„Versuchen wir es!“, sagte er unsicher.
Von näher betrachtet war das Ungetüm nur ein mittelgroßer Sportflitzer, der hilflos auf der Seite lag. Drei Minuten später stand er wieder auf seinen Rädern. Ich stieg in meinen Wagen, drehte den Zündschlüssel, aber der Motor streikte.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Sanderbrink.
„Die Autobahn ist so einsam wie ein Friedhof“, antwortete ich.
Mittlerweile hatte ich erkannt, dass der Wissenschaftler ziemlich angetrunken war. Eine logische Überzeugung konnte somit kaum zum Erfolg führen. Daher beschloss ich, den Mann mit einem Zauberspruch in meine Gewalt zu bringen. Ich musste ihn dazu bringen, seinen Geist für meine Magie zu öffnen.
„Ich meine ... äh ...“
„Was meinen Sie?“
Doktor Sanderbrink selbst wusste nicht, wie es hatte geschehen können, dass ich mich plötzlich an ihn drängte und er nachgab, mir sogar entgegenkam, als er mein überwältigend starkes Parfüm roch, die vollen herrlichen Brüste unter ihrem dünnen Kleidchen sich auf beängstigende Weise selbständig machten, und Gefühle in dem Mann wachriefen, die ihm höchst angenehm waren.
„Aber ... äh ...“
„Aber was?“, flüsterte ich. „Du hast mir geholfen. Jetzt helfe ich dir, damit du nicht denkst, dieses Treffen hier sei allzu einseitig verlaufen. Komm, gehen wir ein bisschen in deinen Wagen, ich friere nämlich.“
Er bemerkte, dass mir das Kleid über die Schultern gerutscht war. Darunter trug ich mit vollster Absicht nicht einmal einen Büstenhalter. Alles drehte sich um ihn, und da war auch immer noch die Stimme, die ihn warnte.
Aber schließlich hatte er einiges auf der Party getrunken, und der Alkohol hatte seine Widerstandskraft aufgelöst.
„Du machst mich verrückt“, murmelte er. „Hier mitten auf der Autobahn können wir doch nicht.“
„Deswegen gehen wir in deinen Wagen“, wiederholte ich.
Er hatte den Mercedes auf dem Randstreifen geparkt. Wie gelähmt sah er zu, wie ich den Saum meines Kleides ergriff und den Stoff über meine Hüften zog. Als nächstes zog ich meinen Slip herunter und schlüpfte heraus. Ich spreizte meine Schenkel und gewährte ihm den Zugang zu meiner Weiblichkeit.
Schweiß bildete sich über seiner Oberlippe, seine Hände glitten zu meinen Hüften, suchten die Schenkel, tasteten verlangend darüber und spürten die kurzrasierte Intimbehaarung. Er strich über die Lippen meiner Vagina, fühlte die Feuchtigkeit und schob seinen Finger in mein Loch.
„Hm …“, stöhnte ich, und beschloss, das Fingern des Mannes noch ein paar Sekunden zu genießen.
Der Mann sah dies als Aufforderung mit der Tätigkeit weiterzumachen. Er stieß seinen Mittelfinger immer schneller, tiefer und härter in meine Scheide. Es dauerte auch nur wenige Augenblicke, und ich erreichte einen hübschen Höhepunkt. Ach, was bin ich für eine geile, leicht zu stimulierende Hexe. Hm.
Aber plötzlich änderte ich meine Taktik, denn ich war nicht zum Spaß hier, sondern mitten in einer wichtigen Ermittlung.
Ich schloss meine Augen und flüsterte einen Zauberspruch.
Der Mann sah, wie eine schwarze Wolke, die sich zwischen meinen Fingern gebildet hatte, auf ihn zuraste, und sich um seinen Kopf legte. Es dauerte nur eine Sekunde, und er verlor sein Bewusstsein.
Als er wieder zu sich kam, mochten einige Minuten vergangen sein. Es war dunkel, aber nicht dunkel genug, die Umrisse der Gestalt zu erkennen, die neben ihm kauerte.
„Du wirst tun, was ich verlange, sonst grille ich deinen Verstand. Klar?“, kam meine dominante Stimme.
Ich hatte mich zwischenzeitlich umgezogen, trug einen weißen Kittel, wie es Wissenschaftler normalerweise in einem Labor taten. Neben der Brusttasche baumelte ein Mitarbeiterausweis vom Friedrich-Loeffler-Institut, den ich heute Nachmittag von der CEDIS erhalten hatte.
„Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir? Ich verstehe nicht ...“
„Habe ich dir erlaubt, Fragen zu stellen?“
„Äh. Nein.“
„Wir machen eine kleine Reise, Doktor. Es ist nur eine kurze Fahrt bis zur Insel Riems. Das Friedrich-Loeffler-Institut wird neuerdings so streng bewacht. Aber gemeinsam sollte der Zutritt kein Problem sein, ja? Immerhin bist du dort ein angesehener Wissenschaftler.“
Er stierte mich an. Seine kleinen Augen waren fast unsichtbar im Dunkel des Wagens, aber sein Mund war weit geöffnet, und der abgestandene Dunst von Alkohol füllte den Wagen.
„Das kann ich nicht“, stieß er hervor.
Ich musterte ihn verächtlich.
„Was glaubst du, was du alles kannst“, entgegnete ich.
„Das Institut auf der Insel Riems ist derzeit einer der bestgesicherten Orte in Deutschland. Es ist unmöglich, ganz unmöglich. Natürlich kann ich das Institut betreten, auch wenn es um diese Uhrzeit ungewöhnlich ist. Aber Sie sind eine Fremde! Sie werden niemals Einlass bekommen.“
„Das werden wir sehen. Ich habe einen hübschen Mitarbeiterausweis. In deine Gegenwart werde ich nicht auffallen“, antwortete ich.
„Äh. Sind Sie eine Terroristin?“
„Wenn ich es wäre, dann wärest du bereits ein toter Mann, Doktor!“
„Dann sind Sie eine Spionin!“
„Es ist völlig egal, was du glaubst! Eine Handbewegung von mir, und du bist noch weniger, als du jemals warst. Wer wird dich schon vermissen? Du hast keine Familie, keine Verwandten, dafür aber einige Beziehungen zu schlüpfrigen Damen, denen du nicht fehlen wirst!“
Die Unduldsamkeit in meinem Gesicht ließ mich noch schöner erscheinen. Die Erkenntnis, dass dieses Spiel von Anfang an vorbereitet worden war, schnürte ihm den Hals zusammen. Die Party, dieser Unfall — alles war kein Zufall.
Die Geräusche eines Fahrzeugs näherten sich, wurden aufdringlich laut, verebbten wieder. Er hätte schreien können. Niemand wäre dagewesen, um ihn zu hören.
„Wir werden beide sterben“, stammelte Doktor Sanderbrink.
„Hast du Angst? Ich nicht. Unser Ziel ist das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems!“
Meine Brustspitzen vibrierten, als der Doktor den Motor anließ. Meine Lippen glänzten feucht, und die Augen ließen keine Sekunde von ihm.
In seinen kühnsten Träumen hätte er sich nicht vorstellen können, dass er jemals in seinem Leben in eine solche Lage kommen würde.
Strahler von zehntausend Watt, deren gespenstisches Licht unruhig durch die Nacht wanderte, tauchten vor uns auf.
»Zutritt bei Lebensgefahr nur Berechtigten gestattet. Bitte Ausweis vorzeigen«
So stand es auf riesenhaften Schildern an den haushohen Mauern, die das Friedrich-Loeffler-Institut umgaben.
Hier wäre es angebracht, ein paar Sätze über dieses Institut zu verlieren:
Die Insel Riems liegt im Südwesten des Greifswalder Boddens, eines zwischen dem Festland und der Insel Rügen gelegenen flachen Ausläufers der Ostsee. Riems gehört verwaltungsrechtlich zum Stadtgebiet der Hansestadt Greifswald, ist aber eine Exklave.
Die Insel Riems beherbergt die älteste virologische Forschungsstätte der Welt, die dort seit 1910 von Friedrich Loeffler aufgebaut worden ist. Loeffler, Ordinarius an der Greifswalder Universität, hatte 1898 durch Filtrationsversuche herausgefunden, dass für die gefährliche Maul- und Klauenseuche nicht Bakterien, sondern eine bis dahin unbekannte Klasse „allerkleinster Organismen“ verantwortlich sein musste – er hatte die Viren entdeckt. Nachdem Loeffler bei seinen Untersuchungen unbeabsichtigt eine ganze Region bei Greifswald mit der Maul- und Klauenseuche infiziert hatte, zog er 1910 aus Sicherheitsgründen mit seinem Institut auf die Insel Riems.
Seit 1997 ist der Forschungskomplex Hauptsitz des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI). Ab 2008 wurde die Anlage erheblich erweitert und modernisiert. Bis zur Fertigstellung im Jahr 2013 hat der Bund ca. 300 Millionen Euro in die beiden neuen Gebäudekomplexe investiert. Es entstanden 89 Labore mit unterschiedlichen Sicherheitsstufen, sowie 163 Ställe. Die Anlage wurde im August 2013 von Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeweiht.
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