Dorothée Linden - Das rote Seidenkleid

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Sommer 2014. Lina Haussmann kämpft mit den Dämonen, die sie bedrängen: der Schuld, die sie sich am Tod ihrer Tochter Priya gibt und der Sorge, den adoptierten Sohn Benny zu verlieren, der nach dem Abitur losgezogen ist, um in Nepal nach seinen leiblichen Eltern zu suchen.
Sie bricht auf. In dem beschaulichen Idyll einer kleinen Insel der Dänischen Südsee begegnet sie dem beurlaubten Polizisten Heinrich Nikolaus Schliemann, der bei einem Hubschrauberabsturz Schwester und Eltern verloren hat. Die beiden, in ihrem jeweiligen Unglück festgefahren, kommen sich schnell näher.
Schliemann hat eine Leidenschaft für die griechische Kunst und Mythologie sowie alte Instrumente. Zurückgezogen lebt er mit der Katze Selene, die ihm von seiner Familie verblieben ist. Er hegt schon bald den Verdacht, dass Linas Ehemann Gerrit auf den Reisen nach Indien und Nepal dunkle Geschäfte treibt, und er nimmt – nicht ganz ohne eigene Motive – die Fährte auf.
Kriminelle Machenschaften, illegale Medikamententests an Kindern, Betrug und Verrat kommen ans Tageslicht.
Die Protagonisten geraten in einen Strudel aus Sein und Schein, denn sie zu entrinnen versuchen, während sich die Ereignisse in dramatischer Zuspitzung verdichten.

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In den frühen Morgenstunden hatte Lina Zeitungen ausgetragen, im Anschluss an die Schule hatte sie Nachhilfestunden gegeben und abends gekellnert, oft bis in die Nacht hinein. Im Sommer war es wesentlich angenehmer gewesen, weil sich die Gäste auf der Terrasse und im Biergarten längst nicht so ungeniert benahmen wie im Schankraum.

Schon damals hatte sie den dringenden Wunsch verspürt, eine Familie zu gründen und eigenen Kindern ein behütetes Zuhause zu geben. Dieser Wunsch war die treibende Kraft gewesen, die sie Tag für Tag nach vorn gestoßen hatte.

Und dann war Gerrit in ihr Leben getreten. Eines Abends bestellte er, ein großer gut aussehender Typ, sichtlich älter als sie, drei Bier, für sich und seine zwei Begleiter. Er machte ihr ein paar Komplimente und flirtete mit ihr, was an sich nicht weiter ungewöhnlich war. Und doch lief es anders als sonst. Sie war sofort seinem einnehmenden Charme verfallen. Jedes Mal, wenn sie an dem Tisch vorbei kam, an dem er saß, lächelte er sie an, offen, freundlich und ohne schmutzige Absichten, wie ihr schien. Als er später die Rechnung zahlte, verabschiedete er sich von ihr mit der Aussicht auf ein Wiedersehen in den nächsten Tagen. Sie hatte sich zum Dienst für die restliche Woche einteilen lassen, um ihn unter keinen Umständen zu verpassen.

Die Dinge hatten ihren Lauf genommen. Lina war verliebt, über alle Maßen, und erzählte ihren Freundinnen im Ort und an der Hochschule von einem Mann, der ihr Leben von einem auf den anderen Moment leicht und hell geknipst hatte. Diesen Mann würde sie so schnell nicht wieder loslassen.

Sie heirateten, auf Gerrits Wunsch ganz ohne Fest und Feier, nur wenige Monate später, kurz nach ihrem 20. Geburtstag. Als sie nach einem halben Jahr trotz intensiver Bemühungen noch immer nicht schwanger war, ließ sie sich untersuchen und erfuhr, dass sie keine Kinder würde bekommen können. Sie hatte sich offenbar bei einem der Typen, die sie nach der Arbeit in der Kneipe manchmal abgeschleppt hatten, einen Tripper eingefangen. Die unangenehmen Beschwerden hatte sie eine Weile ertragen, sich aber nicht behandeln lassen. Die niederschmetternde Diagnose dauerhafter Kinderlosigkeit ließ sie mit ihrem Schicksal hadern. Bevor sie es schließlich wagte, Gerrit die Wahrheit zu sagen, hatte sie die Idee von einer Adoption bereits so weit vorangetrieben, dass sie genauestens über die Bedingungen und Formalitäten im Bilde war.

Gerrit war einverstanden gewesen und hatte sie nach Nepal mitgenommen, wo er geschäftliche Kontakte pflegte, wie er ihr erzählte. Im Waisenhaus von Kathmandu freundete Lina sich mit Ann-Kathrine an, einer Praktikantin aus Dänemark, mit der sie sich mühelos auf Englisch verständigte. Sie war es, die ihnen am Ende das Findelkind Benjamin anvertraute, den kleinen schmächtigen Jungen, der es mit großem Glück geschafft hatte zu überleben. Niemand hatte je seine Eltern gekannt. Sie mussten ihr Baby einfach vor der Tür des Waisenhauses abgelegt haben. Die Adoption durch das Ehepaar Haussmann aus Europa stieß auf keinerlei Hindernisse.

Und jetzt war Benjamin als junger Mann in seine Heimat gereist, dorthin, wo vermutlich seine Wurzeln lagen. Ihr kleiner Benny. Er hatte alle Vorbereitungen allein getroffen, den Kontakt mit dem Waisenhaus hergestellt und den Flug gebucht.

Sie hatte unaufhörlich Bedenken geäußert. Bedenken darüber, ob er allein zurechtkommen würde in einer für ihn vollkommen fremden Welt, in der die Uhren, zumal in einer asiatischen Großstadt, anders ticken würden als in der Dorfgemeinschaft zu Hause. Sie hatte zu bedenken gegeben, dass er seine Freunde lange Zeit nicht sehen würde und und und. Sie hatte alles versucht.

Er hatte sich nicht aufhalten lassen. Lina war sich bewusst, dass sie ihn in die Freiheit entlassen musste – früher oder später. Ihr Innerstes aber sperrte sich mit all der ihr verbliebenen Kraft.

Die kleine Priya war in demselben Waisenhaus abgegeben worden, aus dem sie auch Benny geholt hatten. Sie entstammte einer riesigen Familie, wie man ihnen gesagt hatte, in der man das lungenschwache Mädchen nicht hätte gebrauchen und auch nicht hätte großziehen können. Nein, nicht an Priya denken, nicht jetzt und nicht hier, doch die Dämonen waren schneller und schlugen zu. Kraftvoll und übermächtig. Nicht an Priya denken. Mein Kind, verzeih! Mein Kind, ich habe dich nicht beschützt.

Sie stand auf, legte das Geld für den Tee auf den Tisch, die amerikanischen Damen lächelten ihr zu, mitleidig womöglich, und ging zurück zur Straße. In einem Laden für Kleinelektrogeräte fragte sie nach einer Unterkunft. Es müsse nichts Großes sein, kein Hotel, eher eine Pension, ein Familienbetrieb oder dergleichen. Der Inhaber war gerade damit beschäftigt, einer kräftig gebauten Kundin die Funktionsweise eines Dampfgargerätes nahezubringen, unterbrach aber seine Erläuterungen und beschrieb ihr in aller Seelenruhe den Weg zu zwei Pensionen, die sicher noch ein Zimmer frei hätten, die Vermieter schienen nette Leute zu sein, was man so höre. Sowohl im Seeblick als auch in der anderen Adresse war jedoch schon alles belegt. Die mit der Zimmersuche verbundene Ablenkung war angenehm, vorerst hatte sie sie verscheucht, die quälenden Stiche in ihrem Körper.

Nach weiteren erfolglosen Versuchen schickte man sie schließlich in die Gurlittstraße zu einer Familie, die nur gelegentlich vermietete und deswegen nicht in den Reiseführern erwähnt war. Lina kam in dem einzigen Gästezimmer unter, das augenscheinlich nicht oft an Fremde überlassen wurde. Es machte den Eindruck eines nicht mehr oder nur noch selten benötigten Kinderzimmers. Die Stille in dem Raum wurde durch das stete, harte Ticken einer Wanduhr unterbrochen, deren wellenförmig geformte Zeiger auf einer Delfinsilhouette vorwärts wanderten. Keine optimalen Bedingungen, dachte Lina und nahm sich vor, beim nächsten Mal etwas früher mit der Suche nach einer Bleibe zu beginnen. Erneut kroch die Unruhe in ihr Gemüt. In diesem Zustand würde Lina nicht noch einmal allein ein Lokal aufsuchen. Sie aß das restliche Brot und legte sich auf das schmale Bett.

Die Wand war zugehängt mit Fotopostern in allen Formaten. Ihre Gastgeber schienen das Meer zu mögen: Die See bei Sonnenaufgang, die Familie lachend am Strand, Kinder, die ein Boot ins Wasser schieben, eine Abendstimmung mit untergehender Sonne. Lina versuchte, sich ganz auf die Bilder an der Wand zu konzentrieren. Es gelang ihr nicht. Zu den Fotos trat eines von Benny und Priya, die unbedarft ins Wasser liefen und immer weiter in die Ferne schwammen, bis sie nicht mehr zu sehen waren, während ihre Mutter in diesem fremden Zimmer lag und zusah, wie sie ihre Kinder an die Tiefe des Meeres verlor. Schon wieder waren sie in Gefahr, schon wieder tat sie nichts. Ihre Schulter zuckte, Tausende von Nadeln stachen mit atemberaubender Geschwindigkeit in ihren Nacken. Sie stand auf, griff nach ihrem Rucksack und kramte widerwillig nach einem der Pillendöschen. Das Mittel schlug die Dämonen nach unendlich scheinenden Minuten mit einem stumpfen Dämpfer nieder.

8

Heimweh verspürte er nicht im Geringsten, auch kein Bedürfnis, zu Hause anzurufen. Sicher, er hatte sich gemeldet, nachdem er angekommen war, und eine Woche später hatte er auch noch einmal mit Mama telefoniert. Sie hatte sich nicht gerade fröhlich angehört. Doch damit wollte er sich nicht belasten, und, wenn er ehrlich war, musste er festhalten, dass es ihm ziemlich gut ging ohne Mamas Ängstlichkeit.

»Benny!«, Aruna winkte ihm zu, als er ins Haus kam, »komm schnell, die Luft ist rein, das Büro ist leer, die anderen sind im Hof, komm!«

Er verstand. Aus dem Hof drang lautes Stimmengewirr herein, der Chef hatte Geburtstag und ließ sich feiern. Sie huschten ins Büro und blickten sich um. Ron hatte gesagt, es gebe keine Personalakten, so dass das Zeug irgendwo lose herumliegen musste. Bloß wo? Aruna zuckte mit den Schultern. Schließlich entdeckte er hinter der Tür eine Holzkiste, in der wahllos Papiere, Zettel, Hefte und dergleichen lagen. Er griff hinein und fand obenauf das Formular, das er von zu Hause aus geschickt hatte. Er vermutete, dass die ankommenden Papiere einfach immer ungeordnet auf den Stapel geworfen wurden. Er fasste erneut in die Kiste und hatte Unterlagen von 1998 in der Hand. Von den darunter liegenden Zetteln nahm er einen dicken Stapel heraus und stopfte ihn sich in die Hose. So schnell würde das keiner vermissen. Aruna und er verließen das Büro unbemerkt, gerade als Ron hustend ins Haus kam.

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