Frank Hille - Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 4

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Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 4: краткое содержание, описание и аннотация

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Martin Haberkorn war noch im Dezember 1941 mit dem Boot auf die nächste Feindfahrt gegangen. Nach langer erfolgloser Suche in dem ihnen zugewiesenem Operationsgebiet stoßen sie doch noch auf einen Konvoi und kommen zum Schuss. Während einer späteren Wasserbombenverfolgung entgeht das Boot nur knapp der Versenkung. Fred Beyer und Günther Weber kämpfen bei 30 Grad Kälte und extremen winterlichen Bedingungen gegen die ständig nachdrängenden russischen Truppen, und müssen sich mit ihren Einheiten immer wieder zurückziehen. Die Heeresgruppe Mitte plant wegen unzureichender Kräfte ohnehin das Absetzen auf eine bessere Auffangstellung und damit gehen große Teile der schon eroberten Gebiete wieder verloren.

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Impressum

Drei Musketiere

Eine verlorene Jugend im Krieg

Band 4

1942

Copyright: © 2016 Frank Hille

Published by: epubli GmbH, Berlin

www. epubli.de

ISBN

Martin Haberkorn, 3. Januar 1942, Atlantik

Günther Weber, 7. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 5. Januar 1942, Atlantik

Fred Beyer, 8. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 8. Januar 1942, Atlantik

Günther Weber, 10. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 9. Januar 1942, Atlantik

Günther Weber, 11. Januar 1942, Russland

Fred Beyer, 11.Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 9. Januar 1942, Atlantik

Günther Weber, 13. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 9. Januar 1942, Atlantik

Fred Beyer, 14 .Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 9. Januar 1942, Atlantik

Günther Weber, 15. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 9. Januar 1942, Atlantik

Fred Beyer, 15. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 9. Januar 1942, Atlantik

Günther Weber, 17. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 10. Januar 1942, Atlantik

Fred Beyer, 16. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 10. Januar 1942, Atlantik

Günther Weber, 18. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 10. Januar 1942, Atlantik

Fred Beyer, 17. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 12. Januar 1942, Brest

Günther Weber, 20. Januar 1942, Russland

Fred Beyer, 18. Januar 1942, Russland

Martin Haberkorn, 13. Januar 1942, Brest 131

Martin Haberkorn, 3. Januar 1942, Atlantik

„Ich verstehe das nicht“ sagte der Kommandant als er mit den Offizieren an der Back saß und Mittag aß „dass hier wenig Verkehr ist war ja zu erwarten, aber gar nichts? Seit Tagen starren sich die Leute auf dem Turm die Augen aus dem Kopf und nicht ein verdammter Dampfer ist zu sehen. Die See ist leer! Jede Woche kommen hunderte Schiffe nach England und wir gurken hier rum und laben uns an dem schönen Anblick der leeren See. Da stimmt doch was nicht! Unser Kurs müsste weiter nördlich liegen, dann wäre die Chance größer, auf Schiffe zu stoßen. Na gut, wir jetzt sind 5 Tage unterwegs, müssten ja bald im Operationsgebiet sein. Hoffe mal, dass da was los ist. Und das liegt alles an unserer miesen Seeaufklärung. Aber die paar FW 200 Condor können nicht den ganzen Atlantik überwachen. Also was machen wir? Bleiben schön auf unserem Kurs und hoffen, dass wir durch Zufall auf ein paar Kolcher stoßen. Und wenn nicht verbrennen wir wenigstens unseren schönen Treibstoff.“

Der Mann warf sein Besteck ärgerlich auf den Tisch, dann presste er sich an die Lehne der mit Kunstleder bezogenen Bank und starrte ausdruckslos vor sich hin.

„Wird schon werden Herr Kaleun“ sagte der I WO „irgendwann erwischen wir einen.“

Martin Haberkorn schwieg. Die letzten Tage hatten keine Überraschungen gebracht. Das Prüfungstauchen war ohne Vorfälle erfolgt und das Boot zeigte sich insgesamt in guter Verfassung, es gab keine technischen Probleme. Er hatte auch schnell festgestellt, dass die Besatzung gut eingefahren war und alle Männer ihre Aufgaben beherrschten. Erstaunlicherweise waren sie nach dem Auslaufen nur einmal von gegnerischen Flugzeugen angegriffen worden aber das schlechte Wetter erlaubte offensichtlich keine größeren Aktionen des Feindes. Haberkorn hatte das Boot in kürzester Zeit unter Wasser gebracht und dann auf 40 Meter Tiefe eingesteuert. Der Kommandant hatte nur kurz „gute Zeit“ und „die werden ja immer dreister“ geknurrt. Nach einer Weile Unterwassermarsch war das Boot wieder aufgetaucht und die Seewache aufgezogen. Der Kommandant saß ruhig auf der Bank in der O-Messe und studierte Papiere. Haberkorn hatte in der Zentrale die Anzeigen der verschiedensten Apparaturen gut im Blick, alles war normal. Wieder einmal überkam ihn ein Gefühl der Hochachtung für die Leute, die dieses Boot konstruiert hatten und auch für jene, die es gebaut hatten. Dass er in der Lage war, dieses komplizierte Fahrzeug zu beherrschen und das Zusammenspiel der verschiedensten Elemente zu verstehen erfüllte ihn mit Stolz. Er wusste aber ganz genau, dass ihr Überleben von den Fähigkeiten aller Männer an Bord abhing und er zwar der Verantwortliche für das technische Funktionieren war, aber das ganze System ohne die Mithilfe der einzelnen Besatzungsmitglieder nicht ordnungsgemäß arbeiten würde. Da er selbst als Dieselheizer gefahren war, war ihm auch die Mannschaftssicht bewusst, welche Rolle er als LI einnehmen zu hatte. Haberkorn hatte bislang keine Ablehnung gespürt, obwohl ein LI in seinem Alter sicher eine Ausnahmeerscheinung war, er Mannschaftsdienstgrad gewesen war und ihn von den Maschinisten nur wenige Jahre trennten. Ihm war klar, dass er die Männer an Bord nur durch Fachwissen und Können von sich überzeugen konnte. So war er auch fast ständig, sofern er in der Zentrale nicht gebraucht wurde, im Boot unterwegs. Das hatte zwei Gründe: er wollte die Männer besser kennenlernen und sich noch mehr in die Details der Maschinen und Aggregate vertiefen. Er dehnte die Zeiten an den Stationen aber nicht aus denn er hatte Bange, dass das als Anbiedern verstanden werden könnte.

Mit den Offizieren und Unteroffizieren an Bord kam er gut aus. Die wortkarge und direkte Art des Kommandanten kam ihm entgegen, denn Haberkorn war selbst für klare Entschlüsse und kein großes Herumgerede. Ähnlich verhielt sich der Obersteuermann, der einen tief ausgeprägten Sinn für Fakten hatte. Der I WO war von ganz anderem Kaliber. Als Rheinländer war er mit dem für die Menschen dort typischen Naturell ausgestattet und stets für einen flotten Spruch gut. Der II WO war zurückhaltender, aber durchaus aufgeschlossen. Die seemännische Nummer Eins war ein vierschrötiger Mann, der für seine Wutanfälle von der Mannschaft gefürchtet wurde.

„Der hat aber Mut und Bärenkräfte“ hatte ihm der Obersteuermann verraten „wir haben mal einen Überwasserangriff gefahren und versucht einen Dampfer mit dem Bordgeschütz umzulegen. Leider hatte die Geschützbedienung vergessen den Mündungsschutz zu entfernen und als die die erste Granate abgefeuert hatten sprang das Ding natürlich in tausend Stücke. Einige erwischten zwei Matrosen und sie gingen über Bord. Alle standen noch bedeppert rum wie die Ölgötzen aber die Nummer Eins sprang sofort ins Wasser und packte die beiden, ehe sie versinken konnten. Der hat sich nur mit Beinbewegungen über Wasser gehalten und die Matrosen gerettet. Einer hatte n Gehirnerschütterung, der andere ne Prellung an der Brust. Tja, da hatten die nochmal Glück gehabt. Und was die Nummer Eins noch anbetrifft: Sehen Sie sich mal richtig im Boot um. Da gibt es keine Gammel Ecken. Der hat seinen Laden eben voll im Griff.“

Der Smut sah nicht so aus, wie man sich einen typischen Koch vorstellte. Hans Geyer kam aus Thüringen, war gerade einmal 18 Jahre alt und spindeldürr.

„Der ist fleißig und das Essen schmeckt“ hatte der Kommandant erklärt „aber die Sache ist eben die, dass Geyer leider ein Löffel Schnitzer ist.“

„Ja, na und“ hatte Haberkorn verwundert gefragt.

„Denken Sie doch mal nach. Jede Region hat doch ihre typische Küche. Der Thüringer isst gern Bratwurst, Roulade und Rostbrätl. Der Smut kann hier zwar keinen Grill aufbauen oder Rouladen wickeln, die haben wir aber als Konserven mit, aber Geyer kocht eben recht deftig. Die Nordlichter an Bord, und das sind fast alle der Seemänner, mögen das nicht so. Ich gebe zu, als Hamburger ist mir auch ein Stück Fisch in der Pfanne lieber aber für die Zeit an Bord habe ich mich an das gewöhnt was hier auf die Back kommt. Wenn aber einer aus dem Norden kocht sind die Maschinenleute sauer, weil die ja fast alle aus Mitteldeutschland kommen. Tja, alles Gute ist eben nie beisammen.“

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