Hans Fallada - Jeder stirbt für sich allein

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Fallada - Jeder stirbt für sich allein» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Jeder stirbt für sich allein: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Jeder stirbt für sich allein»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Jeder stirbt für sich allein" ist Hans Falladas «großer Roman» über den Nationalsozialismus. Fallada schildert das Schicksal eines Berliner Arbeiterehepaares, das sich nach anfänglichem Mitläufertum zum Widerstand gegen das Regime entscheidet. Der Bestseller-Roman gewährt einen tiefen Einblick in den Berliner Lebensalltag während des Dritten Reiches. Die repressive Atmosphäre des Überwachungsstaates wird anhand individueller Lebensläufe deutlich. Deren reale Vorbilder hat Hans Fallada kurz nach dem Krieg aus Gestapoakten rekonstruiert.

Jeder stirbt für sich allein — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Jeder stirbt für sich allein», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Aber der durch den Vorwurf „Du und dein Hitler“ so verstärkte Sinn für Genauigkeit, den man fast schon Gerechtigkeitssinn nennen konnte, fand dies Ergebnis seiner Überlegungen doch recht dürftig. Er stand jetzt wartend, die Schlüssel in der Hand, vor seiner Wohnungstür, den Kopf nach oben gedreht. Die Tür mußte dort offenstehen, es war eine dämmrige Helle da oben, auch hörte er eine scharfe Stimme sprechen. Eine alte Frau ganz für sich allein, dachte er plötzlich zu seiner eigenen Überraschung. Ohne jeden Schutz. Ohne Gnade ...

In diesem Augenblick war es, daß eine kleine, doch kräftige Männerhand ihn aus dem Dunkel heraus an der Brust faßte und gegen die Treppe hin drehte. Eine sehr höfliche, gepflegte Stimme sagte dazu: „Gehen Sie bitte voraus, Herr Quangel. Ich folge und tauche im passenden Augenblick auf.“

Ohne zu zögern, ging Quangel nun die Treppe hinauf, eine solche überredende Gewalt hatte in dieser Hand und in dieser Stimme gelegen. Das kann nur der alte Rat Fromm gewesen sein, dachte er. So ein Heimlicher. Ich glaube, ich habe ihn in all den Jahren, die ich hier wohne, keine zwanzigmal bei Tage gesehen, und nun kriecht er hier zur Nachtzeit auf den Treppen herum!

Während er so dachte, war er, ohne zu zögern, die Treppe hinaufgestiegen und in der Rosenthalschen Wohnung angelangt. Er hatte noch gesehen, wie sich bei seinem Erscheinen eine dickliche Gestalt – wohl der alte Persicke – überstürzt in die Küche zurückzog, er hatte auch noch die letzten Worte Baldurs gehört von dem Ding, das gedreht worden war, und daß man nicht ewig Angst haben sollte ... Nun standen sich die beiden, Quangel und Baldur, schweigend Auge in Auge gegenüber.

Einen Augenblick glaubte selbst Baldur Persicke alles verloren. Aber dann besann er sich auf einen seiner Lebensgrundsätze: Frechheit siegt, und sagte etwas herausfordernd: „Ja, da staunen Sie! Aber Sie sind ein bißchen zu spät gekommen, Herr Quangel, wir haben die Einbrecher erwischt und unschädlich gemacht.“ Er machte eine Pause, aber Quangel schwieg. Etwas matter setzte Baldur hinzu: „Einer von den beiden Raben scheint übrigens der Borkhausen zu sein, der hier bei uns auf dem Hofe eine Nuttenwirtschaft duldet.“

Quangels Blick folgte Baldurs weisendem Finger. „Ja“, sagte er trocken, „einer von den Raben ist der Borkhausen.“

„Und überhaupt“, ließ sich plötzlich ganz unerwartet der SS-Bruder Adolf Persicke vernehmen, „was stehen Sie hier und starren bloß? Sie könnten ganz ruhig auf das Revier gehen, Quangel, und den Einbruch melden, damit die hier die Brüder abholen! Wir passen unterdes auf!“

„Stille biste, Adolf!“ zischte Baldur ärgerlich. „Du hast dem Herrn Quangel gar keine Befehle zu geben! Herr Quangel weiß schon, was er zu tun hat.“

Aber gerade das wußte Quangel in diesem Augenblick nicht. Wäre er für sich allein gewesen, er hätte sofort einen Entschluß gefaßt. Aber da war diese Hand an seiner Brust, diese höfliche Männerstimme gewesen; er ahnte nicht, was der alte Kammergerichtsrat vorhatte, was er von ihm erwartete. Er wollte ihm sein Spiel nicht verderben. Wenn er nur wüßte ...

Aber gerade in diesem Augenblick tauchte der alte Herr auf der Bildfläche auf, nicht, wie Quangel erwartet hatte, neben ihm, sondern aus dem Innern der Wohnung kommend. Plötzlich stand er wie eine Geistererscheinung zwischen ihnen und jagte den Persickes einen neuen, noch größeren Schrecken ein.

Er sah übrigens höchst seltsam aus, der alte Herr. Die zierliche, kaum mittelgroße Gestalt war ganz in einen seidenen, schwarzblauen Schlafrock gehüllt, dessen Kanten mit roter Seide eingefaßt waren und der mit großen roten Holzknöpfen geschlossen war. Der alte Herr trug einen eisgrauen Kinnbart und einen stark gestutzten Bart auf der Oberlippe. Das sehr dünne, noch bräunliche Kopfhaar war sorgfältig über den bleichen Schädel frisiert, konnte aber die Blöße nicht ganz verdecken. Hinter der schmalen, goldgefaßten Brille funkelten vergnügte, spöttische Augen zwischen tausend Fältchen.

„Nein, meine Herren“, sagte er zwanglos und schien dadurch eine längst begonnene und alle höchst befriedigende Unterhaltung fortzusetzen. „Nein, meine Herren, Frau Rosenthal ist nicht in der Wohnung. Aber vielleicht bemüht sich einer der jungen Herren Persicke einmal auf die Toilette. Ihr Herr Vater scheint nicht ganz wohl zu sein. Jedenfalls versucht er ständig, sich mit einem Handtuch dort aufzuhängen. Ich konnte ihn nicht davon abbringen ...“

Der Kammergerichtsrat lächelt, aber die beiden älteren Persickes verlassen so überstürzt das Zimmer, daß es schon fast komisch anmutet. Der junge Persicke ist jetzt sehr blaß und ganz nüchtern geworden. Der alte Herr, der da eben das Zimmer betreten hat und der mit solcher Ironie spricht, das ist ein Mann, dessen Überlegenheit sogar Baldur ohne weiteres anerkennt. Der tut nicht nur überlegen, der ist es wirklich. Baldur Persicke sagt fast bittend: „Verstehen Sie, Herr Kammergerichtsrat, Vater ist, gradeheraus gesagt, völlig besoffen. Die Kapitulation von Frankreich ...“

„Ich verstehe, ich verstehe vollkommen“, sagt der alte Rat und macht eine beschwichtigende Handbewegung. „Wir sind alle Menschen, nur, daß wir uns nicht gleich alle aufhängen, wenn wir betrunken sind.“ Er schweigt einen Augenblick und lächelt. Er sagt: „Er hat natürlich auch alles mögliche geredet, aber wer achtet schon auf das Geschwätz eines Betrunkenen?“ Wieder lächelt er.

„Herr Kammergerichtsrat!“ sagt Baldur Persicke flehend. „Ich bitte Sie, nehmen Sie diese Sache in die Hand! Sie sind Richter gewesen, Sie wissen, was zu geschehen hat ...“

„Nein, nein“, sagt der Rat entschieden ablehnend. „Ich bin alt und krank.“ Er sieht aber gar nicht so aus. Im Gegenteil: blühend sieht er aus. „Und dann lebe ich ganz zurückgezogen, ich habe kaum noch Verbindung mit der Welt. Aber Sie, Herr Persicke, Sie und Ihre Familie, Sie sind es doch, die die beiden Einbrecher überrascht haben. Sie übergeben sie der Polizei, Sie stellen das Gut hier in der Wohnung sicher. Ich habe mir bei meinem raschen Rundgang eben einen kleinen Überblick verschafft. Ich habe zum Beispiel siebzehn Koffer und einundzwanzig Kisten gezählt. Und anderes mehr. Und anderes mehr ...“

Er hat immer langsamer geredet. Immer langsamer. Nun sagt er leicht: „Ich könnte mir denken, daß die Ergreifung der beiden Einbrecher Ihnen und Ihrer Familie noch Ruhm und Ehre eintragen wird.“

Der Kammergerichtsrat schweigt. Baldur steht sehr nachdenklich da. So kann man es auch machen – was für ein alter Fuchs der Fromm da ist! Er durchschaut bestimmt alles, sicher hat der Vater gequatscht, aber er will seine Ruhe haben, er will nichts von dieser Sache wissen. Von ihm droht keine Gefahr. Und Quangel, der alte Werkmeister? Der hat sich nie um jemanden im Haus gekümmert, der hat nie jemanden gegrüßt, nie mit einem ein Wort gesprochen. Der Quangel ist so ein richtiger alter Arbeiter, ausgemergelt, ausgepumpt, der hat keinen eigenen Gedanken mehr im Kopf. Der macht sich bestimmt nicht unnötig Scherereien. Der ist erst recht gefahrlos.

Bleiben die beiden blöden Besoffenen, die da liegen. Natürlich kann man sie der Polizei übergeben und alles ableugnen, was der Borkhausen etwa über Anstiftung erzählt. Dem werden sie bestimmt keinen Glauben schenken, wenn er gegen Angehörige der Partei, der SS und der HJ aussagt. Und dann den Fall der Gestapo melden. Da bekommt man vielleicht ganz legal einen Teil dieser Sachen, die man sonst nur unter Gefahr an sich bringen könnte. Und hätte außerdem Anerkennung dazu.

Ein verlockender Weg. Aber vielleicht ist der andere doch noch besser, erst einmal alles auf sich beruhen zu lassen. Den Borkhausen und diesen Enno verpflastern und mit ein paar Mark losschicken. Die reden bestimmt nicht. Die Wohnung abschließen, wie sie ist, ob die Rosenthal nun zurückkommt oder nicht. Vielleicht ist später was zu machen – er hat das ziemlich sichere Gefühl, der Kurs gegen die Juden wird noch schärfer. Abwarten und Tee trinken. In einem halben Jahr kann man vielleicht schon Sachen machen, die heute noch nicht gehen. Jetzt haben sie, die Persickes, sich ein bißchen viel Blößen gegeben. Man wird nicht grade gegen sie vorgehen, aber man wird in der Partei über sie klatschen. Sie werden nicht mehr als ganz zuverlässig gelten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Jeder stirbt für sich allein»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Jeder stirbt für sich allein» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Jeder stirbt für sich allein»

Обсуждение, отзывы о книге «Jeder stirbt für sich allein» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x