Das Boot sollte diesmal zusammen mit 7 anderen als Rudel operieren. Nahezu gleichzeitig waren die Boote aus verschiedenen französischen Stützpunkten ausgelaufen und formierten sich zu einem Suchstreifen im Atlantik. Es wurden nur kurze Funksprüche ausgetauscht, die Gefahr des Einpeilens war zu hoch. Das Wetter war um diese Jahreszeit im Gebiet schlecht, es war auch eine Sturmwarnung hereingekommen.
"Na da werden sich die Männer der Brückenwache aber freuen" lästerte der Kommandant zum Frühstück "einen Sturm auf dem Turm abzureiten macht nämlich mächtig Spaß. Wellenberge von einigen Metern Höhe bedeuten eine schöne Achterbahnfahrt. Immer schön auf und ab. Das auf geht ja noch, aber beim ab taucht der Bug weit ein und dann steht die Brücke bis an die Nock unter Wasser. Da helfen keine Handtücher um den Hals oder ein dicker Pullover unter dem Gummizeug. Überall fließt die Brühe rein, und zwei Stunden total durchnässt da oben zu stehen und noch den heftigen Wind ins Gesicht geprügelt zu bekommen, das ist wahrlich eine Qual. Kaum hat man sich im Boot in der Freiwache ein bisschen aufgewärmt heißt es schon wieder aufentern und der Spaß beginnt von vorn. Das möchte ich unseren Stabsheinis gern mal als Ausflug in die Wirklichkeit verordnen."
"Da wäre es doch aber sinnvoller unter Wasser zu bleiben und konstant voranzukommen" warf Haberkorn ein.
"Mag sein, aber dann nuckeln wir unsere Batterien leer, und falls wir doch unverhofft auf ein Geleit stoßen ist das keine angenehme Situation, ohne ausreichende Ladung anzugreifen und dann vielleicht Stunden gejagt zu werden. Ist eben eine Frage der Abwägung. Entweder man kriecht mühsam voran, aber hat genug Saft in den Batterien, oder man schunkelt gemütlich in der Tiefe vorwärts, kann dann aber nicht lange genug die E-Maschinen einsetzen. Lieber bleibe ich auch bei einem Kuhsturm oben, aber habe dann ausreichend Reserven, um mich einer Verfolgung entziehen zu können."
Der Sturm hatte so zugenommen, dass der Kommandant die Männer der Brückenwache aller Stunden ablösen ließ. Gegen 18 Uhr ließ er zum Rundhorchen tauchen. Nichts. Das Boot kam wieder an die Oberfläche und empfing Funksprüche.
"Heidemann steht nur 60 Seemeilen nordwestlich von uns" sagte der Obersteuermann "da dürfte er eigentlich nicht sein, sondern müsste viel weiter nördlich operieren."
"Und das heißt, dass er durch den Sturm versetzt worden ist und damit nördlich eine große Lücke entstanden ist" erwiderte der Kommandant ärgerlich "wenn die anderen Boote der Gruppe ebenfalls nicht ihre Positionen halten können kann irgendwo ein Geleit durchschlüpfen. Unser Standort stimmt?"
"Bis auf eine mögliche Abweichung von 10 Meilen ja."
"Gut. Machen wir erst einmal so weiter. Wenn jetzt hier Dampfer unterwegs sind wird es die armen Hunde richtig durchbeuteln. Und auf einem der leichten Zerstörer möchte ich jetzt nicht sein. So ein Blechkasten mit seiner geringen Tonnage ist dem Sturm fast hilflos ausgeliefert. Nicht unsere Sache. Abendbrot."
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.