerhin ein erfolgreicher Autor.“

„Da erkenne ich keine Nachhaltigkeit.“

Sie schloss den Aktendeckel über den eingereichten Papieren und gab den Bescheid in die EDV Anlage ein.

Reuter würde somit in den nächsten Tagen per Post seinen Bescheid vom Finanzamt erhalten, dass er sämtliche steuerlichen Abschreibungen der vergangenen drei Jahre, jede Briefmarke, jeden Stift und die Miete für sein Arbeitszimmer, innerhalb von vier Wochen ans Finanzamt Friedrichshain Kreuzberg zurück zu erstatten hatte. Eine erkleckliche Rechnung kam auf den Schreiberling zu.

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